Bauermann fordert Deutschen-Quote
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Und weil jemand Trainer ist, hat er die Wahrheit gepachtet? Auch wenn ich Brand für einen guten Trainer halte, sind seine Meinungen zu strukturellen Dingen meist eigenartig (das war auch beim 78er-WM-Trainer Vlado Stenzel so). Es ist z.B. komisch wenn er auf der einen Seite die Anzahl der Mannschaften der HBL hinterfragt, jedoch es ablehnt, dass die EM nicht mehr alle 2 Jahre, sondern nur noch alle 4 Jahre stattfindet.
Brand ist in seiner Meinung wesentlich isolierter als Bauermann, da momentan die HBL nicht wirklich die Nationalmannschaft schwächt. Die HBL braucht keine Quote, weil sie genügend Spieler anzieht. Für mich kein Wunder, da sie als beste Liga der Welt angesehen wird. Junge Spieler haben also auch ganz klar das Interesse in Deutschland zu spielen. Daher ist in diesem Punkt ein Vergleich von Brand und Bauermann nicht wirklich sinnvoll.
Zudem wäre die zitierte Kritik auch kein Argument für eine Quote. Einmal wird ja behauptet es gäbe genügend gute deutsche Spieler für die BBL (was ich nicht so sehe). Weiterhin ist das Thema Talentförderung gerade der Ansatzpunkt von Quotengegnern. Es fehlt an starker Jugendarbeit um ausreichend gute deutsche bzw. einheimische Spieler hervorzubringen.
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ja, wenn jemand bundestrainer ist, dann stellt er eine fachliche autorität dar.
das wort von brand oder bauermann ist weitaus gewichtiger als das von jochensge oder franz.
und da die aussagen der beiden herren absolut deckungsgleich sind, zudem der verantwortliche des deutschen fußballnachwuchses matthias sammer in die gleiche kerbe schlägt, da ist die geballte expertenmacht nicht weg-zu-deuteln.die clubs müssen eben endlich anfangen mal eine anständige jugendarbeit zu initiieren - das also ist des pudels kern.
fürchterliches beispiel: USC freiburg in der PRO B
die haben in der vergangenen saison insgesamt fünf ausländer bezahlt, waren aufstiegsfavorit und sind auf einem abstiegsplatz gelandet (belieben aber in der liga).wäre es da nicht sinnvoller 10 (!) gute jugendtrainer zu engagieren?
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also wenn ihn das nicht stört, dass die deutschen bei der EM in der Vorrunde ausscheiden und keine guten deutschen mehr spielen in der BBL….na dann gute nacht Söldner BBL…Retorten-Amiliga
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On 2009-06-17 22:40, franz wrote:
ja, wenn jemand bundestrainer ist, dann stellt er eine fachliche autorität dar.das wort von brand oder bauermann ist weitaus gewichtiger als das von jochensge oder franz.
und da die aussagen der beiden herren absolut deckungsgleich sind, zudem der verantwortliche des deutschen fußballnachwuchses matthias sammer in die gleiche kerbe schlägt, da ist die geballte expertenmacht nicht weg-zu-deuteln.Es nimmt aber niemand unsere Aussagen und stellt dies als Unterstützung der eigenen Meinung dar. Für mich ist ein Coach in erster Linie eben ein Coach. Ein Funktionär versteht meist nichts vom Coachen, aber dafür vom Organisieren. Weiterhin gibt es Einzelinteressen, die bei Brand nicht zu übersehen sind (Thema EM-Turnus).
die clubs müssen eben endlich anfangen mal eine anständige jugendarbeit zu initiieren - das also ist des pudels kern.
Meine Rede. NBBL und JBBL sind erst ein Anfang. Das ganze ist aber auch ein Prozeß, der einige Jahre dauert (ähnlich wie bei der Entwicklung vom Amateursport zum Profisport). Gerade das Thema Jugendtrainer ist wohl ein Punkt, in dem viel Synergieeffekte liegen. Wieso sollte man z.B. nicht den Co-Co-Trainer auch mal für einige U18-Coachings nutzen. Das gleiche gilt auch für Konditionstrainer bzw. andere, die für Körper und Athletik zuständig sind.
EDIT: Dafür notwendig ist aber auch eine stärkere Kooperation zwischen den Spielbetriebsgesellschaften und Vereinen. Das ist gerade im deutschen BB kein Normalfall. Da ist der Fußball/Handball mit seinen vorgeschriebenen Gesellschafterverbindung weiter.
fürchterliches beispiel: USC freiburg in der PRO B
die haben in der vergangenen saison insgesamt fünf ausländer bezahlt, waren aufstiegsfavorit und sind auf einem abstiegsplatz gelandet (belieben aber in der liga).Da dürften die meisten auch zustimmen. In der ProB leidet bei weitem die Qualität nicht so wenn man auf Amis verzichtet.
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Ich finde das rassistisch, und wenn nicht rassistisch, auf jeden Fall untragbar für einen so hohen Repräsentanten des DBB. Der Mann bringt mit seiner hohlen, populistischen Rhetorik seinen gesamten Verband in Veruf.
@ Schneesturm
rassistisch :-?
gegen wen?
gegen die amerikanische Großrasse?
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Originalzitat Herr Pommer in der Halbzeitpause des vierten Spiels: “Mir ist’s so ziemlich Wurscht wer da auf dem Feld steht.”
Das nenne ich eine klare Aussage!
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On 2009-06-23 20:18, Alexander_DeLarge wrote:
Originalzitat Herr Pommer in der Halbzeitpause des vierten Spiels: “Mir ist’s so ziemlich Wurscht wer da auf dem Feld steht.”Das nenne ich eine klare Aussage!
Schön das Zitat auseinandergerissen. Er hat das klar auf die Identitäts-Debatte bezogen und gesagt, dass es beim Thema Identität ihm wurschd ist, ob ein Spieler Deutscher oder Amerikaner ist. Er muß nur öfter mal länger als ein Jahr bei einem Club spielen.
Danach ist er auf das Thema Quote eingegangen.
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Dann hab ich nichtig zugehört bzw. auf die Frage des Reportes geachtet.
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Ich glaube man muss das Problem der Qualität des deutschen Basketballs etwas differentierter und ganzheitlicher betrachten. Die ganze Diskussion mit der Quotenregelung fällt immer wieder nur auf ein Argument zurück –> “Die bösen Ausländer”. Leider ist das Problem viel tiefgründiger. Genauso wenig wie das Argument stimmt, dass die Ausländer den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen, stimmt das Argument, dass die ausländischen Spieler den deutschen Spielern die Spielzeit wegnehmen.
Aus meiner Sicht hat der deutsche Basketball ein Strukturproblem. Das fängt schon damit an, dass z.B. in Ferienzeiten die Hallen geschlossen sind (gerade dann, wenn Jugendliche eigentlich viel Zeit zum Trainieren hätten) und ganz einfach das breite Wissen und die richtigen Trainer fehlen.
Mich regt diese pauschale Verurteilung der Ausländer auf, da das Problem viel tiefgreifender ist und nicht nur auf diesen Faktor zurückzuführen ist. Von einem Bundestrainer kann ich erwarten, dass er etwas differentierter an die Problematik herangeht und sich nicht auf dieses stupide Argument zurückzieht.
Warum fragt niemand dannach warum die ausländischen Spieler zum Teil besser sind? Warum schaut keiner auf das Beispiel Spanien und analysiert dort wie sie in den letzten 15 Jahren die stärkste Liga und die stärkste Nationalmannschaft in Europa aufgebaut haben?
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Hallo. lieber Don Corleone, ein lieber Hinweis, bevor Du mir einen Besuch abstattest:
- lies die diversen Threads doch bitte einmal von Anfang an!
Dein Diskussionsbeitrag wurde gefühlte 1000mal schon gepostet.
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Hallo bbforafterlife,
war mir ehrlich gesagt etwas zu müßig den ganzen Thread mit den 30 Seiten zu lesen. Wenn das gefühlte 1000 Mal schon gepostet worden ist freue ich mich kein Exot zu sein
Gruß
Don -
Offseasonzeit ist immer auch die Zeit der Quotendiskussion, und wenn nächste Woche eine Ligatagung ansteht, dann darf man das Thema ruhig noch einmal wiederbeleben. Auch wenn laut Pommer ja erst im Herbst drüber gesprochen werden soll.
Ich werde in den nächsten Tagen bloggend weitere Aspekte der Quote beleuchten und total subjektiv Stellung beziehen. Ich finde diese Diskussion spannender und vor allem nachhaltiger, als mir zu überlegen, welcher College-Rookie denn nun gerade wo im Gespräch ist und ob die Wundertüte positiven oder negativen Inhalt hat.
Meine Wahrnehmung ist, dass längst nicht alles in dieser Frage nur schlecht ist. Vielleicht gibt es positive Entwicklungen.
Ein Anliegen bleibt aber. Ich will weg von der Deutschenquote, hin zu einer Quote für home-grown players.
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Übrigens der “Irrsinn” mit dem Namen Quote wird beliebter und beliebter in Europa. Jetzt verschärft selbst Serbien seine Quote nochmal. In Serbien waren bisher 4 Ausländer erlaubt und dies bleibt auch so, aber jetzt gelten auch Montenegriener und Bosnier als Ausländer.
Wenn die Reglung so bleibt, hat dies große Auswirkungen auf die Top Klubs.
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und wo soll das problem sein? österreicher zählen bei uns auch als ausländer … für ein nicht eu land machts ja auch kein sinn ausländer in eu- und nicht eu aufzuteiln …
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nix los hier? wo ist der übliche beef?
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nix los hier? wo ist der übliche beef?
Es ist offseason. Jeder Fan ist seinem Club selbst am nächsten… Deutsche sind grad “out”, das kommt erst wieder, wenn die Nationalmannschaftssaison zuende ist und sie wieder auf den Bänken sitzen oder ohne Vertrag dastehen.
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@ Gruebler
Ich verstehe Deine “HGPs” als Ausdruck eines (für mich nicht ganz nachvollziehbaren) schlechten Gewissens, weil die Quotenbefürworter nach mehr Deutschen in der Liga verlangen. Das Thema ist in einer Sportart aufgekommen, in der Europa führend ist und nach dem Willen der Weltfußballfunktionäre sollen auch Fußballänder mit weniger professioneller Nachwuchsarbeit durch die Arbeit der europäischen Proficlubs ihre Stars (von morgen) bekommen.Das hat nichts mit (dem deutschen) Basketball zu tun. Hier ist es eher so, daß wir zur Entwicklung des BB langfristig auch auf Erfolgsmeldungen der Nationalmannschaft angewiesen sind. Meines Erachtens macht es überhaupt keinen Sinn, die (in einer Randsportart) ohnehin knappen Resourcen aus Gründen überzogener PC nicht auf Deutsche zu konzentrieren. Eine Quote für “Nachbarn” ist mit dem Ziel, BB eine bessere sportliche und finanzielle Grundlage in Deutschland zu erarbeiten, (derzeit) nicht vereinbar.
Die letzten Monate haben - ich möchte das nicht unerwähnt lassen - den Quotenbefürwortern gelinde gesagt keine Bestätigung ihrer Argumente geliefert: Die Eishockey-Liga nimmt für sich in Anspruch, eine Deutschen-Quote von inzwischen um die 60% durchgesetzt zu haben. Sportlich hat sich die Quote nicht ausgewirkt: Die deutsche Nationalmannschaft ist (rein sportlich betrachtet) wieder einmal abgestiegen. Die Formel Einsatzzeit=sportliche Entwicklung hat sich nicht bestätigt.
Der DFB hat eine Quotierung nicht probiert. Er hat stattdessen frühzeitig (wenn auch nicht zu früh) auf eine konsequente Nachwuchsarbeit der Bundesligaclubs gedrängt. Das Ergebnis fährt der DFB mit seinen Nachwuchsmannschaften nun (schon) ein. Ich zweifele nicht daran, daß diese jungen Profis eine sportliche Zukunft (ohne Quote) in der Bundesliga haben. Ich hoffe, dass wenigsten einige Quotenbefürworter etwas nachdenklicher werden, wenn sie sich diese (so unterschiedlichen) Beispiele vor Augen halten.
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Es lassen sich immer Argumente dafür finden und Argumente dagegen. Beispiele dafür und dagegen ebenso. Ist schon fast ideologisch, jeder kann glauben was er will, ähnlich der Religion. War zuerst das Ei oder das Huhn da, muss zuerst gut ausgebildet werden, dann setzen sich die guten Spieler sowieso durch? Oder muss man den jungen Spieler Entwicklungszeit und Spielzeit geben, damit sie erst gut werden können?
Für mich ist die Quote zwingend im Basketball, von mir aus auch mit Homegrown-Spieler, dass ist aber eben aus meiner Sicht und Denkweise. Macht das Ganze vielleicht gerechter, die meisten werden sowieso Spieler sein, die für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt sind. 2 Ziele sind für mich wichtig: erstens eine gute Nationalmannschaft und zweistens Spieler (welcher Nationalität auch immer), die möglichst lange bei ihren Vereinen spielen. So wie Rödl, Harnisch, Koch, Walker, Charly Brown, Wheeler, oder oder oder. -
@tiuz. Ich begann über HGPs nachzudenken, als ich mir Gedanken über die Vereinbarkeit der Quote mit Europarecht machte. Mittlerweile glaube ich, dass es die einzige Art der Quotenregelung ist, die weitgehend opportunistisches Umgehungsverhalten ausschließt und den Zweck der Nachwuchsförderung wahrt.
Dass man daneben weiter fleissig über den Sinn oder Unsinn einer Quotenregelung streiten kann, ist klar. Würden alle Clubs freiwillig so verpflichten und agieren wie Ulm, die Jahr für Jahr einen jungen Spieler integrieren, dann hätten wir die Debatte nicht.
Allein fehlt mir der Glaube, dass dies freiwillig klappen kann und die Clubs wirklich die kommende Generation verpflichten und einbeziehen. Da spricht einfach die Erfahrung dagegen, denn in Jahr Zwei der 3-9-Quote sind die Einsatzzeiten der quotierten Deutschen im Vergleich zum ersten Jahr nochmal zurückgegangen, wie @a4e herausgestellt hat.
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sportlich hat sich die Quote nicht ausgewirkt: Die deutsche (Eishockey)-Nationalmannschaft ist (rein sportlich betrachtet) wieder einmal abgestiegen. Die Formel Einsatzzeit=sportliche Entwicklung hat sich nicht bestätigt.
Das scheitern machten nicht wenige jedoch auch am Coach fest. Zugegeben, daran liegt es immer als erstes, schon weil es so schön einfach ist. Krupp hatte jedoch aus Berlin lediglich drei Akteure berufen die immerhin recht überzeugend Meister wurden. Mit jeder Menge deutschen Spielern übrigens, gepaart mit überdurchschnittlichen Ausländern. Gibt eben kein Patentrezept.
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Übrigens will ich auch noch mal erwähnen das so viele Deutsche in der NHL spielen wie noch nie. Allerdings waren nur zwei bei der WM dabei. (neben dem Eisbären/Zeitproblem) Außerdem ist die “Quote” auch in allen anderen Ländern im Eishockey so hoch. Dadurch haben alle die gleichen Voraussetzungen und auch keiner einen Vorteil. Die Frage ist halt was passieren würde, wenn es keine Quote gibt. Vielleicht ist man dann ja noch schlechter? Wer weiß das schon…
Übrigens sieht man am neuen Deutschen in Göttingen, wie toll auch das “Anreizsystem” funktionieren kann.
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Eure Antworten stellen keine Auseinandersetzung mit den Erfahrungen anderer Sportverbände dar. Ihr könnt diese Argumente ignorieren; ich aber denke, daß wir nicht die Fehler, die andere bereits gemacht haben, wiederholen müssen. Im Gegenteil: Es sollten die Konzepte als Maßstab dienen, deren Wirksamkeit sich in anderen Verbänden erwiesen hat.
Dies gilt um so mehr als das Eishockey (wie wir eine Randsportart) eine weit höheren Deutschanteil in der Liga verwirklicht hat - es werden dieses Jahr “nur noch” 59% sein - als wir hier diskutieren! Der Leistungeffekt war null. Die sind da, wo sie vor ihrer “Deutschendebatte” waren. Müssen wir diese Erfahrung wirklich erst selber machen, bevor wir sie begreifen? Können wir nicht wenigstens diese eine Mal klug sein und gleich auf eine bewährte Strategie zurückgreifen anstatt uns mit einem Rohrkrepierer zu beschäftigen?
Ich glaube übrigens nicht, daß wir hier eine Variante des Problems von Ei und Henne haben: Es dürfte ziemlich unstreitig sein, dass eine sehr gute Ausbildung eine Grundvoraussetzung dafür ist, einen Arbeitsplatz in den wichtigen europäischen BB-Ligen zu erhalten.
P.S. @afe: Tatsache ist, dass der DFB eine andere erfolgreiche Lösung anbietet. Eine sportliche. Und spätestens an der Stelle entfällt die Rechtfertigung, Regeleingriffe mit Hinweis auf Nachwuchssorgen hinzunehmen. Und wenn Du die Quote unter Hinweis auf die Quoten in anderen Ländern zum Normalfall erklärst, frage ich mich, welchen Sinn sportliche Wettberwerbe dann noch haben sollen?
Nur am Rande bemerkt, haben auch andere Eishockey-Nationen Schwierigkeiten, ihre Stars zu WMen etc. zu holen - und steigen deshalb auch nicht ab. Das Niveau einer Sportart bildet sich nachvollziehbar auch in der Breite ab.
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Entschuldige, habe Dich ungewollt “unberücksichtigt” gelassen: Ich verstehe nicht, warum nur die Berücksichtigung von HGPs den Zweck der Nachwuchsförderung wahrt. Und welche “oppurtunistischen” Umgehungsversuche meinst Du?
Ich spreche übrigens nicht von Freiwilligkeit. Das ist ein Mißverständnis. Du erinnerst Dich vielleicht, daß ich im Bereich Nachwuchsarbeit (!!) der Proficlubs viel strengere Auflagen als Lizenzvoraussetzung möchte - ich meine, der DFB hat es ähnlich gemacht. Also nichts mit Laissez faire. Ich möchte aber da eingreifen, wo das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist.
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In diesem Jahr wäre der DEB abgestiegen also ist es schlecht. Das sie in den 2 Jahren davor sehr ordentlich abgeschlossen haben (9. und 10. Platz) war dann wohl nur Zufall? Das Eishockey scheint viele Probleme zu haben, aber die Quote zumindest wird von den Verantwortlichen nicht als Hauptgrund gesehen.
Und Fußball mit Basketball oder anderen Randsportarten zu vergleichen ist immer problematisch.Mir fällt wieder das Thema “Quote oder intensivere Nachwuchsförderung” als Tenor auf. Ich verstehe nicht warum eine Quote auch nur eine einzige “Nachwuchsförderungsmaßnahme” verhindert oder behindert. Für mich geht und muss beides gehen.
So sieht es wohl auch ein Harnisch der die ganze verstärkte Nachwuchsförderung bei Alba als unnötig bezeichnet (ich glaube er benutze noch ein heftigeres Wort), wenn sich bei der Quote nichts ändert. Wenn sich da nicht bald was tut, will er die ganze Sache (sein Amt) sogar deswegen aufgeben. Sinnloses macht er wohl nicht so gerne… -
@Tiuz. Der DFB / die DFL hat massive Lizenzanforderungen hinsichtlich der Nachwuchsarbeit.
www.fussballtrainer-forum.de/dfb-auflagen.htm
In den Teams des Leistungsbereiches müssen mindestens zwölf Spieler für die deutschen Nationalmannschaften spielberechtigt sein.
Dazu Internat, mindestens zwei Vollzeitnachwuchstrainer, Schulkooperation, drei Rasenplätze, eine Mindestanzahl an Nachwuchsmannschaften.
Können wir gerne auch in der BBL machen…. ist im Rahmen eines Mindestetats von 1 Million total realistisch
Und auch im Fußball gibt es eine Quotenregelung… (irgendwie ist es aber alles etwas im Fluss), der Weg geht zu homegrown players:
Die Modifizierung sieht vor, daß wie bisher pro Klub mindestens zwölf deutsche Spieler unter Vertrag stehen müssen und zudem von der kommenden Saison an mindestens vier bei einem deutschen Klub ausgebildete. In der Spielzeit 2007/2008 sind sechs, in der folgenden Saison acht Nachwuchsakteure Pflicht. Von diesen in Deutschland geschulten Spielern muß jeweils die eine Hälfte im Alter zwischen 15 und 21 mindestens drei Jahre lang bei ihren Vereinen, die andere Hälfte zumindest im Bereich des DFB spielberechtigt gewesen sein. “Das ist ganz klar eine Stärkung des Nachwuchsbereichs”, sagte DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus.
Edit: @Tiuz. “Umgehung” ist vielleicht der falsche Begriff, einfach ein Nutzen der Schwächen der Regelung durch das gezielte Verpflichten naturalisierter Spieler.
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Tiuz, Du verkennst eine Tatsache:
- was die USA an Ausbildung im Basketball leistet, leisten die Deutschen im Fussball, inklusive des Friedhofs an Talenten, die es nicht geschafft haben
- trotz der Masse an ausgebildeten Talenten konnten sich deutsche Fussballer in den Topligen England und Spanien nicht durchsetzen (Ausnahmen bestätigen die Regel) - dies hat sicherlich nicht an zu hohen Gehaltsforderungen deutscher Spieler gelegen
- dass nicht mehr ausländische Spieler in der DFL spielen, liegt vielleicht auch an den zu niedrigen Gehältern in Deutschland im Vergleich zum Ausland (brutto/netto!) und vielleicht auch an der fehlenden Klasse der für dieses Geld spielbereiten ausländischen Spieler
- erst als Sammer Struktur und Zug in die verbandseigene Nachwuchsarbeit brachte, hat der DFB plötzlich wieder Erfolge; die Vereine haben ihre Internate schon seit langen betrieben, an denen kann der Verbandsmisserfolg eigentlich nicht gelegen haben
Was bedeutet das alles für unsere Sportart:
- wir brauchen die Professionalisierung der Nachwuchsarbeit über die NBBL und JBBL
- wir brauchen aber auch starke Jugendnationalmannschaften (das Abschneiden und die Spielverläufe der A2 finde ich enttäuschend) mit tragfähigen Konzepten und einer allgemein akzeptierten Förderung
- und wir brauchen Luft zum Atmen für diese Nachwuchsspieler in den oberen Ligen
Die Luft wird ihnen aber von 22-/23-jährigen College-Absolventen genommen, die vier Jahre Erfahrungsvorsprung auf höchstem Niveau haben, und zudem bereit sind, für einen nicht konkurrenzfähigen Lohn zu arbeiten.
Deshalb ist die Quote notwendig. Sie ist aber sicherlich kein Garant für die starke Nationalmannschaft, die wir uns alle als Aushängeschild des deutschen Basketballsports wünschen.
- was die USA an Ausbildung im Basketball leistet, leisten die Deutschen im Fussball, inklusive des Friedhofs an Talenten, die es nicht geschafft haben
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Mir fällt wieder das Thema “Quote oder intensivere Nachwuchsförderung” als Tenor auf. Ich verstehe nicht warum eine Quote auch nur eine einzige “Nachwuchsförderungsmaßnahme” verhindert oder behindert. Für mich geht und muss beides gehen.
Weil es bei vielen Quotenbefürwortern eben überhaupt nicht einbezogen wird. Damit meine ich auch nicht SD-Diskussionen, sondern “real” Personen der Basketball-Öffentlichkeit.
Ich lese und höre jedenfalls immer zuerst Quote und nicht Quote mit gleichzeitigem Anziehen von Nachwuchsarbeitsauflagen.Und es ist doch auch logisch, wieso das nicht zusammen genannt wird. Mit einer Quote tritt die Nachwuchsarbeit in den Hintergrund, weil die Nachwuchsarbeit nicht automatisch bedeutet, dass die Spieler für die Quote geeignet sind. Das muß nicht heißen, dass keiner mehr Nachwuchs ausbildet, aber es spielt trotzdem eine Rolle bei einigen Leuten.
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Und es ist doch auch logisch, wieso das nicht zusammen genannt wird. Mit einer Quote tritt die Nachwuchsarbeit in den Hintergrund, weil die Nachwuchsarbeit nicht automatisch bedeutet, dass die Spieler für die Quote geeignet sind. Das muß nicht heißen, dass keiner mehr Nachwuchs ausbildet, aber es spielt trotzdem eine Rolle bei einigen Leuten.
Ich habe es jetzt bestimmt zehnmal durchgelesen, aber verstehe es nicht mal im Ansatz. Sorry. Es ist nicht so das ich es inhaltlich nicht teile, sondern verstehe gar nicht was du meinst.
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Was meinst du, wie groß der Aufschrei wäre, wenn die Liga beschließen würde:
"Lizenzvorraussetzung ist es, dass
1. im Nachwuchsbereich:
a) ein eigenes JBBL-Team,
b) ein eigenes NBBL-Team und
c) ein eigenes Regionalligateam oder
d) eine Kooperation mit einem ProA oder ProB-Team
bestehen
In den c) und d) ist nachzuweisen, dass wenigstens sechs (2012: acht) Spieler der Jahrgangsstufe U24 angehören und als home grown player zu qualifizieren sind. Vier (2014: sechs) Spieler sind zugleich als Doppellizenzspieler im Profikader zu führen. Die Mannschaftsnamen der Mannschaften des Nachwuchsbereichs haben die Beziehung mit der Profimannschaft durch weitgehende Übereinstimmung offenzulegen.*2. ein Programm zur Förderung des Basketballnachwuchs in Schulen und Vereinen betrieben wird
3. wenigstens ein (2012: zwei) hauptamtliche Jugendtrainer beschäftigt werden
4. eine intensive Kooperation mit wenigstens einer weiterführenden Schule zur Förderung des Leistungssports betrieben wird
5. In jeder Altergruppe der Jugendmannschaften wenigstens eine (2012: zwei) Mannschaften antreten."
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@afe:
An der Stelle sind wir uns einig. Es wäre Unsinn, die Quote in Opposition zur Nachwuchsarbeit zu sehen.Allerdings unterscheiden wir uns darin, daß ich die Quotierung erst dann für gerechtfertigt halte, wenn die sehr gut ausgebildeten Nachwuchsleute tatsächlich keine Arbeitsplätze in der einheimischen Liga erhalten. (Das halte ich übrigens für ganz unwahrscheinlich). Stell Dir in dem Zusammenhang vor, die jungen Fußballer, die nun internationale Titel errungen haben, würden von den Bundesligaclubs keine Verträge bekommen. Was denkst Du, wie die Fußballfans reagieren würden und welche Argumente gäbe es für die Clubs, ein solches Geschäftsgebaren zu rechtfertigen (und welche Veranlassung)? Ich meine daher, dass sich das Problem mit wachsender Qualität der jungen Spieler entspannt.
Sollte ich mich irren und die Vereine wider jede Vernunft an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen, werde ich mich einer Forderung nach Einführung einer Feldquote (!) anschließen.
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@Gruebler? Wieso Aufschrei? Jubel! Der Entwurf ist ja schon mal ordentlich - auch wenn realistisch die eine oder andere Anforderung reduziert und zeitlich gestreckt werden müßte.
Schau dir mal den Status quo an und halte dir vor Augen, dass in der Liga die gegenwärtige 8% Regel bei den “kleineren” Clubs vielleicht nen Betrag von 40-50 TEUR ausmacht. Viel davon gibt es, aber würde es jeder Standort hinbekommen? Strecken? O.k. aber reduzieren? Ich hab nicht das Gefühl, dass ich es besonders hoch angesetzt habe.
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@Gruebler:
Du hast einen - wie ich meine - wichtigen Punkt angesprochen, der mehr oder weniger ein Schattendasein führt, aber eigentlich ein zentrales Thema ist: Die Geldmittel in einer Randsportart (nicht nur die Anzahl der Sportler) sind begrenzt. Daher ist es nicht realistisch, Vorgaben wie im Fußball zu machen; verlange ich aber auch nicht.Gleichwohl gestehst Du damit auch zu, daß exzellente Nachwuchsarbeit eine entsprechende Infrastruktur braucht. Ist diese nicht vorhanden, ist mit (vielen) exzellenten Spielern nicht zu rechnen (und ich meine, wir haben sie auch tatsächlich nicht). Damit einher geht die Annahme nach einem Absinken der Qualität der Liga bei Einführung einer Deutschen-Quote und die Befürchtung, dass dies eine Abwärtspirale in Gang setzt. (Andere hoffen, dass die Liga durch Deutsche interessanter wird, weil sie ein Gesicht bekommt.)
Ich denke, bezogen auf die Liga kann sie auf beide Arten funktionieren: Mit vielen Ausländern und mit vielen Deutschen. Nur: Die Qualität der deutschen Spieler wird sich in beiden Varianten nicht wesentlich verbessern. Wenn eine Qualitätssteigerung das Ziel ist, muss Geld in den Nachwuchsbereich fließen und systematisch eine entsprechende Struktur aufgebaut werden - und das fängt nicht mit einem Internat an. Aber man muss den Weg halt mal gehen und die Strukturen aufbauen. Insoweit finde ich die Quotendiskussion - wie ich zugebe ein bisschen ärgerlich, weil sie von den langfristigen Notwendigkeiten, die man heute in Gang setzten müßte - ablenkt.
Was die Bezahlung der Spieler angeht, so finde ich allgemein, daß Probleme dort gelöst werden sollten, wo sie entstehen und nicht im Billardstil über Eck: Hier müssen ggf. Verträge mit der Liga ausgehandelt werden.
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Eure Antworten stellen keine Auseinandersetzung mit den Erfahrungen anderer Sportverbände dar. Ihr könnt diese Argumente ignorieren; ich aber denke, daß wir nicht die Fehler, die andere bereits gemacht haben, wiederholen müssen. Im Gegenteil: Es sollten die Konzepte als Maßstab dienen, deren Wirksamkeit sich in anderen Verbänden erwiesen hat.
Das Niveau einer Sportart bildet sich nachvollziehbar auch in der Breite ab.
du schreibst es doch selber und vergleichst trotzdem äpfel (fußball) mit birnen (basketball)… auch in bezug auf zitronen (eishockey) …
die breite des europäischen fußballs (nicht nur des weltfußballs) ist ungefähr vergleichbar mit der breite des amerikanischen basketballs… ebenso der unterschiedliche stellenwert beider sportarten auf den kontinenten … die major league soccer hat in amerika vielleicht die proportional an deutschland angepasste lobby der bbl … hinter football, basketball, bowling, baseball, usw. bleibt in der öffentlichen wahrnehmung auch kaum platz … spieler wie pele, beckenbauer, becks oder lodda gingen oder gehen in der downside ihrer karriere noch mal über den großen teich, um dreieurofuffzich mitzunehmen und um nicht in deutschland oder auf der insel ihre geld-kisten stapeln zu müssen
insofern ist es doch klar, dass
- ein ganz beiläufig erwähnt finanziell extrem potenter verband wie der dfb im nachwuchsbereich aufgrund der popularität des sports aus dem vollen schöpfen kann …
- man trainer en masse engagieren und auch gut bezahlen kann, die sich der ausbildung junger talente widmen …
- fußball aufgrund der über generationen gewachsenen sportart mit vorbildern, erfolgen und verdienstmöglichkeiten in der lage ist, perspektiven zu vermitteln, die der deutsche basketball in tausend jahren nicht erreicht
- man schon einen enorm großen pool an nachwuchsspielern hat, weil neben der shcule eben ein fußballplatz steht und kein basketball-court
die randsportart basketball steht im noch-immer-entwicklungsland germany auf nur einem bein und ist somit gezwungen, andere wege zu gehen, die dem nachwuchs vermitteln, sich für etwas sinnvolles entschieden zu haben bzw. später davon leben zu können …
ich kenne einige spieler, die bei ablöse- oder gehälterdiskussionen des fußballs sätze wie „irgendwie hab ich mich für die falsche sportart entschieden“ fallen liesen …
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@Gruebler: so eine Art von konkreter Anforderung gefällt mir überaus gut. Wie jetzt genau eine zeitliche Ausgestaltung aussehenn würde, sei einmal dahin gestellt. Aber so etwas macht erheblich mehr Sinn als eine Quote als Einzelmaßnahme. Als BBL würde ich dann aber auch entsprechende weitere Maßnahmen von Seiten des DBB einfordern, wie z. B. regelmäßige Sichtungen, Lehrgänge, Trainerfortbildungen an allen BBL-Standorten, um auch in Trainingsinhalt und -methodik einen Austausch und eine kontinuierliche Verbesserung zu erreichen.
SO könnte man mittelfristig gute deutsche und HGP heranziehen und damit mehr oder weniger automatisch auch einen qualitativ und quantitativ besseren Pool an NT-Spielern bekommen. Aus meiner Sicht wäre eine Quote dann eher am Ende eines solchen Projekts als am Anfang angebracht. Und eine “Quote auf Knopfdruck” ohne flankierende Maßnahmen halte ich für sinnlos. -
@FS
Ich sehe es ganz ähnlich.@Lomax:
Der Unterschied zum DFB besteht doch im Wesentlichen darin, daß wir uns keinen Kraftakt erlauben können (weil uns dazu die Mittel fehlen). Das heisst doch nicht, daß wir diesen Weg im Prinzip nicht einschlagen können; es wird bei uns halt viel länger dauern und wir müssen uns mit weniger bescheiden. Aber das ist doch keine Rechtfertigung dafür, die Defizite in unserer Sportart nicht benennen zu dürfen und eine Akzentverschiebung bei den Clubs einzufordern. Ich kann mich nicht über Einsatzzeiten deutscher Spieler begeistern, wenn ich weiß, derselbe Club produziert selbst nicht ernsthaft nach. -
@FS. Die Frage ist ja einfach, was ist wirksamer oder angemessener: Den Clubs en Detail vorschreiben, wie sie Nachwuchsarbeit machen sollen, oder über eine langsam wachsende (Kader- und nicht Feld-)Quote Druck auszuüben?
Ich vermute_,_ dass die bisherigen Fortschritte (NBBL, JBBL, U24 Fonds) durchaus Folgen der Entscheidung für das in der kommenden Saison zuende gehende Quotenprojekt (von Null auf 4+8) sind.
Insofern würde - das ist jedenfalls meine Annahme - eine bis 2013-2014 (oder sonstwann) langsam auf 6+6 wachsende HGP-Quote ähnliche Verbesserungen bringen. Sie - im Unterschied zu Auflagen in der Nachwuchsarbeit - würde zugleich die Marktnachfrage nach deutschen Spielern steigern, mit allen positiven (vernünftige Löhne) und negativen (“unbezahlbar”) Nebeneffekten, und die Spieler auch aufs Parkett bringen.
Der Vorteil solch indirekten Drucks über die Quote ist, dass man den Vereinen kein “Nachwuchsförderungskorsett” aufzwingt, sondern sie ihre ganz eigenen Wege gehen können. Kooperationen (NeckarBasketballAkademie), regionale Projekte (Leverkusen und Düdo)…. was auch immer. Aber wo man die Priorität setzt, bei Quote oder Nachwuchs ist wohl Geschmackssache. Nur ganz ohne irgendeine Form des Drucks glaube ich nicht an eine nachhaltige Veränderung bei den Clubs.
Der Haken: Egal was, erstmal muss es eine Mehrheit wollen.
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Also wenn Grubeler seine Vorschläge umgesetzt werden, hat dies schon große Folgen.
- die Teams müssen bestimmt 200.000 bis 300.000€ (bestimmt das 4 bis 6 fache von sehr vielen BBL Klubs)für den Nachwuchs im Jahr investieren.
- Statt über eine 18er Liga werden wir höchsten noch über eine 14 Liga reden
- statt billige Amis, werden ganz billige Amis geholt und das Niveau der Liga wird auch sinken. (wie ich denke sogar deutlich stärker als durch eine Quote)
- die BBL wird zum “closed shop” weil KEIN 2.Liga Klub dies erfüllen kann und wird dies in Zukunft auch nicht erfüllen können
Das sollte man alles nicht vergessen, wenn man sich über Grueblers Vorschläge zu sehr freut. Ich denke eher wird die Liga zu einer 16 Liga mit einer 6+4 Quote als das diese Vorschläge von Gruebler gänzlich umgesetzt werden. Allein aus dem Eigeninteresse der BBL Klubs…