Bezahlung von Jugendspielern
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Ein schönes aber sehr komplexes Thema.
Ein Profi-Vetrag würde die College-Option nehmen, eine Ausbildungsentschädigung nicht. Das kann z.B. für einen Grünloh ein Grund sein eben KEINEN höher dotierten Vertrag zu unterschreiben (willkürliches Beispiel weil Top-talent und damit Top College geeignet). Vielleicht ist College ja eine Option für ihn. Das ist individuell ja sehr unterschiedlich und es gibt Beispiele für top Karrieren mit und ohne College.
Früher, keine Ahnung ob das heute noch so ist, haben die BBL-Ausbilungsverträge ein Abwerben von Jugendspielern verhindert. Da gab es mal eine Vereinbarung die bis auf 2 Clubs alle unterschrieben hatten aber ich habe null Ahnung ob das heute noch so ist. Wüsste ich aber gerne.
Das wichtigste ist Ausbildungsentschädigung aber die ist ja auch fest etabliert. Ob die Höhe passt sei mal dahingestellt aber es muss attraktiv sein Jugendspieler zu fördern. Vechta wird reichlich Geld an die Clubs schicken müssen und das ist gut so. Genauso gut ist natürlich, dass Vechta das so macht wie es machen. Ich glaube zwar dass BBL/ProB die bessere Option ist aber BBL/ProA zu versuchen ist alles andere als dumm. Mal sehen wie das am Ende ausgeht.Ein Bezahlen von Jugendspielern verhindern zu wollen ist ja Quatsch aber ich würde jedem Jugendspieler raten seine Entscheidungen strictly nach basketballarischer Entwicklung zu treffen und wenn es dabei Geld gibt ist das prima, wenn nicht dann nicht. Echtes Geld, damit ist Nachhaltigkeit gemeint) wird ab BBL-Rotation bezahlt. Einige Top ProA-Deutsche bekommen auch schöne Summen, das sind aber sicher wenige.
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Hier wird viel über 16- oder 17-jährige gesprochen. Als ob das für alle zutrifft. Da fehlt mir auch der Verweis auf die Qualität. Zudem finden auch da schon sehr viele Wechsel statt bzw ein Jugendspieler hat vielleicht auch durch ansteigende Leistung, Umzug, zeitliche Faktoren schon einen Wechsel hinter sich und spielt gar nicht mehr im Team, bei dem er ausgebildet wurde.
Es gibt den Hinweis, dass es keine klassische Ausbildung ist. Das bedeutet aber auch, dass viele Spieler bereits sehr früh ausgebildet werden. Das geht doch schon im Alter von 12 Jahren (richtig) los. Im Fußball ab 5 Jahren. Mit 17 spielst Du NBBL, was der Abschluss der Jugend ist. Ist ein Spieler mit 17 Jahren und 4 Monaten wirklich qualitativ so viel schlechter als ein Spieler mit 18 Jahren und 1 Monat? Ist ja quatsch.
Wer zur Schule geht und nebenbei noch 3-4 x abends zum Regio- oder ProB Training geht und am Wochenende mit dem Team durch die Region fährt, der bekommt wenn er schlecht ist (Füllspieler) eben nichts (weil der Verein auch genauso gut auf ihn verzichten könnte) bis hin zur passenden Aufwandsentschädigung (ÜL, Fahrtgeld, kleines Gehalt im Rahmen eines 520-Euro-Jobs).
Wer 2x am Tag wie ein Profi trainiert (dafür sparen sich die Teams einen “richtigen” Profi) kann auch ähnlich bezahlt werden. Eben nach Leistung. Wir reden ja nicht von so vielen Supertalenten, die mit 16 Jahren schon die BBL rocken. Je nach Liga bedeutet das auch immer was anderes. Es gibt auch Teams, die den Jugendspielern VERBIETEN, Nebenjobs anzunehmen. Weil sie dann nicht mehr Vollzeit mittrainieren können. Wollen den Spielern dann aber dafür gar nichts geben und verkaufen so ein wenig die Perspektive und das Dabeisein. Wenn Du Profi erwartest, dann musst Du Profi bezahlen. Wenn Jugendspieler ins Training kommen und gehen können wie sie wollen, spielen sie keine Rolle. Dann ist es auch ok, wenn sie es nur als Hobby machen und nichts oder nur den Aufwand (Fahrtkosten) bekommen.
Wenn ein Spieler so gut ist, dass ein anderer Verein 2.000 Euro auf den Tisch legt, dann sollte er seinem aktuellem Verein (sofern nicht unterklassig) wohl ähnliches Geld wert sein. Wenn es darum geht, ob ALBA sich ein ProA Team aufbaut, dafür aber den jungen Spielern gar nichts bezahlen will, dann kann man die ProA Idee auch sein lassen.
Die Ausbildungsvertragsgeschichte geht hier auch vorbei. Vor kurem war das Thema Adekunle aktuell. Der Junge ist 21 Jahre alt und hat noch 2 weitere Jahre einen Ausbildungs- / Fördervertrag. Was nichts anderes heißt, als dass er auch nicht so viel verdient.
Gebe ich einem Spieler signifikant mehr Spielzeit als es seine Qualität zulassen würde, setze ihn regelmäßig ein, etc, dann kann man auch von FÖRDERN sprechen. Dann ist die überhöhte Spielzeit auch eine Art der Bezahlung. Locke ich einen gestandenen U20 Natio Spieler zu einem BBL Team mit ProB Farmteam, sieht das für mich etwas anders aus. Vor allem bei langfristigen Verträgen für lau. Wenn ein Verein sagt, wir bilden Dich aus, können Dir dafür nicht viel geben, ist das an sich ja ok. Dann darf man die Kuh aber nicht 2x melken und den Spieler 3-5 Jahre fest verpflichten für fast nichts, mit dem Argument, die Investion würde sich sonst nicht lohnen.
Am College kann man inzwischen sehr gut verdienen. Hatte kürzlich von einem Spieler gelesen, der 1 Mio pro Jahr am College verdient. Daher bin ich mir unsicher, ob dieses Argument “Du darfst kein Profi sein und hier Geld verdienen, wenn Du ans College willst” überhaupt noch eine Gültigkeit hat. Zudem gab es schon davor Spieler aus Europa, die einen mittleren 5-stelligen Betrag verdient haben und trotzdem problemlos ans College wechseln konnten. Im Zweifel bekommt das das College auch gar nicht mit.
Letzter Gedanke: In der BBL sollen die Etats von mind. 3 Mio auf 6 Mio steigen. Das wird dann nicht nur mit der Inflation zu tun haben. Man wird noch ein paar Leute im Office einstellen. Ein paar Trainer. Was passiert mit dem Rest? Denke dass da schon Spielraum für (gute) Jugendspieler ist.
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Wie hier mehrfach geschrieben, können Spieler, die Leistungssport auf hohem Niveau betreiben und noch zur Schule gehen, keinen Nebenjob annehmen. Das lassen die Kapazitäten einfach nicht zu. Dennoch haben sie mehr Ausgaben als ihre Altersgenossen. Sei es, weil sie sich hier und da Essen kaufen müssen, da sie viel unterwegs sind, ggf. Nachhilfe (weil viel auf Turnieren), erhöhter Verschleiß an Sportartikel etc. Diejenigen, die es ernsthaft betreiben, verzichten auf viel (Sommerurlaub, Klassenfahrten, Geburtstage). Das wird absolut unterschätzt und einige Familien strampeln sich ab, um ihren Sprössling zu unterstützen. Da würde Geld helfen, es macht aber nicht die finale Entscheidung aus.
Ich bin sicher, dass sich jeder Sportler für Spielzeit und für die sportliche Entwicklung entscheidet. Kayil bekommt eine gute Rolle in der proA und das hilft seiner Entwicklung auf jeden Fall. Auch er hätte ins Ausland wechseln können, Angebote gab es einige. Sicherlich hätte er dann mehr verdient. Es hängt nicht nur am Geld.
Da in dieser Diskussion nachvollziehbar Vergleiche zur Wirtschaft gezogen werden, empfehle ich den Perspektivwechsel aus Sicht der Spieler. In der Wirtschaft würde bspw. ermittelt werden, warum Spieler sich abwenden. Es ist wichtig, die Gründe zu kennen und nicht nur zu vermuten.
Es tummeln sich auch Berliner Spieler in Ehingen, IBAM etc. die gerne hier geblieben wären, aber nicht in die NBBL-Kader aufgenommen wurden. Sie wagen für den Sport den großen Schritt weg von zu Hause. Dort spielen und trainieren sie dann auf einmal in der NBBL und bei den Profis! Wohingegen man aktuell in beiden Berliner NBBL-Teams Spieler findet, die das Niveau nicht haben, aber aus Gründen dort spielen, die nur der Trainer kennt.
Umgekehrt gibt es Spieler, die wegen der sportlichen Entwicklung den Schritt in eine andere Stadt gewagt haben und aus Gründen wieder zurückgekommen sind und hier nicht mal zum NBBL-Probetraining kommen dürfen. Die werden nicht mal angesehen und spielen jetzt Oberliga, bis sie in Kürze bald wieder aus Berlin in andere Stützpunkte/Vereine wechseln (hätte beinahe fliehen gesagt).
Der Klassenunterschied zwischen Berlin und vielen anderen NBBL-Vereinen ist aufgebraucht. Der Weggang ist ein Trend, den man analysieren sollte, wenn Berlin seinen hart erarbeiten Ruf bzgl. Basketballausbildung nicht ins Wanken bringen möchte (man halte mal fest, dass die Berlin Braves inzwischen in der B Gruppe der Nbbl spielen und dort noch nicht einmal - Stand jetzt - auf einer Aufstiegsposition für die A Gruppe).
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(…)Wanken bringen möchte (man halte mal fest, dass die Berlin Braves inzwischen in der B Gruppe der Nbbl spielen und dort noch nicht einmal - Stand jetzt - auf einer Aufstiegsposition für die A Gruppe).
Nicht das es wichtig wäre aber das ist eine Momentaufnahme. Göttingen hat einen richtigen tiefen Kader dieses Jahr der fast nur aus 2005ern besteht und Braunschweig hat Niko Tomic der basketballerisch ein Top5 2005er ist und jedes NBBL-Team alleine besiegen kann. Die Braves werden vielleicht dieses Jahr aufsteigen, sie haben noch alle Chancen, und wenn es nicht klappt ist nächstes Jahr ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer. Sie haben einfach Pech mit der Gruppe. So ist das in der Jugend manchmal. Wie gesagt, egal, ich will nur Sicherstellen, dass man dort nicht zu schlecht wegkommt. ich finde schon das man da konzeptionell gut arbeitet und sich in kurzer Zeit als echtes 2. Berliner Team etablieren wird, mindestens ProA, viel deutsch, viel jung. Das wird super.