Insolvenzen, Mindestetats und Hallengrößen - Rahmenbedingungen der BBL
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Das Problem bei einem Ligasponsor ist die Zielgruppe. Die Liga hat halt kein klares Profil. Wen spricht man an? Leute die normal ins Kino gehen, oder 14 jährige mit Caps, Sportfans oder Eventtouristen?
Wie schon geschrieben, ein Sponsoring lohnt sich für die Liga evt. ab 2-3 Mio… wer zahlt das? Bzw. bei welcher Zielgruppe rechnet es sich für welches Unternehmen?
Sorry fürs OT
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Ligasponsor
Hier wurden auf 3,2 Millionen spekuliert, diese Summe ist viel zu hoch. Diese Summe finanziert dann ja gleich (mehr als) zwei BBL-Vereine für ein ganzes Jahr.
Dann kann ich als Sponsor gleich das ganze Team nehmen - und habe dann eine lokal viel engere Bindung an meine Kundschaft.Der BBL fehlt es an Profil?
Welches soll es denn sein?
Der coole Jugendsport von der Straße jetzt auch in der Halle?
Nowitzkis Kollegen jetzt auch bei uns daheim?
Ganz großer Sport???Wer soll sich Gedanken um ein gemeinsames Profil machen, wenn die BBL an allen Standorten doch nur das Projekt einzelner (Groß)-Sponsoren ist…?
Nicht zuletzt die ProA/B-Geschichte, die Reihe der Ligaaufstockungen, der Wildcard-BBL-Teilnehmer, der Qoutenregelung allgemein hat doch gezeigt, dass es am wenigsten um eine gemeinsame Außendarstellung geht, sondern schlicht um das eigene Überleben/Bestehen.
Die Veränderungen durch die BBL sind immer der kleinste gemeinsame Nenner.Die BBL ist ein Zusammenschluß lokaler Egoisten/Idealisten im besten Sinne. Wie da ein GesamtIdealismus zusammenkommen kann, bleibt mir fraglich.
Golf-Reiten-Tischtennis
Golf und Reiten sind weltweit vermarktbare Sportarten mit weltweit aktiven Sportlern, die bei jedem Turnier antreten, solange die Kasse stimmt. Da es kaum Ligawettbewerbe gibt, ist es auch egal, ob man auf Eurosport Reiten aus Aachen oder aus Brisbane sieht, die Reiter/Pferde bleiben doch dieselben. Und live oder nicht entscheidet auch nichts.
Reiten und Golf sind weltweit vermarktete und vermarktbare Sportarten von Einzelkämpfern - Basketball ist das als Mannschaftssportart eben nicht.
Tischtennis
Mit einer halben Mio kann ich die gesamte deutsche TT-Szene aufmischen. Die Liga ist zu klein, dass sich die Konkurrenz dagegen wehren könnte. TV-Präsenz, bezahlt durch die TT-Vereine selbst, hat der Sprtart nichts gebracht, sie lebt von den (beiden) deutschen Spitzenspielern, aber wer kennt schon ALLE deutschen TT-Olympiateilnehmer???
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Zur Zielgruppe: Ca. 180.000 Fans in den Hallen und 800.000 TV-Zuschauer wären 1 Mio.
1 Mio. sind immer interessant für einen Sponsor der Zielgruppen zwischen 16 und 60 Jahren erreichen will. Nicht zu vergessen die Werbung in den diversen Printmedien. Inzwischen berichten etliche Tageszeitungen regelmässig über BBL-Basketball. Wenn wöchentlich statt Basketball-Bundesliga nun ……-Bundesliga in der Zeitung steht ist dies kostenlose Werbung für den Sponsor.Man muss das Ganze sehen und nicht nur den Teilbereich TV. Ist wie immer, vernüftige Konzeption und gute Präsentation bringt oft den gewünschten Erfolg.
Ein interessanter Sponsor wären z.B. die Süddeutsche oder Norddeutsche Klassenlotterie. Könnte noch paar nennen doch sollen sich die Verantwortlichen (die wenig Ahnung von Marketing haben dürften) sich selbst Gedanken machen.
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Hmh, die (bedeutende) Tageszeitung, die tatsächlich Toyota-Handball-Bundesliga in ihrer (täglichen) Berichterstattung schreibt, ist mir noch unbekannt, auch die gewesene Veltins-BBL ist ja kein Begriff geworden, an den man sich noch erinnern kann…oder einer, den Veltins entscheidend voranbrachte.
Veltins ist nun bei Schalke 04 aktiv - und auf diesen Bekanntheitsgrad dürfen wir bei der BBL wohl nicht hoffen.
Die Klassenlotterien dürfen ja seit den vielen Urteilen zum Glücksspiel bei BVerfG, EUGH und BVG nur noch sehr wenig zu eigenen Vermarktung unternehmen, nicht nur RTL verzichtet trotz Jauch ja auf die SKL-Show…
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On 2008-10-22 15:17, Gruebler wrote:
@Lahnkrododil. Dein Verweis auf Trier ist doch schlicht falsch. Niemand bekommt ne Wildcard aufgenötigt, jeder braucht nen Antrag. Trier hat ne tolle Halle, ist ne eingeführte Marke in der Liga und hat richtig viele Zuschauer. Ihre Tabellenposition rechtfertigt schon jetzt die Wildcard-Vergabe, insofern, dass sie beweisen, dass sie nicht nur ökonomisch sondern auch sportlich wettbewerbsfähig sind.Sorry, dass sollte nicht gegen Trier gemünzt sein .
In der Beurteilung von Trier gebe ich dir vollkommen recht. War wohl etwas überspitzt formuliert.Worauf ich hinauswill: Je höher die Standards angesetzt werden, um so schwieriger wird es für die Liga, überhaupt noch genügend Interessenten zu finden, die diese Standards erfüllen können. Letztendlich blieb einfach nur noch Trier übrig.
Der Poolgedanke sollte eher so in Richtung “fordern und fördern” gehen.
Man sollte einfach auch mit gemeinsamen finanziellen Mitteln versuchen, die Liga weiterzuentwickeln -und (wo noch sinnvoll) zu erhalten. Im Moment wurschtelt ja jeder eher so alleine vor sich hin. -
Pro Club fallen in der HBL etwa 100.000 € ab. Also Gerolsteiner, Bionade, Volkswagen oder wie ihr alle heißt: Mit irgendwas zwischen 1,5 und 2 Millionen € seid ihr wohl dabei.
Quelle1: Spiegel QUelle2: SueddeutscheNatürlich ist ein einzelner Ligasponsor nicht der große Wurf. Aber wie es eben in der Werbebranche so ist, wo eine starke Marke ist, trauen sich dann vielleicht auch andere hin. Werden nicht sogar die Rollbanden teilweise ligaweit vermarktet (Sprite?), irgendwas muss sportfive ja machen, außer die paar Spiele zu produzieren.
Das was Schnorri treffend als Ansammlung von Individualisten beschreibt, ist ja zutreffend. Enthusiastische Individualisten braucht es an den Standorten auch, nur die Liga selbst ist nen bischen schwach. Momentan scheint es eben so zu sein, als gäbe es gerade bei einigen kleineren und/oder so genannten Traditionsstandorten Beharrungskräfte, die es eher verhindern, dass die Liga selbst eine starke Marke und starke Vermarktung ermöglicht. Vielleicht aus (berechtigter) Angst, dass sie erst infrastrukturell und dann sportlich abgehängt werden könnten.
Die Handballer haben nen Durchschnittsetat von 4,1 Mio €. Basketballer laut Braunschweiger Zeitung Link etwa 2,8 Mio €.
@lahnkrokodil: Eben bei diesem Fördern und Fordern sind wir uns ja einig. Nur nicht in der Methode. Ich glaube schon, dass es Mindeststandards (Zuschauerkapazität, Professionalität, Mindestetats) geben muss. Das Fördern kann dann z.B. durch gemeinsame Vermarktung erfolgen. Wenn die Liga z.B. drei Bandensponsoren und nen Ligasponsor für alle Clubs auftreibt, dann ist das auch ein “Pool”, der stabilisiert.
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Im Bezug auf das Ligasponsoring der HBL haben sich aber auch etliche Manager durchaus negativ geäußert, bis dahin, dass ihnen das Ligasponsoring keine Mehreinnahmen bietet, denn üblicherweise verlangt ein Ligasponsor eine gewisse Exklusivität auf dem Gebiet. Im Falle der HBL und Toyoto war es wohl so, dass sie diese nur schrittweise fordern. Ich weiß nicht mehr, welcher Manager von welchem Team es war, aber rechnete vor, dass die wegfallenden Einnahmen durch andere Autohersteller geradeso durch den Beitrag des Ligasponsorings gedeckt werden.
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Gut gewisse Mindeststandards, wie immer Sie auch festgelegt werden, machen Sinn.
Aber Sie sollten auch nicht so hoch angesiedelt sein, dass sie kaum einer mehr erfüllen kann. Gerade bei sportlichen Aufsteigern müssten hier Übergangsfristen geschaffen werden, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern.
Und wenn die Liga hier auch in der Lage wäre, dies gegebenenfalls auch finanziell etwas zu unterstützen (ob über Geld von Ligasponsoren oder wie auch immer), um so besser. Man braucht der Liga ja nicht gleich einen Hallenneubau zumuten, kleinere Dinge können ja auch schon weiterhelfen (z.B. Mitfinanzierung Standkörbe, die man dann evtl. auch noch wieder abziehen und woanders einsetzen könnte)
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Ein Ligasponsor, der “nur” Geld mitbringt, bewirkt nix. Wichtiger wäre ein Medienpartner, der sich gemeinsam mit der BBL positionieren will, die BBL im Marketing unterstützt und z.B. auch Fernsehzeiten sponsort. Das hätte eher Event-Charakter. Das hieße für einen Ligasponsor auch: Neben den Zahlungen an die BBL müsste er locker das gleiche Geld noch mal für begleitende Aktionen in die Hand nehmen. Klassisches Sponsoring hingegen würde m.E. mit der BBL nicht funktionieren.
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Es kann ja nicht so schwierig sein auf Provisions- bzw. Erfolgsbasis einen Marketingprofi zu verpflichten. Dieser erstellt ein Gesamtkonzept, stimmt es zuerst mit den 18 Vereinen ab (ist nicht einfach aber machbar). Steht dieses Gesamtkonzept geht er auf die Suche nach dem Sponsor. Ist normales Vorgehen.
Doch derzeit habe ich das Gefühl: Man wartet darauf dass der Sponsor sich meldet da mal ein paar Anrufe oder Anschreiben getätigt wurden. Kommt er dann zufällig soll er möglichst auch das Konzept mitbringen. Kann ja nicht funktionieren.
Also wird so weitergemacht wie bisher und der Schritt aus der Randsportart Basketball (bezogen auf Deutschland) zur Marke Basketball erfolgt nie.
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Ja aber welcher Sponsor soll das sein?
Als großer Gegner der BBL von vor 3 Jahren bin ich seit letztem Jahr nicht unzufrieden. Nördlingen wurde geholfen, die ProA ist ein voller Erfolg, der Jugendgeldertopf genial… aber es ist halt echt schwer einen Ligasponsor zu begeistern.Ich spreche wieder die Zielgruppe an. Das sind in D evt. 80 bis 100tsd Leute die regelmässig in die Hallen gehen. Diese Leute sind es auch die vor dem Fernseher sitzen (im Free TV wären es ein paar mehr).
Und das ist das Problem. Von den 100tsd sind 30tsd eher Kino Fans ala Frankfurt und neu Berlin (obwohl die auch noch ne andere Struktur haben). 30tsd eher Tübingen oder Giessen like (Sport und Bier) etc.Beim Fußball kann man sagen “Die Zielgruppe trinkt Bier und mag Autos” und man hat 90% aller Fans angesprochen.
Da hat man sofort einen Sponsor der eine Zielgruppe und einen Sinn in seinem Sponsoring sieht.Beim Basketball haben wir von Standort zu Standort riesige Unterschiede. Hier kannst Du in meinen Augen nicht mit der Giesskanne sponsorn.
Einzige Möglichkeit wäre es mehrere Sponsoringplattformen anzubieten.
- Die “Spalding” NBBL (Zielgruppe 14 - 18J)
- Der “Sprite” All Star Day (Zielgruppe Event)
Meine Meinung.
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On 2008-10-23 09:56, poldibaer wrote:
Doch derzeit habe ich das Gefühl: Man wartet darauf dass der Sponsor sich meldet da mal ein paar Anrufe oder Anschreiben getätigt wurden. Kommt er dann zufällig soll er möglichst auch das Konzept mitbringen. Kann ja nicht funktionieren.
Da hier in diesem Forum jeder Verantwortliche der BBL als unterbelichteter Vollpfosten dargestellt wird, sind solche Vorstellungen ja verständlich.
Aber: Die Namensrechte an der Liga werden wie die TV-Rechte von einer Sport-Rechte-Firma professionell vermarktet.
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On 2008-10-23 09:56, poldibaer wrote:
Es kann ja nicht so schwierig sein auf Provisions- bzw. Erfolgsbasis einen Marketingprofi zu verpflichten. …Hat die Liga doch längst. Sportfive macht nicht nur TV sondern auch ganz viel anderes. Damit hat man eigentlich einen richtig starken Partner.
Hier (pdf) kann man sich übrigens die Selbstsicht der BBL als Marke mal anschauen. Ich hab den EIndruck, dass man nicht so richtig weiß, wo man hin will. Einerseits wird die NBA “als großer Bruder” bezeichnet, andererseits sind die strukturellen Unterschiede frappierend. Und irgendwo gab’s mal nen guten Artikel zu David Stern (Five, Brand Eins, irgendwie sowas), der sehr deutlich machte, dass gerade wegen dessen kleiner Diktatur die NBA wurde, was sie ist.
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Diese PDF-Darstellung (dank Grübler-Info) ist lediglich eine Aufzählung von bekannten Tatsachen und in erster Linie eine Selbstbeweihräucherung.
Mir tut der leid, der mit diesem Ding zu einem Grossunternehmen (egal welcher Branche) geht mit dem Ziel diesen als Ligasponsor zu gewinnen.
Hier fehlt eindeutig der NUTZEN den ein Sponsor hat wenn er einsteigt.
Zu Sportfive: Vermutlich machen die in Basketball wenn halt mal etwas Zeit ist, denn seit Dez. 2006 sind paar Monate ins Land gezogen und das Ergebnis? Wenig, wenig.
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@Poldibaer: Sehe ich auch so. Da ist kein Nutzen.
Wie willst Du jemanden locken?
Wir haben circa 30tsd Hallenbesucher die sich in den nächsten 3 Jahren einen Neuwagen kaufen werden. 15tsd geben mehr als 15tsd Euro aus, davon die hälfte als finanzierung. Auf gehts VW… gebt mal 2 MioSportfive kann glaube ich nicht mehr machen.
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Die hier verlinkte pdf-Datei ist erst mal kein Selbstbildnis der BBL.
Es zeigt lediglich die Spannungsfelder, in denen die Marke BBL steht.
Was soll die BBL nach außen darstellen?
Das Dach, unter dem die Vereine ihre Ideen wie frei auch immer ausführen.
Der Kopf der Liga, der ggf. allein die Entscheidungen macht?
Ist die BBL das Bild des BB in D, oder sollen es doch lieber die Vereine und ihre Erfolge sein?
Soll die BBL Entscheidungsträger sein, oder nur Werbemarke?
Henkel oder NBA oder Frosta oder Intel oder Goretex.Der Fußball hat die “Macht” von den Vereinen hin zur DFL verlagert. Das gilt aber eben nicht komplett, es gibt keinen liga-weiten Fußball, dafür werden unter Aufsicht des Kartellamtes TV-Rechte zentral vergeben und bis in die 4.Liga hinunter Auflagen für das Flutlicht im Stadion gemacht.
Im Handball hat es ja große interne Probleme mit Toyota gegeben. Beteiligt an der Aktion waren nur wenige Insider, die die übrigen Vereine unter großen Zeitdruck setzten. Dabei war die Summe für den einzelnen Verein denkbar klein.
In der BBL gibt es nur wenige Bereiche, in denen ein Ligasponsor aktiv werden könnte, ohne Vereinssponsoren zu verprellen. Nur werden die aktuell nicht unbedingt DIE finanziellen Freiheiten haben, um eine Randsportart mittel- oder langfristig zu unterstützen.
Wer aber von den gemeinhin klammen BBL-Vereinen will eigene Kompetenzen an die BBL abgeben, um damit die eigene Stellung bei den Lokalsponsoren zu schwächen???
Generell sollte die Liga wieder kleiner werden, das mindert zwar nicht die Probleme, verkleinert aber sinnvoll die Anzahl der Entscheidungsträger und die Entscheidungszeit sinkt ebenfalls.
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Was will uns diese Darstellung der BBL sagen?
Etwa:
Die BBL ist vollkommen anders strukturiert als die NBA?Deshalb ist die NBA auch omnipräsent und ein superattraktiver Werbepartner, während die BBL z.Z. keinen großen Liga-Sponsor und gute mediale Präsenz bieten kann?
Wollen wir uns in Richtung NBA bewegen oder haben wir bewußt andere Strukturen gewählt, die uns positiv von der NBA abgrenzen?
Ich bin da etwas ratlos :-?
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Ähem, die NBA kann ja nicht DER Maßstab für die BBL sein - in keiner Hinsicht.
Weil die Ausgangsbedingungen komplett andere sind.
Weil die NBA einfach nur ein weltweit arbeitender und bekannter Wirtschaftsbetrieb mit dem Geschäftsfeld Basketball ist - und die BBL ist all das nicht und wird es auch nicht sein…(wollen).(und trotzdem muss die NBA selbst 10% aller Mitarbeiter entlassen)
Die pdf-Datei stellt kein Leitbild dar. Das soll es wohl auch nicht. Wäre ja auch einfach, wenn auf einer Tagung in Berlin plötzlich die MARKE BBL ohne Widersprüche entsteht…
Wenn die Vereine selbst keine Zeit (und kein Geld) für ein (Zukunfts)-bild von sich selbst haben (mit Ausnahme von Alba und Bamberg vielleicht), wie soll es da zu einem einheitlichen “Außenbild” kommen.
Bei vielen BBL-Teams geht es nicht 1s um Außendarstellung oder -wahrnehmung, sondern schlicht um das alljährliche “Überleben”, das Generieren von Einnahmen, um die aktuellen Kosten decken zu können.Und da helfen dann auch keine noch so guten Konzepte von Außen (sport5) weiter.
Entscheidungen, die die BBL trifft, werden von vielen nicht goutiert, die Ausländerregelung ehedem war zu weich, nun kommt die Einheimischen-Quote, die geht einigen nicht schnell genug (ohne zu sagen, woher plötzlich 50 oder 100 zusätzliche deutsche BBL-taugliche Spieler kommen können) und den anderen treibt es den Schweiß auf die Stirn, weil zukünftig plötzlich “teure” Deutsche auf das “Platte Land” geholt werden müssen…
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Wozu eigentlich 1 Mio Mindestetat? Wer sportlich qualifiziert ist und die BBL entsprechend der eigenen Ansprüche stemmen kann, soll es bitte auch tun können. Dazu wird aber nicht annähernd 1 Mio Euro nötig sein. Wenn am Ende der direkte Wiederabstieg steht, ist das halt so.
Gleiches gilt für die Halle. Parkett und ein farblich abgehobenes Spielfeld zur Pflicht zu machen, kann ich ja verstehen. Aber wozu 3.000 Zuschauer - wohlwissend, dass viele potenzielle Aufsteiger aus der ProA nicht in der Lage sind, diese Ansprüche mal eben auf die Schnelle zu erfüllen?Ein direkt wieder absteigender Aufsteiger aus Cuxhaven und eine Ehrenrunde für Trier in der ProA, hätten der sportlichen Glaubwürdigkeit des BB in Deutschland und der BBL gut getan. Einige Fahrstuhlteams gehören halt in jedem Sport dazu und diese verringern auch den Abstand zwischen den Ligen.
Wenn Hagen in diesem Jahr auf Platz 1 oder 2 landet (was nicht unwahrscheinlich ist), gibt es direkt wieder das gleiche Problem. -
On 2008-10-23 15:43, trin wrote:
Wozu eigentlich 1 Mio Mindestetat? Wer sportlich qualifiziert ist und die BBL entsprechend der eigenen Ansprüche stemmen kann, soll es bitte auch tun können. Dazu wird aber nicht annähernd 1 Mio Euro nötig sein. Wenn am Ende der direkte Wiederabstieg steht, ist das halt so.
Gleiches gilt für die Halle. Parkett und ein farblich abgehobenes Spielfeld zur Pflicht zu machen, kann ich ja verstehen. Aber wozu 3.000 Zuschauer - wohlwissend, dass viele potenzielle Aufsteiger aus der ProA nicht in der Lage sind, diese Ansprüche mal eben auf die Schnelle zu erfüllen?Ein direkt wieder absteigender Aufsteiger aus Cuxhaven und eine Ehrenrunde für Trier in der ProA, hätten der sportlichen Glaubwürdigkeit des BB in Deutschland und der BBL gut getan. Einige Fahrstuhlteams gehören halt in jedem Sport dazu und diese verringern auch den Abstand zwischen den Ligen.
Wenn Hagen in diesem Jahr auf Platz 1 oder 2 landet (was nicht unwahrscheinlich ist), gibt es direkt wieder das gleiche Problem.Absolute Zustimmung.
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Übrigens sehr hier mal erwähnt, dass auch die Handball Bundesliga ihre Probleme mit Insolvenzen hat. Tusem Essen hat mit 1 Mio. Euro Unterdeckung Insolvenz angemeldet: Erster Absteiger steht fest
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Und der nächste Handball-Bundesligist mit Problemen: Schon zweiter Bundesliga-Verein - Stralsund droht Insolvenz
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Und auch bei den Volleyballern sieht es nicht besser aus:
Volleyball-Bundesligist Königs Wusterhausen in Finanznot -
Auch wenn das Interview von Jan Jagla zum Spiel ALBA vs Badalona bereits an anderer Stelle veröffentlicht wurde, gehört doch folgende Aussage von Jagla auch in diese Diskussion:
**Morgenpost Online:**Was fehlt der BBL noch?Jan Jagla: Die Zuschauerzahlen haben sich sicher ganz positiv entwickelt. Aber das reicht nicht. In Spanien wird in Madrid, Barcelona, Malaga, Valencia gespielt. In Deutschland gibt es zu viele kleine Bundesliga-Standorte. Das ist schade. Städte wie Hamburg oder München würden da mehr helfen. Und selbst in einer Stadt wie Köln hatte der Verein dort finanzielle Probleme. Es geht aber nur über die Großstädte, dort sind die Massenmedien, viele Fans und auch wirtschaftliche Partner. Nur so kann eine Basis gelegt werden, um auch europäisch mithalten zu können.
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Hey, genial, dann hätten wir Zustände wie in der NCAA
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Bei Lizenzierungsverfahren werden aber eigentlich auch Spielerverträge geprüft bzw. vorlegt. Daher würde es schon etwas bringen die Zahlungen zu überprüfen. Damit kann die Liga das vorgelegte Budget monatlich in einem gewissen Maße kontrollieren.
Aber mit krimineller Energie lässt sich wohl auch das umgehen. Gegen solche Praktiken kann man sich auf dieser Ebene nicht wehren oder man muß die Liga zu machen.
Über die Schlagzeilen, die gerade wieder die Sportteile ausfüllen, kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Bestimmte Journalisten und Medien interessieren sich wirklich nur dann für Volleyball, Handball oder andere “Rand-Sportarten” wenn man scheinbar unseriöse Praktiken aufdecken kann.
Der Fall Stralsund ist z.B. lange bekannt (lange bevor man bei Essen etwas bemerkt hat). Bereits in der letzten Zweitligasaison wurde auf Budgetlücken hingewiesen (Es gab auch eine Retteraktion). Ich vermute in diesem Falle wohl gezielte PR des Geschäftsführer, der damit die in der Tat nicht tolle finanzielle Lage stabilisieren will. -
Nun ja, Handball hat ja wohl auch im Rest des Jahres durchaus seine mediale Präsenz. Ich erinnere mal da nur an die wöchentliche Samstag-Nachmittagsendung auf N3 und West 3 plus gelegentlicher Liveübertragungen in den anderen Dritten - und RTL hat sich ja nun auch noch die TV-Rechte der nächsten WM gesichert.
Natürlich aber interessiert sich die Presse nicht für den Abstiegskampf in der HBL, wenn zeitgleich x Mannschaften um das internationale Fortkommen kämpfen, das NT um die Em-Qualifikation kämpft und zeitgleich dort ein Generationenwechsel ins Haus steht.
Es lässt sich aber wohl nirgends auch kein 1.Liga-Handball mit einer 1050-Zuschauer-Halle wie in Stralsund finanzieren. Da kann sich die HBL also noch etwas von der BBL abschauen.
Zudem krebsen wohl nach heutiger SZ-Berichterstattung fast die Hälfte aller HBL-Vereine an der Insolvenz herum, von den bekannten Beispielen Nordhorn, Stralsund und Essen bis zum VfL Gummersbach - und zwar, ähnlich wie in der BBL, weil Durchschnittsspieler mittlerweile zu viel kosten, insbesondere, wenn es sich dabei um einheimische Spieler handelt.
Man darf sich ja auch fragen, ob der Handball es sich leisten kann, mit 1. Liga (=18 Vereine) plus zweigeteilter 2. Liga (=36 Vereine) anzutreten, wenn überall Profitum angesagt ist. Denn auch in Liga 2 brennt es an vielen orten.
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Zur BBL und monatlichen Finanzüberprüfungen
Wie soll das denn ablaufen? Schickt der BBL-Verein monatliche Abrechnungen an die BBL - und an wen dort?
Wer überprüft das ganze? Die BBL selbst oder ein externer Dienstleister? Wo liegt dann das Druckmittel der BBL? Wird bei einen Defizit gleich mit dem Punktabzug gedroht - oder kommen Geldstrafen zum Zuge?Im Ernstfall kommen doch immer Gelder jenseits der offiziellen Bahnen zum Einsatz. Und niemand wird dieses kontrollieren können.
Profivereine sind Wirtschaftsunternehmen wie alle anderen auch, und sie arbeiten im Krisenfall wie alle anderen auch, ggf. mit unlauteren Mitteln, im die Liga zu halten. Das wird nicht mehr zu ändern sein, trotz noch so vieler Kontrollen
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Zur BBL und monatlichen Finanzüberprüfungen
Wie soll das denn ablaufen? Schickt der BBL-Verein monatliche Abrechnungen an die BBL - und an wen dort?
Sicherlich wird eine intensivere Kontrolle mehr Geld kosten. Allerdings kann ich mir auch wieder nicht vorstellen, daß eine von einem vereidigten Wirtschaftsprüfer bestätigte Gehaltszahlung die Kosten ins Unermessliche steigern lassen.
Letztlich wäre wohl gerade die Überweisungsbestätigung am wenigstens manipulationsanfällig, da der Wirtschaftsprüfer nur ja oder nein bestätigen kann. Das Risiko dabei zu lügen, dürften wohl die wenigsten eingehen. Denn bei anderen Versäumnissen kann sich manch Prüfer noch mit Interpretation herausreden und lässt so den Fehler nur schwer beweisen.
Auf Seiten der BBL muß dann ebenfalls entsprechend Kapazität vorhanden sein. Die zuständigen Ausschüsse müssten sich eigentlich sowieso regelmäßig treffen. Falls es keine Kapazität in den Ausschüssen gibt, müsste man auf jeden Fall man dafür mal eine Stelle schaffen. Man kann die Lizenzierung ja nicht nebenher machen bzw. sich nur am Ende der Saison dafür Zeit nehmen. Notfalls macht Pommer selbst die Überprüfung.
Kurz zum Thema Handball:
Aber gerade in Printmedien ist Handball weiterhin ein lokales Thema und wird ausser in speziellen Berichten kaum gewürdigt. Gerade die SZ-Berichterstattung erstaunt mich daher, da man auch z.B. beim Volleyball sonst kaum etwas darüber liest.Eigentlich muß man Stralsund schon positiv hervorheben, da man mit einer solch kleinen Halle nur “so wenig” Minus macht. Dort ist hauptsächlich die Einnahmeseite das Problem, denn der Mannschaftsstamm spielt seit mehreren Jahren bereits in Stralsund. Sicherlich gab es da Gehaltssteigerungen, wettbieten musste man da aber wohl auch nicht. Mit der neuen geplanten (eventuell ist auch bald wirklicher Baubeginn) dürfte sich die Lage in Stralsund wesentlich beruhigen.
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Wie sicher seht ihr eigentlich folgende Vereine?
- Paderborn (Zuschauerproblem)
- Düsseldorf (kalkuliert laut Gerüchten mit einem Schnitt von 2700)
- Bremerhaven (300tsd verbindlichkeiten aus der letzten Saison übernommen, jetzt evt. einbruch der Zuschauereinnahmen durch fehlenden sportl. Erfolg)
Ich glaube dieses Jahr kann es für mehr Vereine übel werden. Das Geld sitzt beim Endverbraucher nicht mehr so locker und bevor ich am Essen spare, verzichten viele lieber auf ein BBL Spiel.
Evt. sehe ich es auch nur zu schwarz.
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Auf Basis von Gerüchten und sehr einfachen Rechnungen über die finanzielle Lage einzelner Clubs diskutieren, ist gewagt
Ich formuliere es mal allgemeiner: Ich weigere mich ja konstant in das “Hurra der Zuschauerschnitt steigt” einzustimmen. An einzelnen Standorten sieht es in dieser Hinsicht schlecht und zusehends schlechter aus. Aber Zuschauerzahlen alleine sind auch nur ein kleiner Aspekt. Braunschweig hat sich in den letzten Jahren trotz mieser Zuschauerzahlen saniert.
Lange habe ich keine tolle “Wir haben einen neuen Sponsor”-Meldung mehr gehört. Trikots, Teamnamen… da ist viel frei oder läuft aus. Dass etliche Clubs mit schmalen Budget spielen, ist ja auch nix neues. Aber auch mit wenig Geld kann man solide wirtschaften. Extraausgaben sind dann eben nicht drin.
Ein Problem wird das wohl nur dort werden können, wo die Zuschauereinnahmen einen Großteil des Etats ausmachen, so begann es ja auch in Gießen vor Jahren. Wenn daneben aber eine gefestigte, breite Sponsorenbasis besteht, wo immer mal jemand in der Lage ist kurzfristige Ausfälle zu kompensieren (ohne sich zu übernehmen, daher eher nicht ein einzelner Mäzen), dann sollte selbst sowas nicht übel weh tun.
Ein Risiko kann aber wohl die Situation darstellen, wenn aus sportlichen Gründen, der Abstiegsgefahr radikal umgebaut wird, Trainer und Spieler getauscht, Verträge ausgezahlt werden. So können zusätzliche Schulden entstehen… denn mehr Einnahmen entstehen hieraus ja in der Regel nicht.
Bei Bremerhaven kann man sich schon fragen, was das denn da im Sommer mit dem Stadtrat und dem Budget war und sich wundern, dass jetzt schon wieder drei neuen Spieler geholt werden können. Aber auch wenn die BBL im europäischen Vergleich eine solidere Liga ist, grundsätzlich darüber nachdenken, ob überall die hinreichene ökonimsche Stabilität für Spielbetrieb auf diesem Niveau vorliegt, kann man schon. Daher ja mein mantrahafter Ruf nach einer kleineren Liga.
Das Ulmer Management hat ja mal auf BBL.TV gesagt: Ohne neue Halle ist Erstligabasketball in Ulm tot. Vielleicht sind solche Projekte weniger wegen der Zuschauerzahl als wegen der Einnahmen von glücklicheren Sponsoren, der gesteigerten Hospitality etc. wichtig, auch wenn es bislang den Eindruck macht, als wäre Ulm ein Beispiel dafür, wie man auch mit wenig Geld in dieser Liga mitmischen kann.
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Laut Südwest-Presse ist aber anscheinend die Stimmung in beiden Stadtverwaltungen mittlerweile gekippt und man würde lieber keine neue Halle bauen. Aufgrund der bereits getätigten Entscheidungen kommt man aber erstmal nicht so leicht raus.
Es ist zu hoffen, daß die Ausschreibung und das Betreiber-Erkundungsverfahren keine zu hohe Hürden setzt.
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Welchen SWP-Bericht meinst du denn? Ich habe zumindest gestern und heute keine solche Meinungen aus den Berichten herauslesen können.
Und meinst du tatsächlich StadtVERWALTUNG oder den StadtRAT? Das sind nämlich zwei paar Stiefel. Weil im Gegensatz zu ein paar Altvorderen, Umfallern und Ich-will-lieber-eine-Straßenbahn STADTRÄTEN (die im übrigen an der deutlichen Mehrheit Pro Halle nichts ausrichten konnten) sind die beiden StadtVERWALTUNGEN der Doppelstädte Ulm und Neu-Ulm seit einiger Zeit deutlich für die Halle (auch wenn man vorallem in Ulm an der zu Tage tretenden Geschwindigkeit des Vorhabens mäkeln muss) -
Den genauen Artikel hab ich nicht gelesen. Aber über arena-news.de werden täglich Zeitungsmeldungen zusammengefasst. Die entsprechende Zeitungsmeldung gab es am 08.11.
Am besten erreichbar über das Archiv der Seite, da der Artikel bereits von der Startseite verschwunden ist:
http://www.arenanews.de/Seiten/Presse.html
einfach bis zum 08.11. runterscrollen. -
Im Handball hat es ja große interne Probleme mit Toyota gegeben. Beteiligt an der Aktion waren nur wenige Insider, die die übrigen Vereine unter großen Zeitdruck setzten. Dabei war die Summe für den einzelnen Verein denkbar klein.
Auch wenn dieses etwas zurückliegende Zitat ein wenig aus dem Zusammenhang gegriffen ist und die Situation nicht zu 100% auf die BBL passt:
Sicherlich sind die vermuteten 2 Mio die Toyota für das Naming Right an der HBL zahlt für jeden Verein nur eine relativ geringe Summe, was aber schon in diesem Zusammenhang in der breiten Masse der Fans kaum jemand verstanden hat ist, welchen Mehrwert ein Ligapartner vom Kaliber Toyota dem Sport sonst noch an Mehrwert bringt.
Toyota tritt z.B. als Presenter der HBL-Übertragungen im DSF auf und hilft dem Sender somit, die Übertragungen zu refinanzieren. Dementsprechend steigt natürlich mit einem solchen Deal die Bereitschaft eines Senders wie beispielsweise dem DSF, weiter von den Spieln der HBL zu berichten, da auch hier klar die Refinanzierung im Vordergrund steht. Weitere kommunikative Maßnahmen von Toyoto mit und im Umfeld der HBL (Anzeigen, Spots, etc.) bringen die Liga außerdem zusätzlich als Marke nach vorne.Des weiteren kann der Einstieg eines global players wie Toyota oftmals ein Zeichen und Anstoss für andere Firmen aber auch für die breite Öffentlichkeit sein, ein Interesse für die Liga zu entwickeln und hilft, das Markenprofil zu schärfen.
Dementsprechend kann der Wert eines Naming Right Partners für eine “kleinere” Liga wie die HBL oder eben die BBL sicherlich nicht hoch genug zu bewerten sein.
Die Probleme sind im Übrigen wie man sieht in fast allen deutschen (und nicht nur in diesen) Sportligen die gleichen: Unsichere Deckung der Etats, Abhängigkeiten vom Wohlwollen der Großssponsoren, von Einzelpersonen oder Mäzen oder sogar der Stadt sowie mangelnde Professionalität.
Im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Situation werden hier im nächsten Jahr (bei den seriös wirtschaftenden Vereinen gibt es zumindestens für dieses Jahr gültige Verträge) die Probleme der Vereine nicht kleiner und dementsprechend die Etats sicherlich nicht höher.Als erstes wird bei mangelnder Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens jedenfalls Erfahrungsgemäss immer an den Marketingbudgets gedreht und wiederum als erstes trifft es hier mit Sicherheit die unwirtschaftlicheren Engagements.
Die Meldungen über Roman Abramovich oder ein in 2009 um 20% niedrigeres Marketingbudget der T-Com lassen jedenfalls nichts gutes ahnen.Bleibt nur zu hoffe, dass die BBL aufgrund ihrer hohen regionalen Bindung zumindestens an den wichtigen Orten nicht allzuviel Schaden nehemen Wird……