Überzeugender Sieg eröffnet Auswärtsmarathon
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Überzeugender Sieg eröffnet Auswärtsmarathon
Überzeugender Sieg eröffnet Auswärtsmarathon
Die Siegesserie wächst -- ratiopharm ulm gewinnt mit 94:76 auch das sechste Spiel und beginnt die Reise von sechs Auswärtsspielen in Folge eindrucksvoll. Am Samstag steht im Pokalachtelfinale gegen die Bamberg Baskets bereits die erste Entscheidung der Saison an.
Foto: Foto: Wolves Twinsbet Vilnius (Bild nicht zur Verwendung von Dritten)
Der erste Stopp der besonderen und langen Auswärtsreise erwies sich als echter Prüfstein. Der litauische Vertreter agierte mit einer aggressiven Manndeckung, presste dabei oftmals über das gesamte Spielfeld. Nach Startschwierigkeiten akklimatisierte sich das Team von Trainer Ty Harrelson Mitte des ersten Viertels. Insbesondere der Wurf aus dem Dreierbereich war ein probates Mittel -- angeführt vom treffsicheren Distanzschützen und Topscorer Justinian Jessup zeigte sich das Team über die gesamte Spieldauer von dort treffsicher (3er 15/36 -- 41,7%). Aber auch die Hausherren trafen in wichtigen Phasen ihre Würfe, dementsprechend gelang es keinem Team sich vorzeitig abzusetzen. Erneut behielten die Uuulmer in der Schlussphase einen kühlen Kopf, entschieden das letzte Viertel (26:10) klar für sich und klettern mit dem dritten Sieg im dritten EuroCup-Spiel vorübergehend an die Tabellenspitze.
Keymoment: Schach Matt im Schlussabschnitt
Im letzten Viertel einer bis dahin 30 Minuten enge Partie spielten die Uuulmer sowohl defensiv als auch offensiv groß auf und dominierten mit einem 18:3 Lauf binnen sechs Minuten das Geschehen. Es gelangen mehrere Stopps hintereinander und mit wachsendem Selbstvertrauen entschied man in der Phase, aber auch über die gesamte Spieldauer (Ulm: 41 REB, Vilinius:26 REB), allen voran das Reboundduell für sich. Den Schlusspunkt setzte Forward Alec Anigbata, der mit Auslauf der Uhr einen wilden Dreier von der Mittellinie versenkte.
Keyplayer: Justinian JessUP for three
Die Nummer 10 ließ es heute in Litauen regnen und avancierte mit 27 Punkten zum Topscorer. Dabei trumpfte das weiche Handgelenk des Guards ein weiteres Mal auf - insgesamt fünf von sieben Versuchen von außen fanden das Ziel (3er: 71,4%). Vier Rebounds, drei Assists und ein Steal krönen den herausragenden Auftritt. Neben Jessup punkteten auch Alfonso Plummer (16 Punkte), Nelson Weidemann (12), Philipp Herkenhoff (12) und Ben Saraf (10) jeweils zweistellig. Letzterer trat erneut als Spielgestalter in Erscheinung und verteilte sieben Assists. Zusätzlich dominierten Herkenhoff und Noa Essengue unter den Brettern -- der Co-Kapitän kam am Ende auf neun eingesammelte Rebounds und das französiche Top-Talent auf acht.
Spielverlauf
Der Start in die Partie verlief für die Ulmer nicht wie erwünscht. Die Gastgeber übten defensiv früh Druck aus, erzwangen schwierige Abschlüsse und legten zum Start einen schnellen 8:0 Lauf hin. Das zwang Cheftrainer Ty Harrelson zu einer frühen Auszeit. Unmittelbar nach der Timeout nahm die orangene Offensive ordentlich Fahrt auf, was zu einer raschen 13:2 Antwort führte. Wie bereits in den ersten Spielen der Saison, drückte das Team nun bei Ballbesitz auf das Gaspedal und attackierte permanent die Zone, was Raum für die Schützen schaffte (3er: 4/9 -- 44,4%). Diese Energie übertrug sich ebenfalls in den zweiten Spielabschnitt und der Vorsprung wuchs an. Besonders hervorzuheben die clevere und gleichzeitig freche Aktion von Nelson Weidemann, der den alten Bauerntrick vom Freiplatz auspackte: passte bewusst den Ball beim Einwurf an den gegnerischen Rücken und Alfonso Plummer vollendete letztendlich mit einem Floater aus der Nahdistanz. Die Hausherren verkürzten jedoch in der Folge auf einen Zähler. Dies wiederholte sich in den restlichen Minuten der ersten Halbzeit - die Ulmer stellten erneut auf sechs Punkte, auch diesmal kam Vilnius bis auf einen heran. Das letzte Wort, bevor es in die Kabine ging, gehörte Guard Alfonso Plummer, der mit der letzten Offensivaktion einen weiteren Wurf von außen verwandelte und eine knappe Halbzeitführung bescherte (45:41).
Der nächste erfolgreiche Dreipunktewurf der Uuulmer eröffnete die zweite Spielhälfte und leitete einen guten Beginn nach der Pause ein. Auch diesmal antworteten die Gastgeber mit einem 9:0 Lauf, was einen ansatzlosen Führungswechsel zur Folge hatte. Aber das Backcourt Duo um Jessup und Plummer waren anschließend nicht mehr zu halten und es machte den Anschein, dass jeder Wurf im Ring landete. Vier Ballbesitze in Serie mündeten in einen erfolgreichen Dreipunktewurf (beide trafen jeweils zwei), das brachte erneut die Ulmer Führung. Nach einer ausgeglischen Anfangsphase im letzten Viertel übernahmen die Ulmer nach und nach die volle Kontrolle über das Spiel und erlangten insbesondere in der Defensive enormen Zugriff. Es folgte ein 14:2 Lauf, welcher den nächsten Ulmer Sieg besiegelte.
Orange Mixed-Zone
Head Coach Ty Harrelson: „Es war ein überragendes letztes Viertel von uns, wir haben konsequent verteidigt, viele Stopps generiert und uns mit einer guten Offensive belohnt. Generell würde ich sagen, dass wir offensiv abgesehen von der Anfangsphase eine gute Leistung gezeigt haben. Inebesondere Justinian Jessup ist heute heiß gelaufen und wir haben als Team es immer wieder geschafft ihn in Szene zu setzen.
Was ich zum Schluss noch sagen möchte: Vor vier Jahren habe ich meinen Job am College aufgegeben und bin ich nach Vilnius gekommen, um mir hier Spiele anzuschauen und mich im europäischen Basketball weiterzubilden. Das ich nun hier an der Seitenlinie eines tollen Teams stehen darf, erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit.
Guard Justinian Jessup: „Der Schlüssel zum Sieg war definitiv das letzte Viertel, in dem wir überragend verteidigt haben. Vor allem unsere Guards Nelson und Tobias haben am Perimeter einen guten Job gemacht und uns damit zum Sieg verholfen. Für den Rhythmus ist es wichtig im Spiel die ersten Würfe zu verwandeln und das mir heute gelungen. Meine Mitspieler haben mich zudem dauerhaft in gute Abschlusssituationen gebracht -- es war eine tolle Teamleistung.