Insolvenzen, Mindestetats und Hallengrößen - Rahmenbedingungen der BBL
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On 2009-01-19 11:48, G-Mob wrote:
Ich dachte in München will man aufsteigen um so auch ein “Wir-Gefühl” mit den Fans aufzubauen.Und macht euch mal mit Giessen locker.
Pommer war letzte Woche zu besuch in Giessen und die BBL bekommt jeden Monat ihre Zahlen.
Syring hat das Schiff auf Kurs gebracht und in den letzten 2 Wochen konnten wir 2 positive Sponsorenmeldungen verzeichnen. 6 bester Zuschauerschnitt der Liga etc. ….Ja will man und das in 2-3 Jahren. Ändert aber nichts an den Plänen aus Hamburg, wo man auch gerne ein Lizenz übernehmen würde. Soweit ich das gelesen habe ist ja ein Investor da der durchaus mal eben das doppelte oder dreifache wie Alba als Etat vorsieht. Halle wäre auch da in Hamburg von daher sehe ich keine Verkleinerung der Liga.
Was München angeht, sie haben die Freigabe und auch wenn man aufsteigen will, in absehbarer Zeit können sich ja Meinungen bei Gelegenheit ändern.
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Was jetzt die Bayern-Verantwortlichen genau wollen oder nicht, weiß ich nicht. Es spricht nach jetzt mindenstens drei Nachverpflichtungen für einen Mittelfeld-Platz in der Pro A einiges dafür, dass sie die Liga unterschätzten. Vielleicht wollen sie noch lernen?
Das Hauptproblem ist aber die Hallen-Situation. Die Betrieber des jahrelangen Hoffnungsschimmers Rudi-Sedlmayer-Halle haben Insolvenz angemeldet und eine andere Lösung ist nicht in Sicht.
Und aus HH hieß es doch immer, dass sich die potentiellen Investoren im Januar äußern, oder?
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On 2009-01-19 12:15, Stereototal wrote:
Das Hauptproblem ist aber die Hallen-Situation. Die Betrieber des jahrelangen Hoffnungsschimmers Rudi-Sedlmayer-Halle haben Insolvenz angemeldet und eine andere Lösung ist nicht in Sicht.
Da bist du (oder ich) aber schlecht informiert. Die Bayern bauen doch einen Sportpark oder so und da kommt ne Halle für 5000 Leute hin.
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On 2009-01-19 14:29, G-Mob wrote:
On 2009-01-19 12:15, Stereototal wrote:
Das Hauptproblem ist aber die Hallen-Situation. Die Betrieber des jahrelangen Hoffnungsschimmers Rudi-Sedlmayer-Halle haben Insolvenz angemeldet und eine andere Lösung ist nicht in Sicht.
Da bist du (oder ich) aber schlecht informiert. Die Bayern bauen doch einen Sportpark oder so und da kommt ne Halle für 5000 Leute hin.
Dann eher er.
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interessant, daß am rande des ASD das sogenannte “Mannheimer Gespräch” stattgefunden hat.
interessant auch, daß sich BBL-präsi thomas braumann seit langem wieder öffentlich meldet.
ich will nicht gerade von einem meinung-erdrutsch sprechen, aber was braumann von sich gibt hat schon seltenheitswert und bedarf der würdigung.
ist es eine generelle einsicht, die sich schon länger in seinen gedanken kopf entwickelt hat
oder der drohende insolvenzfall paderborn
oder gar der unmittelbare eindruck der miserablen zuschauerzahl und mäßig gefüllten arena in mannheim?
braumann spricht also nach zweieinhalb jahren amtszeit zum ersten mal (oder habe ich was verpaßt?).
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qualität vor quantität mit möglicher liga-verkleinerung,
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mindestanforderung von 3000 zuschauern und einer Mio etat,
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ein hauptamtlicher in sachen finanzen und marketing für jeden club als anforderung,
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aufruf zur konservativen finanzplanung,
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abschaffung der winterpause,
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neue weichenstellung in sachen TV-recht.
ja, natürlich ist das gut, wenn braumann spricht (und handelt?) und BB-gemeinde sowie die journalisten neu ausrichtet.
nur: das alles erörtern SD-user seit monaten oder sogar jahren und das alles ist hier nachzulesen.
ich kanns nimmer hören mit den TV-rechten, da werden sich noch generationen von stümpern ihre hörner abstossen.
und auch die abschaffung der winterpause wird daran nicht einen deut ändern.
hört doch endlich auf, lizenzen und wild cards auf vertrauensbasis auszustellen, die liga unnötig aufzuplustern und diese bestehende ausländerregel zu protegieren!
keineswegs kritisiere ich braumann wegen seiner mannheimer gespräche - wie schon oben angesprochen, das muß gewürdigt werden.
er sollte es nur öfter tun; das ansprechen, was die liga unattraktiv macht, den finger in die wunde legen und mit eisernen besen kehren.
und vor allem: änderungen einleiten.
und nun komme mir keiner, daß der braumann und pommer auch nur das ausführen müssen, was die 18 clubchefs vorgeben; so eine aussage ist wahrer selbstbetrug!
mal sehen, was in nächster zukunft passiert.
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Ich musste auch ein wenig stutzen, dass auch ein anderer als der sonst so präsente Jan Pommer die Ergebnisse verkündete. Aber es deswegen würde ich es nicht überbewerten und als 180° Wende ansehen.
Nur zur Erklärung: das Mannheimer Gespräch war wohl ein Pressegespräch, in dem Braumann und Pommer Journalisten eine neue (?) Linie der BBL, die diese auf ihrer turnusmäßigen ASD-Tagung erarbeitet hatte, vorstellten und erläuterten. Etwas verwundert hat mich die atypische Presseresonanz. FAZ, SZON, ARD berichten, bei den üblichen Verdächtigen der Basketballberichterstattung an den Standorten fiel es mir nicht auf bzw. gibt mir google news keine Ergebnisse
Pommer ist eben “nur” Geschäftsführer. Auch wenn Sven Simon ihn beim ASD mal wieder mit Commissioner anspracht, ist er gerade das nicht. NBA-Commissioner Stern hat die Macht eines Fürsten (vgl. irgendeine Five). Pommer hat nur geliehene Macht, setzt tendentiell eher um, daher passt das Bild der 18 Clubchefs (+DBB) schon.
Wenn nun aber der BBL-Präsident als Tagungsergebnis sagt, dass die Clubs zurückrudern, dann ist das eine neue Linie, die Pommer und sein Stab umzusetzen haben werden. Ich glaube, dass das das wesentliche Ergebnis ist. Bislang schien mir die LInie in weiten Teilen ein “weiter so”, “wird schon gut gehen” gewesen zu sein. Das größte gemeinsame Projekt war der Nachwuchs und die Quote, das ökonomische “passte schon irgendwie”.
Den mühsam eingeschlagenen BBL.TV-Weg infrage zu stellen, ist schon ein starkes Stück. Klar muss das der “Chef” sagen.
Und auch die “Qualität vor Quantität”-Schiene. Man muss sich nur mal überlegen, wie man die Wildcard-Debatten der letzten Jahre, Köln, Gießen I & II und wohl auch noch Gießen III im Herbst angegangen hätte, hätte es da schon diese Aussage gegeben.
Ja, vielleicht hat sich im letzten halben Jahr die Mehrheitslage der Liga geändert. Vielleicht haben Dome, o2 world, sechs europäisch spielende Teams, Gießen und Paderborn zu einem Umdenken geführt.
Übrigens: Inhaltlich wird das eigentlich auch schon hier in den Mindestetats und Insolvenzen diskutiert.
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On 2009-01-19 21:53, Gruebler wrote:
Wenn nun aber der BBL-Präsident als Tagungsergebnis sagt, dass die Clubs zurückrudern, dann ist das eine neue Linie, die Pommer und sein Stab umzusetzen haben werden. Ich glaube, dass das das wesentliche Ergebnis ist. Bislang schien mir die LInie in weiten Teilen ein “weiter so”, “wird schon gut gehen” gewesen zu sein. Das größte gemeinsame Projekt war der Nachwuchs und die Quote, das ökonomische “passte schon irgendwie”.
Warum “zurückrudern”?
Die von Franz zitierten Ergebnisse sind doch keine Abkehr der bisherigen Politik.
In Anbetracht der Wirtschaftskrise die Standards nicht aufzuweichen, finde ich gut.
Hallenstandards und Mindestetats wieder zurückzufahren, würde die Liga wieder weit zurückwerfen. Ab wann will man dann wieder die alten Standards einführen? Wenn die Wirtschaft wieder um x Prozent wächst? Die neuen Standards wären für eine sehr sehr lange Zeit zementiert. Und in so einer Krise gibt es Verlierer, wie in der Wirtschaft selbst, nicht jeder wird es schaffen (es sei denn, man ist eine Bank ).
Das man mit der Fernsehsituation nicht zufrieden ist, kann man nach zwei Jahren BBL.TV-Test auch feststellen. Die Sendeminuten durch Kurz-Berichte haben sich erhöht, das Erhoffte ist aber nicht eingetreten. Sich das einzugestehen finde ich nicht schlimm. Schließlich ist das erste Schritt für eine mögliche Änderung.
Gruebler hat vielleicht Recht, dass es mittlerweile neue Mehrheitsverhältnisse in der BBL gibt. Pommer hat in unserem Gespräch deutlich gesagt, wie unterschiedlich die Interessenlagen in der Liga sind. Auf der einen Seite Vereine, die jede Saison sich anstrengen müssen und für die jede Änderung, die Geld kostet, existenzgefährdent ist und auf der anderen Seite Vereine, die sich und die Liga in einem ganz anderen Maßstab verändern wollen.
Die Qualität statt Quantität-Ansage ist im wesentlich eine Aussage, dass man die Standards beibehalten will. Einen hauptamtlichen Manager für Finanzen und Marketing als Pflicht aufzuerlegen, halte ich ebenfalls für gut. Wobei man fragen muss, wie das geprüft wird. Da braucht es einfach irgendeinen x-beliebigen Mitarbeiter, der dafür einen offiziellen Titel erhält, ändern muss sich dadurch nichts.
Der Fall Gießen, als man quasi wissentlich in die Krise geraten ist, durch eine Forderung, die keine war, hat vieleicht bei vielen Vereinschefs das Faß zum überlaufen gebracht. Hoffen wir, dass sich diesbezüglich wirklich was ändert.
Franz schrieb:
er sollte es nur öfter tun; das ansprechen, was die liga unattraktiv macht, den finger in die wunde legen und mit eisernen besen kehren.
und vor allem: änderungen einleiten.
Tja, welche Änderungen? Es gibt keinen Könisgweg aus der Krise. So wie das Konstrukt der BBL aufgebaut ist, braucht es Konsenz und Mehrheiten. Und wie Pommer im SD-Treffen sagte, ist die Liga auch auf breiten Konsenz angewiesen. D.h. radikale Änderungen kann ein David Stern durchsetzen (wobei ich gar nicht weiß, wie die NBA aufgebaut ist, vielleicht stimmt das gar nicht). Aber mit dem Konstrukt der BBL sind Änderungen nur in kleinen Schritten machbar.
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Also ich muss sagen, dass ich auch geschockt war als ich “Thomas Braumann BBL Präsident” las. Ich habe gewusst das es diese Position gibt, aber das echt ein lebender Mensch diese Position inne hat?? Wunder gibt es immer wieder…
@Pommer und seine Macht
Ja er hat nicht wirklich eine Macht und ja es geht alles nur mit Konsens und trotzdem heißt dies nicht das man gar nichts machen kann.
Was Pommer theoretisch hat ist seine Stimme. Allerdings höre ich Pommer nur, wenn ein Klubs Insolvent ist, es um Wildcards geht oder der ASD oder das Top 4 ansteht oder neuerdings wenn es um das Weichspülen von SD geht. Da reagiert er immer auf etwas, aber agieren? Steht Pommer für irgendetwas? Eine Vision, eine Idee oder auch nur einen fliegen Schiss?
Die Position von Pommer ist ja nun auch nicht einmalig. Bei der ULEB hat Jordi Bertomeu ine gleiche. Der hat auch nicht mehr Macht. Veränderung gibt es gar nur mit 80% Mehrheit der Mitglieder. Und trotzdem weiß ich bei ihm, das er lebt!
Das was Bertomeu macht, muss doch wenigstens zu 10% auch Pommer im BBL Rahmen bewirken können? Bertomeu hat, man kann zu seinen Ideen stehen wie man will, aber wirklich Ideen. Der reist seit 3 Jahren mit seiner Idee von “10000er Hallen” und seinen Plan von 16 Dauer Lizenzen durch ganz Europa. Damit hat er sich nicht gerade beliebt gemacht und ist im letzten Sommer böse gegen die Wand gerannt, aber in ca. 4 Wochen bekommt er vermutlich seine Idee in abgespeckter Version durch. Welche Vision oder wenigstens Idee hat Pommer? Ich kenne nicht eine.
Und auch sonst gibt es bei der ULEB Sachen die ich einfach bei der BBL komplett vermisse.
Wo wird die Marke BBL erschaffen? Jeder Fan aus einem BBL Standort der mal in der EL war, wird nach 3 Takten das “Devotion” von der EL erkennen. Wo sieht man das Logo der BBL in den Hallen? (Bei der ULEB in den Regeln pingelig vorgeschrieben)
Wo sind die Fantasy Spielchen mit den man den jungen Zuschauer enger an die BBL bindet? Selbst SD hat sowas…
Wo sind “Spieler Blogs” und Interviews auf der BBL HP, wo durch man die unbekannten Spieler der BBL etwas besser kennen lernt. So wird aus einem XY Ami vielleicht schneller ein bekannter Spieler. Und so erfährt vielleicht auch Presse Leute Gesichten die interessant sind.
Wo sind Marketing, Ticketverkauf oder sonstige Seminare, die die BBL organisiert und die einzelnen Klubs dran teilnehmen können. Es gibt soviel Beratungsbedarf und so viele Menschen die etwas sagen sollen. Könnte da nicht die BBL der Mittler sein, der die Personen zusammenführt? Das wäre vermutlich sinnvoller und würde mehr nutzen, als zusagen jeder Verein muss einen “Manager für XY” haben
Wo sind die Leute die Klubs vielleicht zu einem Gedanken Umschwung bewegen? Angenommen Pommer will die Deutschquote ändern (perverse Idee Pommer will etwas), dann soll er mal Leute aus ACB oder Lega A einlanden und die können dann authentisch über Vor und Nachteile reden. Vielleicht gerade aus Sicht der kleinen Klubs.
Tja und die Klubs sollen bessere Jugendförderung betreiben? Woher sollen denn einige Klubs teilweise ihr wissen darüber haben? Da kann man schon zufrieden sein, wenn Klubs das jetzige System kennen und vom DBB sollte man auch nichts erwarten. Also lasst doch mal Leute aus Spanien, Frankreich und/oder Serbien darüber referieren wie ihre Systeme aussehen vor interessierten Vertretern von Klubs. Da wird man einiges erfahren was zu teuer und nicht umsetzbar zur Zeit ist, aber bestimmt auch Sachen die ganz billig sind und einfach nur mal gemacht werden müssten.
Wenn Pommer für sowas die Kontakte nicht hat, soll er mal bei Baldi oder Wöbke nachfragen. Die haben sie zu 100%.
Wo ist die konsequente Unterstützung von sozialen Programmen mit den man in die Öffentlichkeit kommt und auch ein Image bekommt. Die ULEB ist bei der Unicef agiert und jetzt bei der “Nelson Mandela’s HIV/AIDS charity”. Bei der BBL merkt einer 3 Tage vor dem ASD das Okulaja eine Stiftung hat und man zimmert schnell irgendetwas hin.
Das alles wären Sachen die teilweise nicht wirklich Geld kosten oder nur wenig, aber dafür bräuchte man schon viel Engagement. Falls dieses Engagement Pommer haben sollte ist es schön, anmerken tue ich davon absolut gar nichts. Wenn er keine Ideen hat, hat er halt keine. Aber dann soll er wenigsten Ideen von woanders klauen.
Pommer und Co. sollen einfach mal agieren und nicht nur reagieren. Alle die angesprochenen Themen im “Mannheimer Gespräch” sind für mich wieder nur Reaktionen auf etwas oder auch nur Worthülsen. So wie Pommer seinen Job ausführt könnte ihn für mich auch ein Verwaltungsangestellter aus dem Landwirtschaftsministerium ausführen. Der Verwaltet die BBL oder seinen seinen Job genauso gut.
Es gibt vielleicht Leute in diesem Forum die können durch Handauflegen eine Brust vergrößern, aber durch Hände in den Schoss legen und warten wird sich die BBL kaum verändern. Und der Posten des BBL Geschäftsführers hat zwar faktisch wenig bis gar keine Macht, aber Machtlos ist er trotzdem nicht. Jedenfalls nicht, wenn man will…
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Ich verstehe weiterhin nicht, wie man den einheimischen BB auf lange Sicht stärken will, wenn man sich aus der Fläche zurückzieht und sich der kleineren Standorte entledigt. Wo ist deren Perspektive?
Afe hat ein paar schöne Fragen an Herrn Pommer formuliert.
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On 2009-01-20 12:08, Tiuz wrote:
Ich verstehe weiterhin nicht, wie man den einheimischen BB auf lange Sicht stärken will, wenn man sich aus der Fläche zurückzieht und sich der kleineren Standorte entledigt.
Wer will sich denn aus der Fläche zurückziehen? Die mögliche Verkleinerung der Liga kann genauso gut die “Metropolen-Vereine” Köln und Düsseldorf treffen. Gegen finanzielle Schieflagen ist man auch in einer Großstadt gewachsen.
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@Tiuz. Ich würde nicht einmal pauschal sagen, dass es die kleineren Standorte sind. Es gibt einfach ein paar Standorte, an denen das Konzept BBL-Club ökonomisch nicht so sonderlich gut funktioniert oder eben schwer zu kämpfen hat.
Das kann an der Halle liegen (vgl. die beständigen Warnungen in Ulm, das Debakel in Jena), das kann an mangelndem Zuschauerinteresse liegen (vgl. Paderborn, Nürnberg), allgemein nur begrenztem Sponsoren-Geld in der Region (Gießen, Paderborn, Nördlingen, Tübingen, Göttingen) oder daran, dass neben anderen Sportvereinen nur begrenzter Raum für eine BBL-Mannschaft ist (Köln, Braunschweig).
Dennoch zeigt sich ja gegenwärtig, dass einige auch kleinere Standorte eine gute Perspektive und eine hohe Attraktivität haben, wenn ihr Konzept/Produkt stimmt. Die Uni-Stadt Göttingen, das “Dorf” Quakenbrück, Ludwigsburg mit neuer Halle, Bremerhaven mit anscheinend schier unerschöpflichem Sponsorenengagement und auch Ulm wenn sie ihre neue Halle bekommen. Und eben Bamberg. Nur weil sie ein reicher Club sind, ist es noch lange keine Großstadt. Vielleicht hat auch ein ökonomisch mittlerweile vernünftig gewordener MBC die Chance doch wieder BBL-Standort zu werden, vielleicht Bayreuth oder eben ein künstliches Hamburger Projekt.
Nur muss ein BBL-Club sich eben auch selbst ökonomisch tragen können und zwar so, dass a) eine Entwicklung möglich ist und b) dass er sportlich zumindest mithalten kann. Sportliche Desaster gibt es immer (vgl. BHV), aber einen Abstieg wegen “hat kein Geld” kann man vermeiden.
Ist das ein “aus der Fläche zurückziehen”? Ich glaube nicht. Fläche bringt eben auch nichts, wenn dadurch das Gesamtbild, das vermittelt wird mies ist. Dann lieber eine starke BBL, die auch auf den Unterbau ausstrahlt, der mit einer engagierten und vielleicht noch stärkeren ProA gut aufgestellt ist. Denn mehr als einmal hört man hier ja auch “ach was waren das für Zeiten in der ProA”, was vielleicht daran liegen mag, dass Erfolg Spaß macht. Nur in der gegenwärtigen BBL ist doch fast von Saisonbeginn an klar, dass ein Drittel der Team nix mit irgendeiner Form von Erfolg und seien es auch nur die Playoffs zu tun haben wird. Das macht es den Clubs eben auch nicht leichter für sich zu werben.
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Schönes Statement Albafan4ever …
Da stellt sich jemand vor mich und sagt: Ihr müsst konservativer planen.
“Danke für den Hinweis, Papa! Aber ich wohne schon lange nicht mehr zuhause …”
Eine Expertise, die einen Betrag X kostet. Okay. Das Ergebnis dieser Ausarbeitung? Genau dasselbe, was mir jeden Tag die Bild-Zeitung, der Milchmann und RTL erzählt, nämlich:
“Ihr müsst euch warm anziehen.”
Nur mal nebenbei, werden Gutachten nicht auch ab und zu benutzt, um die eigene Entscheidungsschwäche zu übertünschen?
Der langfristig geschlossene Vermarktungsvertrag wird von denselben Personen in Frage gestellt, die einen anderen Vertrag, der ebenfalls von ihnen (langfristig) geschlossenen wurde, für unantastbar erklären. Hhhhmmm. Oder sind das zwei paar Schuhe.
Flickschusterei, politisch-diplomatisches Gedöns, Schnellschüsse, substanzlose Worthülsen …
Eine Bitte:
Gesteht die Fehler ein, die ganz BBall-Deutschland kennt … keiner ist fehlerfrei, sich aber die Fehler nicht einzugestehen, von denen jeder weiß, ist noch schlimmer
Entschuldigt euch bei den Clubs, die die letzten Jahre hart an der Realiserung der Vorgaben gearbeitet haben
Ermahnt die Aussitzer, die nichts oder nur pseudohaft etwas unternommen haben …weil sie auf einen Spurwechsel gesetzt haben
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Die ULEB ist entstanden als Gegenpol zur selbsterwählten FIBA-Allmacht.
Während die FIBA bestimmte Territorien oder die armen Gegenden (Ost)-Europas protegierte, war die ULEB ein Zusammenschluss reicher Basketballteams vorwiegend südeuropäischer Provenienz mit dem Betriebszweck der Gewinnmaximierung.Und deswegen kann es sich ein Bertomeu auch leisten, eigene Positionen zu vertreten, denn es für ihn geht darum, reiche Vereine sicher und langfristig noch reicher zu machen - den Weg zu gehen, den die Fußball-CL seit langer Zeit geht > mit den immer gleichen vielen Mitspielern aus ES/IT/ENG/D spätestens ab den KO-Runden.
Da kann man dann auch für 16 von 24 festen EL-Teams schwärmen, da das eh immer die Teams sind, die bisher auch in der EL vertreten waren - nur die ACB hat eben zu viele EL-taugliche Vereine. Und das ist der Konflikt dort und aktuell.
Und Pommer in D in der BBL verwaltet den Mangel,
- keine TV-Stationen, die sich um die BBL schlagen (wie in der ACB).
- Kein Spielermaterial, welches hohe Quoten von jetzt auf gleich erlauben würde (wie im Baltikum/Balkan/Italien/ES).
- Keine millionen-schweren Mäzene, die alle Spieler der Welt aufkaufen und entlassen, sobald es der Trainer will (Rus/Gr/Tk).
…
Was die BBL sein will, muss diese selbst entwickeln.
Da helfen keine Vergleiche mit der ACB, der italienischen, der griechischen, der russischen oder der israelischen Liga. Die haben ALLE ganz andere, jeweils verschiedene Ausgangsbedingungen, die mit der BBL nur wenige gemein haben.
Das gilt auch für die transnationalen Ligen im Baltikum und auf dem Balkan.Es gibt innerhalb der BBL aber sicher zu wenige, die der BBL (und damit Pommer) aus freien Stücken mehr Macht oder mehr Einfluss zugestehen würden.
Die weitaus meisten lokalen Fürsten herrschen doch lieber in ihrem kleinen Machtbereich absolut über alles, als selbst kleinste Bereiche dem unbekannten König in der BBL-GmbH in treue Hände zu geben.Weite Möglichkeiten, die afe hier anspricht, kosten Geld, welches die BBL meist nicht hat.
Die Einnahmen der BBL stammen wohl weniger aus eigenem Geschäftsbetrieb (das wären ja nur der ASD und der Pokal) sondern aus den Zuwendungen der Vereine.Und macht die BBL etwas zum Zusammenhalt (gemeinsames Internet-Fan-Portal aller Vereine auf der BBL-Hp), dann schreien alle los, warum das lokale Forum nun an die BBL fallen soll. Und niemand aus den Fanlagern beteiligt sich mehr.
…
Die aktuelle Stärke von 18 BBL-Vereinen hat ja im wesentlichen nicht damit zu tun, dass sich so viele unterklassige Vereine um die BBL balgen, sondern weil es ehedem mal einen Konflikt mit der 2. Liga über bestimmte Regularien gab.
Da wir nun die geänderte ProA/B haben, kann man die BBL sicher auf 16 Vertreter reduzieren, nur welcher Lokalfürst geht freiwillig in die 2. Liga. -
Visionen… Ach ja, klar. Als Köln die Wildcard erhielt, stand eine Vision dahinter, auch für andere Standorte. Wir wissen, was davon übriggeblieben ist. Und wer auch nur ansatzweise ähnliche Ziele äußert wie Bertomeu, wird doch bei Schönen Dunk als allererstes hingerichtet. Jetzt soll so ein Auftreten als Vorbild dienen? Klar.
Die Unzufriedenheit mit dem Status Quo ist ja verständlich. Aber an ihm wird sich wenig ändern lassen. Da kann man die BBL-Geschäftsstelle auf hundert Mann aufstocken und eine super Multimedia-Show ins Internet stellen - es wird nichts bringen. Basketball hat einfach nicht das Standing in Deutschland. Punkt.
Entscheidend ist nun mal Fernsehen. Und da kommen wir nicht rein. Bei den Privaten ist Basketball gescheitert und die öffentlich-rechtlichen verweigern sich.
bbl.tv ist übrigens eine sehr vorausschauende, innovative Entscheidung. Und wie wird bei Schönen Dunk darüber hergezogen! Da weiß man dann auch schon, was selbst bei vielen Fans aus “Visionen” wird.Nein, Basketball in Deutschland ist genau da, wo er hingehört. Da kann man vielleicht mal auf ein bisschen mehr Medienresonanz hoffen, aber insgesamt wird es nur graduelle Fortschritte geben, bestenfalls. Darüber kann man scih aufregen und dann gegen Pommer und die angeblichen Nichtstuer und Betonköpfe bei der BBL wettern, man kann aber auch Realität einfach mal akzeptieren.
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Oh, dass ich mal mit dem langen_eugen übereinstimme…
Was ist hier lang und breit über die 3000er Hallen gestritten worden.
Hat es etwas genützt? Nein.
Hat es etwas gebracht? Ja, oder will jemand zurück in die Schulhallen?Was wurde hier gegen das BBL-Fanportal gewettert…
Was wird hier gegen den ASD gewettert (zu wenige Zuschauer, zu schlechtes Programm…)…
Was gegen die Ausländerregelung, wo jeder weiß, dass bei Regelungen gegen die Amis plötzlich wieder der Zweitpass ins Spiel kommen wird.
Was wurde hier gegen das teure Premiere-TV-Abo gewettert?
Nun bekommt man deutlich mehr Leistung für weniger Geld bei sportdigital.tv - und keiner abonniert’s…Tja, die BBL macht nichts - und was sie tut oder initiert, das wird nicht angenommen.
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Steht die BBL denn so schlecht da?
Alba dürfte in der Euroleague einen der höchsten Zuschauerschnitte haben, genauso Bonn in der Eurochallenge.
In Europa haben nur Spanien und Italien einen höheren Zuschauerschnitt. Diese Saison kamen O2 World und Telekom Dome dazu, in Lubu und Ulm? wird es auch neue Hallen geben.
Im Nationalen Vergleich schafft es Alba Berlin, den gleichen Etat wie der THW Kiel aufzustellen, OHNE Tv-Präsenz und Ligasponsor.
Sportlich läuft es diese Saison auch europäisch wieder besser. 4 der 6 Teams sind eine Runde weiter gekommen.
Es gibt noch einige Punkte die man verbessern muss, aber so schlecht wie die BBL oft gemacht wird, steht sie garnicht da.
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On 2009-01-20 13:03, Alexander_DeLarge wrote:
Entschuldigt euch bei den Clubs, die die letzten Jahre hart an der Realiserung der Vorgaben gearbeitet habenErmahnt die Aussitzer, die nichts oder nur pseudohaft etwas unternommen haben …weil sie auf einen Spurwechsel gesetzt haben
Bei letzterem stimme ich dir zu. Die erste Aussage verstehe ich schlicht nicht.
Denn kündigt die BBL nicht im Moment genau das an: Nur wer sich an die - von uns allen ausgehandelten - Regeln hält bleibt, der Rest fliegt im Zweifel. Also alle die, die tricksen, näher an der Insolvenz als an der neuen, dann auch mal vermarktbaren Halle stehen?
Eine mögliche Ursache für dieses leichte Umdenken könnte doch sein, dass nun auch die kleineren Clubs, die sich viel viel Mühe gegeben haben, etwas aufzubauen, Standards einzuhalten, teils sehr teure Hallenprojekte (Göttingen, Bonn, Ludwigsburg) anzuschieben ihre Felle davonschwimmen sehen. Warum verausgaben wir uns mit Investitionen in Steine und Struktur, wenn andere weiterhin mit semiprofessionellem Management von einer Finanzkrise in die nächste schlittern im Zweifel weil sie dann doch noch nen D-League-Ami geholt haben, den sich ein vernünftig kalkulierender Club nicht leisten kann? Die Fans frieren, TV-Übertragungen aus Nördlingen, Paderborn und anderswo sind ästhetisch unmöglich, vergleicht man das mit Göttingen, Bonn oder Oldenburg.
Bislang habe ich mich immer davor gedrückt, eine Ligaverkleinerung mit Namen zu versehen, und auch jetzt stelle ich einfach mal nur ein paar Entwicklungen und den jeweiligen Status zu den hier diskutierten Fragen Etat, Halle, Perspektive den Raum:
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Nördlingen. Eine Sporthalle und nach anfänglicher Euphorie sportlich mau. Sieht für mich nicht so aus, als würde trotz des Anfangserfolgs mehr als die Million gehoben werden können. Vielleicht war der Sprung von ProA in die BBL doch ein wenig ehrgeizig. Andere Aufsteiger waren da überzeugender. Aber eben auch keine Krisenmeldungen.
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Köln. Das Zelt, es mag Charme haben, aber es kann nicht die Lösung sein. Ökonomisch scheinen sie Probleme zu haben, ein wettbewerbfähiges Team für eine ganze Saison zu halten.
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Düsseldorf. Sportlich solide, Halle gut, aber kommen sie wirklich in der Stadt an? Mehr als die Hallenkapazität ist für mich der Zuschauerschnitt der Maßstab. Und da sieht es dürftig aus.
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Gießen. Etat unter Beobachtung. Aber beachtliche Fanbase und die Halle tut es noch irgendwie. Doch wird der Club wirtschaftlich nochmal solide? Nirgendwo wurde so deutlich, dass dem einen oder anderen Club Professionalität fehlt.
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Paderborn. Halle, Zuschauerzahl, Sponsoren. Nix gut.
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Bremerhaven. Sportlich mau. Wie lange macht da die Stadt noch mit? Ich erinnere nur an den kleinen Offseason-Skandal. Zahlt sie ihnen nach den ganzen Nachverpflichtungen auch noch ne Wildcard und will die Liga das nochmal?
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Braunschweig. Sie kommen nicht über 3000 Zuschauer in ihrer Riesenhalle. Viel erreicht in den letzten Jahren, wirtschaftliche Sanierung, Trainingshalle und mehr. Aber wird der Dreijahresplan der Sponsoren in der Finanzkrise so verlängert, dass es weiter vorwärts geht? Für mich deshalb mit einem Fragezeichen versehen.
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Ulm. Tradition, Stabiliität. Aber: Taylor knüpft seine Arbeit daran, dass das Budget wächst. Es dürfte spätestens mit der Halle stehen und fallen. Und noch rollen die Bagger nicht.
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Tübingen. Sportlich wackelig, finanziell dünn, der professionelle Manager vom Hauptsponsoren ausgeliehen, da ist noch viel Arbeit. Aber ne grundsolide Basketballhalle seit 2002.
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Göttingen bereichert die Liga mit einer extrem guten (aber teuren) Hallenlösung und spektakulärem Ball bei kleinem Budget. Überraschend gelungene Kleinstadtlösung an einem Traditionsstandort.
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Trier hat die Wildcard genutzt und die Zuschauerzahlen sind top, trotz sportlich bescheidener Leistungen.
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Bonn, sein Schmuckkästchen, ein BIG Player als Namenssponsor und der Chefkoch. Wahrscheinlich in jeder Hinsicht das “normale” Vorzeigeteam der Liga, was die Entwicklung der letzten Jahre angeht.
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Oldenburg mit beeindruckender personeller Kontinuität, moderner Arena und wohl mehr als solidem Budget.
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Ludwigsburg bekommt ne neue Halle. Muss aber den Absprung des Sponsors fürchten.
Über Artland, Frankfurt, Berlin und Bamberg braucht man sich wohl keine ernsthaften Gedanken zu machen. Wobei Berlin gerade wieder einmal die Messlatte sehr sehr hoch gelegt hat und zeigt, wie man bei nur mäßigem Erfolg in der Liga 10.000+ begeistert.
Dass gute neue Hallen (bei gutem sportlichen Programm im richtigen Moment) mehr Zuschauer bringen, haben Bonn und Berlin diese Saison eindrucksvoll bewiesen.
Ich glaube, dass die BBL einfach nur konsequent sein muss in ihren Standards. Wenn es irgendwo - sei es beim Aufsteiger, beim Absteiger oder im Bestand - nicht passt, dann macht es wenig Sinn, die Liga auf Teufel komm raus groß zu halten. Der mediale Flurschaden durch die Krisen einzelner Standorte scheint mir immens. Die vielen positiven Meldungen über NBBL, europäischen Erfolg, neue Hallen und anderes werden dadurch leider geschmälert.
Mir ist das klar geworden, als ich die BBL auf IBN bewertet (und @Phoenix auch mit anderen LIgen verglichen) habe (Link), jede Krise, jeder unbezahlte Spieler, jede Insolvenz ist ein Makel, der die ganze Liga erfasst. Beim nochmaligen Lesen wurde mir heute deutlich, dass die BBL echte Fortschritte gemacht hat, auch in dieser Saison wieder. Schafft sie es irgendwie wirtschafltiche Stabilität und damit auch etwas mehr personelle Kontinuität in die Clubs zu bekommen, könnte sie sich durchaus zu einer ziemlich attraktiven Liga im europäischen Vergleich mausern.
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On 2009-01-20 14:18, schnorri wrote:
Was ist hier lang und breit über die 3000er Hallen gestritten worden.
Hat es etwas genützt? Nein.
Hat es etwas gebracht? Ja, oder will jemand zurück in die Schulhallen?addsig]
Ähm… was hat es uns denn gebracht? Fernsehverträge? Ansehen?
Hätte Nürnberg in einer 1700er Halle keinen Schnitt von 1700 geschaft? Musste dafür eine 8000er Halle her?
Wenn RTL BBL bringen würde… weil die Hallen so toll sind wäre das ein Erfolg. Machen sie aber nicht.
Die Schulhallen sind doch auf Dauer eh nichts. Über die Hälfte aller Neu- und Ausbauten haben nichts mit den Standarts zu tun.
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@G-Mob. Nein, da muss ich dir mal zustimmen. Die Hallengröße ist nicht das primäre Argument.
Die Hallenart hingegen schon. Es ist zwar einmal die Zuschauerzahl, die eine gewisse “Grundfinanzierung” sicherstellt. Aber da hilft leider - aus Fansicht - das Eventpublikum, das eine schicke Halle eher aufsucht und an teuren Imbissständen mehr Geld lässt als an der ehrenamtlichen Würstchentheke in der Alten Waage (oder anderswo)…
Und immer deutlicher wird, dass Sponsoren sich immens über Logen, Catering und ihren Luxus bei ihren Teams freuen. Kleinigkeiten wie eine Rollbande, ein Videowürfel oder gar ein LED-Band sind eben besser zu verkaufen als die Turnhallenwand mit Transpis an den Kletterstangen.
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@Langer Eugen
Ist jetzt das neue Motto " Blos nichts machen was SD nicht gefällt. Darum machen wir lieber nichts? :-?
Die 3000er Hallen waren für mich so eine kleine Vision und wenigsten ein Ziel von OR. Dafür hat er hier und sicher auch woanders einiges einstecken müssen. Und? Das Ergebnis geht, außerhalb von Gießen, sicher nicht als das schlechteste in der BBL Geschichte ein.Und jetzt war halt meine “Frage”. Was macht Pommer? Was will Pommer? Will er irgendetwas? Macht er irgendetwas? Ich nehme ihn seit dem sportdigital.tv Deal nur noch war, wenn irgendwo ein Krise ist. Ok das ist in der BBL sehr häufig, aber nicht wirklich zufrieden stellend für mich.
Seit über 1,5 Jahren wird hier kein Vorschlag von Pommer zerrissen, zerredet oder niedergemacht. Warum?? Ich kenne keinen Einzigen…
PS
All das hat nichts mit kompletter Veränderung der BBL zu tun oder totaler Kritik, sondern einzig und allein mit Pommer und seiner Tätigkeit bzw. seiner “Machtlosigkeit” die vielleicht auch an ihm liegt. Warum es jetzt hier in dem"Krisen BBL Thread" gelandet ist, wissen andere eher. -
3000 er Hallen bedeutet, dass die BBL in erster Linie “neue” Hallen gefördert hat.
Und es wird mir keiner sagen können, dass man die üblichen traditionellen finanziellen (und sonstigen) Probleme NICHT hätte, wäre man weiterhin in der Alten Waage und der Charlottenburger Sporthalle geblieben.
Die großen Vereine in allen Sportarten der Welt finanzieren sich eben nicht über die Zuschauereinnahmen vor Ort, sondern über Werbung und gute Möglichkeiten für deren Präsentation, über VIPs und deren Extrawünsche, über das Merchandising.
Mit den 1000 Fans auf der O2World-Fantribüne, die jeweils 100 € pro Saison zahlen, wird man eben kein Top16-Team finanzieren können.
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Ich habe auch nie gesagt, das ich gegen Standarts bin.
Standkörbe, Parket, Rollbanden, Presseraum etc. sind absolut vernünftige Vorlagen.
Aber die größe der Halle sollte man nicht vorschreiben. Ein Verein mit einer 1200er Halle wird aus Vernunft schon nicht aufsteigen wollen da er den Sponsoren nichts bieten kann, nicht die Zuschauergelder einspielen kann etc.
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Was Pommer kann und darf, entscheidet er nicht selbst.
Was er in die BBL-Gremien hinein trägt, wissen hier nur wenige, heraus kommt hier noch weniger.
Wenn sich die BBL darüber klar ist, was die BBL selbst ist und sein soll, und was Pommers Aufgabe darin sein soll, dann wird das auch an die Öffentlichkeit dringen.
Nur weil -mögliche- Vorschläge Pommers in der BBL nicht an die Außenwelt dringen, bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt. Nur wenn sie dort nicht auf Mehrheiten stoßen, dann wäre es unklug, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Wenn die BBL mit Pommer selbst so unzufrieden wäre, dann säße da längst ein anderer für das knappe Geld, was es dort gibt.
Nur Pommer ist eben kein Liga-Commissioner a la NBA, und selbst die hat trotzdem so ihre Probleme.
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Die Ursachen des Siechtums sind verschieden. Das sehe ich ebenso. Die BBL wird aber scheitern, wenn sie ein Konzept der Übriggebliebenen verfolgt:
Wenn der Profi-BB hier eine Zukunft haben will, darf er den Unterbau nicht vernachlässigen. (Bei der Nachwuchsarbeit ist das am leichtesten zu sehen, es ist aber kein isoliertes Problem.) Wo kommen die benötigten (Profi-)Sportler her? Wie will man Zuschauer für das Fernsehen gewinnen, wenn die Sportart nur in wenigen Orten der Republik Bedeutung besitzt? Wie will der BB wachsen, wenn er für die nationalen Medien kein Thema ist (und bleibt)? Insofern sitzen tatsächlich alle im selben Boot.
Umgekehrt besteht die Ausstrahlung der BBL auf die ProA zur Zeit darin, dass sie sie in den Schatten stellt, die Hürden für einen Aufstieg immer höher baut, so dass diese Liga sportlich eine Farce zu werden droht, denn am Ende steigt (vielleicht) zukünftig keiner mehr auf. Ich sehe nicht, woher sich die Stärke der ProA unter diesen Bedingungen ableiten soll.
Ich sage ganz offen, dass mir die Idee von der glänzenden BBL, die nach unten ausstrahlt, zu unkonkret (für die unteren Ligen) und zu gefährlich ist, denn man erarbeitet sich vielleicht auch einen Kopf auf einem Grashalm.
Ich meine übrigens auch nicht, dass nur solche Ligateilnehmer eine Existenzberechtigung haben, die (jedes Jahr) um einen Titel mitspielen können. Würde man dieses Kriterium konsequent anwenden, wäre der Profisport in Deutschland in vielen Sportarten sehr überschaubar. Ich aber würde aus oben genannten Gründen nur ungerne auf einen Teilnehmer aus Westfalen verzichten - auch wenn der (zur Zeit noch) kein Zuschauermagnet ist/wäre.
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Jetzt sind wir schon bei Siechtum.
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16 oder 18 Vereine sind also schon Zeichen des Siechtums???
Außer Fußball (aber selbst in Liga 3 gibt es schon die ersten Lücken!) hat jede Sportart in D so seine lokalen Lücken, gleich, ob erfolgreich (Handball) oder nicht (Wasserball, Volleyball).
Das kann es also nicht sein.
Und alle haben ihre Pleiten (Handball, Fußball, etc. pp.).
Die Alleinstellung des Basketballs für Pleiten, Pech und Pannen sehe ich nicht
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Gibt’s denn nun etwas Offizielles? Junge Liga? BBL?
Hallooooooo … ich höre nichts …
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@schnorri
Ich beziehe das nicht nicht nur auf die aktuelle Anzahl der (finanzierbaren) Erstligavereine. Du solltest schon auch einmal beachten, in welcher Position der BB schon war: Ich stelle ganz nüchtern fest, dass wir in der Sportschau etc. nicht mehr auftauchen, wo die BB-Bundesliga früher einen festen Platz besaß. Natürlich haben Eishockey und Handball insofern dasselbe Schicksal erlitten. Keine dieser Sportarten hat sich aber so dauerhaft und so effektiv unsichtar gemacht wie wir. Bisher haben wir diesen Prozess nicht umkehren können.Auffällig ist auch, wie viele der traditionelle BB-Vereine (auch dadurch?) den Anschluss verloren haben. Das wäre ja auch nicht dramatisch, wenn wir uns vor Popularität nicht retten könnten (wie der Fußball) und jeden Abgang gleichwertig ersetzen könnten. Aber so ist es nicht.
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On 2009-01-19 14:34, Whisky wrote:
Dann eher er.
Dein Link ist lediglich ein Planungsdokument von 2006. Ein Bau hat jedenfalls noch nicht begonnen. Der FC Bayern wollte ernsthaft in der Sedlmayer-Halle spielen. Konnte man in zahlreichen Medienberichten über die Betreiberinsolvenz lesen:
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@ tiuz:
Wann hatte die BBL zuletzt ihren “festen” Platz in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens???
Nach dem Gewinn der EM gab es im Rahmen eines Globalvertrages des damaligen DSB einen Vertrag mit ARD und ZDF.
Da hat es dann vereinzelt in Sportschau und Sportreportage Berichte gegeben, eine dauerhafte Präsenz hat es nicht gegeben.…
Aufgrund dieser Erfahrungen wurde ein Vertrag mit der Kirch-Gruppe und Sendungen auf Sat1 (Wochenmagazin) und DSF:
- Live-Spiele zu meist unvorhersehbaren Sendeterminen,
- zwischendurch gab es mal das Konzept gegen den Fußball um 18.30 Uhr einen festen Livetermin zu stellen.
- Livebasketball auf Sat1 im Rahmen eines Doubleheaders erreichte keine 200.000 Zuschauer an einem Sonntag nachmittag.
…
Nach dem Konkurs der Kirchgruppe blieb die BBL zunächst beim DSF, ohne es zu schaffen, einen festen TV-Termin durchzudrücken, eher wurde die BBL abgeschaltet.
…
Danach wollte die BBL niemand haben, bis Premiere zugriff.
Premiere bekam mit der BBL aber keine zusätzlichen Abo-Kunden, die BBL wurde nicht extra beworben etc. pp. .
Die BBL und Premiere hatten kein Interesse aneinander mehr.…
Danach kam dann sportdigital.tv .
…
Nun frage ich mich, wann war die BBL bundesweit im Fernsehen - der Sportschau - regulär und regelmäßig präsent???
An die EL-Übertragungen von Bayer Leverkusen in 3Sat kann ich mich auch noch erinnern, aber danach war es doch sehr dunkel auf meinem Bildschirm.…
Zum Thema der Traditionsteams
Die gibt es in jeder Sportart, die verschwinden überall- aus verschiedensten Gründen.
Fußball:
RWE, 1. FC Saarbrücken, Eintracht Trier, 1. FC Magdeburg, VfB Lübeck, Holstein Kiel, VfB Oldenburg, Union Solingen, Fortuna Köln, Bayer Uerdingen, Lok Leipzig, Spvgg. Bayreuth, Dynamo Berlin.
Alles EX-1.-2.-Ligisten - zum Teil mit Meistertiteln und Europaerfahrungen - keiner mehr da.
Handball
TuSEM wieder mal weg, TV Hüttenberg, TuS Hofweier, SG Wallau, TSV Milbertshofen weg.
Eishockey
Kaufbeuren, Landshut, Riessersee, Füssen, Berliner SC, München: alle weg.
Mit anderen Worten:
Schwund gibt es überall, egal ob in positiver oder negativer Wirtschaftswelt.
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@Schnorri: Die Handball- und Fußballbundesliga besteht aber trotzdem zu mehr als 70% aus Traditionsteams. Das welche über die Wupper gehen, heisst nicht das man sie nicht braucht.
Und das nach dem DSF niemand mehr den BB wollte ist nicht richtig. Die BBL wollte nicht mehr die Produktionskosten tragen und ist deshalb zu Premiere. Ein Weg wie in der Handball eingeschlagen hat wäre evt. mal wieder der bessere gewesen. Handball hat schön gezahlt, seine Zeit im Free-TV bekommen. Wo der Handball mittlerweile im Free-TV steht wissen wir alle…. und das ohne Hallenwahn… einfach nur mit Free-TV.
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Der BBL-Bekanntheitsgrad steht nun einmal in unmittelbaren Zusammenhang von TV-Medienpräsenz. Hier schläft die BBL-Führung seit Jahren und mir kann keiner sagen Basketballübertragungen sind sehr teuer. Im Vergleich mit den ellenlangen Wintersportübertragungen (Bob, Eisschnelllauf etc. - Ski lassen mir mal weg) ist Basketball bestimmt billiger und mit weniger Aufwand zu produzieren. Und gerade in der Fussball-Bundesliga-Winterpause ist ein Vakuum vorhanden in das Basketball stossen könnte.
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@schnorri: Völlige Zustimmung! Ich halte auch nichts von der ewigen “Traditionsverein vs. Retorte”-Diskussion. Es gibt nur eine wahrhaftige und sinnvolle Unterteilung der Vereine nämlich in finanziell gesunde und kranke Clubs, meinetwegen noch in erfolgreiche und erfolglose, auch wenn sich das i.d.R. mit den Fionanzen deckt. Alles andere ist Augenwischerei, für Tradition kann sich keiner was kaufen.
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On 2009-01-21 12:02, poldibaer wrote:
Der BBL-Bekanntheitsgrad steht nun einmal in unmittelbaren Zusammenhang von TV-Medienpräsenz. Hier schläft die BBL-Führung seit Jahren und mir kann keiner sagen Basketballübertragungen sind sehr teuer. Im Vergleich mit den ellenlangen Wintersportübertragungen (Bob, Eisschnelllauf etc. - Ski lassen mir mal weg) ist Basketball bestimmt billiger und mit weniger Aufwand zu produzieren. Und gerade in der Fussball-Bundesliga-Winterpause ist ein Vakuum vorhanden in das Basketball stossen könnte.Damals war die Rede von 15k pro Spiel.
ZDF oder ARD werden die Spiele nicht übertragen, da keiner die Liga und die Spieler kennt. Ich denke bei einer Deutschlandweiten Befragung welche Spieler man aus der Liga kennt würde neben Roller und Wendel Alexis wohl niemand genannt.Also müssten man min. 2 Jahre die Übertragungen im Free-TV (DSF) zahlen um erstmal seine Spieler, die Vereine und die Liga bekannt zu machen.
Aber Nein…. der goldene Weg ist es Informatikstudenten, die nebenbei BB-Freaks sind über das Internet die Spiele zu verkaufen… wow! So macht man den Sport populär!