Deutsche Nationalmannschaft im Sommer 2016
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Für alle ohne Bewegtbilder (ja, ich habe dem sprechenden Esel meine Kreditkartennummer gegeben ), kurze Analyse zum ersten Viertel:
Fin 25 : 17 Ger. Deutschland ohne viel Spielkultur, quasi kein vorhandener Aufbau. Mason spielt, wie man es von einem College-Gurad erwartet (nicht abwertend gemeint), wenig Verständnis für das Spiel auf internationalem FIBA-Niveau. Allgemein merkt man der Mannschaft an, daß Benzing der älteste Spieler ist (also meiste Erfahrung hat). Gut belegt durch zwei Turnover beim Einwurf nach Korberfolg hintereinander… erst 5 Sekunden, dann Kopponen direkt in die Hände. Viel Stückwerk und Einzelarbeit offensiv, die Teamdefense ist erschreckend (siehe Punktestand). Was auffällt, Deutschalnd ist physisch wahnsinnig überlegen, das war ja nicht immer so. Mit Voigtmann und Barthel auf groß und unseren athletischen Flügeln Heckmann und Zipser (Giffer leider weniger, muß ich als Berliner sagen) ist das schon stark. Jetzt etwas mehr IQ von den Guards wäre schön. -
@pg12lef: Bitte auch für die anderen Viertel so super Analysen.
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Ich bin kein BB-Fachmann, aber irgendwie schient es mir so, dass unsere Jungs (und das sah bei der U20-EM ähnlich aus) große Probleme haben die “einfachen” Körbe zu machen, sobald in Ringnähe Körperkontakt aufkommt. Als wäre sowas wie eine stabile Körperhaltung kaum Trainingsinhalt…
Ist das ein “Laienblick” oder kommt das hin?
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Naja, Fachmann (zumindest auf diesem Level) wird hier keiner sein, aber es ist zumindest in der jungen Generation kein Problem der Körperhaltung und der Physis. Das ist, so glaube ich, schlicht eine Kopfsache; und hat mit wenig Erfahrung zu tun. Die wenigsten unserer Nationalspieler (ab, sagen wir über 18 ) sind in ihren Clubs die ersten (oder zweiten) Optionen im Abschluss, das ist noch der große Knackpunkt. Es kommen, wegen besserer Jugendarbeit, gute Talente nach, aber die Verantwortung auf Herren-Niveau fehlt. Wenn man so einen Abschluss in 60 Saisonspielen immer wieder macht, ist er automatisch, wenn man sich gerade darüber freut irgendwie zu einem einfachen Korbversuch gekommen zu sein, wird es nichts. Ich glaube jeder, der mal auch auf niedrigerem Niveau gespielt hat und einen ‘100%igen’ verlegt hat, weiß, daß er/sie am Kopf gescheitert ist, nicht an der Mechanik… Das ist jedenfalls meine Meinung.
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Die Spielanalyse: Finnland gewinnt 86 : 79.
Wie gesagt, das ganze Spiel verlief ein wenig wie das erste Viertel, das Teamspiel, sowohl in der Offense, wie auch in der Defense war kaum vorhanden. In der Offensive gab es Situationen, in denen Spieler mitunter verwundert geschaut haben, daß sie gerade den Ball haben und nicht so recht wußten, was sie jetzt damit anstellen sollten. Daß Deutschland überhaupt so nah dran war lag eben hauptsächlich an athletisch und körperllich auf allen Positionen unterlegenen Finnen. Viele Punkte kamen mit der Brechstange der großen, bzw. schnellen und harten Drives von Lo. Pleiß konnte sich manche Rebounds holen, indem er einfach die Hände gehoben hat und dann 20 cm über allen anderen war. Es war allerdings auch nicht zu erkennen, was der Gameplan war. Sah ein wenig nach Freestyle aus. Fast alles, was im ‘Set-Play’ geschehen ist, war ein eröffnendes, hohes P’n’R und dann schauen, was bei rauskommt. Keine Bewegungen auf der Weakside oder Off-Ball-Screens und -Cuts. Zwei Sets konnte man erkennen: Ein versetztes Horns, hoffend auf den freien (missmatch) ersten Screener und ein Side-P’n’R mit diagonalem Cut vom Flügel. Aber danach ging es nicht weiter und endete in einem Post-Up oder 1v1. Bei den Finnen genau das Gegenteil, viel Bewegung und mit Koponen einen guten Guard, der viel vorbereitet und zuverlässig getroffen hat.
In der Defense war es ein ähnliches Problem, die Rotationen stimmten nicht, oder in der Ball-Raum ging die Übernahme schief (ein schönes Beispiel, wie Spacing auch in der D schlecht sein kann ). Allerdings war die 1-gegen-1- Verteigung sehr gut, auch bedingt durch die Physis, die könnte auch andere, größere Teams in Bedrängnis bringen. Gute Fußarbeit und Stabilität auf fast allen Positionen (Benzing braucht man hier wohl kaum noch als Ausnahme zu nennen).
Deshalb nun zum Ausblick: Konzentriert man sich in den nächsten drei Wochen auf die Defensive Kommunikation und spielt sich dort ein wenig ein, könnte man es schaffen die Teams in der Quali einfach zu ersticken. Das Potenzial dazu ist auf jeden Fall vorhanden. Bleibt die Mannschaft dann größtenteils bei der EM so zusammen (natürlich dann mit Schröder) kann man das bis dahin hoffentlich auch mitnehmen. Bis auf Teams mit herausragenden Einzelakteuren (wie Frankreich, Spanien und mit Abstrichen vielleicht Serbien), könnte man, zumindest theoretisch, damit alle Teams schlagen (bevor jetzt Leute wieder meckern: unterstreiche theoretisch!). Offensiv fehlt einiges an Spielanlage und Sicherheit, ob und wieweit Fleming da der Mann für ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Es fehlt in der Mannschaft ein Go-To-Guy und natürlich die Finesse im Teamplay, das traditionell starke europäische Teams haben.
Soviel zum heutigen Spiel. -
Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
Habe das Spiel auch gesehen.
Klasses Statement #pg12lef# -
Stats:
Allerdings finde ich da nur den Boxscore der Finnen… Bin ich zu dumm, oder ist da keiner für das DBB-Team?
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@pg12lef
Danke für Deine detaillirte Analyse! Das ist ein Post, der sd zum machten, was es sein sollte, Info und Diskussion auf hohem Niveau.
Bin gespannt, was Fleming in Zukunft (vor allem in der offense)aufs Tableau bringt. Bin hier eher bei den Skeptikern anzusiedeln. -
Stats:
Allerdings finde ich da nur den Boxscore der Finnen… Bin ich zu dumm, oder ist da keiner für das DBB-Team?
http://www.basketball-bund.de/wp-content/uploads/20160806_fin-germ.pdf
Hier die Deutschen Stats
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Stats:
Allerdings finde ich da nur den Boxscore der Finnen… Bin ich zu dumm, oder ist da keiner für das DBB-Team?
http://www.basketball-bund.de/wp-content/uploads/20160806_fin-germ.pdf
Hier die Deutschen Stats
@DBB: Wer ist Tibor Pleisch?;-)
Ich habe das Spiel zwar nicht gesehen, aber dem Kader fehlt es scheinbar eindeutig an Qualität in der Breite für internationale Aufgaben. Wenn man das aus dem Spielbericht oben sowie den Stats ableiten kann.
Zur EM sollten neben Schröder dringend der eine oder andere wieder mit an Bord sein.
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@jx345 Danke!
Und vielen Dank für das viele Lob, aber ich beschreibe nur, was ich gesehen habe. Auf dem Stats-Sheet scheint alles mit der 3er-Quote zu stehen und zu fallen. Diese resultierte aber meiner Meinung nach genau auf den beschriebenen Sachen. 3/21 ist natürlich miserabel, da waren aber auch wenige sauber herausgepielte, freie Würfe dabei. Viele waren Verzweiflungstaten, weil sowieso keine andere Option entstanden ist. Die starken 14/34 der Finnen entstanden aus der Ballbewegung, bzw. vermasselten Rotation.
Nun aber genug@HerrMoriden: Ich bin gar nicht mal der Meinung, daß es an der Qualität der Spieler liegt. Die ist vorhanden, auch in der Breite, zumindest bis Spot 9 in der Rotation. Das Spiel bricht nicht besonders, wenn gewechselt wird (naja, es war heut von Anfang an kaputt, aber aus anderen Gründen). Klar wird Schröder das Level heben, vor allem offensiv, aber das Experiment Dirk nochmal (dann das dritte Mal) zurückzuholen klappt schon seit Jahren nicht mehr, es fördert auch das Teamplay nicht. Der Mann ist dann 39, laß ihm seinen Sommer.
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Ich habe auch nicht an Dirk gedacht. Ich denke eher an Zirbes, Kleber und Schaffartzik. Als Backup PG evtl noch Günther, sofern Lo keinen großen Sprung macht.
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Ich habe auch nicht an Dirk gedacht. Ich denke eher an Zirbes, Kleber und Schaffartzik. Als Backup PG evtl noch Günther, sofern Lo keinen großen Sprung macht.
Alle die jetzt mal eben abgesagt haben, weil sie keine lust haben, möchtest du wieder nominieren ?
Lo war doch scheinbar gar nicht so schlecht, bis auf seine 0/4 dreier. -
Ich habe auch nicht an Dirk gedacht. Ich denke eher an Zirbes, Kleber und Schaffartzik. Als Backup PG evtl noch Günther, sofern Lo keinen großen Sprung macht.
Dann entschuldige bitte, da habe ich Dich misinterpretiert
Ein Zirbes würde der Mannschaft sicherlich gut zu Gesicht stehen; ein echter 5er ist immer gut. Er hat ja wohl auch eher aus gesundheitlichen Gründen abgesagt, dieses Jahr, soweit ich das mitbekommen habe. Bei Kleber ist immer der Körper eine Frage.
Lo ist ein guter Guard, eben nur kein Floor General. Ich denke schon, dass er jetzt mit einer Saison mit BBL und Euroleague einige Sachen dazulernt. Schaffartzik wäre sicherlich nicht schlecht als dritter Guard hinter Schröder und Lo. Wichtiger wäre aber dennoch ein ausgefeilterer Gameplan. Lo und Mason haben zusammen neun Assists gespielt (hauptsächlich aus ihren Drives entstanden), der Rest der Mannschaft nur fünf; das bildet das fehlende Teamspiel ganz gut ab, denke ich. Das würde auch nicht sofort durch die genannten Spieler geändert werden können.
Trotzdem muß man festhalten, daß Deutschalnd von der individuellen Spielerqualität in der Breite schon sehr lange nicht mehr so gut aufgestellt war, erst recht nicht, wenn man bedenkt, daß heute quasi eine U23 (etwas übertrieben) gespielt hat. -
Es bleibt auf jeden Fall spannend mit der Entwicklung.
Für ein gutes Tunier braucht man m.E. auch einen Teil derjenigen, die abgesagt haben.
Bei Lo bin ich auch gespannt, wo die Reise hingeht. Mason ist ja noch so jung als 96er.
Potential ist auf jeden Fall da. Nur mit dem heutigen Team und dem heutigen Entwicklungsstand gäbe es nächstes Jahr was auf die Mütze.
Aber etliche der Spieler können alle noch nen satten Sprung machen.
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Ja, mit momentanem Entwicklungsstand gebe ich Dir Recht, da würde nicht viel draus werden. Ich hoffe aber, daß sich das noch entwickeln wird, Potenzial ist ja defnitiv vorhanden. Wenn dann Schröder und ein oder zwei weitere Leute noch wieder dabei sind, wird es hoffentlich dann mal wieder was mit einem KO-Runden-Platz. Wir sollten auch nicht vergessen, daß wir kaum nochmal so eine Gruppe abbekommen werden (man lasse sich immer nur auf der Zunge zergehen, daß der Europameister mit einem Korberfolg mehr durch Deutschland in der Vorrunde rausgeknallt wäre…) und auch die nächste Eurobasket als ‘lame duck’ kaum so tief besetzt sein wird, wie die letztes Jahr. Ich denke, die größte Frage wird für das nächste Jahr die des Trainers sein, aber das gehört nicht hier in diesen Thread.
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wie ist denn finnland zu den Gruppengegnern einzuschätzen?
ich hab das Gefühl, dass die Qualifikation nicht gut enden wird….die Testspiele waren nicht das gelbe vom Ei -
Nun ja, Finnland war letztes Jahr immerhin im Achtelfinale und hatte dort Serbien abbekommen (wo sie auch nur mit 7 verloren haben) und haben auch genau mit diesem Team heute gespielt. Das Team kennt sich. Sie sind sicherlich stärker als die kommenden Qualigegner. Ich will das DBB-Team auch nicht stärker reden, als es ist und vor allem auch die Niederlande nicht unterschätzen, aber in drei Wochen wird sich wohl doch wenigstens defensiv noch Abstimmung finden lassen und dann kann man diese Gruppe gewinnen.
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Ich bin kein BB-Fachmann, aber irgendwie schient es mir so, dass unsere Jungs (und das sah bei der U20-EM ähnlich aus) große Probleme haben die “einfachen” Körbe zu machen, sobald in Ringnähe Körperkontakt aufkommt. Als wäre sowas wie eine stabile Körperhaltung kaum Trainingsinhalt…
Ist das ein “Laienblick” oder kommt das hin?
Nein, das ist nicht unbedingt ein Laienblick. Im internationalen Vergleich spielen deutsche (Herren) Teams oftmals nicht so physisch wie ihre Gegner, insbesondere in Korbnähe.
Da gehen andere Nationen durchaus aggressiver zu Werke, egal ob Finnen, Griechen, Spanier, Türken, Amis oder die ehemaligen jugoslawischen Teams. Das ist zumindest meine Erfahrung von einigen Turnieren mit internationaler Beteiligung bzw. Spielen im Ausland. -
Wäre nett, wenn jemand etwas über Tibors Leistung berichten könnte. Für mich steht er am Scheideweg seiner Karriere. D-League wird ihn auf Dauer nicht weiterbringen…
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Ich habe Tibor gestern zum ersten Mal seit letztem Sommer gesehen (habe seine D-League Saison nicht verfolgt), also kann ich nicht allzu viel urteilen. Er ist halt… Tibor. Ich konnte keine große Veränderung in seinem Spiel erkennen, verglichen mit europäischen Zeiten. Auch massiver/bulliger ist er nicht geworden. Auch technisch konnte ich nichts Neues erkennen, das wäre aber auch wirklich nicht nötig gewesen, er hatte keine finnische Konkurrenz auf der fünf. 7pt / 8r ist in 21 Minuten sind sicher okay. Offensiv wurde er kaum genutzt. Wäre es ums Gewinnnen gegangen, hätte man dieses wandelnde Missmatch sicher mehr genutzt, aber darum ging es Fleming gestern offensichtlich nicht. Ich würde auf die Quali warten um Tibor zu bewerten.
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@pg12lef, vielen Dank für deine Posts! Hoffe du bleibst am Start, der Thread kann’s gebrauchen. Ich habe diesen Sommer noch kein Spiel der NM gesehen, stimme aber, was die Zukunft angeht, mit den meisten deiner Aussagen überein. Was die Trainerfrage angeht: Ich kann Fleming als Nationaltrainer schwer einschätzen, glaube aber nicht, dass er das vorhandene Talent völlig vercoachen wird. Irritierend finde ich eher, dass seiner Ansage, alle müssten für die NM brennen, so viele Absagen gefolgt sind. Da sind einige dabei, die mMn keinen Bock auf Schröder(-Lückenfüllerei) hatten wie z.B. Schaffartzik, Günther usw. u vermutlich mittelfristig eh keine tragende Rolle mehr in der NM spielen werden. Aber auch einige, die noch auf Jahre dabei sein sollten, wie Zirbes, Kleber o Schröder selber.
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Ich finde gerade offensiv das Coaching von Fleming sehr, sehr mäßig vorsichtig ausgedrückt.
Stärken (Mismatches) werden nicht genutzt, keine Systeme erkennbar oder jedenfalls nichts was einen Speiler wirklich frei werden lässt. Sehr enttäuschend.
Wann ists vorüber mit seinem Vertrag?!? Es kann nur besser werden. -
Nachfolger ist doch schon da
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. Ich will das DBB-Team auch nicht stärker reden, als es ist und vor allem auch die Niederlande nicht unterschätzen, aber in drei Wochen wird sich wohl doch wenigstens defensiv noch Abstimmung finden lassen und dann kann man diese Gruppe gewinnen.
Österreich sollte man auch nicht unterschätzen. Die gewannen letzten Samstag ihr erstes Testspiel dieses Jahr gegen die Slowakei mit 92:57. Das Spiel ging über 4 x 12 Minuten.
Vom 12.- 14. testen sie dann zu Hause beim 4- Nationen Turnier gegen Polen, Island und Slowenien.
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www.delfi.ee ist wohl geogeblockt (s. DBB-Facebookseite). Gibt es weitere Alternativen, um das Spiel zu sehen - oder kennt sich jemand mit VPN aus?
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1.Sieg des Jahres gegen Estland. Kann ich davon ausgehen, dass es keine Augenzeugen gibt?
Boxscore gibt es hier: http://www.basket.ee/et/ajakava-ja-tulemused?gid=2016127002
Die Brettspieler scheinen das Spiel dominiert zu haben. Wirklich hochklassig besetzt sind die Esten auf diesen Positionen aber nicht. Das gilt aber zum Glück auch für unsere Qualifikationsgegner.
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Nun gut, auf Wunsch einzelner hier wieder der Versuch einer Spielanalyse
Fangen wir diesmal mit der Defensive an: Die Probleme von vorgestern bestehen natürlich immernoch. Diesmal ist mir allerdings zusätzlich aufgefallen, daß scheinbar niemand so richtig weiß wann wie P’n’Rs verteidigt werden sollen. Oftmals ist der gescreente Anfang mit hinter dem Ball her, zusammen mit dem großen um, so nehme ich an, den Ballführer tief zu trappen. Oft hat sich der Verfolger dann aber nach Bruchteilen umentschieden und den Switch gespielt. Das war dann natürlich zu spät und damit ging immer das wackeln in der Rotation los. Sie schienen sich nicht entscheiden zu könnnen. Normalerweise sagen so etwas die großen, die anfänglich hinter dem Screen stehen an, also hedgen (was gar nicht gemacht wurde), trappen oder eben switchen. Daß die Guards dann so orientierungslos rumrennen, kann eigentlich nur bedeuten, daß es keine Kommunikation gibt, warum auch immer (sind ja nun wirklich alle keine ganz blutigen Anfänger mehr). Auch nach Swingpässen fiel das auf, entweder rannte niemand zum Close-Out, oder drei Leute gleichzeitig auf den selben Mann. Ball-Raum wurde diesmal quasi nicht verteidigt (ich glaube mal eine Minute im vierten Viertel).
In der Offense lief es diesmal etwas flüssiger. Am besten tatsächlich dann, wenn Basti Doreth aufgebaut hat. Dann liefen auch off ball Bewegungen und auch relativ synchron. Die Sets scheinen also vorhanden und auch allen Spielern bekannt zu sein. Also liegt es wohl doch an den Guards, denn bei Lo wurde es gleich viel stockender und oft wurde bei noch 10-12 Sekunden ein ungünstiger Abschluß genommen (Mason saß heute in zivil auf der Bank); manchmal habe ich das Gefühl er will zu schnell zu viel. Nachteil bei Doreth ist natürlich die fehlende Sicherheit im Ballvortrag. Ich denke, der beste Notnagel im Moment wäre Lo und Mason den Ball bringen zu lassen, sie dann aber auf Off-Guard zu switchen und Doreth das Spiel dirigieren zu lassen (Laien-Meinung). Sonst kann man noch sagen, sind Voigtmann und Barthel fast immer zusammen auf dem Feld (Überraschung) und machen ihre Arbeit sehr gut, das Spiel innen läuft besser als bei Pleiß und Theis (wobei nacht estnischem Fernsehen Tibor neuerdings mit Nachnamen auch Theis heißt ), aber das hier die Chemie besser paßt ist ja fast natürlich.
Allgemein wirkten heute alle ein wenig platt und müde, daher auch langsam. Auch die Körpersprache sah eher nach ‘bringen wir’s hinter uns’ aus. Auch die Dreier waren wieder unterirdisch, obwohl auch viele freie, herausgespielte dabei waren. Irgendwie fehlt das Vertrauen in den eigenen Wurf (sie können’s ja eigentlich). Zwei der vier getroffenen Dreier kamen von Voigtmann, der eben zusammen mit Barthel auch den Ausdruck des Selbstvertrauens hat… Das sieht man besonders beim zittern aller anderen. Das ist dann eben doch der Unterschied, wenn man das gewohnt ist, selbst wenn es ‘nur’ bei Frankfurt war. (bitte kein haten, ich hatte großen Respekt vor der Mannschaft )
Estlands Mannschaft ist wirklich nicht qualitativ hochwertig und der Sieg hätte nach allen Maßstäben deutlich höher ausfallen müssen, schön war es nicht. -
Estlands Mannschaft ist wirklich nicht qualitativ hochwertig und der Sieg hätte nach allen Maßstäben deutlich höher ausfallen müssen, schön war es nicht.
Wenn man sieht, daß Timo Eichfuss, Gregor Arbet, Tanel Sokk, Gert Dorbek, Janar Talts, Sim Sander Vene und Kristjan Kangur fehlten (zumeist aus Verletzungsgründen)- weiss man wo die fehlende Qualität ist.
Dafür spricht das Ergebnis also eher für Estland als für Deutschland.