Kader Alba Berlin 2023/2024
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Bei Granger hat das ja ganz gut funktioniert. Klar ist so ein Spieler nach 1 Saison wieder weg aber bis dahin gibt er dem Team viel Stabilität. Vllt entwickelt er sein Spiel auch noch weiter. Alles aber vorausgesetzt er passt charakterlich.
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@Macci sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Man erinnere an J.Crawford der fast bei Alba gelandet ist.Der dann aber durch den Medizincheck gerasselt vor gut 2 Jahren.
Die Pandemie verschiebt alles etwas: Das war Ende 2018 - also bald vor fünf Jahren!
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Danke @When_we_were_kings.
Procida scheint mir nochmals ein bisschen Masse aufgebaut zu haben? Zumindest in den Videos wirkt es so, als ob er sich näher an die Robustheit eines Fontecchio gearbeitet hat. Gefällt mir! -
„It’s the end of the world as we know it…” – Michael Stipe
(but it’s not the end of the world – ich)Umbruch bei Alba, neudeutsch rebuild
Der gemeine Alba-Fan ist verwöhnt (ge)(worden). Was vor Jahren noch gang und gäbe war – ein mehr oder weniger Totalumbruch nach fast jeder Saison – war man in den letzten Jahren nicht mehr gewohnt … und hat es als wohltuend zu schätzen gelernt, dass ein Großteil der Spieler länger als eine Saison geblieben ist. (Tatsächlich sind auch alle Abgänge dieses Sommers länger als eine Saison in Berlin gewesen, bis zu 6 Jahre bei Luke Sikma.)
Nun kommt aber ein bisschen was zusammen, was sich dann am Ende eben zu einem recht starken Umbruch aufsummiert. Nicht schön, weil man es eben nicht mehr gewohnt war, aber in gewisser Weise auch zwangsläufig. Die einzelnen Gründe sind individuell, manche Spieler sind zu gut für Alba geworden, manche zieht es in die Heimat, die einen lockt das Geld (KEIN Vorwurf!), die anderen Auslandserfahrung und Erfolg auf einem level, auf dem Alba nun mal (noch) nicht ist. Jeder Grund ist für sich gesehen gut nachvollziehbar.
Geld ist Mist! Geld ist richtig, richtig Mist, wenn man es nicht hat!
Und Alba hat es nicht. Das darf man gern bedauern, aber an dem Grundsatz, sich nicht von einzelnen Geldgebern abhängig zu machen, wird sich nicht ändern. Dadurch wird man die Mirotics, Pangos‘ und Co. bestenfalls als Gäste in der MBA sehen, auf der anderen Seite wird man dafür vermutlich nicht so in der Bedeutungslosigkeit enden, wie Bamberg.
Wenn der IWF von 33 Ländern bei Deutschland als einzigem eine Rezession erwartet, sagt das auch ein bisschen was über die vermutliche Sponsoringfreudigkeit deutscher Unternehmen. Die meisten Firmen haben zur Zeit einfach andere Themen, als Sponsoring auszuweiten oder sich gar neu zu engagieren. Und das auch noch in einer medial sehr wenig wahrgenommenen Randsportart… Das macht es für einen Verein, der sich als einer der wenigen EL-Vertreter tatsächlich über den Sponsoringmarkt und Kartenverkäufe finanziert, nicht gerade einfacher bzw. den Abstand noch größer ggü. Teams, die sich durch Mäzene, als Fussball-Anhängsel, aus zwielichtigen Quellen „finanzieren“ oder einfach in Ländern ansässig sind, wo die wirtschaftliche Situation besser als derzeit in Deutschland ist. Die Halle wird ja für die Berliner auch noch deutlich teurer. Unter diesen Umständen, sollte man keine Erhöhung des Etats erwarten, Stagnation wäre schon eine gute Leistung. In der BBL ist Alba da in „guter“ bzw. eher schlechter Gesellschaft, die meisten Teams müssen sparsamer verpflichten. In der EL sind viele Teams vom Markt entkoppelt. Das muss man im Hinterkopf haben bei seinen Erwartungen an den Kader und die zu verpflichtenden Spieler.
Unabhängig vom Geld fällt Alba aber auch der sehr kurze Planungshorizont von nur einem Jahr sehr unangenehm auf die Füße. Da können Ojeda und Baldi noch so oft betonen, dass sie sehr optimistisch bezüglich einer EL-A-Lizenz sind, Agenten und Spieler haben es gern schwarz auf weiß. Ganz egal, wie realistisch der Optimismus bei Alba ist (ich bin gewillt, ihnen diesen Optimismus als berechtigt abzunehmen, aber mich will Alba nicht als Spieler verpflichten). Alba hat gerne 3-Jahres-Verträge, da es ein gewisser Teil der Finanzierung ist. 3 Jahre Vertrag, das erste Jahr ist „Investition“ in einen „unfertigen“ Spieler, im zweiten (dritten) „erntet“ man dann – entweder durch sportliche Leistung oder durch Ablöse, neudeutsch buy out. Aktuell kann Alba gesichert nur ein Jahr EL bieten, Ojeda ist nicht zu beneiden, aber das ist selbst gewähltes Leid. Er mag Herausforderungen, zu wenige hat er nicht. Alles andere als eine einfache Offseason für Albas Mastermind.
Abgänge
Alle Spieler, die gehen, haben für Alba Titel gewonnen und hatten daran einen deutlichen Anteil. Allen kann man dafür dankbar sein. Nun haben sie die Chance, ihre persönliche Situation zu verbessern und das kann man ihnen nun auch nicht übelnehmen, nachdem sie in den letzten Jahren alles für Alba gegeben haben. Die Chance haben sie sich erarbeitet und verdient.
Alba ohne Sikma…
… das ist wie Luke (Skywalker) ohne Biggs (Darklighter), wie Tom ohne Jerry, wie Dick ohne Doof, wie Simon ohne Garfunkel, wie Swimmingpool ohne Wasser … u got the point, didn’t u? Sicherlich der Abgang, der Fans und Verein gleichermaßen am meisten weh tut. Aber Luke ist „bockig“, „eingeschnappt“. Für die Amis hat der Begriff „franchise player“ eine viel größere Bedeutung, als für Europäer. Und das – franchise player – war Luke Sikma wohl ohne jeden Zweifel und sah das durch Albas „Ablehnungsangebot“ nicht gewürdigt. Alba wollte ihm eine kleinere Rolle geben … bei „angepasstem“ Gehalt. In dieser Rolle sah sich Luke allerdings überhaupt nicht. Das hat ihn gewurmt und zu der recht unharmonischen Trennung geführt. Geldsorgen wird die Familie Sikma nie im Leben haben, aber Gehalt ist eben auch ein Ausdruck von Wertschätzung. Für einen 2-Jahres-Vertrag mit gleichem Gehalt wäre er – wohl – geblieben, auch wenn das weit weg gewesen wäre von den 800k (1+1) bei Olympiakos, die man ihm natürlich von Herzen gönnt. Er wird dort voraussichtlich eine gute Rolle spielen. Auch, weil er nicht so eine große Last schultern muss, wie er es bei Alba musste, wo eben sehr viel von ihm abhing. Oft lautete die Formel ja: Schlechter Sikma => Niederlage! In Piräus hat er hochklassigere Mitspieler, es liegt nicht so viel Aufmerksamkeit und Last auf seinen Schultern. Das wird seinem Spiel gut tun.
Alba wird er fehlen. Auch seine Punkte, Rebounds und Assists, aber noch mehr die nicht-statistischen Werte. Sein Wert als „glue guy“, der das Team zusammenhält, als Anführer, Kapitän, der mit Leistung vorangeht und andere mitzieht. Leader by Example. Auch als „brain“, als coach on the court. Alles in allem sehr schade. Man kann nur hoffen, dass sich beide Seiten mit etwas Abstand zusammenraufen (beide Seiten haben aus ihrer Sicht gute Argumente für das jeweilige Handeln) und die 43 unter die Hallendecke kommt. In den sechs Jahren hat er sich einen Status wie die 4 (Rödl) und die 12 (Alexis) erarbeitet.
Blatt, Zoosman…
… hatten beide ihren wichtigen Anteil an der erfolgreichen Ära der letzten Jahre, beide haben sich bei Alba verbessert und bekommen nun den Lohn dafür. Woanders. Beiden hätte man bei ihrer Verpflichtung nicht unbedingt EL-level zugetraut bzw. es gab zumindest gewisse Zweifel. Das haben sie nachgewiesen. Bei den beiden hätte man sich gewünscht, dass sie bleiben, weil sie mindestens solide waren und man weiß, was man hatte. Aber ehrlich gesagt haben doch auch wenige bei ihnen das Gefühl, dass man denkt „Spieler von dieser Qualität werden wir nie, nie, nie wieder bekommen“. Ob und wie sehr man sie vermissen wird, wird man erst merken, wenn man sie mit ihren Nachfolgern vergleichen kann.
Schmiddie…
… wirkt schon weniger „ersetzbar“. Er war ja einer der absoluten Leistungsträger und vor allem (fast) der Einzige, der mal selbst etwas kreieren konnte, wenn sonst nichts lief (mit Abstrichen noch Procida, der aber mit nur kleiner Rolle, mit Abstrichen noch Lô, der das bloß in der letzten Saison zu selten gezeigt hat). Und er ist ein „Mentalitätsmonster“ mit einer mega professionellen Einstellung und einem unglaublichen Siegeswillen. Alles zusammen in der Kombination auf dem Niveau zu dem Preis wird nicht so einfach als Ersatz zu finden sein. Es geht ja nicht nur darum, irgendeinen volume scorer zu verpflichten. Sein Namensvetter aus Göttingen wäre imho im Gesamtpaket kein adäquater Ersatz gewesen. Das Einzige, was man bei Jaleen Smith vermisst hat, war, dass ihm das Kreative in der Spielorganisation wie von Blatt und Lô leider ziemlich abging. Das hat Alba immer wieder in größere Schwierigkeiten gebracht, wenn einer aus dem Duo Blatt / Lô fehlte, was leider recht häufig war in der letzten Saison. Aber wenn er das auch noch gut gekonnt hätte, wäre er nie in Berlin gelandet.
Maodo Lô…
… die Bewertung fällt schwer. Ambivalente Gefühle. In der vorletzten Saison mit sehr, sehr viel Licht, in der letzten doch mit einer ganzen Menge Schatten. Ein Lô in der Form der Saison 2021/22 war einer der absolut besten Spieler der BBL und ein sehr guter in der EL. Der Lô der trotz bester Hauptrunde aller Zeiten enttäuschenden Saison 2022/23 war leider zu oft Teil des Problems statt der Lösung. Man kann es ihm gar nicht mal unbedingt vorwerfen. Er hat sicher nicht absichtlich schlecht gespielt und wenn die Frische und Explosivität gefehlt haben, weil er zwei Jahre mehr oder weniger ohne Pause durchgespielt hat, ist das nun mal ein Fakt. Ohne explosiven ersten Schritt und super schnellem crossover (signature move) hatte er es sichtbar schwer, an Gegenspielern vorbeizukommen, wodurch eine Menge Qualität verloren ging. Es ist irgendwie ein ganz komisches Gefühl; man bedauert es, dass er weg ist… und man hätte auch ein ungutes Gefühl gehabt, wenn er wieder Nationalmannschaft gespielt hätte und müde und spät zum Team gestoßen wäre. Ein typisches Dilemma.
Ben Lammers…
… macht das halbe Dutzend an Abgängen voll. „Sleepy Ben“ wirkte oft so, als könne er kein Wässerchen trüben, aber viel besser passt wohl „stille Wasser sind tief“. Wirkte immer ein wenig phlegmatisch, was einen leicht dazu verleiten konnte, ihn und seinen Einfluss aufs Spiel zu unterschätzen, konnte aber auch „explodieren“. Seine größte Stärke war auf jeden Fall die Defense, besonders extrem gutes Hetchen und timing beim Block (all time block leader des Eurocups). Unvergessen seine Defense zum Sieg gegen den damaligen Tabellenführer der EL, Vitoria-Gasteiz, oder seine zwei Blocks kurz hintereinander im entscheidenden Spiel zum Gewinn der Meisterschaft gegen Bayern München. Wenn das Team aber die zweitmeisten Punkte (84,4) der Euroleague kassiert, konnte seine Defense das zumindest auch nicht verhindern. Nur 2,9 Rebounds (EL) sind auch ein bisschen wenig. Physis ging ihm auf EL-level ein bisschen ab. Ein bisschen sehr. Direkt am Brett hat er Defizite oder um es anders auszudrücken: war dort selten bis nie zu sehen. In der letzten Saison ist sein ansonsten so sicherer MD-Wurf vom high post nicht mehr gefallen. Ein zurückhaltender, netter Typ, mit dem man in Bezug auf die Teamchemie nie Ärger haben wird. Was auch ein wichtiger Punkt ist in einem Sport, wo viele Egos unterwegs sind. Schade, dass er geht, aber so hundertprozentig passt er wohl auch nicht mehr ins neue Team. Seinen Wurf vom Highpost kann sehr gut Bean übernehmen; als direkten Ersatz wünscht man sich bei Alba womöglich etwas mehr Physis und Masse.
Weder als Abgang noch als verbleibender Spieler ist bisher Marcus Eriksson vermeldet. Das kann einfach damit zu tun haben, dass Alba traditionell Abgänge parallel mit der Meldung des neuen Vereins über die Verpflichtung vermeldet. Oder möchte man sich selbst die Tür noch offen halten? Möglich, aber wohl nicht sehr wahrscheinlich. Er hat seit fast zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen kein Spiel mehr gemacht und bei der Heilung gibt es immer wieder Rückschläge. Vermutlich weiß kaum jemand besser über seine Gesundheit Bescheid, als Albas „Medizinmänner“, aber ob man ihm noch mal eine verletztungsfreie Saison zutraut? Man kann es von außen nicht beurteilen.
Weiter-/ Wiederverpflichtungen
Christ Koumadje
Die am kontroversesten diskutierte Weiterverpflichtung. Ist das gut? Ist das schlecht? Selten passte die beliebteste aller Juristen-Antworten besser: „Kommt drauf an…“. Die erste Saisonhälfte war klasse, diesen Koumadje sieht man gerne wieder; in der zweiten hat er wenig geholfen. Nun war es so, dass Edy Tavares nicht nach Berlin wollte. Man munkelt, wegen des besseren Wetters in Madrid. Das ist Pech, manchmal läuft es einfach nicht für Alba. Notgedrungen muss man zur zweitbesten (3.-, 4.-, 11.-besten) Alternative greifen. Wenn man basketnews glauben darf, ist die Zahl der EL-erfahrenen Center sehr, sehr übersichtlich. Aktuell noch die (fast) hundertjährigen Dunston und Hunter, Vincent Poirier (der wohl Ablöse kostet, nicht in Albas Preisklasse liegt und an dem wohl die Bayern graben) und Tarik Black (der zwar eine Katastrophen-Saison bei Olympiakos hatte, aber dank seiner NBA-Historie ein Gehaltsniveau jenseits von Albas Möglichkeiten haben dürfte) auf dem Markt. Über den Sommer waren auch noch Rivero und Bako in der Verlosung, aber die hauen einen nun auch nicht gerade aus den Schuhen und sind inzwischen eh vom Markt (Maccabi / Kasan). Es gibt natürlich noch Center im Eurocup / G-League / College, aber die haben keine EL-Erfahrung und in Albas Preisklasse auch gewisse Mängel.
Klar, Schwächen hat Christ K auch (thank you, Captn Obvious!). Und nicht zu knapp. Er ist eindimensional und braucht immer Farbe unter den Füßen, wenn er punkten will. Aber zumindest kennt man bei ihm die vorhandenen Schwächen. Vielleicht nicht völlig verkehrt, dass es eine gewisse Konstante gibt, wenn man eh schon einen größeren Umbruch vor der Brust hat. Man weiß, was man bekommt (und auch, was nicht). Und Christ K. hat sich in seinen Jahren bei Alba eigentlich ganz gut entwickelt. Man erinnere sich an seine ersten Spiele. Aber war es das schon an Entwicklung? Die letzte halbe Saison könnte einen das vermuten lassen. Ojeda wird sich noch eine weitere Entwicklung erhoffen. Und er wird auch mit Individualtrainer Carlos Frade geredet haben: „Du sach mal Kalle, der Christ, mit seinen Freiwürfen und seinem Timing bei Rebounds und seinem Spielverständnis und seiner Meckerei, kannste da noch was machen?“ Im Idealfall hat Kalle geantwortet: „Klar Himi, bei Freiwürfen, Rebounds und Spielverständnis kann ich bestimmt noch was verbessern, aber das mit der Meckerei, da soll mal wer anders…“ (bloß alles auf Spanisch). So lange spielt Koumadje noch nicht auf hohem Niveau Basketball, da könnte noch Luft nach oben sein, obwohl er gar nicht mehr so jung ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es wird immer Situationen geben, wo er unspielbar ist (bewegliche Center mit Wurf), aber auch Situationen, wo er die Gegner vor große Probleme stellt.
Jonas Mattisseck
Durch und durch gute Entscheidung! Der Junge, der inzwischen ein erwachsener Mann ist, hatte im Nachwuchsbereich offensives Talent bis Oberkante Unterlippe! Talent verschwindet nicht einfach, wer werfen kann, kann es einfach und verlernt es nicht wieder. Wie Fahrradfahren. Ein weiser Mann (europäischer Topspieler und Euroleague-Coach) hat mir mal erzählt, dass offensives Talent wichtiger ist, als Defensive. Defensive kann man erlernen, das kann er den Spielern beibringen und ist auch eine Frage von Fleiß und Willen. Offensive kann man verbessern, aber nicht erlernen, wenn das Talent nicht grundsätzlich vorhanden ist. Wenn man Mattisseck eine offensivere Rolle gibt, wird er das offensive Talent wieder abrufen können. Was sehr für ihn spricht, ist, dass er es geschafft hat, sich an die Bedürfnisse des Teams anzupassen und wirklich gute Defense gelernt hat. 20 Punkte zu erzielen, macht jungen Spielern mehr Spaß, als 20 Punkte zu verhindern. Wird man auch viel mehr für gefeiert. In der Regel ist das aber nicht das, was das Team von einem Youngster erwartet. Mattisseck ist smart. Er hat es geschafft, dem Team zu geben, was es von ihm erwartet. Anders als z.B. Ferdi Zylka, der diesen Transfer trotz unglaublichem offensiven Talent nicht geschafft hat. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass er das „Pech der frühen Geburt“ hatte. Zu dessen Zeit war das Klima für Nachwuchsspieler bei Alba einfach nicht gut. Spieler wie Mattisseck sind für jedes Team goldwert. Macht, was das Team braucht und akzeptiert auch die Rolle des Indianers, wenn er soll. Selbst Gordon Herbert hat jetzt diesen Wert erkannt, bloß manchen Albafans gilt der Prophet im eigenen Lande nicht(s) (viel).
Elias Rapieque
Der letzte der Mohikaner. Beim Talenteschwund der Einzige, der übrig blieb. Aber nicht der schlechteste. Auch wenn die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und damit klar zu früh für eine endgültige Bewertung, so kann man wohl festhalten, dass er eher nicht das Talent von Mattisseck, Zylka oder Kayil hat. Von den Wagners nicht zu reden. Eher jemand, der sich Dinge erarbeiten muss, so wie Malte Delow. Aber auch nicht weniger Talent als Machowski. In Bernau, im Männerbereich, konnte er dem Team jedenfalls mehr geben, als Machowski. Einfach schon deshalb, weil er viel, viel bessere Defense spielt und schon einen ganz guten Körper für Männer-Basketball hat. Was erwartet man von einem U20 Spieler? Dass er im Training von den Profis lernt und bei Kurzeinsätzen mal 5 Minuten mit aggressiver Defense nervt. Meist ist der die 5. Scoring Option auf dem Feld. Defense first, Offense kommt dann später dazu.
Diesen Sommer hat Rapieque eine sagen wir mal freundlich „unauffällige“ U20-EM gespielt. Statistisch unauffällig, aber gute Defense. Und er war der drittjüngste Spieler im Team und kann nächsten Sommer noch einmal U20 spielen (dann mit einem Jahr Alba-Profierfahrung). Dafür mit der fünftlängsten Zeit und der fünfthöchsten Effektivität noch ganz ordentlich in einem insgesamt unharmonischen Team mit durchwachsener Bilanz (4S/3N). Übrigens, ein gewisser Malte Delow hatte in der U18 und U20 genauso „unauffällige“ Statistiken, was ihn trotzdem nicht daran gehindert hat, ein ganz ordentlicher Basketballer bei einem Euroleague-Team zu werden. Ist kein Automatismus, aber es ist eben möglich, es zu schaffen, auch wenn man nicht das absolute Supertalent ist.
Louis Olinde
Die wahrscheinlich wichtigste Personalie des Sommers. Vor allem, da er als Deutscher mit EL-Niveau zu einer ausgesprochen seltenen Spezies gehört. Bei einem Scheitern der Weiterverpflichtung hätte man sich im Hause Alba etwas einfallen lassen müssen. Positionstreu hätte man wohl keinen Ersatz gefunden und das Team insgesamt anders strukturieren müssen. Gut, dass man endlich Klarheit hat, nun könnten die anderen, noch fehlenden Puzzleteile relativ schnell zugefügt werden. Olinde bringt Alba wenigstens etwas Glamour und Spektakel neben Procida. Seine spektakulären Blocks und Dunks sind was fürs Auge, was fürs Fanherz und verkaufen Eintrittskarten. Zudem ist er gut für die Teamchemie.
Neuzugänge
Genauer gesagt müsste es Neuzugang heißen, denn bisher gibt es offiziell nur einen.
Justin Bean
Hier wurden ja schlechte Wortwitze gefordert (oder etwa nicht?).
When I find myself in times of trouble … passt ja zu Alba wie die Faust aufs Auge
Mother Mary comes to me … Who the f*** is Mary?
Speaking words of wisdom … okay, Mary ist vermutlich das Über-Ich von Ojeda
Let it Bean!
[…]
Let it Bean, let it Bean, let it Bean, let it Bean
There will be an answer, let it Bean!Bloß ein bisschen blöd, wenn man die Frage nicht weiß, auf die die Antwort Bean ist. Er ist als Ersatz für Sikma in etwa so beliebt wie eben jener Sikma in Piräus als Ersatz für Vezenkov. Aber in Bezug auf Sikma in Berlin hat die dicke Frau nun wirklich und unwiderruflich die letzte Arie gesungen und nachtrauern bringt ja nichts. Also soll Meister Bohne seine Chance kriegen. Ein bisschen Schweizer Taschenmesser, kann eine ganze Menge ganz gut, aber nichts wirklich überragend. Das reicht (noch?) nicht für die NBA. Reicht es für die Euroleague? Das könnte die Frage zur Antwort Bean sein. Hier mal seine Stats:
Summerleage 2023 (Celtics): 5 Sp – 19 min – 8 p – 4 rb – 46% 3er – 59% 2er
G-League MHU 2023: 48 sp (32 S5) – 28 min – 10.2 p – 7.3 rb – 38% 3er – 53% 2er
Utah State 2022 (NCAA Sr): 34 sp (34 S5) – 35 min – 17.4 p – 10 rb – 47% 3er – 56% 2erDas sind grundsolide, eher sogar recht gute, Zahlen. Aber die stats line liest sich ein bisschen wie die eines small forwards. So wird er teilweise auf NBA-level auch gesehen, aber in Europa rutscht das ja oft eine Position nach oben. Nach einer halben Stunde highlight videos (ja, ich weiß, highlights): Vielseitig, spielt mit viel Energie, kämpft um jeden Ball. Gutes Spiel ohne Ball, bringt sich aktiv in gute Positionen, aber er kann sich seine Punkte auch selbst erarbeiten, z.B. per Zug zum Korb. Über dem Durchschnitt sind seine Reboundzahlen. Mit den 7.3 aus der G-League wäre er in der BBL in der letzten Saison auf Platz 2 gelandet, bei den Nicht-Centern auf 1. Aber natürlich lässt sich das nicht 1 zu 1 übertragen. Talent für das Einfangen von vom Ring / Brett abspringenden Bällen kann man ihm aber bescheinigen, zumal sich das ja auch durch die Collegezeit zieht. Da kommt ihm natürlich seine enorme wingspan von 7’0 ft zugute. Zur Einordnung: Das ist die gleiche Spannweite wie Juancho Hernangomez, Mo Wagner, Julius Randle oder Marvin Bagley. Size doesn’t matter, Rebounding ist eine Frage der Antizipation. Wer erinnert sich nicht an den 2. November 1996? Vermutlich jeder! Nicht, weil es genau 30 Jahre nach dem wohl größten Sportereignis der Weltgeschichte war, als Al Bundy 4 touchdowns in einem Spiel gemacht und den Polk High School Panthers damit zur Stadtmeisterschaft verholfen hat. Nein, an besagtem 2.11.96 hat Charles Barkley sage und schreibe 33 Rebounds in einem Spiel abgegriffen! Und der war nicht einmal ein laufender Doppelmeter (6‘4) und hatte eine wingspan von 6’10. Dagegen wirken die career high 19 (NCAA) bzw. 17 (G-League) Rebounds von Bean bescheiden, aber auch die muss man erst mal holen.
Nichtsdestotrotz bleiben natürlich einige Fragen bzw. Zweifel. Wie funktioniert das alles in Europa, in der Euroleague? Die stellt sich bei jedem Spieler, der nach „Übersee“ kommt. Oder aus “Übersee”, je nach Perspektive. Spieler mit mäßigen Stats am College sind schon mal voll durchgestartet, andere mit Top-Stats entwickelten sich zum Rohrkrepierer. Eine Glaskugel wäre gut. Oder Geduld und dann mal sehen, was die Praxis bringt. Weiterhin stellt sich ganz stark die Frage, wer die großen Vierer der Konkurrenz verteidigt. Bean vermutlich nicht. Sein Vorgänger Sikma ist zwar nur gut zwei Zentimeter größer (1 inch), aber fast 15 Kilo schwerer … und selbst der hatte physisch teilweise schon Probleme. Size doesn’t matter, aber weight matters absolut. Zumindest bei der Defense im Frontcourt.
Ziga Samar …
… kann man sachlich eigentlich auch als „Neuzugang“ ansehen, auch wenn er formal ein „Rückkehrer“ ist. Seit jungen Jahren galt er als großes Talent und hat das besonders bei der U18-EM 2019 bewiesen, wo er Slowenien zum Gewinn der Bronzemedaille führte, selbst ins Allstar-Team gewählt wurde, ein triple double (14p, 14a, 10r) und zwei Mal ein Double-Double schaffte. Er hatte die zweitmeisten assists und 6.-meisten Rebounds des Turniers. Da war er bereits im Nachwuchsprogramm von Real Madrid. Bei der Qualifikation für die anstehende Weltmeisterschaft hat er seine Leistungen im Nachwuchsbereich auch auf den Männerbereich übertragen und hatte in der Quali die zweitmeisten Assists nach einem gewissen Luka Doncic, der auch kein ganz schlechter Basketballer sein soll. Sein bestes Spiel hatte er ausgerechnet gegen Deutschland mit 14 Punkten, 12 Assist und 24er Effektivität. Für die Hamburg Towers hatte er in der letzten Saison die zweitmeisten Assists des Eurocups und die 8.-meisten Assists der BBL.
Genauso wie sich hohe Assistzahlen durch seine noch junge Karriere ziehen, ziehen sich leider auch grausige Quoten aus der Distanz durch. Er ist zwar erst 22 Jahre und er ist auch kein Peno, aber ein großartiger Shooter wird er wohl nicht mehr werden. Die große Verantwortung und viel Spielzeit in Hamburg haben seiner Entwicklung gut getan; von der „Last des Werfens“ sollte man ihn bei Alba ein stückweit befreien. Mitspieler effektiv in Szene zu setzen, ist sein großes Talent. Etwas, was man „haben“ muss, kaum wirklich lernen kann. Wenn er sich darauf in Berlin konzentriert, kann er auf jeden Fall effektiv zum Teamerfolg beitragen.
end pt I of x
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pt II of II
Was, bzw. wer fehlt?
Die deutsche Rotation mit Delow – Mattisseck – Rapieque - Olinde – Schneider – Wetzell – Thiemann steht. Da kommt nichts mehr, zumal keine Deutschen mehr auf dem Markt verfügbar sind, die über ein Niveau verfügen, um Alba in der Euroleague helfen zu können. Eine gute Mischung aus „Jugend forscht“ und bereits nachgewiesener Qualität. Viele haben noch Luft für Verbesserungen, auf die man auch setzen, zumindest hoffen, wird.
Wenn man wieder mit 14 Spielern in die Saison gehen möchte, fehlen also numerisch noch drei Zugänge. Inhaltlich fehlt noch eine Menge Erfahrung, denn davon ist mit Sikma, Lô, Lammers & Co. viel abgegangen und bisher eigentlich nur dadurch ersetzt worden, dass die verbleibenden Spieler nun ein Jahr mehr Erfahrung haben. Die erfahrensten Spieler (Euroleague) sind jetzt übrigens Mattisseck (101 Spiele), Olinde (98), Schneider (89) und Delow (84). Aber mit Lô (199) und Sikma (121) geht diesbezüglich auch viel verloren. Vor allem geht Verantwortung und „clutchness“ verloren. Wer wird go-to-guy? Wer macht die Big Shots? Wer nimmt den letzten Wurf? Sikma, Lô, Smith und zuweilen Blatt haben bisher die letzten und/oder wichtigen Würfe genommen, Stand jetzt springt noch keiner so richtig ins Auge, wer das verlässlich und regelmäßig übernehmen könnte. Was dem neuen Team auch – noch – abgeht, ist Gefahr von außen. Tim Schneider (43,2% EL) strahlt da Gefahr aus, allerdings bei geringem Volumen (16 erfolgreiche Würfe in der EL). Ähnliches gilt für Louis Olinde (39,1% - 25 Treffer) und Malte Delow (36,8% - 14 Treffer). Also alle mit weniger als einem erfolgreichen Dreier pro Spiel. Daran krankte (neben anderen Aspekten) letzte Saison das Spiel von Alba Berlin. Platz 15 bei der EL-Dreierquote spricht dafür … und da waren mit Jaleen Smith (70), Tamir Blatt (61) und Maodo Lô (46) noch Spieler dabei, die jedes Spiel für zwei oder mehr Dreier bei brauchbaren Quoten gut waren. Wer übernimmt in Zukunft? Bean – bei Berücksichtigung der Unwägbarkeiten, die die Anpassung an das neue Team und System mit sich bringt – kann sicher einen gewissen Teil der Gefahr von außen übernehmen. Olinde, Delow und Mattisseck sind auch nicht völlig untalentiert und könnten mit mehr Spielzeit auch das Volumen nach oben schrauben. Trotzdem fehlt noch (mindestens) ein verlässlicher Schütze, der dem Team in jedem Spiel 2 bis 3 Dreier gibt. Der als Neuzugang kolportierte Matteo Spagnolo ist das ebensowenig wie Neuzugang Ziga Samar.
Zusammengefasst bringen die vermutlich noch drei fehlenden Spieler im Idealfall Erfahrung, „clutchness“ und Shooting mit – also genau das, was man mit Sikma, Lô, Smith und Co. abgegeben hat. Zu viel wünschdirwas, vermutlich. Ein Teil davon wird aus dem bestehenden Team heraus wachsen müssen. Ein wenig Etat sollte für die drei Neuen schon noch vorhanden sein, da kann schon noch gestandene Qualität kommen. Schließlich sind 7 der 10 teuersten Gehälter weggefallen. Gerade Eriksson sollte man da nicht unterschätzen. Schließlich war er neben Granger einer von nur zwei gestandenen Euroleague-Spielern, die Alba in den letzten Jahren verpflichtet hat (mit etwas Augen zudrücken, kann man eventuell Zoosman noch dazu rechnen).
Benötigt wird wie erwähnt noch ein wirklich starker Schütze. Das könnte Matt Thomas sein, um den es Gerüchte gibt. Er hat Erfahrung und trifft den Dreier mit über 40% bei recht großem Volumen. Wird dann finanziell sicher der Königstransfer. Dann noch ein Forward-Center der physisch stark genug ist, um kräftige Forwards und kleinere Center zu verteidigen. Der darf gerne auch schneller und beweglicher als Koumadje sein und besser werfen. Also im Prinzip, was fast alle Teams suchen: Einen Big Man der flexibel auf beiden großen Positionen offensiv und defensiv einsetzbar ist. Irgendwo muss man wahrscheinlich Abstriche machen müssen, lassen wir uns überraschen, wo. Last but not least fehlt noch ein Einser. Matteo Spagnolo kursiert als Gerücht. Ich bin kein großer Fan von ihm, sorry. Aber wer bin ich, um am Scouting von Real Madrid und den Timberwolves zu zweifeln und das mögliche Interesse von Ojeda wird auch nicht nur darauf beruhen, dass „spagnolo“ übersetzt „spanisch“ heißt. Irgendetwas werden die in ihm sehen, was mir verborgen bleibt. Die Position „junger, relativ großer, relativ unerfahrener Pointguard mit gutem Auge, gutem Zug und schwachem Wurf“ ist mit Ziga Samar eigentlich schon gut besetzt. Braucht man das zwei Mal? In Highlight-Videos sind 7 von 10 Würfen von Spagnolo „hässliche“ Mitteldistanz-Floater vom Highpost, die er mit mäßig guter Quote trifft. Aber ich bin gern bereit es auf die Highlight-Videos und mich selbst zu schieben, wenn so viele Leute von ihm begeistert sind. Es ist auch weniger Spagnolo selbst, der mich zweifeln lässt, sondern die Kombination mit Samar. Da würde ein ganz anderer Spielertyp besser passen. Eine erfahrene „Führungskraft“, die Verantwortung übernimmt, wenn es nötig ist. Typ Jayson Granger, zur Not den selbst. Typ Peyton Siva in jünger. Die Idee, den Spielaufbau zwei Youngstern zu überlassen, klingt sympathisch, aber irgendwie nicht besonders erfolgversprechend. Und irgendwie wirkt das Profil von Jaleen Smith noch nicht wieder neu besetzt, wenn sich die vermuteten Neuverpflichtungen bewahrheiten. Das wird auch noch spannend, wie das abgedeckt werden soll.
In gut zwei Wochen (KW34) beginnt nun auch schon die offizielle Saisonvorbereitung. Da kann man sich dann besser ein Bild machen. Es gibt ein internationales Turnier in der Rudi-Sedlmayr-Halle in München mit Alba, Bayern, Bologna und RS Belgrad, ein Spiel in Braunschweig, die übliche Saisoneröffnung in Oranienburg und mindestens noch ein Vorbereitungsspiel (das ich dummerweise wieder vergessen habe). Vermutlich noch das eine oder andere mehr, was kurzfristig entschieden wird. Und dann … lasset die Spiele beginnen! (28.09. in Heidelberg)
Fazit
Für den Alba-Fan ist der Umbruch natürlich blöd, man muss sich von liebgewordenen Gesichtern und vor allem absoluten Leistungsträgern verabschieden. Aber solange Spieler beim Kommen kritisch beäugt und beim Gehen beweint werden, macht der Verein auch ein bisschen was richtig. Was für den Fan eher negativ ist / wirkt, ist es nicht unbedingt für den Club. Besonders, wenn man sieht, wohin die Spieler wechseln. Man mag das ja gerne mal mit den letztjährigen Bonnern, Münchnern und Ulmern vergleichen. Dass die Mehrzahl der Alba-Spieler die Karriereleiter nach oben fallen, wird dafür sorgen, dass vielversprechende Spieler weiterhin gern nach Berlin wechseln wollen, da sie sich fast sicher sein können, dass sich das positiv auf ihre Karriere auswirken wird.
Es ist nicht der erste und vermutlich auch nicht letzte größere Umbruch bei Alba Berlin und trotzdem gehört man seit über drei Jahrzehnten zur erweiterten nationalen und europäischen Spitze. Kulenovic und Pesic stehen nicht mehr an der Seitenlinie, Alexis zieht sich nicht mehr cool vor dem Dreier die Hose hoch und Lollis schiebt mit seinem dicken Hintern nicht mehr die Gegner aus der Zone. Das hat der Verein so überlebt, wie er auch die Abgänge von Sikma, Lô und Smith verkraften wird. Möglicherweise nicht ganz ohne kleinere oder gar größere Schrammen. Die Qualität der Abgänge ist in der Summe schon enorm, die Nachfolger sind – bis auf Samar und Bean – noch gar nicht bekannt. Es ist aber zu befürchten, dass die nicht sofort die Leistungen der Vorgänger bringen werden. Schon deshalb, weil sich die Abgänge auch erst während ihrer Zeit in Berlin auf das jetzige Niveau entwickelt haben (Sikma kam mit keiner Minute Euroleague-Erfahrung nach Berlin). Aber es gibt die berechtigte Hoffnung, dass sich das Team insgesamt auf ein sehr gutes Niveau entwickeln kann. Vielleicht nicht zum Beginn der Saison, vielleicht nicht mal bis zum Ende der Saison, aber da muss man durch als Lurch, wenn man Froschkönig werden will. Erschwerend kommt hinzu, dass (mögliche kolportierte Zugänge inkludiert) bis zu 7 Spieler in Fernost bei der WM im Einsatz sein werden. Das macht die Saisonvorbereitung eines in größeren Teilen neuen Teams auch nicht einfacher. Spannend wird das neue Team sicher und die Entwicklung von jungen Spielern zu beobachten, kann auch Spaß machen. Einschließlich aller damit verbundenen Schwankungen und Rückschläge. Gleich fünf Spieler sind erst in diesem Jahrtausend geboren und werden – best case – mit jugendlicher Unbekümmertheit und großen Entwicklungssprüngen begeistern. Ich habe so eine Ahnung, dass Procida einen großen Schritt machen wird. Opa Johannes ist mit 29 Jahren schon der Methusalem des Teams und wahrscheinlich ist Alba Berlin das einzige Euroleagueteam, das keinen 30jährigen in den eigenen Reihen hat. Auch verbunden mit fehlender Erfahrung. Wie immer werden alle Möchtegern-Experten Alba abgeschlagen auf dem letzten Platz der Euroleague tippen. Wie immer wird Alba auf einem „Nichtabstiegsplatz“ einkommen. Etwas, was A-Lizenz-Teams wie Panathinaikos Athen, Bayern München oder ASVEL Villeurbanne in den letzten Jahren – im Gegensatz zu Alba - nicht gelungen ist.
Also … alles wird gut!
„Shiny happy people“ – (auch) Michael Stipe
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@nur_dabei sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Alba ohne Sikma…
… Aber Luke ist „bockig“, „eingeschnappt“. …
Wenn er es war, ist es kein Grund sich nicht anständig von den Fans zu verabschieden.
Ansonsten danke für den Artikel!
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@nur_dabei
Das ist nicht ganz richtig, Zylka war in der ersten Saison von Aito noch bei Alba. Wurde allerdings in der Vorbereitung im Profikader aussortiert und Aito wollte lieber Bennet Hundt. Ferdinand Zylka spielte dann die halbe Saison in Bernau bevor er Richtung MBC/Sandersdorf? wechselte. -
@BIBOBerlin sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
@nur_dabei sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Alba ohne Sikma…
… Aber Luke ist „bockig“, „eingeschnappt“. …
Wenn er es war, ist es kein Grund sich nicht anständig von den Fans zu verabschieden.
Ansonsten danke für den Artikel!
Das stimmt absolut, aber eingeschnappt sein ist ja generell nicht besonders rational. Vielleicht / Hoffentlich wird es mit ein bisschen Abstand noch etwas.
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@tobsen123 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
@nur_dabei
Das ist nicht ganz richtig, Zylka war in der ersten Saison von Aito noch bei Alba. Wurde allerdings in der Vorbereitung im Profikader aussortiert und Aito wollte lieber Bennet Hundt. Ferdinand Zylka spielte dann die halbe Saison in Bernau bevor er Richtung MBC/Sandersdorf? wechselte.Wenn man sich mal auf sein Gedächtnis verlässt…
Tatsächlich war er im ersten (halben) Jahr Aito noch da, aber eher bei Bernau und ist dann mitten in der Saison nach Gotha gewechselt (MBC/BSW die Saison danach). Die Basis wurde aber natürlich schon vor Aito (nicht) gelegt. Auf jeden Fall war es sehr überraschend, denn das Potenzial von Ferdi war ja (selbst für Laien offensichtlich) viel höher, klare Perspektive Nationalmannschaft. Tatsächlich ist aber die Karriere von Bennet bisher deutlich besser gelaufen. Irgendwie hat Aito da recht behalten. Das unterscheidet eben den Profi vom Amateur . -
@nur_dabei sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Tatsächlich ist aber die Karriere von Bennet bisher deutlich besser gelaufen.
Obwohl jetzt ja Zylka zumindest wieder in der BBL gelandet ist, während jetzt Bennet wieder Probleme hat einen konstanten Rosterplatz zu finden.
Im Endeffekt hat es für Alba zumindest bei beiden nicht ganz gereicht, aber jeder Rotationsspieler bei einem anderen BBL Team ist ja eigentlich auch schon ein Gewinn.
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@FitzRoyal na dann hoffen wir mal, dass dies so stimmt und vor allem noch weiter Personalien verkündet werden.
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Wird langsam Zeit für die Meldung zu Spagnolo und Thomas.
Oder Spagnolo macht den Reuvers wenn er so weiter spielt -
Ich hoffe das G.Procida und S.Fonteccio Ihrem Landsmann erzählt haben wir gut er es hier in Berlin haben kann ;).
Alba scheint ein gutes Sprungbrett für Italiener zu sein.
Die Woche wird sicherlich was passieren.Das gute ist, das es bis auf M.Eriksson keine weiteren Abgänge mehr geben wird! Heisst jetzt kaufen wir ein.
Wo ist eigentlich @malote :)?
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@tobsen123 Bei Zylka scheint es nach dem was man so gehört hat tatsächlich ein Einstellungsproblem gegeben zu haben. Habe seinen Abgang auch so verstanden, dass er nicht den “harten” Weg über Bernau gehen wollte. Sein basketballerisches Talent steht meiner Meinung nach außer Zweifel. Hoffe, er ist jetzt im Kopf auch so weit, dass er es nach der Station Belgien schafft, sich in der BBL zu etablieren. Gute deutsche SG gibt es ja auch nicht wie Sand am Meer.
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@Peacebrother37 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Wird langsam Zeit für die Meldung zu Spagnolo und Thomas.
Oder Spagnolo macht den Reuvers wenn er so weiter spieltUm den Reuvers zu machen bräuchte er schon eine Art Vertrag bei Alba.
Es besteht die - wenn auch nicht riesige - Möglichkeit, dass die Timberwolves Spagnolo über den Teich holen und ihm einen 2-way-contract geben. Dann bekommt Real Madrid immerhin noch etwas Geld. Wenn sie den Vertrag jetzt auflösen, gibt es nichts. Ansonsten wäre den T-Wolves ein Einsatz “ihres” Spielers in der Euroleague (Real oder Alba) sicher lieber, als weiter bei einem italienischen Mittelklasseteam.
Von einem Jahr Leihe hat Alba nichts, da haben die wenig Spaß dran. Für nur ein Jahr können sie besser einen Spieler verpflichten, der sofort abliefern kann. Für Real ist es egal, ob sie ihn ein weiteres Jahr nach Italien oder nach Berlin verleihen würden (nein, die sehen Alba nicht wirklich als Konkurrenz in der EL, egal ob mit oder ohne Spagnolo). Wenn sie nicht jetzt den Vertrag um mehrere Jahre verlängern. Daran hat wiederum Spagnolo nur Interesse, wenn er von Real die klare Perspektive für das A-Team in einem Jahr bekommt.
Es ist alles nicht so einfach.
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Wer weiß ob Spagnolo nicht schon einen Vertrag von Alba hat
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@Peacebrother37 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Wer weiß ob Spagnolo nicht schon einen Vertrag von Alba hat
Ich denke dass, wenn das der Fall wäre, würde er schon angesagt worden sein.
Ich befürchte, da will man warten wir er sich in der WM präsentiert und dementsprechend wie viel sein Wert sich steigert. Die Vorbereitunsspiele zeigen da, als könnte er stark abliefern. Und wenn das der Fall ist, befürchte ich, dass Alba dann raus aus der Verhandlung sein wird.
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Reuvers hatte auch schon nen Vorvertrag unterzeichnet
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@Peacebrother37 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Wer weiß ob Spagnolo nicht schon einen Vertrag von Alba hat
Bin da völlig bei dir.
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@Junes Bzgl. Favors wäre es aber erneut eine Abkehr von der eigentlichen Philosophie ALBAs, Personal auch immer mit einer mittelfristigen Perspektive zu verpflichten. Granger war hier wohl eine Ausnahme. Bei Favors sehe ich aber eher als Gegenbeispiel Greg Monroe. Was will Favors in der EL, wenn der Weg in die NBA zurück unwahrscheinlich ist? Auch wenn ich mit Dennis Schröder oft nicht einer Meinung bin, aber will Favors in seinem Alter ein Jahr lang bei ALBA an seinem “game” arbeiten? Sicherlich hat er eine andere Motivation als ein (angeschlagener) Kleber, weil er derzeit keinen Platz in der NBA hat, aber warum sollte er in Europa auf Geld verzichten für eine sehr vage Perspektive? An sich kann es für Favors nur darum gehen, in Ostasien (China, Philippinen) wie manch anderer Haudegen (Monroe, Dwight Howard, Andray Blatche) noch möglichst viel Geld mit seinem Können herauszuholen und nicht zum EL-Klub mit dem geringsten Personalbudget zu wechseln.
Ansonsten würde natürlich Favors bei ALBA in der Offense viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und so auch anderen Platz schaffen. Aber eigentlich würden Spacing und defensive Rotationen leiden. Nach der Verlängerung von Koumadje und ohne Sikma müsste man nach einer Verpflichtung von Favors dann eigentlich das komplette Spiel von ALBA auf den Kopf stellen und wäre selbst dann in der EL nicht sonderlich erfolgreich. Wenn Koumadjes “game” weiter wachsen und Spielanteile ausgebaut werden sollen und dann Favors dazu … nee, ernsthaft, das würde IMHO in der EL nicht funktionieren. Einer von beiden, okay, aber beide …
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@nur_dabei
Die Wolves haben derzeit Luke Garza und Jaylen Clark unter 2-way contracts, sowie einen dritten Matt Ryan vorgelegt. Da diese Verträge nicht garantiert sind, wird es im Laufe der Saison Veränderungen geben, aber Spagnolo steht für die Wolves absolut nicht auf dem Radar 2023/2024, da er nicht in der sl vorstellig wurde. -
Er war für die Summerleague eingeplant, konnte dann aber wegen einer Verletzung nicht spielen. Also dass er absolut nicht auf dem Radar stand, kann man nicht sagen. Zumindest wollte man ihn in der Summerleague sehen. Und beim Trentino Cup hatten sie auch einen Scout vor Ort. Aber ja, die Chance / Gefahr, dass er diesen Herbst über den Teich geht, ist recht gering.
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@nur_dabei 3? Lt. ALBA nur ein Jahr, oder?
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@nur_dabei sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Matt Thomas ist für
3[Edit: 1] Jahrefix@nur_dabei Man
Jetzt wurde aus dem WOW nur ein uih.
Bestimmt auf die 3 Jahre NBA-Erfahrung reingefallen.
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@Arne1000 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Super, auf den freue ich mich sehr… Und er hat deutsche Wurzeln… Obacht, Gordon Herbert
Das wäre dann ein Obstupgrade
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@Arne1000 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Super, auf den freue ich mich sehr… Und er hat deutsche Wurzeln… Obacht, Gordon Herbert
Weiß Stoll davon?
Ich freue mich auch auf den. Vor lauter Aufregung habe ich 3 Jahre NBA mit 3 Jahre Vertrag verwechselt. Bringt Qualität und Erfahrung.
Übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass es sich lohnen kann, in der Offseason mal etwas Geduld zu haben. Zu Beginn der Wechselsaison hätte man den nicht bekommen.
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Hier noch einmal ein paar Worte zu/von Maodo zum Wechsel.
Der letzte Abschnitt klingt am schönsten.Viel Süaß Maodo.
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Dieser Beitrag wurde gelöscht!
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@Henk
In einem der Highlight Videos hat er auch einen 3er geworfen und die Mechanik sah sehr clean aus. Vllt kann er mehr als er in der NBA zeigen durfte. Vllt steckt ein kleiner Othello Hunter in ihm und er will diesen Aspekt auf hohem Niveau entwickeln.
Reine Spekulation. -
Kann jemand italienisch? Es lässt sich nicht zum Übersetzer kopieren.
https://sportando.basketball/matteo-spagnolo-sul-rumor-alba-berlino-di-questo-non-parlo/