Ich bin wirklich schockiert hier. Hatte eigentlich gehofft, wenn ich hier am nächsten Morgen reinschaue, wurden alle Beiträge nach der Eröffnung als themenfremd gelöscht. Stattdessen muss ich hier lesen:
@jsb sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Ich finde die Bezeichnung Whataboutism immer sehr schwierig. Gemeint ist meinem Verständnis nach die Frage nach einem anderen ähnlich gearteten Problem (wie dem der aktuellen Diskussion), um von dem Thema der aktuellen Diskussion abzulenken.
Ich verstehe es nicht. Der Eingangspost ist doch sehr deutlich: @Barack_Alabama fragt sich, welche Rolle Corporate Social Responsibility (CSR) bei deutschen Profibasketballfällen spielt. Der Anlass für ihn, das jetzt zum Thema zu machen, waren Vorfälle beim CSD. Über diese wurde auf nationaler Ebene berichtet - von der taz, der SZ, und selbst Welt und FAZ. Selbst wenn die letzten nur aus einer dpa-Meldung resultierten - es gab immerhin diese dpa-Meldung.
Wichtig: er hat das in einem Satz erwähnt, weil es ein Denkanstoß für ihn war. Er stellt auch einen konkreten Themenbezug her, indem er die erst vor Kurzem verabschiedete Nachhaltigkeitsstrategie der BBL zitierte, die für ihn bedeute, dass die BBL-Vereine sich positionieren müssen/sollen. Er geht also direkt von einem konkreten Beispiel (bzw. mehreren Beispielen, wo Vereine seiner Meinung nach diese Rolle erfüllen) zum allgemeinen Fall.
@qnibert kontert damit, dass ein komplett anderer Verein in Deutschland zu einem komplett anderen Fall keine Stellung bezogen hat. Zu diesem Vorfall konnte ich nur etwas in Berliner Medien finden, bin mir also über der Tragweite nicht bewusst. Das ist Bilderbuch-Whataboutism. Es ist die sd-Version davon, wenn Luisa Neubauer ein Video über die Klimakrise auf Instagram postet, und Leute sich beschweren, dass sie ja ein Handy besäße. Und über das Vogelsterben im Tiroler Unterland berichtet sie ja auch nicht, also ist es ja nicht so weit her mit dem Umweltschutz!?
Dann schließt das ganze mit einem kleinen versteckten ad hominem:
@qnibert sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Bevor man andere zu Stellungnahmen auffordert, frage man sich, ob man selbst immer und stets Stellung bezogen hat, wo dies denkbar gewesen wäre. Falls nicht, beginne man IMHO besser dort.
Hier wird zwar niemand explizit direkt angegriffen, aber dieser Kommentar ist doch versteckt: „Was hast du eigentlich gemacht? Hast du dich in Weißenfels hingestellt?“ Das ist aber nicht das Thema dieses Threads. Das Thema dieses Threads ist: „Wie positionieren sich deutsche Basketballvereine abseits des reinen Sports?“ Das Thema „gewaltbereite Parallelgesellschaften“ oder „Wie positioniert ihr euch persönlich gegen gesellschaftliche Missstände?“ kann wirklich gerne in einem anderen Thread besprochen werden, aber der Zusammenhang hier erschließt sich mir nicht.
Es wird nicht einmal ersichtlich, wieso qnibert das einwirft. Findet er, Alba sollte sich positionieren? Findet er, Sportvereine sollten sich generell nie positionieren? Man weiß es nicht, denn er beantwortet quasi jede Frage mit einer Gegenfrage. Sorry, wir sind hier nicht im Sokratischen Dialog, sondern auf schoenen-dunk. Dann wirft er dem Threadersteller ein „erkennbares Motiv“ vor, bei dem ich mich frage: welches? Was? Wieso werden hier ominöse Wortbrocken hingerotzt, die allein dem Angriff auf eine Person dienen und nichts mit dem Thema zu tun haben - von einem Mod und verteidigt von einem Mod mit
@jsb sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Das weiß ich, kann bei @qnibert ausgeschlossen werden. Ich weiß aber auch, dass ich ihn da nicht verteidigen brauch
Der Eingangspost ist für mich sonnenklar formuliert und logisch aufgebaut, ich kann nur schwer nachvollziehen, wie man ihn so misverstehen kann. Stattdessen wird jetzt dem Threadersteller Whataboutism vorgeworfen!? Im Thema, was er aufbringt - wie kann er also nach der gängigen Definition, die du, @jsb, selber widergibst, vom Thema der aktuellen Diskussion ablenken, wenn es noch keine Diskussion gibt?
@jsb sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Und ich glaube, ein guter Weg daraus ist zu diskutieren, was Organisationen tun - nicht was sie nicht tun.
Man kann nicht über das Fehlen von Taten sprechen. Sie sind ja nicht da. Und das ist doch auch das Threadthema:
@Barack_Alabama sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
@FitzRoyal hat darüber hinaus festgestellt, dass es kein Mission Statement oder größere CSR-Aktivitäten beim MBC gibt.
Den meisten Basketballvereinen fehlt so ein Statement. Beispiel Fußball: Der FC Schalke 04 hat ein Leitbild mit Vision und Mission. Selbst der viertklassige FC Carl Zeiß Jena hat eins. Welche Basketballvereine haben so etwas? Natürlich Alba Berlin. Und sonst? Der MBC anscheinend nicht. Wie von mir angesprochen Science City Jena auch nicht.
Und welche Basketballvereine mit Leitbild leben es auch im operativen Geschäft? Die BBL verfolgt eine Nachhaltigkeitsstrategie. Gleichzeitig kooperieren mehrere BBL-Vereine mit NFT-Herstellern - die Niners, Bayern und https://www.fanzone.io/mhp-riesen-ludwigsburg/ fallen mir direkt ein. Das obwohl das ein Handel auf einem unregulierten Markt ist, der viele Ressourcen frisst und mittlerweile anerkannt ist als reines Spekulationsgeschäft einer neuen Bubble. Die BBL-Strategie wurde meist erst nachträglich formuliert, der FCBB wirbt aber auf der eigenen Webseite noch damit, insofern würde ich hier sagen, dass das reine Formulieren einer Strategie nicht reicht.
Denn diese Frage, mit der der allererste Post abschließt, ist von zentraler Bedeutung, für die Zukunftsfähigkeit des deutschen Basketballs:
@Barack_Alabama sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Welche Aufgaben soll/muss ein Club übernehmen, welche Themen ansprechen, um ein echter Teil seiner Stadt zu sein und nicht nur ein Ufo, das morgen einpacken und in eine andere Stadt weiterziehen könnte, ohne wirklich ein Loch zu hinterlassen?
Denn bisher würde ich, abseits von 3, 4 Organisationen, sagen, dass kein Verein bisher Themen anspricht, sich gesellschaftlich engagiert und damit wirklich einen Fußabdruck hinterlässt. Das ist im Übrigen auch einigen Vereinen bekannt, aber am Ende auch schwer umzusetzen, weil es viele interne wie externe Widerstände gibt. Ich würde den deutschen Basketball da eher lethargisch nennen. Und das ist doch diskussionswürdig.