Kader EWE Baskets Oldenburg 2023/2024
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Zuallererst möchte ich sagen, dass ich meine Bewertung und Betrachtung eher auf die Hauptrunde im Allgemeinen beziehe. Die Playoffs waren letztendlich enttäuschend, und Ludwigsburg hat gnadenlos unsere Schwächen aufgezeigt und ausgenutzt. Dies soll jedoch nicht die gute Arbeit der letzten 10 Monate zunichtemachen. Daher möchte ich mich hauptsächlich auf die Hauptrunde beziehen, obwohl die Niederlagen in den Playoffs absolut gerechtfertigt waren. Ich möchte Ludwigsburg fairerweise alles Gute für ihre Spiele gegen Bonn wünschen, da es sicherlich keine leichte Aufgabe für sie sein wird.
#0 Shakur Juiston: Seine Statistiken sind eigentlich ganz ordentlich: Fast 80% Trefferquote aus dem Feld und fast 4 Rebounds pro Spiel bei durchschnittlich 15 Minuten Einsatzzeit. Allerdings verstehe ich nicht, warum Juiston am Ende nicht mehr gespielt hat. Ich meine, er hatte in einem seiner ersten Interviews doch gesagt, dass er mehr Spielzeit als in Griechenland haben möchte. Das hat sich leider nicht bewahrheitet. Außerdem fehlt es Juiston an Wurfqualitäten außerhalb der Zone. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er beim Team bleibt.
#2 Hassani Gravett: Meiner Meinung nach ist er weder ein richtiger Point Guard noch ein Shooting Guard. Er scheint irgendwo dazwischen zu sein, aber leider ohne erkennbare Stärken. Weder besitzt er die Fähigkeiten eines guten Point Guards noch die Wurfähigkeiten eines guten Shooting Guards. Zudem hat er oft Schwierigkeiten in der Verteidigung. Seine Dreierquote und Freiwurfquote sind ebenfalls nicht besonders gut. Es ist fast unglaublich, dass Gravett überhaupt acht Spiele in der NBA gespielt hat. Zudem ist sein Assist/Turnover-Verhältnis schlecht. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass er im Team bleiben wird.
#3 Max DiLeo: Ich sehe diLeo nicht unbedingt als erstklassigen Verteidiger, obwohl er mit großer Intensität spielt. Für mich ist er ein solider Verteidiger, aber kein Lockdown-Verteidiger wie einst der junge Quantez Robertson. Es gibt andere Spieler, die körperlich besser dafür geeignet sind – aber wie gesagt: Die Energie macht diLeo aus. Mir gefällt seine Entschlossenheit und sein Einsatz. Seine Hauptaufgabe besteht nicht darin, zu scoren, sondern der Mannschaft die Philosophie des Coaches zu vermitteln und das macht er hervorragend. Ich bin froh, dass er noch einen Vertrag hat, besonders als deutscher Spieler in der BBL ist er eine gute Wahl. In der BCL sieht das schon wieder anders aus: Dort gilt er als Ausländer, was das ganze schon wieder ein bisschen haariger macht. Aber dennoch: Ich freue mich, dass er in Oldenburg ist und noch Vertrag besitzt.
#4 DeWayne Russell: Russell ist der Motor der EWE Baskets in diesem Jahr, und obwohl ich mich über seine 30-Punkte-Spiele freue, muss das Spiel im nächsten Jahr deutlich ausgeglichener werden. Wir brauchen mehr individuelle Qualität auf anderen Positionen, um Russell von der alleinigen Scoringlast zu befreien. Im Moment ist das Spiel meiner Meinung nach zu sehr auf ihn ausgerichtet. Trotzdem ist es großartig, dass wir ihn haben, und es ist fantastisch, dass er mindestens bis 2025 bleibt. Er fühlt sich wohl und die Fans fühlen sich auch wohl mit Russell.
#5 Trey Drechsel: Nun, da bin ich ehrlich gesagt unsicher. Die Hinrunde war durchaus gut, und er erwies sich als Allzweckwaffe, aber die Rückrunde war schlechter. Seine Quoten sanken deutlich, seine Dreier wackelten, und manchmal schien es, als würde er die Kontrolle in der Offensive verlieren und schwierige, Off-Balance Würfe nehmen. Abgesehen von Russell scheint er der Einzige zu sein, der etwas Kreativität ins Spiel bringt um sich seinen eigenen Wurf zu erarbeiten. Nach der Hinrunde war ich wirklich ein Fan von Drechsel und seinen vielseitigen Fähigkeiten, aber die Rückrunde war oft enttäuschend. Ich weiß nicht, wie viel Potenzial noch in ihm steckt. Emotional zeigt er positive Gefühle auf dem Feld, und in Interviews wirkt er immer sympathisch. Insgesamt bin ich jedoch unschlüssig. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Baskets weiterhin auf Drechsel setzen möchten, da sie offensichtlich von ihm überzeugt waren. Schließlich haben sie ihn aus einem Vertrag herausgekauft. Und da frage ich mich, ob man das nur für eine Saison tut. Ich meine, in der Pressemitteilung zur Verpflichtung von Drechsel wurde nichts über die Vertragslaufzeit erwähnt. Also: Wer weiß mehr? Als Alternative werfe ich mal Anthony Polite in die Runde – der hat mir in Hamburg auch wirklich gut gefallen. Ähnlich wie Drechsel eine Allzweckwaffe mit gutem Basketsball-IQ auf dem Feld.
#9 Rihards Lomasz: Ich muss zugeben, dass ich mich sehr gefreut habe, als Lomasz im Winter für Teague kam. Teague war regelmäßig überfordert, nahm keine offenen Würfe und schien nicht ins System zu passen. Aber ehrlich gesagt, hat Lomasz nicht viel besser gespielt. Seine Dreierquote lag nicht einmal bei 30%, holte nur wenige Rebounds, und seine Defense hat mich enttäuscht. Immerhin zog er viele Freiwürfe, das muss man ihm lassen. Die Verletzung war schade und nur deshalb kam später Gravett. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung und danke ihm für das kurze Intermezzo in Oldenburg. Aber ich halte es für sehr unrealistisch, dass er in Oldenburg bleibt. Auf der anderen Seite könnte er durch seine Verletzung jetzt günstiger zu haben sein. Doch wenn wir ehrlich sind, kann er Russell auch nicht wirklich entlasten - dafür fehlt es ihm an PG-Qualitäten, obwohl er die ideale körperliche Größe dafür hätte.
#15 Owen Klassen: Mein Sorgenkind der Saison. Diese absolut blöden und dummen Fouls regen mich bis heute auf. Gegen Ende der Saison wurde es insgesamt besser mit den Fouls, aber insgesamt hat er dem Team mit seinen kurzen Einsatzzeiten aufgrund der Fouls mehr geschadet als genutzt. Außerdem war er im Post nicht wirklich dominant. Wie oft habe ich nach einem Turnover in der Zone gedacht: Mahalbasic hätte das locker gemacht. Im Schnitt über drei Fouls bei weniger als 20 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. In 7 von 29 Hauptrundenspielen hat er mit 5 Fouls aufgehört. Das ist fast jedes vierte Spiel. Außerdem schwankte seine Leistung zwischen Genie und Wahnsinn, mit Ausnahme von einigen Monsterspielen wie in Ludwigsburg, Chemnitz oder gegen abstiegsbedrohte Frankfurter und Weißensfelser. Andererseits gab es auch Komplettaussetzer wie z. B. in Göttingen. Für mich stehen die Zeichen auf Veränderung. Mehr individuelle Qualität und ein Center, der nicht immer in Foultrouble ist, wäre hier meine Hoffnung.
#17 Norris Agbakoko: Das ich das nochmal sagen würde: Für mich die Überraschung der Saison und ich hoffe wirklich sehr, dass sich der Trend fortsetzt und er von Verletzungen verschont bleibt. Die Leistungskurze geht steil bergauf und mittlerweile schaue ich ihm sogar ganz gerne zu, auch wenn er sich in Sachen Rebounding und Post-Up-Game noch durchaus entwickeln muss. Aber alles nach seiner Zeit. Ich freue mich, dass Agbakoko mindestens bis 2025 in Oldenburg bleibt. Für mich ein solider Backup inzwischen. Tolle Entwicklung - die Entdeckung und der Gewinner der Saison!
#21 Tanner Leissner: Er mag zwar unauffällig sein, aber in meinen Augen ist er ungemein wichtig. Ich würde sogar behaupten, dass er kein herausragender Spieler ist, da er weder athletisch noch andere herausstechende Qualitäten hat. Dennoch zeichnet ihn seine Teamplayer-Mentalität und seine unauffällige, aber unermüdliche Arbeit auf dem Feld aus. Ich schätze Leissner und wünsche mir sehr, dass er seinen Vertrag verlängert. In einer Spot-On-Folge hat er erwähnt, dass er gerne länger an einem Ort bleiben würde. Das ist doch eine ideale Gelegenheit. Für mich der perfekte Rollenspieler und der zweiteffektivste Mann der Baskets nach Russell. Fazit: Ich bin und bleibe Fan von Leissner.
#22 TJ Holyfield: Holyfield hatte es wirklich schwer. Als Boothe-Ersatz gestartet, begann er unter Mladen sehr schlecht und wirkte im Vergleich zu Boothe wie ein Anfänger. Das Problem wurde schnell erkannt und mit Clark fand man einen qualitativ hochwertigeren Ersatz. Allerdings endete auch das Kapitel Clark unter Freyer schnell, und Holyfield bekam plötzlich wieder mehr Chancen, die er gut nutzte. Im Sommer dann der Wechsel zu Calles, der anscheinend weiteres Potenzial in Holyfield sah. Es gab auch Gerüchte über einen Wechsel nach Japan, die sich jedoch nicht bestätigten. Aber ehrlich gesagt, seine Leistungen sind zu oft schwankend. Man weiß nie, was man von Holyfield erwarten kann. Für mich ist er definitiv ein Kandidat für einen Wechsel. Wie bereits erwähnt, Stillstand bedeutet Rückschritt. Daher bin ich der Meinung, dass man versuchen sollte, mehr individuelle Qualität zu verpflichten, wenn möglich. Ein athletischer 4/5 mit Wurf und vielleicht 10 Kilo mehr auf den Rippen wäre hier mein Wunsch.
#25 Kenneth Ogbe: Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht viele Erwartungen an Ogbe. Man wartet gefühlt schon seit 5 Jahren auf seinen Durchbruch, aber er scheint nicht zu kommen. Und er wird auch nicht mehr kommen. Ogbe ist ein solider deutscher Rollenspieler, nicht mehr. Daher passt es schon.
#31 MaCio Teague: Die riskanteste Verpflichtung des Sommers hätte richtig einschlagen können, aber das ist nicht passiert. Für mich ist es auch ein klarer Fehler im Scouting. Er bietet nicht mehr als 3&D: Kein Playmaking, keine aggressive Offense Richtung Korb. Ehrlich gesagt hat es mich gewundert, dass Teague während der Saison keinen anderen Platz irgendwo auf der Welt gefunden hat. Auch wenn er einen 2-Jahresvertrag unterschrieben hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir ihn nächste Saison noch bei uns sehen werden. Teague muss spielen, um in Europa Fuß zu fassen. In Oldenburg sehe ich das absolut nicht.
#35 Alen Pjanic: Der Gewinner der Saison - zusammen mit Agbakoko. Eine beeindruckende Entwicklung und großartiger Einsatz. Er konnte seine teils überharte Spielweise aus Gießen anpassen und war in dieser Saison von immenser Bedeutung. Die Vertragsverlängerung war daher folgerichtig. Er hat das Potenzial, zu einem deutschen Franchise-Spieler zu werden - ebenso wie Agbakoko. Ich freue mich darauf, ihn in den nächsten zwei Jahren zu sehen.
Coach Calles: Er hat in Oldenburg eine neue Richtung vorgegeben - das war bereits in den ersten Spielen spürbar. Die Defense ist aggressiver und es wird weniger Wert auf “Offense-First” gelegt. Allerdings gibt es auch deutlich weniger individuelle Qualität im Vergleich zur Zeit unter Mladen. Die Hauptrunde hat meine Erwartungen übertroffen, besonders nach dem Baskets-Day. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht gedacht, dass wir das Heimrecht erreichen würden. Alles in allem eine sehr solide Leistung von Coach Calles. Ich kann allerdings nichts zur Arbeit der beiden Assistenztrainer sagen oder sie beurteilen. Mir fällt jedoch auf, wie aktiv Naciri während den Spielen ist und wie oft er Calles etwas ins Ohr flüstert. Davon abgesehen, weiß jemand, wie lange die beiden Assistenztrainer eigentlich Verträge haben? Die Entscheidung Hundt gehen zu lassen, erwies sich nach dem Ausfall von Lomasz dann als falsch, aber für Hundt war es die richtige Entscheidung. Seine Statistiken waren in Oldenburg miserabel, das muss man schonungslos so sagen. Die Arbeit von Bryce Taylor kann ich ebenso nicht bewerten - aber als Offensivtrainer war die Offensive schon dürftig, was angesichts der mangelnden individuellen Klasse aber auch nicht verwunderlich war.
In Summe: Insgesamt denke ich, dass wir mit der Saison zufrieden sein können. Wir haben gute Leistungsträger langfristig unter Vertrag und der Baskets Campus wird die Baskets in den kommenden Jahren auf ein neues Niveau heben. Dennoch gibt es verschiedene Schwachstellen im Kader, die möglichst behoben werden sollten: Es fehlt an Ballhandling hinter Russell und an Spielern, die ihren eigenen Wurf kreieren können. Wir brauchen konstante Big Men, die ihre Rolle erfüllen und sich nicht ständig ausfoulen lassen.
In meiner Welt wären wir deshalb bei:
Russell / XXX / YYY
diLeo / XXX / YYY / Ogbe+Drechsel
Drechsel / Pjanic / Ogbe
Leissner / ZZZ / Pjanic
WWW / Agbakoko / ZZZXXX = Ein echter SG mit Durchschlagskraft, der in der Lage ist, seinen eigenen Wurf zu kreieren. Ich denke da immer an jemanden wie Duggins. Sollte auch ein paar Minuten PG spielen können. Oder Offensiv ein Typ Heidegger – jemand, der einfach konstant Punkte macht und sich seinen Wurf erarbeiten kann. Wenn man mal richtig auf den Putz hauen will, könnte man sich auch um Krämer intensiv bemühen – dazu einen weiteren ausländischen Spieler mit Upside. Dann wäre die Guardrotation richtig tief und bereit für BBL + CL. Sollte man doch auf einen ausländischen Spieler setzen, wäre meine Wahl innerhalb der Liga: Mark Smith aus Göttingen. Sehr jung, kann werfen, hat einen heftigen Körper und holt ordentlich Rebounds. Oder die Baskets klopfen nochmal bei Matt Mooney an, der vor dem Top-4-Turnier wohl ein heißes Thema in Oldenburg und in Ludwigsburg war - aber wenn ich mir die Statistiken von Mooney so anschaue: Konstanz geht auch anders.
YYY = Das könnte der “Hundt-Spot” sein - möglicherweise ein junger deutscher Spieler mit Potenzial nach oben. Vielleicht Böhmer? Weidemann, Schoormann und Obiesie könnten mehr Spielanteile wollen, aber man könnte diese auch fair aufteilen, insbesondere mit Blick auf die BCL. Oder wie gesagt: Richtig Qualität mit Krämer verpflichten und den Spot an einen Ausländer vergeben.
ZZZ = Ein athletischer Spieler für die Position 4/5, der auch einen guten Wurf hat. Wenn wir ehrlich sind, möchte das eigentlich jeder Basketballverein auf der Welt. Aber wenn Leissner bleibt, brauchen wir hier wirklich das genaue Gegenteil von Leissners Athletik. Ein bisschen mehr Boothe, gepaart mit ein bisschen Clark und ein bisschen deZeeuw – das wäre für mich der 4/5 meiner Traumwelt. Oder aber man verpflichtet Ugrai, der eigentlich mit Würzburg in Verbindung gebracht wird. Das wäre dann der 1:1 Ersatz mit Centertendenz für Holyfield. Als Ausländer hätte ich Isiaha Mike im Kopf - teuer, aber gut.
WWW = Ein Center mit guter PnR-Fähigkeit, starkem Rebounding und vielleicht weniger Fokus auf dem Wurf. Ich habe gehört, dass in Rostock ein junger “Defense-Player-of-the-Year” spielte ;-). Ich könnte ihn mir gut als Entwicklungsprojekt vorstellen. Unter Calles benötigen Center auf jeden Fall eine beeindruckende Ausdauer - daher sehe ich nicht viel Potenzial für einen älteren und langsameren Center. Vielleicht als Idee noch: Martynas Sajus, letzte Saison sehr gut in Bayreuth, in der laufenden Saison in der Türkei nicht ganz so dominant.
Ich bin wirklich unsicher, wenn es um Drechsel geht. Ja, er kann kreieren, aber vielleicht nicht auf dem Niveau, das uns nachhaltig voranbringt. Es ist unfair, ihn mit Paulding zu vergleichen, aber Paulding konnte auch den 1:1-Dreier gegen den Verteidiger verwandeln. Das sehe ich bei Drechsel nicht, sein Wurf ist zu ungenau und fällt oft zu schlecht. Dennoch liebe ich seine Emotionen und seine Arbeitsmoral, und ich weiß nicht, wie viel Potenzial noch in ihm steckt. Bisher hat er sich immer “hochgearbeitet”, wenn man das so sagen kann, aber irgendwann erreicht man vielleicht doch seine Grenzen. Die Playoffs sprechen hier Bände für mich.
Wir nähern uns Ende Mai und in knapp 2,5 Monaten beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Ich wünsche allen Spielern, Trainern und insbesondere auch dem Backoffice eine erholsame Offseason, in der die richtigen Schlüsse aus dieser Saison gezogen werden. Mit dem Zuschauerrekord, dem Top-4-Wochende in Oldenburg und der Rückkehr in die Playoffs hat es mir wirklich Spaß gemacht! Ich blicke mit großer Vorfreude auf die nächste Saison, insbesondere weil wir voraussichtlich viele Leistungsträger wiedersehen werden und der Spatenstich zum Campus (hoffentlich!) endlich Realität werden wird.
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@BratVogel sagte in Kader EWE Baskets Oldenburg 2023/2024:
@urmel, magst du erklären, warum du mir den Downvote gegeben hast? Dem Thema ‘fehlende Konstanz’ bei Holyfield kannst eigentlich nicht widersprechen…
Sehr gerne, es ist aber nur meine persönliche Bewertung und wie ich Hollyfield sein Spiel wahrgenommen habe.
Zuerst mache ich seine Leistung nicht an der Statistik die während eines Spiels erfasst wird.
Ich sehe ihn als den perfekten Rollenspieler, der sich komplett in den Dienst der Mannschaft stellt, sich unterordnet und keine Allüren hat.
Man weiß was er kann und was man von ihm bekommt.
Er boxt gut unter den Körben aus, sodass seine Mitspieler Rebounds abgreifen können, wobei er im Schnitt selbst noch knapp 5 Reb. pro Spiel holt , beim Blöcke stellen macht er im Gegensatz zu anderen Big Men einen sehr soliden Eindruck mit weniger Fouls.
Defensiv auf jeden Fall einer der besseren im Team, der auch mal blocken kann und Würfe und auch andere Positionen verteidigen kann.
Offensiv fällt er durch Callas sein Guardlastiges System natürlich ab, und bekommt eben nicht diese Anspiele die er bräuchte um auch dort zu glänzen, da möchte Callas aber eben lieber Leisner , Drechsel und Russell obwohl er den 3er auch trifft wie wir alle wissen und es unter Freyer ja gezeigt hat.
Direkt unter dem offensiven Brett macht er ebenfalls einen guten Job und scort dort auch mal in Bedrängnis.
Mit Boothe waren wir natürlich verwöhnt, aber er ist nicht wesentlich schlechter wie es de Zeeuw war aber braucht sich auch nicht hinter Smeulders , Alexandrov oder gar Burrell verstecken.
Er hatte zudem in Oldenburg 3 Trainer mit jeweils anderen Systemen, aber die letzten 18 Monate hat er einen guten und verlässlichen Job gemacht.
Ich würde ihn gerne weiter hier sehen.
Gruß urmel und spannende Off Season -
Danke, @urmel, für die Erläuterungen zu Holyfield. In einigen Punkten stimme ich zu, in anderen nicht. Ja, Holyfield ist ein Rollenspieler, das ist richtig. Aus meiner Sicht haben wir jedoch mit Leissner einen noch besseren Rollenspieler auf derselben Position gefunden. Außerdem stellt sich die Frage, ob wir für die wichtigen ausländischen Positionen nicht jemanden aus dem Pool weltweit agierender Basketballspieler finden können, der dem Spiel mehr Impact verleiht.
Weniger Fouls als Klassen ist kein Wunder – immerhin ist Klassen der foulintensivste Bigman der ganzen Liga. Aber auch Holyfield mit durchschnittlich 2,6 Fouls in 19 Minuten Einsatzzeit ist nicht gerade wenig. Im Vergleich dazu schaut man sich Leissner an, der durchschnittlich 1,8 Fouls in 27 Minuten Einsatzzeit hat. Wenn man das hochrechnet, würde Holyfield bei durchschnittlich 27 Minuten bei 3,7 Fouls liegen. Das ist kein guter Wert. Auch am offensiven Brett zeigt Holyfield nicht wirklich eine starke Leistung. Mit durchschnittlich 1,4 Offensivrebounds in 19 Minuten hat er weniger als Agbakoko, der in etwa 13 Minuten mehr schafft. Agbakoko ist größer, ja, aber dennoch. Das gleiche gilt für Klassen und für Leissner, der hochgerechnet (oder eher runtergerechnet) auf 19 Minuten 1,7 Offensivrebounds holt. Holyfield schließt selten gegen größere und schwerere Gegner ab, meistens aber nach Offensivrebound. Post-up-Spiel oder PnR kommt mit Holyfield so gut wie nie zustande, vor allem wegen seiner körperlichen Nachteile gegenüber anderen PF’s oder Center. 0,4 Blocks pro Spiel sind für mich auch vernachlässigbar.
Zusätzlich wird Holyfield im September 28 Jahre alt, und ich glaube nicht, dass er noch viel Potential hat. Fazit: Holyfield ist solide, erledigt seinen Job nicht herausragend und mag ein feiner Typ sein.
Holyfield ist vielleicht ein wenig wie Aleksandrov damals: Die Meinungen über ihn sind geteilt. Die einen möchten ihn gerne behalten, die anderen sehen Potenzial für eine Neuausrichtung auf dieser Position. Ich gehöre zur letzteren Kategorie.
Genau aus diesem Grund schätze ich dieses Forum auch. Der Austausch von Meinungen, das Hören und Verstehen anderer Standpunkte sowie das Argumentieren sind wichtige Aspekte eines Forums. Letztendlich teilen wir alle dasselbe Ziel: den bestmöglichen Kader für die kommende Saison zu haben.
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Aber es geht doch gerade darum, dass wir von “da weiß man was man bekommt” eben mal ein bisschen weg müssen! Es muss doch eben noch ne Schippe drauf gelegt werden auf so einer Ausländerposition. Das Wort Anspruch finde ich immer sehr interessant. Welchen hat man? Ich denke Stillstand ist Rückschritt und souverän wieder als Ziel das Erreichen der Playoffs zu formulieren und mit einer netten Bilanz diese erreichen, um eben bei weitem nicht um den Titel mitzuspielen… Das wiederholt sich und alle sind zufrieden. (?)
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Da stimme ich @Boomschakalaka voll und ganz zu. Das ist eine äußerst wichtige Frage, auf die wir keine Antwort kennen. Es ist unklar, wie es um die Sponsorenfront steht und welche Ziele die EWE Baskets in naher Zukunft verfolgen. Ich bin ganz deiner Meinung, dass Stillstand gleichbedeutend mit Rückschritt ist. Daher finde ich, dass man auch bei Holyfield etwas mehr Risiko eingehen sollte. Ich habe bereits seine Konstanz angesprochen. Versteht mich nicht falsch: Ich würde Holyfield sogar gerne bei einem anderen (BBL-)Klub mit einer größeren Rolle sehen. Vielleicht bleibt Freyer auch irgendwo als Coach und holt Holyfield zu sich. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden hat ja eigentlich ganz gut funktioniert.
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@Boomschakalaka sagte in Kader EWE Baskets Oldenburg 2023/2024:
Aber es geht doch gerade darum, dass wir von “da weiß man was man bekommt” eben mal ein bisschen weg müssen!
Es kommt halt darauf an, was die Ansprüche sind und die Trainer sich vorstellen. Ich könnte bspw. weiter mit Holyfield leben. Da gibt es IMHO andere Positionen, wo ein Wechsel wichtiger ist. Bringt ja auch nix, alles umzuwerfen und dann nachher festzustellen: “Da hätten wir auch Holyfield behalten können.”
Definitiv muss ein Upgrade auf der 5 und auf dem Russell Backup her. Letzten Endes ist ja meist auch eine Frage des Geldes. Von der Saison bin ich positiv überrascht, von Klassen leider enttäuscht. Da hatte ich auf mehr gehofft.
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Ich glaube grundsätzlich hat man die Ziele für die nächsten Jahre formuliert. Playoffs, internationales Geschäft und einmal (gegen mehr wehrt sich keiner) Top Four. Dazu weitere Ziele, die nicht bei den Profis sind oder weicher formuliert sind (Spielerentwicklung). Realistische Ziele, wobei es für mich auch hätte etwas knackiger sein können. Immer Heimrecht oder immer Halbfinale oder gar Titel, dafür ist das Feld hinter ALBA und Bayern allerdings zu eng und die beiden Teams zu weit weg.
Wobei ich mir auch Weiterentwicklung, also mehr individuelle Qualität, mehr als eine Runde international, Wettbewerbsfähigkeit in den Playoffs, Gedanken in Richtung Ausbau der Arena wünsche.
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Die Wunschzettel lesen sich zum Teil gut. Auch, dass wir vermutlich europäisch spielen, wird helfen. Alles ist aber auch eine Frage der Kosten. Der europäische Wettbewerb ist aus meiner Sicht weiterhin ein Zuschussgeschäft. Ebenso die Top Four Ausrichtung in diesem Jahr (beides Vermutungen). Interessant wird sicherlich, wie sich der Etat der Baskets nach dem Abstieg des VfB entwickelt. Können die Baskets davon profitieren? Wenn ja, dann ist sicher auch ein Upgrade möglich.
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Etwas provokant, aber aus neutraler Sicht könnte man es dann auch so sagen.
Sicher ist Stillstand gleich Rückschritt, aber dann müsstest du ja theoretisch alle Spieler in Frage stellen, denn in den Play offs haben bis auf Norris A alle inkl. Trainer einen Rückschritt gemacht.
Die unseren konnten nicht mehr zulegen, und waren den Druck des Gegners und den Play Off’s nicht gewachsen und wurden den Anforderungen als leichter Favorit nach der Hauptrunde nicht gerecht.
Für mich Stillstand weil nix mehr erreicht.
Wie möchte man Vorschritt garantieren wenn T.J geht.
Teurere Spieler heißt nicht bessere Leistung = mehr Erfolg.
Könnte wie schon oft erlebt auch genau in die andere Richtung gehen, siehe damals Bobby Brown.
Garantien für Erfolg gibt es im Sport nie.
LuBu war stark und ist verdient weiter, aber unser Team hat in den Play Offs definitiv Rückschritte gemacht und den Sweap selbst zu verantworten.
Ich finde es ebenfalls angenehm das wir hier sachlich diskutieren können und jeder seine Ansichten und Meinungen ohne Beleidigungen oder persönliche Angriffe kund tun darf. -
Kleiner Nachtrag zu meinen Gedanken zum Team mit dem Stichwort deutscher Spieler.
Ich glaube nach der Entwicklung von Agbakoko und Pjanic ist gar kein Platz für einen deutschen Spieler, der sich bereits bewiesen hat, wie ein Wimberg, Richter, Krämer. Pjanic wird 20 Minuten bekommen müssen, DiLeo 15, Ogbe 15, Agbakoko muss auch in Richtung 15 gehen. Da passt kein deutscher Spieler mit 20 Minuten rein oder man müsste wieder ausländische Spieler verpflichten, die eher Rollenspieler sind. Dann schon eher ein Spieler, der 10 bis 15 gibt. Dann hätte man 70 bis 80 deutsche Minuten und es blieben 120 Minuten für die restlichen Spieler. Wäre dann eine Rotation aus elf Spielern, gab es auch selten in Oldenburg.
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Ohne jetzt zu sehr auf die Kaderstruktur einzugehen und das große Aussortieren zu starten fände ich es wieder interessant den Backup PG mit einem Deutschen Spieler zu besetzen. Im Idealfall für 15 Minuten auf der 1 und dann noch ein paar Minuten auf der 2.
Frankfurt habe ich dieses Jahr zu wenig gesehen, aber die Stats von Obiese sehen doch schon sehr vielversprechend aus. Als großer PG auch eine gute Ergänzung zu Russel. Er wird wahrscheinlich bei einigen Teams auf dem Zettel stehen, keine Ahnung ob wir da mithalten können (Gehalt und Rolle/Spielzeit).
Ansonsten fällt mir noch Jonas Mattisseck von Alba ein. Sein Vertrag müsste zur nächsten Saison auslaufen. Aber ob er den Schritt vom EL Team aus der Hauptstadt in die Provinz ohne garantierte Europa Teilnahme gehen würde? Zumindest äußerst fraglich.
Welchen deutschen PG, der reinpassen könnte, habe ich übersehen?
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@CandaceP1 ich sehe das leicht anders. Mindestens ein deutscher Qualitätsspieler könnte ungemein helfen. Gerade vor dem Hintergrund, dass diLeo in der BCL als Ausländer gilt.
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Das macht allerdings in der BCL keinen großen Unterschied, weil man sieben “Ausländer” auf dem Parkett haben darf oder? Das heißt Oldenburg hätte den gleichen Kader wie in der BBL, nur dass DiLeo dort in das andere Kontingent zählen würde.
Man kann den deutschen Qualitätsspieler nicht haben, ohne etwas dafür aufzugeben.
Agbakoko wieder zum elften Spieler in der Rotation machen und damit seine Entwicklung ignorieren? Pjanic wieder in eine offensiv kleinere Rolle mit weniger Minuten? Ogbe unter zehn Minuten? Oder dann doch ausländische Spots, auf denen Spieler wie Teague oder Holyfield sind?
Einen zusätzlichen deutschen Spieler in der Rotation will ich natürlich auch, aber dann eher einer, der sich seine Rolle in Oldenburg verdienen muss und keiner der mit der Erwartung 20+Minuten plus zehn Würfe kommt.
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Wennich Weidemann bei Chemnitz grad spielen sehe, würde er abseits aller Minutenbedenken meiner Vorredner ddm Calles-Basketball durchaus gut zu Gesicht stehen.
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@Your44Joice
Wie sieht denn da die Vertragssituation aus? Leihe vom FCBB nach Chemnitz, aber für wie lang usw. habe ich grad nicht parat. -
Wenn man es schafft einen weiteren deutschen Spieler für 15 Minuten zu holen, sollte man es tun. Ein Muss ist es nicht mehr. Die deutsche Rotation ist gut wie sie ist- außerdem ist der Star und PG schon da. Traumhafte startbedingungen für klaric, um einen passenden Kader für Calles basketball zu bauen.
Ich weiß nicht ob das irgendwie realistisch ist, aber Lockhart würde für mich sehr gut passen. Am Ende brauchen wir aber 2 Konstanze Scorer auf den ausländerspots um einen Schritt nach vorne zu machen. -
Ich würde gerne mal eure Meinungen zu Trey Drechsel zu hören. Wie seht ihr Trey? Würdet ihr eine Vertragsverlängerung in Betracht ziehen, falls Trey daran interessiert ist? Oder seht ihr seine Allround-Qualitäten möglicherweise nicht auf dem Niveau, das Oldenburg als zweite Option hinter Russell benötigt? Wie ich oben bereits ausführlich geschrieben habe, bin ich hin und her gerissen…
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@BratVogel : Das geht mir genauso.
In der po doch eher enttäuschend, aber immer mit vollem Einsatz dabei. Das war schon beeindruckend. Das Management sieht ja auch scheinbar mehr in ihm ,sie haben ihn doch rausgekauft und ich meine er hat auch noch ein jahr, oder?
Der wurf muss wieder konstanter werden, meine Tendenz ist eher behalten.
Zum frühen Aus: ich bin trotz der klasse Saison und Vize-Pokal doch ziemlich enttäuscht über dem Auftritt im Viertelfinale… Da war als ganzes Team zu wenig.
Klassen hat meine Zweifel am Anfang der Saison bestätigt und Gravett zu unkonstant mit dem Kopf durch die Wand.
Einfach zu brav gegen die hart spielenden Lubus agiert. -
Bei Drechsel wurde keine Laufzeit erwähnt, stand im letzten Sommer nur, dass er für die Saison da ist.
In der Bewertung stellt sich mir eine Frage: Wie stark war das schwache letzte Drittel von Verletzungen geprägt. Da war einmal das Umknicken und dann die Schulter. War er fit oder hat er sich für das Team gequält. Das kann am Ende nur das Trainerteam beantworten.
Sollte er bleiben, dann muss es die richtige Rolle geben. Die heißt nicht zweiter Scorer und Kreativspieler, sondern Allrounder, der Energie, Rebounding, Defense gibt und der dritte oder vierte Scorer ist. Für Drechsel muss kreiert werden, als Schütze, aus Cuts und als Spieler, der Close-outs attackieren kann. Den Schritt zu mehr hat er noch nicht gemacht.
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Drechsel an sich ist ein guter Spieler, aber nicht als zweite Option und auch nicht als SF. Dieser undersized Kram auf vielen Positionen nervt mich mittlerweile sowieso. Candace P schrieb irgendwann schon mal, dass Drechsel eher ein Schweizer Taschenmesser ist und so sehe ich ihn auch. Meine Vorstellung vom neuen Team 2023/2024 wäre:
Russell (25) / AAA (15)
Drechsel (20) / DiLeo (15) / AAA (5)
Pjanic (20) / Ogbe (20)
Leissner (20) / BBB (20)
CCC (20) / Agbakoko (15) / BBB (5)DiLeo könnte theoretisch auch mal den PG geben
Drechsel den PG oder SF
Ogbe den SG oder PF
Pjanic den PF
BBB den CAAA = ein Ausländerspot als Combo-Guard, der qualitativ hochwertig ist und Russell theoretisch voll als Playmaker ersetzen kann. Hier dürfen wir nicht sparen, vor allem in Hinsicht auf eine mögliche Verletzung von Russell. Für mich mit die wichtigste Verpflichtung des neuen Kaders.
BBB = Ein vernünftiger Gegenpart zu Leissner, der dann aber mehr Athletik mitbringt und auch mal den Korb attackieren kann.
CCC = ganz klarer Center, dem man den Ball auch mal im Post geben kann. Ohne eine solche Option ist es auf Dauer zu limitiert.
Der Kader würde alles abdecken. Um den Center CCC herum könnten man eher langsam spielen mit guten 3er Werfern wie den neuen Combo-Guard, Drechsel, Pjanic und Leissner.
Mit Russell, DiLeo, Ogbe, dem athletischen BBB und Agbakoko könnte man in der Defense gallig sein und offensiv auf das Tempo drücken.
Die Positionen wären (in der Theorie) alle dreifach besetzt und man hätte auch sehr unterschiedliche Spielertypen für jede Position. Für mich muss ein Kader so vielfältig und voller Optionen aufgebaut sein. Dann kann ich auch die Vorteile aus einer soliden und starken 10er Rotation ziehen, ohne einzelne Spieler überspielen zu müssen.
Dazu noch zwei Talente (Guard und Forward), die man perspektivisch wirklich aufbauen möchte und ab geht die Fahrt.
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Es ist eine interessante Idee, Trey Drechsel als Shooting Guard einzusetzen, aber ich bezweifle, dass dies tatsächlich passieren wird. Bisher wurde er nicht wirklich als SG eingesetzt und ich glaube auch nicht, dass Drechsel mit der Geschwindigkeit einiger Shooting Guards in der Liga mithalten kann. Offensiv wäre es sicherlich ein Experiment, aber wenn man sich die bisherigen Shooting Guards von Calles ansieht, waren das immer ziemlich wilde Shooter wie Homesly, Swing, Hollins oder Simpson. Das ist Drechsel für mich nicht.
Für mich stellt sich eher die Frage, ob Pjanic rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit wird. Gerüchten zufolge ist seine Verletzung schwerwiegend und es gibt Fragezeichen hinsichtlich seines Genesungszeitpunkts. Gerade vor diesem Hintergrund würde ich Drechsel weiterhin eher auf der Small Forward-Position sehen.
Aber im Grunde stimmt es, was @Baskets-Fan-0 schreibt: Die Positionen sind recht flexibel besetzt. Das war jedoch bereits in diesem Jahr der Fall, wurde jedoch selten genutzt:
- Gravett als Point Guard/Shooting Guard,
- diLeo als Point Guard/Shooting Guard,
- Teague als Point Guard/Shooting Guard,
- Drechsel als Shooting Guard/Small Forward,
- Ogbe als Shooting Guard/Small Forward,
- Pjanic als Small Forward/Power Forward,
- Holyfield als Power Forward/Center,
- (Leissner als Power Forward/Center)
- theoretisch auch Juiston als Power Forward/Center
Nur Klassen, Agbakoko und Russell haben hauptsächlich eine Position gespielt. Und um ehrlich zu sein, haben einige Experimente einfach nicht funktioniert oder die Qualität der Variabilität war zu gering. Gravett hat in beiden Positionen nicht überzeugt - ebenso wie Teague. DiLeo ist auch kein Point Guard, der in der Lage ist, die Offense zu dirigieren. In meinen Augen ist Drechsel zu langsam für einen Shooting Guard. Ogbe befindet sich irgendwo dazwischen, ist aber im Grunde genommen ein Rollenspieler. Pjanic ist sehr schnell für einen Power Forward, aber körperlich den meisten echten Power Forwards unterlegen. Holyfield ist zwar schnell für einen Center, aber den meisten Centern körperlich weit unterlegen.
Zurück zu Drechsel: Es ist durchaus möglich, dass es eine gute Idee wäre, Drechsel als SG besser in Position zu bringen. Manchmal kann ein Wechsel der Position oder eine gezielte Anpassung des Spielsystems einem Spieler dabei helfen, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Analyse seiner Stärken, Schwächen und Spielweise, um zu bestimmen, welche Anpassungen sinnvoll wären - und da vertraue ich mal ganz auf die Coaches. Vorausgesetzt: Drechsel bleibt in Oldenburg …
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Dazu mal ergänzend zum PG:
Die Misere fing mit Teague an, wo man sofort sehen konnte, dass er kein Ballhandler ist. Ich glaube, dass Hundt dadurch überhaupt wieder in die Rotation gerückt ist, weil es ansonsten schlicht keinen weiteren Ballhandler gab. Die Nachverpflichtung von Lomasz war denn eher “komisch”, da dieser schon mal gar kein Aufbauspieler ist. Gravett hat dann schon Sinn gemacht, konnte die Erwartungen aber nicht erfüllen. Zugute halten muss man ihm, dass es mitten in der Saison auch einfach schwer ist sich einzufügen, vor allem hinter einem Russell. Im Endeffekt hatten wir die ganze Saison über hinter Russell ein riesiges Problem…
Zur Situation auf PF:
Leissner und Holyfield sind fast identische Spielertypen. Beide eigentlich recht klar auf PF zu Hause und als C undersized. Beide eher agile Hustler, ohne besonders gute Athletik. Unter dem Korb nicht zu gebrauchen und überwiegend auf den Spot-Up 3er fokussiert. So einen Typen im Team zu haben ist gut, zwei ist einer zu viel.
Drechsel:
Finde ihn persönlich echt unpassend als SF, auch defensiv. Wenn er auf SG nicht passt aufgrund seiner Geschwindigkeit, dann müssen wir uns anderweitig orientieren. -
Ich glaube, dass Hundt tatsächlich als Spielmacher eingeplant war und Teague dann neben ihm als ein Spieler, der auch Plays initiieren kann. Beides ging gar nicht auf.
Lomazs war für mich der richtige Gedanke. In Göttingen waren es 16 Punkte, 3,5 Assists und dazu unter 2 Ballverluste und ein Dreier mit über 40 Prozent. Er kam da nicht ran, aber dieser Spielertyp muss es sein, vielleicht mit ein bisschen mehr Playmaking.
Hinter bzw. neben Russell braucht man keinen weiteren Patrick Miller, Kendale McCullum oder Eric Washington, sondern einen Harald Frey, Stanley Whittaker, also einen Combo-Guard, der kreieren kann, aber auch effektiv neben Russell agieren kann. Nur für höchstens 15 Minuten hinter Russell kommt keiner mit der nötigen Qualität.
Holyfield und Leissner sind auf jeden Fall zu ähnlich.
Drechsel ist für mich der typische Spieler der zwischen 2 und 3 steht und passt damit auch besser ins Gefüge als ein zusätzlicher reiner Dreier neben Ogbe und Pjanic.
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Drechsel als “Point Forward” keine Option? Finde ihn durch seine Variabilität als moderneren Chris Kramer und hätte gedacht, dass das auch seine Aufgabe wird…
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@Baskets-Fan-0 sagte in Kader EWE Baskets Oldenburg 2023/2024:
Russell (25) / AAA (15)
Drechsel (20) / DiLeo (15) / AAA (5)
Pjanic (20) / Ogbe (20)
Leissner (20) / BBB (20)
CCC (20) / Agbakoko (15) / BBB (5)DiLeo könnte theoretisch auch mal den PG geben
Drechsel den PG oder SF
Ogbe den SG oder PF
Pjanic den PF
BBB den CAAA = ein Ausländerspot als Combo-Guard, der qualitativ hochwertig ist und Russell theoretisch voll als Playmaker ersetzen kann. Hier dürfen wir nicht sparen, vor allem in Hinsicht auf eine mögliche Verletzung von Russell. Für mich mit die wichtigste Verpflichtung des neuen Kaders.
BBB = Ein vernünftiger Gegenpart zu Leissner, der dann aber mehr Athletik mitbringt und auch mal den Korb attackieren kann.
CCC = ganz klarer Center, dem man den Ball auch mal im Post geben kann. Ohne eine solche Option ist es auf Dauer zu limitiert.
Dazu noch zwei Talente (Guard und Forward), die man perspektivisch wirklich aufbauen möchte und ab geht die Fahrt.
Gehe ich genau so mit!
Wenn dann noch Geld und Gelegenheit da ist, könnte einer der ABCs auch einen deutschen Pass haben und dafür holt man einen günstigen College-Spieler a la Mark Smith, der zum x-factor werden kann, aber nicht muss.
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Just my two cents zur aufgeworfenen Frage:
also für mich kann Drechsel ein Puzzlestück sein, wenn sich das Teamgefüge und tlw auch die Spielanlage (anhängig vom Gegner) ändert und er mit seiner Energie und Geschwindigkeit punkten kann.
Dazu muss das Team aber Stops generieren und er darf nicht die offensichtliche Option des Spiels bzw Spielzugs sein. Nach meinem Eindruck hat er auch in der abgelaufenen Situation immer dann gut funktioniert. Dazu gehört aber eben auch, dass es zuverlässige Rebounder und Shooter im Team gibt. -
Bei Drechsel bin ich ebenfalls hin und her gerissen, im Pokalhalbfinale Genie und Wahnsinn dicht beieinander, in der Hauptrunde grundsolide aber auch nicht mehr, und in den Play Off’s wollte er es erzwingen und zuviel mit dem Kopf durch die Wand.
Als 2 te Wurfoption sehe ich ihn auch nicht, mehr so als Allrounder, kann von allem etwas, aber nichts Spezielles wirklich überragend außer natürlich sein Spirit. -
Ich glaube, dass die 5 eine der Schlüsselbesetzungen zur neuen Saison werden. Ja, auch der 2te PG wird wichtig aber mit einem guten Center steht und fällt unser System und die Effektivität von Russell.
Wir brauchen also entweder einen Center, der sehr gut blockt und dann hart und mobil zum Korb kommt oder aber einen, der solide blockt und auch mal nen Pop einstreuen kann. Dazu müsste er zumindest einigermaßen den Dreier im Reportoire haben. So oder so muss der Center erfahren genug sein und darf sich nicht selber durch viele Fouls früh aus dem Spiel nehmen. Auf die Gefahr hin, dass wieder nur die eigene Liga in den Fokus rückt aber mir würde da am aller besten der Spielertyp “Caboclo” mit ner Präsens in der Zone, schnellen Beinen und Athletik gefallen. Schon klar der Junge hat jahrelange NBA Erfahrung aber ich vermute, dass auf der Position das Geld ausgegeben werden muss.
Das ist aber ohnehin die Grundlage aller Überlegungen. Wofür ist Geld da? Wenn wir nen guten Center bekommen können, dann würde ich dafür auf allen anderen Positionen kompromissbereiter werden. Ist Drechsel sehr teuer, dann wäre ich dafür das Budget notfalls etwass umzushiften für einen besseren Center. Sind Holyfield und Teague günstig, dann wären sie notfalls eine Option.
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Für mich ist Drechsel eher das Gegenteil von “da weiß man bekommt” (Stichwort Holyfield) und ich bin absolut dafür, dass er in einem zweiten Jahr beweisen kann, warum er der erste Spieler der Baskets war, der aus einem Vertrag herausgekauft wurde (war doch so?)
Wir haben ihn vom Leistungsniveau sicherlich noch nicht komplett kennengelernt -
Wenn die angesprochenen Puzzleteile per Spielertausch im Kader noch hinzugefügt bzw. getauscht werden, kann das ganz spannend werden, weil da Anlagen für weit mehr zu erkennen sind.Man darf zwar nicht außen vor lassen, dass da phasenweise irgendwie der Wurm drin war zum Ende der Saison (vielleicht waren es Verletzungen, die nicht komplett auskuriert wurden) - aber ihn jetzt abzugeben halte ich für zu früh. Kann in der richtigen Rolle und Position ein Spieler sein, der den typischen X-Faktor darstellt.
Und wenn wir gerade schon dabei sind - noch kurz meine Meinung zu den Spielern, deren Verbleib bislang nicht save ist:
Klassen: nicht verlängern - neben Gravett der Spieler, der den Baskets zu 100% nicht weiterhilft
Gravett: nicht verlängern - siehe oben
Teague: Tendenz eher nicht verlängern oder Leihe für Entwicklungs-Spielzeit (falls Vertrag)
Juiston: kann ich nicht bewerten - viel zu wenig Einsätze (schade!)
Ogbe: hat er Vertrag? Für mich ist das ein guter bis sehr guter Spieler mit deutschem Pass, der mir bei allen Diskussionen immer zu schlecht wegkommt.
Lomasz: hätte spannend werden können - aber auch hier: viel zu wenig Einsätze für eine Bewertung- wird als nachverpflichteter Ersatzspieler wohl ohnehin nicht wiederkommen
Holyfield: wurde bereits thematisiert - da geht sicherlich mehr auf PF - ich bin definitiv für den Versuch ein Upgrade zu bekommen (mehr Physis und stärker ausgeprägte Offense aus der Mitteldistanz bis Korbnähe - erst Recht wenn auf SG und SF bessere Schützen verpflichtet werden)
Leissner: eigentlich no Brainer durch seine Spielintelligenz und den Dingen, die für das Team gut sind und nicht gleich ersichtlich sind. Tendenz: halten! -
Hier nochmal der Stand der Verträge nach meiner Kenntnis:
Unklar:
Drechsel ?
Hemschemeier ?
Leissner ?
Klassen ?Vertrag bis 2022/2023:
Holyfield
Juiston
Gravett
LomazsVertrag bis 2023/2024:
DiLeo
Teague
OgbeVertrag bis 2024/2025:
Russell
Agbakoko
Pjanic -
@Your44Joice
https://www.freiepresse.de/sport/lokalsport/chemnitz/erster-abgang-der-niners-chemnitz-ist-fix-nelson-weidemann-geht-zurueck-nach-muenchen-artikel12882681Er verlässt Chemnitz wohl und geht zurück zum FCBB. Ob er wirklich dort zum Kader gehören wird, oder eine weitere Leihe ansteht wird man sehen.
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Aus meiner Sicht haben uns Klassen und Verletzungen eine bessere Saison gekostet. Klassen ist für mich ganz klar erster Streichkandidat zur neuen Saison. Da wird 100% ein Upgrade kommen.
Bei dem Thema Verletzungen hadere ich mal wieder mit der Kommunikationsstrategie der Baskets. Wir wissen einfach nichts - außer natürlich die Spieler a la Lomasz, Pjanic, die eine saisonbeendende Verletzung hatten.
Drechsel: Der ist gefühlt in jedem Playoff-Spiel noch zweimal umgeknickt und rausgehumpelt. Der war definitiv weit weg von 100%
Juiston: Ich weiß von nichts, aber es würde mich wundern, wenn er fit war und trotzdem nie ein Option gewesen istFür mich ist die Saison unter den gegebene Umständen ein ziemlicher Erfolg. Halbfinale wäre voller Erfolg gewesen. Wir hatten noch nie solch eine Rotation an deutschen Spielern. Die Entwicklung von Pjanic, Ogbe nach langer Verletzung und vor allem Agbakoko ist große Klasse. Darauf lässt sich aufbauen.
Gerade, wenn uns ein Agbakoko nächste Saison hinter einem guten Starting Center diese Qualität an deutschen Backup-Minuten geben kann (gegen die zweite Reihe der Gegner), dann sieht die Welt nochmal deutlich anders aus.Ich freue mich jetzt schon auf die neue Spielzeit! Da entsteht was Gutes!