Insolvenzen, Mindestetats und Hallengrößen - Rahmenbedingungen der BBL
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@Dirk_Diggler41
Wieso haben die Rahmenbedingungen der BBL damit etwas zu tun, dass bei Nördlingen nun 80000€ fehlen?
Man braucht doch ein Team, das konkurrenzfähig ist und das kostet eben. Wenn ich -ganz einfach ausgedrückt- Spieler für 1 Mio bezahle und mir 80000 fehlen, dann habe ich Schulden von 80000€. Genauso wenn ich mir Spieler für 5 Mio leiste und mir 80000 fehlen, dann habe ich auch Schulden von 80000€.
Warum dann wieder die Mindestetatdiskussion? -
Mindestetat hin oder her. Den kann ich ja gerne einreichen, meinetwegen auch nur mit der Hoffnung auf einen Hauptsponsor. Wenn der Lizensierungsausschuss das durchwinkt, bitteschön.
Deshalb muss ich aber noch lange nicht Geld ausgeben, was ich noch nicht habe. Und sportlich ist es eben nicht notwendig, sobald das alle Teams so halten. Ansonsten verschieben die Teams, die mehr Geld ausgeben, als sie haben, einfach nur den sportlichen Wettbewerb.
@Diggler: 80.000 Euro aus zusätzlichen Zuschauereinnahmen in 5 verbleibenden Heimspielen, Aktienkäufen, die keine sind und aus Merchandising. Nicht schlecht, das Konzept würde ich gerne sehen. Ich denke, dass das eher ein Wir-probieren-mal-was-wir-so-zusammen-kriegen ähnlich wie in Paderborn wird. Viel Glück.
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Ähem, welcher Etat eines Profisportvereins wird denn nach den Rahmenbedingungen der Kameralistik geführt???
Ich denke jeder Verein gibt zur Not mehr Geld aus, als er hat, um den sportlichen Niedergang zu vermeiden. In den unteren Ligen ist das Geld nämlich nicht eben üppiger vorhanden.
So lief der Laden auch ehedem bei Alba, und da ging es nur darum, den Leverkusenern deren Rang abzulaufen.
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1. Verwechselst du Spielergehälter mit dem Etat.
2. Kriegen die Spieler insgesamt keine 1 Mio. an Gehalt.
3. Mit dem Etat werden viele andere Posten gedeckt, z.B. Auswärtsreisen, Hallenmieten, Catering, Personalkosten usw…
4. Die Nördlinger haben es ohne Namens - und Hauptsponsor “geschafft”, die Etatlücke so gering wie möglich zu halten, was man von anderen Vereinen nicht behaupten kann.
5. Kritisiere ich, die Rahmenbedigungen die zur Lizenzerteilung führen. Mann kann sich doch bei einen Aufsteiger vorstellen, dass ein nicht zu hoher Zuschauerschnitt zu stande kommt. Es wäre doch eine Idee wert wenn man in der ersten Saison nur eine Kapazität von 2500 verlangen würde. Und wenn mehr Zuschauer kommen, kann man doch die Kapazität erhöhen.
6. Nördlingen hat ein konkurrenzfähige Mannschaft.
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In Zeiten wo Saab, HypoRE, Lehman Bros, Opel uam. (alle von den Top5 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften geprüft) den Bach runtergehen, ist es etwas weltfremd, sich über Krisen/Pleiten von winzigen Basketball GmbHs in einem eh schon risikobehaftetem Markt zu wundern. Die existieren ja nicht ausserhalb jeglicher Wirtschaftssysteme. Wir sehen gerade die Spitze des Eisbergs, da kommt noch einiges auf uns zu.
Unabhängig von den gerade schwierigen Marktverhältnissen kann man trotzdem kritisch das scheinbar völlig fehlende aktive Krisenmanagement der BBL ansprechen. Die reagieren doch grundsätzlich immer erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Da könnte man mit simplen “Frühwarnsystemen” sicher oft im Vorfeld schon gegensteuern. Daß die kalkulierten Zuschauerzahlen deutlich über den tatsächlich gemeldeten liegen, kann selbst der Praktikant herausfinden. Daß der einkalkulierte Hauptsponsor im Oktober, November, Dezember… immer noch nicht da ist, ist nun auch nicht schwer festzustellen. Wenn dann noch zusätzlich Geld für einen Spieler (nennen wir ihn z.B. mal Chris E.) ausgegeben werden soll, müssten bei der BBL doch schon alle Alarmglocken angehen. Und so folgen kleinen Krisen große Katastrophen. Statt werden alle Augen zugedrückt und in Gottvertrauen gehofft, daß alles gut gehen würde. Die momentanen Probleme sind angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtlage teilweise unvermeidlich, zu einem großen Teil sind sie aber auch seitens der BBL hausgemacht. In der Krise liegt nun aber auch die Chance, die viel zu große Liga endlich gesund zu schrumpfen.
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On 2009-03-08 17:22, Dirk_Diggler41 wrote:
@wachtmeister_dimpflmoser1. Verwechselst du Spielergehälter mit dem Etat.
2. Kriegen die Spieler insgesamt keine 1 Mio. an Gehalt.
3. Mit dem Etat werden viele andere Posten gedeckt, z.B. Auswärtsreisen, Hallenmieten, Catering, Personalkosten usw…
4. Die Nördlinger haben es ohne Namens - und Hauptsponsor “geschafft”, die Etatlücke so gering wie möglich zu halten, was man von anderen Vereinen nicht behaupten kann.
5. Kritisiere ich, die Rahmenbedigungen die zur Lizenzerteilung führen. Mann kann sich doch bei einen Aufsteiger vorstellen, dass ein nicht zu hoher Zuschauerschnitt zu stande kommt. Es wäre doch eine Idee wert wenn man in der ersten Saison nur eine Kapazität von 2500 verlangen würde. Und wenn mehr Zuschauer kommen, kann man doch die Kapazität erhöhen.
6. Nördlingen hat ein konkurrenzfähige Mannschaft.
eigentlich sollten doch gerade bei einem Aufstieger die Zuschauerzahlen stimmen. Gerade im ersten Jahr ist doch die Euphorie endlich erstliiga Basketball zu sehen am größten. Vor allem in so einer Stadt wo es um Umkreis von ca. 70km? keinen so richtigen Zuschauermagneten gibt.
und ob noch nächstes Jahr noch eine konkurrenzfähige Mannschaft auf dem Feld steht bleibt mal abzuwarten. Ich würde an eurer Stelle diese Saison noch geniessen. Das kann sehr schnell anders werden.
Steht denn schon fest welcher aktueller Spieler für nächstes Jahr noch einen Vertrag hat?
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Unabhängig von den gerade schwierigen Marktverhältnissen kann man trotzdem kritisch das scheinbar völlig fehlende aktive Krisenmanagement der BBL ansprechen.
Völlig richtig. Die Insolvenz Kölns letzte Saison war nicht zu erahnen, aber hätte ein Warnschuss sein können. Diese Saison erscheint es mir sehr seltsam, dass gleich vier BBL-Clubs (Paderborn, Düsseldorf, Nördlingen und Giessen) in Schräglage geraten sind und zumindest bei einigen die entsprechenden PMs auf eine vielleicht zu wohlwollende Finanzprüfung schliessen lassen.
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eigentlich sollten doch gerade bei einem Aufstieger die Zuschauerzahlen stimmen. Gerade im ersten Jahr ist doch die Euphorie endlich erstliiga Basketball zu sehen am größten. Vor allem in so einer Stadt wo es um Umkreis von ca. 70km? keinen so richtigen Zuschauermagneten gibt.
und ob noch nächstes Jahr noch eine konkurrenzfähige Mannschaft auf dem Feld steht bleibt mal abzuwarten. Ich würde an eurer Stelle diese Saison noch geniessen. Das kann sehr schnell anders werden.
Steht denn schon fest welcher aktueller Spieler für nächstes Jahr noch einen Vertrag hat?
Dazu muss ich sagen das sehr viele leute nach Ingolstadt, Augsburg, München od. Nürnberg fahren um Eishockey od. Fußball anzuschauen.
Es gibt auch viele Leute die sich einfach nicht für Basketball interessieren, stattdessen schauen die sich lieber Kreisklassen-Fußball an. -
“In der Krise liegt nun aber auch die Chance, die viel zu große Liga endlich gesund zu schrumpfen.”
Wo ist da die Logik?
Wer sagt denn das es in einer kleineren Liga. Egal ob 14 oder nur 12 Clubs in Zukunft keine Vereine mehr geben würde die in finanzielle Schwierigkeiten kommen könnten?
Jetzt in der 16 Liga sind es aktuell wohl 4 oder 5 Clubs mit finanziellen Problemen. In einer kleinern Liga wären es dann in Zukunft vielleicht mal “nur” 2 oder 3
Schrumpf mer dann wieder?Am Schluß steht dann vielleicht irgendwann mal ne 8er Liga. Na toll. Wer will das?
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Sorry, da habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich meinte, daß man die wirtschaftlichen Probleme nutzen könnte, um die Liga, die ich sportlich gesehen für zu groß halte, wieder etwas zu verkleinern (16 Teams). Ich meinte nicht, daß man bei jeder wirtschaftlichen Krise die Liga verkleinern soll, bis man bei 8 Teams ist.
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@ dio-II:
Das ist ja sehr einfach gedacht.
Wer ist denn die BBL? Was ist deren Aufgabe?
Die “Ober-GmbH” aller BBL-Vereine, die stets und ständig den finanziellen Durchblick und Durchgriff auf alle BBL-Teilnehmer hat???Sicher nicht.
Ansonsten wäre es ja ein leichtes herauszufinden, wo in der Vergangenheit sich bei welchem (Ex-)-BBL-Teilnehmer Löcher auftaten.
Wer mit besonders viel Freikarten um sich warf, ohne den Etat decken zu können, und wer nur aus der Privatschatulle einzelner Gönner wirtschaften ( sich durchmogeln) konnte.Da es sicher nicht möglich ist, ohne Anlass von der BBL-GmbH auf die einzelnen Teilnehmer durchzugreifen, wird es die von dir geforderten Möglichkeiten der Reglementierung nicht geben können.
Noch ist jeder BBL-Verein idR wohl eine unabhängige GmbH - und lediglich ihren Gesellschaftern verpflichtet.
Niemand würde doch einem BBL-Verein Geld geben, wenn er wüsste, dass gleichzeitig die ferne BBL-GmbH davon weiß. -
12 Mannschaften die nachweislichen sicheren von der BBL vorgegebenen Mindestetat zusammenbringen würden der Liga gut tun.
Der Mindestetat könnte bei 1,5 oder 2 Mio. liegen, ferner sollten pro Verein 4 deutsche Spieler dabei sein.
Die Liga ist zu gross, weniger Vereine bringt besseres spielerisches Potential und mancher fünft- oder sechstklassige USA-Boy würde uns erspart bleiben. -
12 Vereine klingt ja gut.
Was wäre dann der Spielmodus?
Eine einfache Runde = 22 Saison-Spiele plus Playoffs, wie gehabt?
Da möchte ich ja sehen, wie der Etat dann geplant wird.Oder eine Doppelrunde mit/ohne Playoffs??
= 44 Spiele plus XOder eine Staffel Nord und Süd mit je sechs Teams mit jeweils Doppelrunde plus einfacher Runde gegen die andere Staffel???
Bald alles schon da gewesen.Und wie dann ein Zweitligist jemals in die BBL kommen soll bei diesen Anforderungen erübrigt sich dann wohl auch.
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Der Schnorri ist mal wieder auf der Suche um gegen etwas zu sein.
“Spannend” an den Insolvenzen finde ich 2 Punkte.
1. Teams mit Zuschauerproblemen spielen eher noch in den guten alten Turnhallen. (Paderborn, Nördlingen). Und auch in Tübingen quillt die Halle nicht gerade regelmäßig über.
Man könnte fast auf den Gedanken kommen, das der normale Zuschauer (nicht Fan) es im Jahr 2009 nicht mehr in kleinen Turnhallen so toll findet. Selbst bei sportlichen Erfolg will dieser Zuschauer mehr.2. Früher war es üblich das man sich von Spielern getrennt hat, wenn man finanziell Probleme hat. Dieses scheint jetzt auch aus der Mode zukommen. Da heult man heute sehr schnell (schon offizieller Teil des Marketings?), aber bevor man Spieler entlässt (einen neuen Verein für ihn findet), geht man lieber unter. “Do or die” gibt es im Basketball scheinbar nicht nur in den Playoffs.
PS Diskussionen über 12er oder 14 Liga kann man sich sparen. Eine 16er Liga wäre schon gut genug…
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Von welchem Spieler hat sich denn Alba Berlin je aus finanziellen Gründen getrennt im Verlaufe einer Saison???
Und nicht erst danach???
Und hat trotzdem Millionenverluste gemacht??Wenn überhaupt trennt man sich aus sportlichen Gründen.
Leichtfertig trennt sich ein Spieler jedenfalls bei bestehendem Vertrag wohl kaum vom Verein, denn es gibt ja genügend arbeitslose Spieler, wie man durch Sp.in ja nun weiß/wissen kann …
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Meiner Meinung nach reichen 14 Teams. Die sollten es dann schon sein, bei weniger Heimspielen wirds nämlich auch weniger Sponsorengelder geben, könnte ich mir vorstellen. Ob meine Bande nun 13 oder 17 Mal irgendwo in der Halle steht könnte schon den einen oder anderen Sponsoren interessieren.
14 Teams, dann sollten dafür aber auch die Playoffs auf Best-of-7 ausgeweitet werden…
Edit: Und es sollte eine ganz normale Runde gespielt werden. Was nach einiger Zeit passiert, wenn man mehr als 2 Mal pro Saison gegen jedes Team spielt sieht man im Moment bei mehreren Eishockey-Vereinen…
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@Schnorri
Ich weiß eigentlich, das du den Unterschied zwischen Schulden und Zahlungsunfähigkeit kennst. Bei Alba ging es um das eine und bei den aktuellen Fällen eher um das andere. -
(at)af4e… lass mich doch ein wenig polemisieren wir werden irgendwann in der Offseason ja dann sehen, wieviele Clubs Lizenzen beantragen bzw. bekommen und was an sportlicher Substanz vorhanden ist. Das einzige, woran ich momentan nicht so richtig glauben mag, ist, dass die Liga auch 2009/2010 mit 18 Teams läuft. Ob es 17 oder 14 werden, das werden wir sehen. Immerhin meinen ja auch MBC und Bayreuth die wirtschaftliche Substanz im Falle eines sportlichen Aufstiegs zu haben.
Wer sich über zu wenig Saisonspiele beklagt könnte auch über eine Veränderung des Pokalmodus nachdenken, wo man ja mit Leichtigkeit Hin- und Rückspiel oder Zwischenrunden einführen könnte…
Das Argument: Turnhalle zieht nicht mehr, scheint an einigen “neuen” Standorten zu greifen. Der vielleicht beste business case eines kleinen Standorts der letzten Jahre könnte Göttingen sein, die eine tolle Halle, sportlichen Erfolg und nun sogar nen Trikotsponsor haben.
Und all jene, die meinen, Mindeststandards wären Grund für die Krisen, möchte ich noch an folgendes erinnern: 1. Was man als Planung angibt und was man an Geld tatsächlich hat und ausgeben kann sind zwei paar Schuhe. 2. Vernünftige Aufstiegskandidaten sagen, dass ein “sinnvolles” Budget für das Projekt BBL etwa 30 bis 50 % oberhalb des Minimums liegt.
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Das mit dem Mindeststandard sehe ich anders. Der Messlatte sollte sein was tatsächlich an Geld bzw. Sponsorenverträge zu Saisonbeginn da ist. Nicht wie bisher auf Luftnummern (vage Sponsorenaussagen etc.) verlassen, sondern per Buchprüfer den echten Ist-Zustand checken und dann entscheiden Lizenz ja oder nein.
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Hallo
Mit einer 16 Liga würde ich nur ungern leben. Mir sind es so schon zu wenig Spiele. Die Pause ist viel zu lang, so dass so mancher “angefixter” Fan sich wieder anderen Sportarten zuwendet.
Finanziell gesehen ist der BB wohl nicht anders als die anderen Sportarten. - m. E. mit für die Sache viel zu hohen Spielergehältern.
Wenn Sponsoren kein Spaß am BB hätten, würde vermutlich keiner so viel investieren - zurück bekommen es wohl die wenigsten. Ich selbst (meine zumindest) mich selbst nicht von den Bandenwerbungen beeinflussen zu lassen. Zumindest halten sich meine Einkäufe bei Sponsoren in sehr engen Grenzen.
Allen Wackelkandidaten: Toi, toi, toi
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Oh ja, die bösen Turnhallen…
Wie gerne hätten wir hier in Paderborn auch nur eine der schönen Arenen der Bundes/Landeshauptstädte und Metropolen. Dort werden Sie ja zum Teil noch nicht einmal genutzt und verkommen anscheinend zum Groschengrab des beleidigten Steuerzahlers. Draufgeschissen wie pleite die öffentlichen Kassen sind.
Wer die Göttinger Presse in den letzten Tagen verfolgt hat, konnte folgern, dass die ganze Herrlichkeit ohne die MEG genauso schnell am Ende der Saison vorbei gewesen wäre wie vielleicht in Paderborn. Trotz toller (eigentlich noch teurer) Halle!
Einen dauerhaft gedeckten Etat schaffen in der BBL höchstens 7 Teams. Mal schauen, wer sich nach Giessen, Paderborn, Düsseldorf, Nördlingen, Köln, Göttingen (die müssen jetzt nicht mehr) “offiziell” finanziell krank meldet?
Bremerhaven? In Braunschweig und Frankfurt laufen auch die großvolumigen Hauptsponsorverträge aus… bleibt alles Spannend. 8-) -
Ich bin faziniert von Deinem Insiderwissen in Sachen Göttingen.
Konnte in der Göttinger Presse keinen Satz finden, der von einem möglichen Ende der BG zum Saisonschluß spricht falls kein Sponsor gefunden wird ?!
Na egal….
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5 von 18 Teams mit offensichtlichen und kommunizierten finanziellen Problemen. Das ist mehr als ein Viertel der Liga.
Köln: Der neue Mäzen will nicht alles alleine tragen, dass hatte er schon früh bei der Übernahme des Klubs angekündigt. Finanziell sieht es nicht rosig aus. Man findet nur schwer überhaupt irgendwelche Sponsoren. Ich frage mich nur, wieso man sich als Klub trotz allem noch 15 festangestellte Mitarbeiter leistet. Ein paar weniger würden es doch auch tun.
Düsseldorf: Ein Loch ist da. Allerdings war es klar, dass die erste Saison recht schwer werden würde. Ich hätte allerdings nicht mit einem Etat in der Höhe gerechnet. 2,2 Millionen für den Kader ist schon sehr beachtlich. Ich denke, dass in Düsseldorf einige potente Sponsoren und Mäzen auf der Tribüne sitzen. Man muss sich nur angucken wer so in HH am Spielfeldrand saß.
Gießen: Spielbetrieb gesichert und hoffentlich nun mit neuem Management und Coach sowohl sportlich als auch wirtschaftlich auf dem Weg in sichere Gewässer.
Paderborn: Die Probleme dort sind wohl am akutesten. Noch kann man die Gehälter bezahlen. Ich denke momentan hofft man auf die Playoffs und eventuell ein Einsteigen einer Beratungsgesellschaft. Wäre Schade, wenn der sportliche Erfolg durch den wirtschaftlichen Schaden zunichte gemacht werden würde.
Nördlingen: Ein ohnehin schon niedriger Etat. Kaum Zuschauer. Trotzdem sportlicher Erfolg. Ich hatte mich ohnehin gewundert, dass man es geschafft hat, einen BBL-Etat auf die Beine zu stellen. Meines Wissens gab es schon in der ProA Probleme einen geeigneten Etat zu bekommen. Vielleicht wäre der Gang zurück die bessere Alternative.
Wie schon oben beschrieben, schaffen es nur sehr wenige Klubs wirklich wirtschaftlich zu arbeiten.
Oldenburg, Bonn, Berlin, Frankfurt, vllt noch Ulm
Alle anderen Teams sind stark abhängig von Privatpersonen die die Klubs unterstützen.
Wenn in Bremerhaven und Artland der Erfolg ausbleibt, bekommen sicherlich auch diese Vereine Probleme mit ihren Mäzenen und Sponsoren.
Ich hoffe, dass die Aufsteiger aus der ProA sowohl wirtschaftlich als auch sportlich ein BBL-taugliches Konzept aufbringen.
Die Idee des Wachhundes, von Seiten der BBL finde ich ganz gut. So sollte man vielleicht einführen, dass, sollten gewisse Teile (vllt. ab 15% des Etat) des Etat noch fehlen, ein Stop von Nachverpflichtungen eingeführt wird. Ein wenig mehr Kontrolle wäre da schon angebracht.
Das sich momentan die finanziellen Probleme häufen, liegt daran, dass der Gesamtmarkt leidet. Sponsoring von nicht medialen Projekten ist halt eine gute Einsparungsmöglichkeit.
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Oldenburg, Bonn, Berlin, Frankfurt, vllt noch Ulm arbeiten wirtschaftlich. Bamberg bewusst vergessen oder?
Mal ein Vergleich:
62 Sponsoren/Partner bei Bonn lt. HP
142 Sponsoren/Partner bei Bamberg lt. HPWären etliche BBL-Vereine so breit aufgestellt gäbe es weniger Probleme.
Man braucht Gross- bzw. Hauptsponsoren doch die verlässliche Basis sind die Mittel- und Kleinsponsoren, denn die bleiben am treuesten - auch wenn es mal nicht so gut läuft. -
Dafür wird in Bamberg aber ein ganz schönes Untergangstamtam veranstaltet, wenn sich eine Privatperson zurückziehen will und man 300.000 Euro Hallenmiete zahlen soll
Berlin würde ich sowohl in die Kategorie der wirtschaftenden als auch von Privatpersonen abhängigen Teams zählen. Allerdings ist die Abhängigkeit da über die ALBA AG institutionalisiert und verlässlich abgesichert.
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@ poldibaer: Aus Gründe wie sie guwacevic anführt habe ich Bamberg außen vor gelassen. Wobei du recht hast, dass Bambergs Basis sehr groß ist. Allerdings wirtschaftet man über die Verhälnisse dieser Basis, was aber durch Frau Günther etc. aufgefangen wird.
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Magst Du mir erklären, warum die Dragons ein anderer Fall sind als ALBA Berlin (abgesehen von der Größenordnung)?
ALBA ist Hauptsponsor der Berliner. Hinter ALBA stehen die Schweitzers. medico ist der Hauptsponsor der Dragons, hinter medico steht Kollmann.Ich versteh wirklich nicht, wo da der Unterschied sein soll und warum die Dragons nicht wirtschaftlich arbeiten. Und warum Kollmann das Sponsoring seines Babys, in das er soviel Herzblut investiert hat, beenden sollte, nur weil der Erfolg ausbleibt, wird mir auch nicht klar.
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Ich sehe Alba einfach wirtschaftlich gesehen etwas stabiler an. Viele Privatpersonen haben momentan ein großes Problem. Ihr Geld verpulvert sich. Der Dax (heute bei 3.692,03 Pkt) ist am Boden. Viele werden den Verlust stark merken. Wenn man zur Zeit mit irgendwas Geld verdienen kann dann ist es Müll. Zudem hat man in Berlin 12.000 Zuschauer (- Hallenmiete). Alba ist so gesehen eine etwas andere Hausnummer.
Wenn Herr Kollmann nun plötzlich auch Ebbe in der Tasche hat (obs so ist, kann ich natürlich nicht sagen) und er halt momentan keinen sportlichen Erfolg sieht, dann kann er die Geschichte Basketball halt auch schnell beenden. In Köln ging es ja auch recht schnell und plötzlich.
Die beiden neuen Spieler der Dragons wurden sicherlich nicht durch gutes wirtschaftliches Arbeiten nachverpflichtet, sondern weil der von dir genannte Herr Kollmann nochmal ein wenig Geld nachgeschossen hat. Ist ja auch ok, es funktioniert, nur ist das halt meiner Meinung nach halt auch gefährlich.
Ich glaube aber, ebenso wie du, dass er die Dragons nicht so einfach fallen läßt. Die Infrastruktur wird schon dafür sorgen, dass nächstes Jahr wieder ein besseres wird.
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On 2009-03-09 08:28, poldibaer wrote:
Der Messlatte sollte sein was tatsächlich an Geld bzw. Sponsorenverträge zu Saisonbeginn da ist. Nicht wie bisher auf Luftnummern (vage Sponsorenaussagen etc.) verlassen, sondern per Buchprüfer den echten Ist-Zustand checken und dann entscheiden Lizenz ja oder nein.Die Vereine müssen bis 15. März ihre Etatunterlagen einreichen. Diese müssen testiert sein, also von einem Wirtschaftsprüfer o.ä.
Da die Saison aber erst im Oktober beginnt, können noch gar nicht alle Zusagen unterschrieben vorliegen. D.h. Du hast per se einen gewissen Unsicherheitsfaktor. Den versucht ein Gutachter-Ausschuß zu minimieren. Da sitzen Fachleute drin, die beurteilen können, ob ein Etatentwurf an den Haaren herbeigezogen ist oder realistisch ist. Wenn noch alles in den Sternen steht, gibt es keine Lizenz. Pommer sagte uns, dass für diese Saison einige Vereine galt, anders als andere, 80% ihres angegeben Etats schon Mitte des Jahres unterschrieben vorzuliegen haben musste.
Pommer sagte auch, dass Sponsorverträge für die nächste Saison so gut wie nie ein halbes oder dreiviertel jahr vorher unterschrieben werden. Würde ich als Sponsorshipgeber auch nicht machen.
Die Liga kann sich anstrengen wie sie will, bestimmte Unsicherheiten wird es in einem gewissen Maß immer geben.Gießen hat bei seinem Etatentwurf vorsätzlich falsche Angaben gemacht (mit der angeblichen Forderung) und diese war sogar testiert. Was willste da als Liga machen?
Paderborn und Nördlingen machen es am Zuschauerschnitt fest, weshalb sie in Finanznöte geraten sind.
Es gibt kaum Vereine, und damit meine ich nicht nur die letzten 6 in der Tabelle, die nicht knapp auf Kante kalkulieren müssen.Reduzieren wir jetzt die Liga auf 16 oder gar 14 Vereine, werden Vereine wie Bonn und Bamberg, die einen großen Teil ihres Etats aus den Zuschauereinnahmen generieren, ganz schön blöd aus der Wäsche schauen. 4 Heimspiele weniger sind in Bonn 20.000 Zuschauer weniger oder 400.000 EUR weniger Einnahmen!
Kann also auch kein Königsweg, weil es dann einen Bumerang-Effekt gibt. -
@finnmb:
Sicher, Berlin ist eine andere Hausnummer. Aber abgesehen davon sehe ich immer noch nicht den großen Unterschied zwischen dem Prinzip ALBA/Schweitzer und dem Prinzip medico/Kollmann (Wenn mir das irgendwer begreiflich machen kann, bin ich tatsächlich dankbar. Ich verstehe das nie, wenn die Dragons als eines DER Beispiele für Mäzenatentum in der BBL herhalten müssen, der Klassenprimus es aber - aus meiner Sichtweise - nicht anders macht.).
“Wenn Herr Kollmann nun plötzlich Ebbe in der Tasche hat[…]” - gilt das nicht für sämtliche Sponsoren in der BBL? Mir fällt kein Club ein, bei dem die Lichter nicht ausgehen würden, wenn der Hauptsponsor pleite geht.Dass Ross und Bailey nachverpflichtet wurden, verstehe ich übrigens auch nicht. In die POs, wie es offiziell kommuniziert wurde, kommen wir eh nicht mehr. Imho eher eine Versicherung gegen den Abstieg und damit Geldverschwendung, da man mit dem bisherigen Kader auch nicht abgestiegen wäre. Aber das gehört hier nicht her.
Nur: Dass die Dragons deswegen nicht wirtschaftlich arbeiten, ist doch nicht gesagt. Die zusätzliche Finanzspritze sagt doch nichts über die wirtschaftliche Situation vorher aus.Du merkst es wahrscheinlich, ich verstehe immer noch nicht. Dass die Müllbranche stabiler als die Sportbekleidungsbranche ist, kann ich nachvollziehen. Alles andere immer noch nicht so wirklich… :-?
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On 2009-03-09 20:07, sportsfreund wrote:
Mir fällt kein Club ein, bei dem die Lichter nicht ausgehen würden, wenn der Hauptsponsor pleite geht.
Mir schon. Paderborn ist nicht von einem Hauptsponsor abhängig, da gibts nämlich (leider) keinen… Aber (fast) pleite sind wir auch so
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Klar ist es schwierig im März zu bewerten ob alles so kommt bis zum Beginn der Saison im Oktober. Jedoch wäre mit Sicherheit sinnvoll Ende August, spätestens Mitte September noch einmal nachzuhaken und prüfen wie jetzt der Stand der Dinge ist.
Faule Äpfel können dann aussortiert werden und man sollte in Kauf nehmen ohne diese faulen Äpfel zu spielen. Es ist Wettbewerbsverzerrung wenn unter der Saison schon ein Absteiger feststeht und dies hatten wir ja schon.
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Die Idee von Poldibaer eines mehrstufigen Verfahrens im Sinne einer zweiten Prüfung kurz vor Saisonbeginn finde ich nicht schlecht. Bis dahin kann man zumindest zu einem Teil z. B. die unterschriebenen Spielerverträge, Sponsorenverträge und z. T. den Dauerkartenverkauf bewerten und daraus ggf. auch Auflagen generieren, wie z. B. einen Zustimmungsvorbehalt der BBL zu Verpflichtungen nach diesem Zeitpunkt bis zur Vorlage weiterer konkreter Sponsorenvereinbarungen.
Und falls das ressourcentechnisch machbar ist, könnte man so etwas noch einmal zur Saisonhalbzeit durchführen, um ganz sicher zu gehen (und zwar bei allen Vereinen, um nicht wieder überrascht zu werden). Dann hätte man auch weitere Bewertungskritieren wie die tatsächliche Entwicklung des Zuschauerschnitts zur Hand.
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On 2009-03-09 20:02, Hugo wrote:
Gießen hat bei seinem Etatentwurf vorsätzlich falsche Angaben gemacht (mit der angeblichen Forderung) und diese war sogar testiert. Was willste da als Liga machen?Andere Ligen regeln sowas mit Punktabzügen oder Zwangsabstiegen, je nach Härte des Vergehens.
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Genau. Einfach mal einen Verein mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb ausschließen. Das hätte schon eine sehr deutliche Signalwirkung!!
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Wer soviele überraschende Finanzprüfungen (1/2 Jahr vor der Saison, direkt vor der Saison, mehrmals (?) fortlaufend während einer Saison) während einer Saison für 18 BBL-Vereine haben möchte - und dazu kommen dann ja auch immer noch die Bewertungssitzungen seitens der BBL - soll doch auch sagen, wer diese ganzen Finanz-Voll-Profis, die wohl erforderlich wären, bezahlen soll…
Und ob manche der Entscheidungsträger nicht besseres tun könnten…
Niemand kann jetzt, 1/2 Jahr vor der kommenden Saison sagen, wer zu den Absteigern gehören wird (weder sportlich noch finanziell). Wer kann jetzt also belastbare Angaben zu zukünftigen Sponsoreneinnahmen machen?
Viele Geldgeber interessiert nur Erstliga-BB.Was aber passiert, wenn der Verein X aus nicht von ihm zu vertretenden Gründen (Sponsorenpleite - oder nicht erfüllte Zusagen-, Verletzungen -, etc. pp. ) den Etatplan nicht mehr fest halten kann?
Gibt es dann den Zwangsabstieg vor oder in der Saison in welche Liga auch immer?
Muss jeder Verein neben dem Etat auch noch Ausfallbürgschaften in mindestens gleicher Höhe ausweisen?
Mit welchem/wessen Geld werden diese Bürgschaften gesichert?
Wird dann eine kleinere Liga weiter gespielt?
Werden ausgetragene Spiele annulliert?
Wer trägt die Kosten der Spielausfälle?
Kommt neben dem Jugend-Fond auch noch der Etat-Ausfall-Fond in der Liga?
Wird eine Frist gesetzt, zu der das Finanzloch gestopft sein muss?Man kann so viele Kontrollen machen, wie man will, es wird das Risiko nicht wirklich reduzieren können.
Der Kontrollaufwand in dieser kleinen Sportart steht mMn nicht im Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen. -
Mir ist durchaus bewusst, dass mehr Prüfungen auch mehr Ressourcen erfordern, hatte ich auch so formuliert.
Für mich stellt sich halt die Frage, was aus ganzheitlicher Sicht auf die BBL besser ist: den Prüfungsaufwand (ggf. auch nur temporär) erhöhen und so weit wie möglich diese ständigen “Basketballclub in Geldproblemen”-Meldungen zu reduzieren oder einfach zu sagen, es geht nicht anders und nichts zu ändern.
Und wenn der Etatplan nicht gehalten werden kann (auch unverschuldet), dann müssen eben Maßnahmen getroffen werden, um die Lücken zu schließen, es darf dann nicht einfach hoffnungsfroh weitergewurschtelt werden. Und das dann halt in Abstimmung mit der BBL.
Wenn man in der Presse Sätze liest wie “… überlegen, mit einem niedrigeren, aber gedeckten Etat ein preisgünstigeres Team zusammenzustellen”, frage ich mich ja schon, was es da eigentlich zu überlegen gibt… seriös geht anders!
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Ich verstehe ja deinen Ansatz, aber ich finde, niemand kann sich so weit aus dem Fenster lehnen, um das kommende Jahr einschätzen zu können.
Niemand weiß, was aus der Wirtschaft wird, deren kleinster Teil, die BBL darstellt.
Wer will irgendetwas garantieren können?
Nicht nur die BBL-Vereine, große Teile der Weltwirtschaft, auch in anderen Sportarten, sind in Geldnöten.
Wer will da den Stein der Weisen darin sehen, möglichst viel, intensiv und teuer zu kontrollieren?Risiken eingehen ist das Zauberwort des Kapitalismus.
Komplette Sicherheit gibt es nirgends, ständige Kontrollen ändern nichts, wenn aus den Kontrollen kein Entscheidungsträger etwas für seine Tätigkeit mit nimmt.
…und weg.
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Ein schöner Satz: Risiken eingehen ist das Zauberwort des Kapitalismus.
Frage: Überschaubares Risiko? Oder unberechenbares Risiko?
Nach meinem Gefühl gibt es paar Kanditaten die mit dem unberechenbaren Risiko antreten und das ist unverantwortlich. Motto: Augen zu und durch.
Was Kontrollen betrifft brauch ich nicht wunder wie viel Manpower. Ein vernüftiges Controllingunternehmen reicht aus.
Lieber weniger Geld an die Spieler, ferner bessere Spielerauswahl um Nachbesserungen zu minimieren (ist ja auch in Bamberg usus die Masse an Nachverpflichtungen) und dafür einen gesicherten Etat.
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Was Kontrollen betrifft brauch ich nicht wunder wie viel Manpower. Ein vernüftiges Controllingunternehmen reicht aus.
Du weißt aber hoffentlich das Controlling nicht kontrollieren bedeutet, sondern steuern mit qualitativen und quantitativen Steuerungsinstrumenten.