FIBA vs. Euroleague vs. nationale Ligen
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Die Rolle des DBB und der Verbände im Allgemeinen ist in dieser Sache gering, sogar fast zu vernachlässigen. Super-Ingo sagt zu allem Ja und Amen, was ihm Baumann und der Frankfurter Hausmeister (auch wenn der jetzt de facto auch nichts zu sagen hat) vorsagen, aber Super-Ingo ist ein Papiertiger. Sein Drohpotenzial hält sich in Grenzen. “Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt die Musik, die gespielt wird”. Profi-Sportler bekommen Geld von Profi-Vereinen, nicht vom Verband. Der Verein hat da immer Priorität. Wenn es hart auf hart kommt sind Spieler immer auf der Seite ihrer Geldgeber. Der Verband kann (mit) den Schiedsrichtern “drohen”, diese für Europameisterschaften zu sperren. Welche Europameisterschaften? Wenn es total eskaliert, gibt es keine Europameisterschaften, wenn es keine Spieler gibt, die daran teilnehmen. Btw, ohne Europameisterschaften könnte Super-Ingo de facto das Licht ausmachen und die Tür abschließen. Im Falle des Falles finden die Schiedsrichter sehr schnell Wege, sich anders zu organisieren, die verdienen ihr Geld nämlich auch hauptsächlich in der Liga.
Welche Position der Verband einnimmt, ist wenig überraschend und erwartungsgemäß. Erst wenn die Liga irgendwie in Richtung FIBA tendiert, würde ich mir ernsthafte Gedanken machen, dass es kippt. Davon ist bisher noch nicht viel zu sehen.Dass nun in der Konfliktsituation alle möglichen Parteien versuchen, ihre Positionen zu verbessern, ist doch auch klar. Bei Barcelona ist mir der Hintergrund nicht ganz klar, die LNB ist aufgrund der Schwäche ihrer Teams in der Euroleague - zurecht - nicht besonders stark vertreten. Und so bläst gerade jeder in die Glut, der sich davon Vorteile erhofft.
Was würde denn passieren, wenn die Vereine die Spieler zurückrufen und nicht bei der EM spielen lassen. Im Fussball könnte die FIFA die Spieler für die Vereine sperren. Ist das im BB auch so? Gut man fragt sich ob das der Liga dann nicht scheißegal ist. Vom Grundsatz her würde das von keiner Seite das Problem irgendwie lösen.
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Im Fussball könnte die FIFA die Spieler für die Vereine sperren. Ist das im BB auch so?
Ist im Basketball auch so. Gab erst im letzten Sommer den Fall von Daniel Hackett (Mailand) in Italien, der sich geweigert hat, im Nationalteam zu spielen. Daraufhin haben FIBA und italienischer Verband ihn für ein Jahr gesperrt. Deshalb hat er in der vergangenen Saison nur in der Euroleague gespielt - die hat die Sperre ignoriert. Im Frühjahr wurde er dann begnadigt und hat sich dafür - Italien eben - mit großen Drama und Entschuldigungen in der Öffentlichkeit bedankt. Jetzt spielt er wieder für Italien und wird morgen im Testspiel womöglich Deutschland abschießen
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Offenbar hat das Streamingportal der ULEB kurzfristig gekündigt, so daß die schnell für Ersatz sorgen muß. Der Wegfall dieser Einnahmequelle und Verbreitungsmöglichkeit könnte ihre Position zusätzlich schwächen.
ballineurope.com/livebasketball-tv-wont-show-euroleague-this-season/ -
So kurzfristig kommt das nicht. In den letzten beiden Jahren gab es verstärkt Kritik an der Qualität der Streams von Eurolegaue-tv (LiveBasketball) und schon die Auslosung Anfang Juli hat die Eurolegaue auf YouTube und nicnt mehr wie in den Vorjahren auf LiveBasketball übertragen. Ich glaube kaum, dass das etwas mit dem Zwist zwischen Euroleague und FIBA zu tun hat.
Edith rät: Euroleague-Fans, die noch ein Abo bei LiveBasketball haben, sollten dies schleunigst kündigen, damit sich ihr Vertrag nicht noch automatisch um ein Jahr verlängert.
Die andere Edith ruft noch aus dem Nebenzimmer: Wäre das nicht etwas für Telekombasketball? Das lief doch gar nicnt so schlecht - obwohl bei der Euroleague fallen wohl ganz andere Zugriffszahlen an …
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Die andere Edith ruft noch aus dem Nebenzimmer: Wäre das nicht etwas für Telekombasketball? Das lief doch gar nicnt so schlecht - obwohl bei der Euroleague fallen wohl ganz andere Zugriffszahlen an …
Die ideen scheint es zumindest zu geben; bei der kundenbefragung nach abschluss der saison war ausbau des angebots ein thema und da wurde auch das Interesse an euroleague/eurocup abgefragt.
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Grundsätzlich ist die FIBA immer am längeren Hebel zu verorten.
Die ULEB und ihre europäischen Wettbewerbe haben sich ja nicht in einem luftleeren Raum ohne Anlass gebildet, sondern analog zum Fußball wollte man zwecks besserer Vermarktung den Topvereinen mehr Einnahmen zuschanzen oder sichern als es in den bisherigen üblichen KO-Wettbewerben der Königsklasse möglich war.
Die ULEB reitete voraus, die FIBA machte ein letztendlich chancenloses Gegenprojekt für eine Saison auf.
Aber das versprochene Geld hielt nicht lange vor.
Neben dem Fußball gibt es eben kein europaweites Interesse an der Vermarktung von Basketball.
Es war, ist und bleibt ein Zuschussgeschäft trotz aller auch jetzt gemachten Versprechungen der beiden Rivalen.Und welches ist der entscheidende Trumpf der FIBA??
Das europaweit gängige Ligensystem, was es theoretisch Paderborn die Möglichkeit bietet, die CL im Fußball wie die EL im Basketball zu gewinnen.Ein Closed Shop wie eine Abspaltung der ULEB-Vereine ist in Europa weder populär geworden noch ist es am Markt durchsetzbar noch kann auch dieses System finanzielle Sicherheiten für alle Beteiligten bieten.
Die DEL oder selbst die mit großen Summen und guten Sportlern gepamperte NFL Europe sind bezeichnende Beispiele.
Die NFLE hat munter dem Gelde folgend die Standorte gewechselt, in der DEL gab es schließlich eine Klassentrennung, in denen die einen die Titel ausspielten und die anderen die Insolvenz vermeiden wollten. Im Extremfall verlor die DEL Vereine, ohne dass schnell Ersatz zu bekommen war.Und auch im Gegensatz zum Marktführer NBA kann man in Europa nicht Städte und Regionen gegeneinander ausspielen, um schlecht laufende Standorte eben mal örtlich zu verändern. Es gibt diesen Wettbewerb um Sportstandorte so eben nicht.
Die ULEB wird allem Anschein nach diesen Kampf spätestens mittelfristig verlieren.
Das bedeutet aber ja nicht, dass die Interessen, die dereinst zur Gründung der ULEB geführt haben, obsolet werden. -
Super Beitrag schnorri.
Ich sehe es ähnlich. Die ULEB wird das mittelfristig verlieren. Ausser es findet sich irgendein großer Finanzier, der bereit ist über die nächsten Jahre so viel Geld hineinzupumpen, dass die Vereine tatsächlich ggü. irgendwelcher (Straf-)Maßnahmen der FIBA oder der nationalen Verbände/Ligen stand halten.
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Und welches ist der entscheidende Trumpf der FIBA??
Das europaweit gängige Ligensystem, was es theoretisch Paderborn die Möglichkeit bietet, die CL im Fußball wie die EL im Basketball zu gewinnen.Und warum hat die FIBA dann nichts besseres zu tun, als acht Topclubs (Barcelona, CSKA, Maccabi und den anderen üblichen Verdächtigen) A-Lizenzen für ihre 2016/17 geplante neue FIBA-Europaliga (16 Clubs) anzubieten? Wer seinen “entscheidenden Trumpf” so wegwirft, wird am Ende verlieren.
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Die A-Lizenzen sind so lange kein Problem für alle Beteiligten, solange die Erteilung der Lizenzen für alle im wesentlichen nachvollziehbar sind.
Wenn man rüber zum Fußball schaut, dann stehen auch dort weitgehend die Erfolgsgaranten fest. Eine CL ohne Real, Bayern, Barca oder Chelsea ist ziemlich schwierig an den Kunden zu bringen.
Also gibt man den erfolgreichen Ligen eben mehr Stammplätze im Wettbewerb als den Ländern und Ligen der zweiten oder dritten Reihe.
Und wenn man weiter in die Wettbewerbe selbst hineinschaut, dann stehen die Teilnehmer an den KO-Runden ja meist schon nach der Auslosung fest.
Der letzte Überraschungssieger der CL war Porto und das ist lange lange her.Real oder Barca oder Zska werden es immer über die Ligen schaffen, die Euroleague zu erreichen. Der Fall Makkabi oder das Problem Türkei wird mir hier viel zu hoch gehangen.
Das ganze Lizenzwirrwarr könnte man ja eh leicht dahingehend auflösen, indem man die Euroleague endlich auf bis zu 32 Vereine aufstockt. Aber ausgerechnet die Lösung, die mehr Vereine beglücken könnte, wird von keinem der Rivalen ins Feld geführt.
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Wie es zukünftig sein wird, ist noch reine Spekulation. Zur Gegenwart ist neu zu vermelden, dass Russand nun doch an der Eurobasket teilnimmt. Auch der Bann gegen Japan wurde aufgehoben: basket-infos.com/2015/08/09/officiel-la-russie-sera-a-leurobasket-la-fiba-reintegre-le-japon/
Vergleicht man das mit dem Pickschen Getöse und dem angeblichen In-die-Knie-zwingen über den FIBA-Cup: “Heard dismissal of Russia from EuroBasket – caused to force teams into FIBA league” stellt man fest, dass sich nichts davon bewahrheitet hat. Die Russen boten zwei Teams der zweiten Liga an, die von der FIBA abgelehnt wurden. Dennoch startet Russland bei der Eurobasket.
Vergleicht man das mit dem zweiten Tweed: " I’m told France, Germany and Turkey in dialogue of partnership with FIBA. How is unclear, but it’ll explode soon" wird endgültig klar, dass es reines Getöse war, soon jedenfalls ist nichts explodiert, höchstens die Seriosität von David Pick (und die der FIBA, aber die hatte ja vorher schon keine mehr).
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Die ULEB wird das mittelfristig verlieren. Ausser es findet sich irgendein großer Finanzier, der bereit ist über die nächsten Jahre so viel Geld hineinzupumpen, dass die Vereine tatsächlich ggü. irgendwelcher (Straf-)Maßnahmen der FIBA oder der nationalen Verbände/Ligen stand halten.
Du kannst es noch hundert Mal schreiben, aber dadurch wird es nicht wahrer: Die FIBA hat kaum/keine effektiven Möglichkeiten irgendwie Druck auszuüben. Welche “Strafmaßnahmen” sollen das sein? Die FIBA kann die Verbände “scharf” machen, aber blöderweise haben die in den meisten wichtigen Ligen nur wenig Einfluss auf die autarken Ligen. In den Ligen wird das Geld verdient, nicht in den Verbänden! And money makes the world go 'round … Es ist für ZSKA Moskau so interessant wie ein Fliegenschiss im Weltall, wenn die FIBA irgendwelche Sanktionen gegen den russischen Verband verhängt (auch wenn die aktuellen Sanktionen nichts mit dem FIBA-ULEB-Streit zu tun hatten). Denen kommt es sogar entgegen, wenn sie keine Nationalspieler abstellen müssten. Die Spieler fänden es maximal “schade”, aber ihr Geld verdienen die beim Verein.
Dieser Sommer war für die FIBA eine absolute Katastrophe auf ganzer Linie, der “Aufstand” ist absolut kläglich gescheitert. Ganze 2, 3 Teams sind in die verschlimmbesserte Eurochallenge gewechselt, trotz versprochener Zahlungen. Wobei die meisten wohl Zweifel haben, dieses Geld jemals zu sehen, da die FIBA nicht ansatzweise erklärt, warum und wie ausgerechnet sie auf einmal an Geld gekommen sein soll. Die EL-Teams haben der FIBA einen Brief mit der Kernaussage “FU” geschickt. Mal sehen, ob sich die FIBA von dem schweren Niederschlag noch mal erholt und überhaupt zur zweiten Runde antritt. Aber im Prinzip müssen sie, da ihnen nach und nach immer mehr Einfluss den Bach runter geht …
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Zu ergänzen wäre noch, dass auch Brasilien Gnade erhalten hat und nun als Olympia-Gastgeber in Rio 2016 starten darf (obwohl sie ihre WM-Wild Card wohl immer noch nicnt bezahlt haben …).
Bei der Diskussion um Russland und Brasilien hat aber wohl Vlade Divac als Vertreter Serbiens das entscheidende Argument gebracht, indem er zu bedenken gab: “Man darf doch die Spieler nicht dafür bestrafen, wenn der Verband irgend etwas verbockt hat.”
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Bin mal sehr gespannt, wann die ULEB beginnt Geld zu verdienen.
Noch verdient sie keinen Cent und ist ein Minusgeschäft.Eigentlich ist sie insolvent und wird nur von einzelnen Vereinen getragen.
Mal schauen, wie lange das noch gut geht.
Jedenfalls ist der Hokuspokus der abgeht nicht gut für den Basketball.
FIBA und ULEB verlieren. Die einen ihren Ruf. Die anderen ne Menge Geld!
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Nicht, dass uns das Thema einschläft, hier erstmal gewissermaßen ein Rückblick: giveandgobasketball.de/2015/08/13/podcast-9-quo-vadis-fiba-euroleague-co/
Aber es geht auch schon weiter:
Was wie eine nette Grafik aussieht, ist in Wirklichkeit genau die Ausweitung der Länderspiele mit den vier Zeitfenstern nach 2017, sportando schreibt noch vorsichtig: sportando.com/en/national-teams/national-teams/173112/more-than-140-teams-will-play-to-qualify-for-2019-basketball-world-cup.html
Auf derFIBA-Seite kann man aber schon ein Video sehen, das deutlich macht, wie die Ausweitung auf 140 Teams der Qualifikation aussieht: Spiele im November 2017, Februar 2018, Juni 2018, September 2018, November 2018 und Februar 2019: fiba.com/basketballworldcup/2019
Wir werden sehen, wie die ULEB und die Teams damit umgehen. Denn deren Statement zuletzt war ja eindeutig. Der Streit geht also in die nächste Runde.
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Und das alles ohne NBA Spieler, ohne Colleges Spieler, ohne D-League Spieler…
Ich habe zumindest gefühlt den Eindruck, dass die Zahl der EU Importe in die NBA steigt. Und mit dem deutlich höheren Salary Cap ab 2016 wird es finanziell noch attraktiver für Topspirler à la Tomic, usw doch rüber zu wechseln.
Ich finde diese Idee immer noch sehr kurzsichtig
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Und da dürfte für mich die weitere Frage sein: kann eine nationale Liga (oder die ULEB als Ganze) die FIBA vor ein ordentliches Gericht ziehen, weil der Gleichheitsgrundsatz verletzt ist? Was der NBA erlaubt ist (Nichtteilnahme der Spieler) soll den europäischen Ligen verboten werden. Vielleicht gibt es ja hier einen Rechtsexperten, der uns mal aufklären könnte.
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Falls rechtliche Schritte nicht möglich sind, kann es ja sein, dass die EL-Spieler gerade ihre Verletzungen auskurieren müssen.
Das ist ja bei Fussball Länderspielen gegen kleine Gegner häufig auchso.
Freuen wir uns doch unter dieser Annahme auf die Starting Five im erdten Zeitfenster 2017:
Doreth
Staiger
Mönninghoff
Kramer
Wohlfarth-Bottermann -
Die von der FIBA geplanten neuen Kalender-Fenster für Länderspiele nehmen vor allem den nationalen Ligen am Wochenende Termine weg. Unter der Woche muss ja die FIBA auch ihre schon in der Regular Season 30 Spieltage (!) umfassende neue FIBA-Europaliga unterbringen. Die Verlierer bei dieser Reform sind eindeutig die nationalen Ligen. Wenn sechs Wochenendtermine wegfallen, muss die BBL von 18 auf 14 oder gar zwölf Clubs schrumpfen.
Wenn ich mir dann in diesen Tagen angucke, wie planlos jetzt manche Nationalteams nach dreiwöchiger Trainingszeit noch auf dem Parkett herumirren, bekomme ich wenig Lust auf Quali-Spiele von Nationalteams, die nach diesem neuen FIBA-Modell bestenfalls ein paar Tage Zeit haben, um sich auf die Spiele einzustimmen. Und dann noch ohne NBA-Spieler? Wer wird dafür ein teures Ticket kaufen? Welcher TV-Sender wird das ins Programm nehmen?
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Jetzt hat die FIBA ja offiziell Ihre Zeitfenster in Berlin vorgestellt, so daß auch mal die Presse berichtet:
morgenpost.de/sport/alba/article205644587/FIBA-will-Nationalteams-staerken-Kalenderreform-2017.htmlMärchenonkel Ingo Weiss hingegen lügt bewusst, wenn folgendes Zitat tatsächlich aus seinem Munde stammt (Manuel Baraniak hat es per Twitter gemeldet):
Manuel Baraniak @manuel_baraniak
Ingo Weiss: “Wenn sich NBA [an Fenster für Nationalmannschaft] gewöhnen kann, sollte die Euroleague das auch schaffen.”Oder will er der Euroleague ein Hintertürchen lassen: erst, wenn die NBA sich an die Zeitfenster gewöhnen kann (was natürlich nie der Fall sein wird), dann sollte die EL es auch schaffen (also nie)?
Weiss, der Dialektiker -
Laut Ingo Weiss hat die NBA dem neuen FIBA-Kalender bereits zugestimmt, will dafür selbst aber ihren Spielplan nicht korrigieren und wird deshalb keine Spieler unter der Saison für die Nationalteams freistellen.
Wenn jetzt auch die Euroleague sagt: “Den neuen FIBA-Kalender finden wir prima, aber leider können wir unsere Spieler im November und Februar nicht für die Nationalteams freistellen”, wäre doch alles in Butter, oder?
Dann spielen wir die WM-Quali eben ohne Schröder, Pleiss sowie ohne die Spieler von Bayern und Bamberg. Die Gegner haben dann doch auch keine NBA- und Euroleague-Spieler im Team.
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Die letzte erfolgreiche Kalenderreform gab es 1582, ein gewisser Gregor VIII.
Und nochmal so lange wird es auch wahrscheinlich wieder dauern bis dieses furchtbare Kompetenzgerangel gelöst wird.
Ich hoffe, dass die gesamten ULEB Clubs, nicht nur die der Euroleague, an einem Strang zieht. Oder sollen Berlin und Ulm die ganze Nationalmannschafts-Last tragen? Das wäre überhaupt gar nicht einzusehen…
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Hier ein Link dazu:
http://basketball.de/dbb/wm/die-nationalmannschaft-als-lokomotiveSelbst wenn die EL Teams am Ende einknicken, dürfte die Absagenserie in diesem Sommer erst der Anfang bzw. der kleine Vorgeschmack sein. Wann werden EL Spieler wohl ihre Blessuren auskurieren!?!
Es wird eine A2 Qualimannschaft und eine A1 Tuniermannschaft geben. Evtl wird es dann auch eine Quotenregelung geben müssen, dass mindestens x-Spieler im Tunierkader an einem Spiel der Quali teilgenommen haben müssen. We will see.
Diese Nationalmannschaften werden alle ein Witz sein, fürchte ich. Vor allem bei dem sich stetig verstärkenden Exodus an europäischen Spielern in Richtung NBA.
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Laut L’equipe hat sich der Präsident des Französischen Basketballverbandes, Jean-Pierre Siutat, dahingehend geäußert, dass französischen Clubs die Teilnahme an der Euroleague und am Eurocup ab 2016 verboten werden könnte:
lequipe.fr/Basket/Actualites/Plus-de-clubs-francais-en-euroligue-l-an-prochain/589817
Wie das allerdings geschehen soll, hat er nicht erwähnt. Siutat war ja zuletzt öfter durch aggressive Töne in Richtung Euroleague aufgefallen. Möglicherweise ist das nur ein weiteres Tuten ins Horn. Denn über die heimische Liga (LNB) hat die FFBB genauso wenig Macht wie der DBB über die BBL. Die FFBB müßte ja erstmal die LNB übernehmen, um Teams zum Beispiel die Spielerlaubnis in der Liga zu entziehen. Nicht dass der Kampf auf europäischer Ebene noch in die einzelnen Länder getragen wird und womöglich eine Gegenliga aufgebaut wird. Das Desaster für den gesamten Basketball auf dem Kontinent wäre abzusehen. -
Genau das ist aber die Taktik der FIBA. Die sagt jetzt bei jeder Gelegenheit, dass es Sache der nationalen Verbände ist, den neuen Kalender und alles was damit zusmamenhängt (also auch die FIBA-Europaliga), in ihrem Land durchzusetzen.
Der DBB fängt entsprechend auch schon an, auf den Grundlagenvertrag zu pochen, in dem man die Durchführung der Liga an die BBL abgetreten hat. Im Gegenzug verpflichten sich dort die Clubs, Nationalspieler an den DBB abzutreten. Ganz so unanbhängig ist die BBL vom DBB nicht …
Man müsste sich diesen Vertrag mal genau angucken, was da so alles drinsteht.
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Die FIBA hat ja ihre Zeitfensterpläne unlängst publik gemacht. Jetzt gibt es entsprechend auch mal amerikanische Medien, die sich melden und auf die Problematik hinweisen:
espn.go.com/olympics/basketball/story/_/id/13666291/us-men-national-team-use-d-league-players-some-future-fiba-qualifiersMan wird also wohl mit D-League-Spielern antreten. Interessant auch Scariolo, der wohl davon ausgeht, dass vor allem Nachwuchsspieler in den Zeitfenstern agieren werden… Also nicht Olympia als U-23-Turnier, sondern die Qualiturniere der WM.
Great! Ich bin immer für Nachwuchsförderung… -
Der Vollständigkeit halber: Die FIBA hat ein fancy marketing Video produziert, wo der neue Modus erklärt wird…
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Noch ein Bericht aus der amerikanischen Presse zum Thema NBA und Worldcup: espn.go.com/blog/nba/post/_/id/8935/fiba-head-open-to-sharing-revenue-with-nba-owners
Immerhin werden die Clubs der EL und NBA von Baumann verhandlungstechnisch auf gleicher Höhe erwähnt, also in ihrer Souveränität. Muss nichts heissen, aber immerhin eine kleine Bewegung (in die meiner Ansicht nach richtige Richtung).
Ansonsten viel Luft: “at first you have to bake the cake before you distribute the cake. How that happens, I don’t know. Once the cake is done, and we reach a certain level, we are comfortable sharing it” -
Weiter mit us-amerikanischer Presse. Ein Kommentar, der die Lage richtig einschätzt:
clipsnation.com/2015/9/19/9355955/is-revenue-sharing-the-solution-for-fibas-intl-basketball-tournamentWie gestern schon erwähnt, ist das FIBA-Konzept viel zu ungewiss in Hinsicht auf “Gewinne” und, wie Jonathan Hu anmerkt, dürfte, welch immer auch herauskommendes, Geld für die NBA-Teams keine Rolle spielen. Die FIBA macht sich da viel vor und überschätzt die eigene Position.
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Bertomeu im Interview: spox.com/de/sport/basketball/euroleague/1509/Artikel/interview-jordi-bertomeu-euroleague-final-four-world-tour-fiba-kalender.html
Stellt nochmal seinen Standpunkt klar. Der letzte Satz, von mir gerne zitiert: “Diese FIBA-Methoden sollten im Jahr 2015 eigentlich keinen Platz mehr haben”
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War vor zwei Tagen auf eurohoops.net:
“There are talks between FIBA and Euroleague”
und steht seit heute bei eurobasket.net.
Die Front der ULEB-A-Lizenz-Inhaber ist halt nicht sehr geschlossen, wie ich mir das dachte. Der Präsident von Olympiakos sieht seinen Verein wohl als “heiße Braut”, die sowohl von ULEB als auch von FIBA umworben werden will, und das bisher geleistete bei ULEB ist offenbar nicht ausreichend nach deren Meinung. Inwieweit das “Hochtreiben” von ULEB und FIBA in irgendeiner Form noch dem Basketballsport in Europa langfristig nutzen wird oder doch nur einem Zirkel insbesondere der bisherigen A-Lizenz-Inhaber, werden wir dann sehen, wenn es (vorläufig) fertig ist.
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NBA-Commissioner Adam Silver hat nochmal bestätigt, dass die NBA die Zeitfenster der FIBA nicht mitmachen wird und entsprechend den Spielplan nicht ändert:
espn.go.com/nba/story/_/id/13832698/nba-commissioner-adam-silver-says-european-expansion-not-likely-future-nbaIch weiss nicht, ob die Zahlen hier schon standen. Die ULEB schüttet in dieser Euroleague 2015/16 folgende Beträge aus:
Champion 1 Mio €, Vizechamp 400K, Dritter 200K, Vierter 100K, Pro Playoffspielgewinn 50K, pro Top-16-Spielgewinn 35K. -
Wusste nicht, dass auch hier über diese Thematik diskutiert wird. Habe mir den Thread durchgelesen. Sehr interessanter Diskussionsverlauf. -A-J- ich lese deine Ausführungen sehr gerne und schätze vieles so ähnlich ein wie du. Ich finde, dass die Entwicklungen gerade sehr spannend sind. Die nächsten Monate werden entscheidend für den Basketball auf unserem Kontinent sein.
Egal ob man bei diesem Beef auf Seiten der ULEB oder der FIBA steht, am Ende des Tages muss jedem europäischen Basketball-Fan vor allem daran liegen, dass es nicht erneut zu einer Spaltung der Vereinswettbewerbe kommt. Gerade auch hinsichtlich der enormen Erhöhung des Salary Caps in der NBA dieses Jahr.
Ich hatte zu dem ganzen Themenkomplex vor kurzem auch mal meine Sicht der Dinge niedergeschrieben. Wen es interessiert, der kann ja mal reinlesen.
http://www.bblprofis.de/index.php/2015/10/03/schoene-neue-fiba-welt/
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Red_Butler: bravo, sehr guter Artikel, auch stilistisch, meinen ganzen Respekt dafür.
Hier noch eine neuer Artikel der Berliner Zeitung. Bringt zwar eine zusammenfassung dessen, was hier auch schon steht, aber es ist gut, wenn die Medien zupacken:
berliner-zeitung.de/sport/eurocup-basketball-feindliche-uebernahme,10808794,32152948.htmlAuch in Spanien kommentiert man die neueste Entwicklung, hier vor allem die Gewinnausschüttung seitens der ULEB: baloncesto.as.com/baloncesto/2015/10/14/euroliga/1444779664_659012.html
Neue Zahlen gibt es hier nicht, dennoch lesenswert.Laut baloncesto.as.com/baloncesto/2015/10/14/mas_baloncesto/1444780752_498655.html soll es am 3. November neue Gespräche zwischen ULEB und FIBA geben.
Es könnte ein heißer Herbst werden.
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Jetzt wäre doch der ideale Zeitpunkt, dass die BBL mal bei der Euroleague wegen der A-Lizenzen anklopft. Hat man doch ein gutes Druckmittel, wenn man mit einer Abwanderung des deutschen Marktes droht. Der soll doch so wichtig sein für die ULEB.
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Womit willst du drohen? Zur FIBA abzuwandern, die in ihrer 16er-Europaliga acht A-Lizenzen vorsieht (aber keine für die BBL) und wo selbst der Deutsche Meister sich erst in einer Quali-Runde im September für die Europaliga qualifizieren müsste?
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@-A-J-:
Hier noch eine neuer Artikel der Berliner Zeitung. Bringt zwar eine zusammenfassung dessen, was hier auch schon steht, aber es ist gut, wenn die Medien zupacken:
berliner-zeitung.de/sport/eurocup-basketball-feindliche-uebernahme,10808794,32152948.htmlDie Etablierung von A-Lizenzen und die Abkehr von rein sportlichen Qualifikationskriterien geht mE in eine falsche Richtung. Die europäische Sportkultur mit dem ausgeprägten Vereinswesen ist nicht vergleichbar mit den Staaten und deren Major Leagues, die als Franchises organisiert sind. Die Euroleague dümpelt mit ihrem Versuch der Etablierung eines ähnlichen Systems in Europa, seit 15 Jahren vor sich hin. Wenn die FIBA jetzt auch auf diesen Zug aufspringt, wird sie langfrsitig mE keinen Erfolg haben. Aus meiner Sicht muss die FIBA die sportliche Qualifikation als Wesensmerkmal des europäischen Sports beibehalten. Hab das auch hier thematisiert: forum.basket-balls.de/viewtopic.php
Edit: Vielen Dank für das Lob -A-J-
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Es gibt mal wieder etwas Lesestoff:
http://www.sportando.com/en/national-teams/national-teams/178734/european-leagues-and-fiba-announce-important-joint-conclusions-on-professional-basketball.html
Interessant, neben dem “wir haben uns alle lieb,” ist v.a. der letzte Satz/Punkt. -
Nicht nur der letzte Punkt, auch vorher stehen interessante Dinge (wenn auch durch die Brille der FIBA gesehen).
Zum einen scheint man gewillt, der ULEB und den Clubs mehr Rechte seitens der FIBA einzuräumen. Sowohl Sitze im Board der FIBA Europe als auch im Advisory Board. Dazu die Schaffung eines Professional Basketball Coucil als offiziellem Teil der FIBA, in und mit dem die Interessen der Clubs und Ligen gewahrt bleiben sollen.
Und dann natürlich der vierte Punkt. Wenn man das so liest, scheint sich die ULEB mit der FIBA bereits jetzt einig zu sein, den Eurocup im nächsten Jahr unter der FIBA-Schirmherrschaft auszuspielen.
Übrigens sollte man nicht unterschlagen, dass man sich wohl auch grundsätzlich darauf geeinigt hat, die nationalen Ligen bis 2019/20 auf 16 Teams zu reduzieren. Das betrifft dann auch die BBL (und ist in meinen Augen gut so).
Also, wenn das Schreiben tatsächlich eine gemeinsame Linie von ULEB und FIBA ist (und nicht eines der leider oft vorgekommenen Hirngespinste seitens der FIBA), ist man definitiv ein Stück weiter gekommen, um den Streit auszuräumen.
Ich bin gespannt, was und wie es die ULEB verlauten lässt. -
Red_Butler: die Idee, europäisch ohne A-Lizenzen zu agieren, ist ja nicht verkehrt. Sie wäre sportlich die beste Lösung, nur sehe ich das Umschwenken der FIBA in dieser Frage als Sieg für den Vereinssport. So kurios das klingen mag.
Ungerecht bleibt dieses System immer, jedoch kann ein Blick in andere Sportarten zeigen, wo die ihre Probleme als Vereine gegenüber den nationalen und internationalen Verbänden haben. Deswegen hier mal ein Interview mit Kaweh Niromand, Manager des Volleyballvereins Berlin Volleys: morgenpost.de/sport/br-volleys/article206291635/Warum-Kaweh-Niroomand-Angst-vor-der-naechsten-Saison-hat.htmlDas ist eine verheerende Situation im Volleyball. Gott sei dank ist es im Basketball etwas besser, und das nicht dank der FIBA. Die hätte es am liebsten so, wie Niromand die Verbände charakterisiert; mit all den Folgen für die Vereine, die er schlucken muss und wenigstens jetzt anprangert. Da sieht es im Basketball richtiggehend rosig aus, weil die Vereine sich mit der ULEB ein gewisses Machtinstrument geschaffen haben, dass - und das ist ja mein größter Kritikpunkt an Baumann und der FIBA - vom Weltverband am liebsten einkassiert worden wäre.
Man hat dann aber gesehen, dass der Widerstand der Vereine groß und doch ziemlich einheitlich ist und ist als Konsequenz auf das Bertomeu-Modell eingegangen (mehr oder weniger 8 A-Lizenzen und 8 B-Lizenzen bzw. Qualiplätze) und scheint nun nach dem gestrigen Bericht auch gewillt, den Ligen mehr Mitspracherecht zuzugestehen. Ich hoffe ganz stark, dass das kein bloßes Alibi wird, sondern eine tatsächliche Kooperation entsteht (sofern das FIBA-Modell umgesetzt wird).
Von daher kann ich ganz gut mit der (sportlich nicht ganz fairen) Lösung leben, wie sie die EL und (etwas modifiziert) die FIBA jetzt anbieten. Möglicherweise kann man das auch mal zurückfahren, ohne dass die Vereine und die ULEB an Mitspracherecht einbüssen. Noch aber ist es ein Zeichen, dass die FIBA die Stärke der ULEB und der Clubs anerkennen muss.
airball: den Artikel gibt es nicht online bzw. nur im Abo.
Edith fügt noch an, dass für die Gepsräche der EL mit der FIBA am 3.November Vertreter der Teams Real Madrid, Fenerbahce Istanbul, Maccabi Tel-Aviv und Olympiakos Piäus ausgewählt wurden. Barcelona schaut in die Röhre:
mundodeportivo.com/baloncesto/euroliga/20151015/202214987602/el-barca-queda-fuera-de-la-comision-negociadora-con-la-fiba.html