Bauermann fordert Deutschen-Quote
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@BlackAdder sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Wie oft habe ich diesen Sommer in verschiedenen Kader-Threads gelesen, dass kaum gute Deutsche auf dem Markt sind?!
Leider ist das Niveau der Liga dank der ergriffenen Maßnahmen so stark gestiegen , daß auch die Ansprüche an die deutschen Positionen entsprechend hoch sind.
Die Diskussion wird jedes Jahr geführt, weil es auch in der BBL immer Spieler geben wird, die schwächer als der Durchschnitt sein werden. Das ist aber eher ein Wahrnehmungsproblem, im Schnitt ist die Qualität auch der deutschen Spieler eben immer besser geworden über die letzten Jahre.
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@SchaumbergerWick sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Wir sehen es doch schwarz auf weiß und die Geschichte gibt dem ganzen mehr als recht: Die Quote und das darunter liegende Konzept ist ein Erfolgsmodell quasi ohne jeden Nachteil. (Oder siehst du es wirklich als Nachteil, wenn die besten deutschen Basketballer mit ihrem Sport auch gutes Geld verdienen können?)
Ich dachte, mindestens einen Nachteil hätte ich aufgezeigt und im übrigen sehe ich es als Nachteil an, wenn die Clubs mittelmäßigen Spielern überhöhte Gehälter zahlen müssen und dadurch regelmäßig an die Grenzen des Finanzierbaren gezwungen werden. Wer von seinem Sport leben möchte, sollte halt auch besonders gut sein. Die Bestenauslese ist doch gerade das Wesen des Sports.
Die “Geschichte” besteht bisher aus einer einzigen sehr erfolgreichen Nationalmannschaftsgeneration. Wo war das Erfolgsmodell denn 2019? Bis zur EM 2022 hat die Geschichte eher meiner Seite Recht gegeben. 1993 gab es auch keine Quote, aber eine großartige Nationalmannschaft.
Nebenbei möchte ich noch einmal betonen, dass ich ein großer Fan von NBBL, JBBL, Mini-Konzept und all den anderen Fördermaßnahmen bin - nur eben nicht von der Quote in der BBL. Die in der Pro A halte ich auch noch für sinnvoll. -
@BlackAdder sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Die in der Pro A halte ich auch noch für sinnvoll.
Wieso das? Müssen die Vereine dort etwa nichts bezahlen um gute Spieler zu bekommen? Wo ist denn da der große Unterschied zur BBL?
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@Lahnkrokodil Ich könnte entgegnen, dass das Niveau trotz der Deutschenquote gestiegen ist, setze aber genau wie du einen dahinter, weil die BBL zum Glück wirklich deutlich besser geworden ist, als früher.
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Und woran legt das deiner Meinung nach? Die Quote scheidet ja schon mal aus.
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@Lahnkrokodil Die Pro A ist keine Spitzenliga. Hier sehe ich den Ausbildungsaspekt viel höher. In der BBL möchte ich dann aber die besten Spieler sehen, nicht die deutschesten.
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@Lahnkrokodil Vielleicht haben sich die Liga und die Clubs insgesamt professioneller aufgestellt. Öffentlichkeitsarbeit, Nachwuchsarbeit, Sponsorenfindung moderne Trainingsmöglichkeiten etc.
Ich sage doch gar nicht, dass alles schlecht ist. -
Ja, sie haben sich professioneller aufgestellt, und die Quote ist ein ganz zentraler Punkt dieser Ausrichtung - Stichwort Identifikation. Das hilft dann eben auch bei der Akzeptanz, Sponsorengewinnung etc.
Als die Diskussion um die Quote damals aufkam, lag die Liga am Boden und war international komplett bedeutungslos, weil eben nur austauschbare “Kistenschlepper” das Bild der Liga bestimmten und sich deshalb keiner groß dafür interessierte - schon vergessen? Das war die Liga mit den “besten” Spielern ohne Quote, wie du sie dir wieder herbeiwünschst. Ich möchte nicht dahin zurück.
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@BlackAdder : Du argumentierst, dass die Clubs (Welche denn genau? alle? oder nur bestimmte?) durch di eQuote an ihre “Finanzierungsgrenzen” gezwungen würden.
Meine Rückfragen:-
Welcher Club im sportlichen Wettbewerb würde denn nicht in jedem Fall an die “Grenze” des Finanzierbaren gehen? Wer würde denn den zur Verfügung stehenden Etat nicht ausreizen? Und wieso?
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Und wieso sollte sich die finanzielle Schieflage unter den Clubs ausgleichen, wenn niemand mehr “geld für mittelmässige Deutsche” ausgeben müsste? Würden dann nicht alle viel geilere Amerikaner (oder letten?) kaufen? und würden da nicht wieder die Clubs die mehr geld (oder mehr Geld für bessere Scouts) haben, bessere Spieler kaufen können? Oder Was genau würde sich ändern? Die regeln sind doch für alle gleich? So oder so?
Abseits davon ist es etwas unredlich, deine Geschichte erst 22 anfangen zu lassen, da du sämtliche EL und NBA Engagements deutscher Spieler bis dahin ignorierst. Du kannst es drehen und wenden wie du willst: Deutsche Spieler sind in der Breite und Spitze besser geworden. Das mag dir persönlich egal sein, aber ich meine aus der moderaten Steigerung von Etats, Zuschauerzahlen und Qualität der BBL zu schliessen, dass das der Mehrheit der Basketballfans und Clubs nicht egal ist. Es ist entertainment und mit entsprechenden Figuren die einem die Identifikation deutlich erleichtern (Paul, Dennis, Kareem, Christian, etc) steigt dessen Qualität.
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@BlackAdder sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
@Lahnkrokodil Die Pro A ist keine Spitzenliga. Hier sehe ich den Ausbildungsaspekt viel höher. In der BBL möchte ich dann aber die besten Spieler sehen, nicht die deutschesten.
Die besten Spieler wirst du auf jeden Fall nicht sehen. Die spielen in der NBA. Von daher ist dein Argument sinnlos.
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@BlackAdder kannst Du bitte einmal kurz eine Gehaltsspanne angeben, wenn Du von überhöhten Gehältern schreibst?
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Verstehe nicht, wie nach dem großen Sieg wirlich die Quote von einigen hier zur Diskussion gestellt wird. Die Quote war zusammen mit vielen anderen Maßnahmen die Basis für den heutigen großen Erfolg, der hoffentlich dem Sport in Deutschland Auftrieb geben. 6+6 Regel muss natürlich besthene bleiben!
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Das Problem ist doch viel mehr, dass die BBL-Mannschaften sich die besten Spieler nicht dauerhaft leisten können. Was sich geändert hat ist halt nur, dass unter diesen Spielern mehr deutsche als früher sind. Die Grenze, wen die Teams sich leisten können, muss sich halt nach ober verschieben. Da sind die Sponsoren gefragt. Nur so sind die BBL-Teams öfter international erfolgreich.
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@BlackAdder sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Ich dachte, mindestens einen Nachteil hätte ich aufgezeigt und im übrigen sehe ich es als Nachteil an, wenn die Clubs mittelmäßigen Spielern überhöhte Gehälter zahlen müssen und dadurch regelmäßig an die Grenzen des Finanzierbaren gezwungen werden. Wer von seinem Sport leben möchte, sollte halt auch besonders gut sein. Die Bestenauslese ist doch gerade das Wesen des Sports.
Ohne eine entsprechende Zahl konkrete Beispiele ist mir diese Aussage zu populistisch und von der Geschichte widerlegt, Beispiel “Kistenschlepper”. Auch in Blick in die Damenliga tut deinem Argument nicht gut.
Ich bin der Meinung, dass das Angebot an Mittelklassespielern inzwischen so hoch ist, dass die Diskussion über überhöhte Gehälter in den Papierkorb gehört.
Zur Bestenauslese gehört dann nämlich auch, dass die Vereine mit der besten Sponsorenauslese in der obersten Liga spielen. Wer in der Bundesliga mitspielen will, muss dann halt auch bei Mindestetat und anderen Randbegdingungen entsprechend mithalten können. Will man weniger für Spielergehälter ausgeben, muss man mehr in Rekruiting investieren, Akademie, etc. investieren.
Die “Geschichte” besteht bisher aus einer einzigen sehr erfolgreichen Nationalmannschaftsgeneration. Wo war das Erfolgsmodell denn 2019? Bis zur EM 2022 hat die Geschichte eher meiner Seite Recht gegeben. 1993 gab es auch keine Quote, aber eine großartige Nationalmannschaft.
Bevor du das jetzt so stehen lässt, würde ich mir noch mal ansehen, welche Beschränkungen es 1993 bzw. davor gab.
2019 waren die Akteure noch jünger und, dass ein Reifungsprozess stattgefunden hat, leugnet hier sicherlich niemand. Es leugnet m.E. auch niemand, dass neben dem hohen Level der Einzelspieler auch das “Team” eine Rolle spielt, hier u.a. auch längerfristiges Commitment. Die Meisten hier werden mir vermutlich Recht geben, dass Teams mit einer gewissen Kontinuität im Kader eine höhere Spielqualität haben als Teams mit jährlich wechselndem Personal. Und in der Regel geht das mit höheren Gehältern einher.
“einer einzigen […] Nationalmannschaftsgeneration” mag ich auch nicht folgen. Für Spieleralter sind Schröder und Wagner schon zwei Generationen.
Wir werden sicherlich nicht allein aufgrund der Quote dauerhaft jetzt Medaillen bei EMs, WMs und olympischen Spielen einheimsen, aber sie gehört trotzdem mit zu den Bausteinen, die es wahrscheinlich machen, dass wir pro Jahrgang durchschnittlich 1-2 Spieler haben, die auf dem Niveau mitspielen können.
Nebenbei möchte ich noch einmal betonen, dass ich ein großer Fan von NBBL, JBBL, Mini-Konzept und all den anderen Fördermaßnahmen bin - nur eben nicht von der Quote in der BBL. Die in der Pro A halte ich auch noch für sinnvoll.
Die Erfahrung zeigt, dass immer nur so gut ausgebildet wird, wie es die Anforderungen nötig machen. Brauchst du nur Deutsche auf ProA-Niveau, wird auch nur dahin ausgebildet. Alles darüberhinaus bleibt dann dem Zufall überlassen, was kein hinreichendes Kriterium ist. Gleichzeitig sinkt in der Regel das Niveau. Aus dem gleichen Grund musste es ja auch 6+6 sein und es reichte nicht 8+4.
Bezogen auf das Weltmeisterteam möchte ich es mal umdrehen.
Wer in der BBL mitspielen will, muss das Commitment eingehen, dass es nicht nur um ihn, sondern um die Liga, also alle Teams, deren Spieler, das Spielniveau, die Nationalmannschaft und den Basketball in Deutschland insgesamt geht. Was ohne Commitment passiert, war ggf. 2019 zu sehen und in der Liga nach Bosman in den 0er-Jahren. Was mit Commitment möglich ist, zeigt 2022 und 2023 sowie die Entwicklung der Liga über die letzten Jahre. -
Außer den Spielern jetzt waren in der Qualifikation auch nochmal ältere Spieler beteiligt (Benzing). Hätten uns in den Fenstern die Spieler in der Breite gefehlt (Veteranen und int. Mittelklassespieler), hätte Deutschland selbst mit den 12 jetzigen Weltmeistern in der Hinterhand ganz schnell schon in der WM-Quali scheitern können. Die Breite der Ausbildung und der Arbeitsplätze für die Basketball er ist wichtig. Ein nächster realistischer Schritt wird sein, dass in der Pro A mind 8 Mannschaften ernsthaft um den Aufstieg spielen und dafür alle ausreichend Qualitätsspieler in der Rotation brauchen.
Trotzdem denke ich, dass die jetzige Formel 6+6 nicht in Beton gegossen ist. Ich Stelle mir aber eher eine Verschärfung vor, bei der dann zum Ausgleich int. Veteranen in unserem Ligasystem gleichgestellt werden, auch ohne Einbürgerung.
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@ScheSche sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Trotzdem denke ich, dass die jetzige Formel 6+6 nicht in Beton gegossen ist.
Ist sie schon deshalb nicht, weil sie (in Bezug auf Unionsbürger) illegal ist. Die Kartelle, die sie durchsetzen, haben diesbezüglich aber jahrelang gut gehalten und aufgrund der schwachen Vertragsposition der Arbeitnehmer (befristete Verträge) hat das einfach noch niemand erfolgreich rechtlich angegriffen. Das könnte sich aber mit einer von dir angedachten Verschärfung ändern.
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@ElHeat sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Bei der Quote kommt es auf den Blickwinkel an, imho.
National betrachtet ist sie natürlich gut, auf Vereinsebene verhindert sie einen fairen Wettbewerb für kleinere Vereine.Das ist Unsinn, da die Quote für alle gleichermaßen zählt.
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@Flash_Fan Relevante Erfahrung, interviewfähiges Deutsch, “Interne Bewerbung”, Fürsorgepflicht für die aktuell Beschäftigten. All das lässt sich objektiv formulieren, so daß es sowohl rechtssicherer als auch weniger diskriminierend ist als jetzt.
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@2short sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Die “Geschichte” besteht bisher aus einer einzigen sehr erfolgreichen Nationalmannschaftsgeneration. Wo war das Erfolgsmodell denn 2019? Bis zur EM 2022 hat die Geschichte eher meiner Seite Recht gegeben. 1993 gab es auch keine Quote, aber eine großartige Nationalmannschaft.
Bevor du das jetzt so stehen lässt, würde ich mir noch mal ansehen, welche Beschränkungen es 1993 bzw. davor gab.
Ihr könnt mich gerne korrigieren, aber wenn ich mich recht erinnere gab es damals eine Quote - nämlich pro Mannschaft eine (oder zwei?) ausländische Spieler
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Das Bosman-Urteil war 1995, erst danach wurden dann zwangsläufig die Quoten gekippt. Davor gab es in der BBL 2 Ausländerplätze pro Team. Also 1993 eine großartige Nationalmannschaft mit strengerer Quote in den Vereinen als heute.
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Beispiel aus der Starting Five: Ein Spieler wie Andi Obst hätte sich ohne Quote sicherlich nicht so gut entwickelt. Was war der denn bis vor 1-3 Jahren? Elitärer (Spot Up)-Shooter ohne Defense (europäisch gesehen) und ohne Drive. “3 and no D” sozusagen. Für den hätte es über der Pro A vermutlich gar keinen Markt gegeben, da gibt es Amis und Europäer im Dutzend, die im Gesamtpaket mehr bieten und vielleicht halt 2-3 % weniger Dreier treffen.
Ist quasi das Paradebeispiel für Pro UND Contra der Deutschenquote.
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@ElHeat sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Bei der Quote kommt es auf den Blickwinkel an, imho.
National betrachtet ist sie natürlich gut, auf Vereinsebene verhindert sie einen fairen Wettbewerb für kleinere Vereine.Was ist für dich ein fairer Wettbewerb?
Was mich bei euren Argumentationen stört, ist dieser implizite Lohndumpingversuch.
Die Kaderauffüller, um sie mal so zu nennen, haben grundsätzlich den gleichen Aufwand wie die Spitzenathleten in den Teams. Damit verdienen sie erst einmal ein so hohes Gehalt, dass sie ohne weiteres ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Das gilt übrigens für alle Beschäftigten, nicht nur für Sportler.Im übrigen profitieren am Ende gerade auch die kleinen Vereine von der Quote.
Das zeigt dir gerade auch ALBA. Dort wird sich jetzt teilweise darüber beklagt, dass mehrere Jugendspieler den Verein verlassen. ALBA hat da gerade nicht den entsprechenden Bedarf oder kann nicht das passende Angebot machen, also profitieren kleinere Vereine, sofern sie ein vernünftiges Angebot machen können. -
@BlackAdder sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Wer von seinem Sport leben möchte, sollte halt auch besonders gut sein. Die Bestenauslese ist doch gerade das Wesen des Sports.
Wer von seinem Sport leben möchte, muss erst einmal die Chance bekommen, sich zu entwickeln. Diese Hürde besteht aktuell sogar im Fußball. Gleichzeitig stehen wir auch im Basketball im Wettbewerb um die besten Talente. Isaac Bonga hatte auch Angebote, wie sein Bruder zum Fußball zu gehen. Wenn man dagegen bestehen will, muss man eigene Angebote machen. Das ist in diesem Fall der Kaderplatz. Bei uns in Bonn ist damals Thülig lieber Jurist als Profi-Basketballer geworden. Auch dieser Konkurrenz müssen wir uns stellen. Wir können doch nicht davon ausgehen, dass sich ein junger Mensch zehn Jahre lang für 30.000 € jährlich die Knochen ruiniert. Deswegen war die Quote so wichtig: Weil Basketball damit Talenten eine Perspektive bietet. Kannst ja mal die Stimmung unter den Leichtathletik-Talenten checken. Es ist aus Sicht der finanzschwachen Vereine auch naiv anzunehmen, sie könnten heutzutage noch billige deutsche Spieler bekommen.
Ohne die Quote hätten Schröder und Theis in ihrem ersten echten BBL-Jahr niemals so viel Verantwortung bekommen. In Bonn waren deutsche Spieler vor der Quote eher Folklore. Die 16-Jährigen - und ihre Eltern - sind doch nicht doof. Natürlich schauen sie, welche Chancen sie haben.
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@Lahnkrokodil Danke für die Korrektur. Das war in meiner Erinnerung andersrum.
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So, jetzt habe ich eine Nacht drüber geschlafen und eine Menge Argumente gelesen. Einige fand ich gut, andere nicht so. Die Quote wird sowieso bleiben, da sie ja auch in anderen Ländern und auf europäischer Ebene mittlerweile vorhanden ist. Ich persönlich werde auch auf Seite 31 des Threads kein Fan von Protektionismus, aber das muss ich ja auch nicht. Ich bin ja weder Profisportler noch Entscheider in einem BBL-Club.
Die oben erwähnte Entscheidung von Fabian Thülig, dem Profisport den Rücken zu kehren, fand ich übrigens damals wie heute bemerkenswert. Ob sie richtig war, kann nur er alleine beantworten. Für ihn war aber wohl klar, dass es nicht für die ganz große Karriere reicht und er hat die Entscheidung getroffen, eine “bürgerliche” Karriere zu starten, ohne sich weiter den Strapazen des Leistungssports auszusetzen. Respekt dafür. Andere hätten wahrscheinlich noch einige Jahre die Quotenposition auf der Bank genommen und das hätte genauso richtig sein können - oder sie ärgern sich später, dass sie sich ihren Körper “für nichts” kaputt gemacht haben. Wir wissen es nicht.
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@Flash_Fan sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
@ScheSche sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Trotzdem denke ich, dass die jetzige Formel 6+6 nicht in Beton gegossen ist.
Ist sie schon deshalb nicht, weil sie (in Bezug auf Unionsbürger) illegal ist. Die Kartelle, die sie durchsetzen, haben diesbezüglich aber jahrelang gut gehalten und aufgrund der schwachen Vertragsposition der Arbeitnehmer (befristete Verträge) hat das einfach noch niemand erfolgreich rechtlich angegriffen. Das könnte sich aber mit einer von dir angedachten Verschärfung ändern.
Äh, Herr Bosman war nun auch kein gutverdienender Spitzenspieler, um den sich damals die belgische Fußballwelt gerissen hätte. Und er hat trotzdem die Profiwelt verändert. Warum in den letzten 20 Jahren da dann niemand geklagt hätte, obwohl er doch gute Aussichten haben sollte, scheint dann sehr merkwürdig.
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Immerhin wird ja auch der Titel das deutschen Meisters vergeben - da finde ich es schon ganz charmant wenn dann auch Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit auf dem Meldebogen zu finden sind.
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@Langer_Eugen Bin da voll bei dir.
Ich halte eine Quote auch für wichtig, aber nicht nur das. Es müsste auch eine Verpflichtung der Vereine geben sich je nach Größe und finanzieller Möglichkeiten dem Nachwuchs zu widmen, d.h. fördern und fordern.
Und zu guter Letzt müssen die Vereine, die Bedingungen für ihre Nachwuchsspieler und insbesondere Talente so positiv gestalten, das diese es als erstrebenswert erachten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt dem Nachwuchsverein treu zu bleiben. Das heißt schon im Jugendalter finanzielle und sportliche Anreize setzen. -
@welt00 sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
@Langer_Eugen Bin da voll bei dir.
Ich halte eine Quote auch für wichtig, aber nicht nur das. Es müsste auch eine Verpflichtung der Vereine geben sich je nach Größe und finanzieller Möglichkeiten dem Nachwuchs zu widmen, d.h. fördern und fordern.
(…)Für BBL-Clubs gibt´s die ja auch. Habe zwar für 23/24 hier keine gefunden, gehe aber dann mal davon aus, dass die von 22/23 noch gilt?!
https://www.easycredit-bbl.de/bbl/ordnungen_standards
Über die Wirksamkheit der Nachwuchsförderrichtlinie oder Verbesserungspotential kann man bestimmt diskutieren, dafür bin ich persönlich aber nicht genug in der Materie. Aber zumindest gibt´s die Verpflichtung, will man die Lizenz für die BBL haben.
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@schnorri Ich gehe davon aus, dass du diesen Absatz meinst: “Die DBLO (Deutsche Basketball Bundesliga Ordnung) schreibt in § 15 für die erste Damenliga vor, dass pro Mannschaft 3 Nicht-EU-Spielerinnen eingesetzt werden dürfen.”
Dieser gilt tatsächlich noch. Hat aber nix mit einer Deutschen-Quote zu tun. Das heißt ja “nur”, dass die Anzahl der amerikanischen und sonstigen Spielerinnen, die nicht aus der EU kommen, begrenzt ist. In der DBBL spielen seit der Klageandrohung immer mehr Spielerinnen aus (osteuropäischen) EU-Staaten und Ländern, die der EU gleich gestellt werden. Für die Förderung der deutschen Spielerinnen bringt diese Regelung nix. Da braucht es etwas in der Art von 6+6 und das gibt es in der DBBL seit der Klageandrohung nicht mehr. Die Nachwuchstalente spielen jetzt in der Regel in der 2.DBBL. Den Schritt in die 1.DBBL schaffen nur die wenigsten…
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@schnorri Das musst du mir bitte genauer erklären. Wird eine Liga professioneller, wenn dort nur ausländische Spielerinnen spielen und keine einheimischen Talente eingesetzt und gefördert werden, die dann irgendwann in der Zukunft in den Nationalmannschaften Erfolge einfahren könnten? Ein Blick nach Spanien oder Frankreich beweist das Gegenteil.
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@schnorri Dieser Artikel ist ja unfassbar schlecht. Ich würde von der Weiterverbreitung abraten.
Beispiele:
“In einem Basketballteam, bestehend aus einem 12-köpfigen Kader, dürfen maximal 6 Nicht-EU-Spieler pro Spiel teilnehmen.”
Tatsächlich dürfen gem. Punkt 4 der BBL-Ausschreibung maximal 6 Nicht-Deutsche gem. Art. 116 GG teilnehmen.
“…indem Trainer bei Auswechseln stets auf die Quotelung des Kaders achten müssen und Gefahr laufen, in Erklärungsnot zu kommen.
Verstößt ein Team gegen die Ausländerregelung so gilt dies als technisches Foul.”
Diese Sätze sind gleich mehrfach unrichtig. Es kommt nicht auf die Einwechslung an, sondern auf den Spielberichtsbogen. Es gibt auch keine technischen Fouls, sondern eine Spielverlustwertung.Der Absatz über Unterschiede in der Einsatzzeit zwischen Männern und Frauen erscheint mir zumindest weit hergeholt. Zahlen habe ich dafür allerdings nicht.
“Bosman-Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aus dem Jahr 1955”
Die 1955 lasse ich als Tippfehler durchgehen, verbessert den Blogeintrag aber nicht. -
@Lahnkrokodil sagte in Bauermann fordert Deutschen-Quote:
Immerhin wird ja auch der Titel das deutschen Meisters vergeben - da finde ich es schon ganz charmant wenn dann auch Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit auf dem Meldebogen zu finden sind.
Wenn ich das lese, blutet mir als Europäer das Herz.
Ja, ich glaube auch, dass die Quote der Liga und der Nationalmannschaft enorm hilft. Als Preis die europäische Arbeitnehmer-Freizügigkeit aufzugeben, bin ich allerdings nicht bereit. Naja, ich entscheids ja nicht
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Sport ist da eben etwas spezieller. Fändest du es denn gut, wenn unser Weltmeisterteam im Sinne der europäischen Arbeitnehmer-Freizügigkeit demnächst einfach für Belgien oder Rumänien auflaufen würde, nur mal so zum Beispiel? Ich bekomme bei solchen (sportlichen) Konstellationen immer etwas Bauchschmerzen.
Sonst nenn es ehrlicherweise Clubwettbewerb und BBL-Meister, aber streich konsequenterweise den ausgelobten Titel “Deutscher Meister”, denn das ist dann auch heuchlerisch.
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@Lahnkrokodil Oder der BBL-Meister für das Team, dass die Playoffs gewinnt, und den Titel “Deutscher Meister” an das best platzierte Team mit mindestens X deutschen Spielern.
Aber bei den Herren ist so eine Überlegung ja hinfällig - da gibt es ja die Quote. -
Naja, wenn dann der 10. des Wettbewerbs plötzlich deutscher Meister wird, kannst du das auch keinem verkaufen. Einen offiziellen Mitleidstitel braucht kein Mensch, dafür gibt es schon den Meister der Herzen.
Entweder du spielst irgendwie noch einen deutschen Wettbewerb mit Meistertitel aus oder eben eien international geprägten ohne Beschränkungen durch den Pass, wo es dann im Prinzip vollkommen wumpe ist, ob die Liga in Deutschland oder Lampukistan beheimatet ist. Sportentertainment eben, wie in der NBA. Ist es hier in Europa natürlich auch, aber hier ist der Wettbewerb schon immer auch durch den sportlichen Vergleich der Nationen geprägt, sei es durch die Natonalteams oder die Clubs, die eben die jeweiligen Ligen und Länder international repräsentieren.