FRAPORT SKYLINERS wollen mit Energie ins Wochenende der Wahrheit
4.5.2023 um 13:10 von
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Wenn eine Saison bis in den letzten Spieltag hinein spannend ist, viele Tabellenplätze noch lange nicht gefestigt sind und die Platzierungen im Rennen um den Klassenverbleib womöglich erst am letzten Spieltag entschieden werden, dann hat der Basketball wirklich alles aus dieser Spielzeit herausgepresst. Für die FRAPORT SKYLINERS geht es in den letzten beiden Auswärtsspielen in Crailsheim (Freitag, 5. Mai, 20:30 Uhr) und am letzten Spieltag in Göttingen (Sonntag, 7. Mai, 15 Uhr) weiterhin darum, den rettenden Sprung über die rote Linie in Sachen Klassenverbleib zu schaffen.
Stimme zu den beiden Spielen
Klaus Perwas (Headcoach, FRAPORT SKYLINERS) über…
… die Crailsheimer Mannschaft:
„Crailsheim ist eine extrem heimstarke Mannschaft, die rein von ihrer Aufstellung her besser sein müsste, als der Tabellenstand andeutet. Sie haben gute Guards in ihren Reihen, die alle ein wenig was anderes anbieten können. Dazu ist Maurice Stuckey einer der besten deutschen Werfer. Fabian Bleck ist ein erfahrener Deutscher, der viele Positionen spielen kann. Ihr Vierer, Jaren Lewis, ist nur schwer zu stoppen. Auf Center haben sie zwei unterschiedliche Spielertypen, auf die man sich einstellen muss. Insgesamt versuchen sie sehr schnell zu spielen, was es für uns zu unterbinden gilt.
…das Göttinger Team:
„Die Göttinger Ergebnisse und der Fakt, dass sie bereits fest für die Playoffs qualifiziert sind, sprechen eine deutliche Sprache. Sie spielen sehr aggressiven Basketball, sind gut gecoacht, sie haben gute Athleten im Team und können defensiv viel Druck machen. Das Resultat all dieser Dinge kann man in der Tabelle ablesen. Sie sind einfach ein sehr gutes Team und spielen guten Basketball.
… den Schlüsselfaktor für die beiden Spiele:
„Der alles entscheidende Faktor wird unsere Energie sein. Wir müssen unsere Energie nutzen, um der Heimmannschaft unseren Spielstil aufzudrücken. Wir müssen unser Tempo, unsere Spielkontrolle durchsetzen und dürfen die Gegner nicht ins Laufen kommen lassen. Wichtig ist, dass wir in dem Wissen spielen, dass wir noch eine Chance haben, den Klassenverbleib zu schaffen.
Rechenspiele
Rechenspiele sind das Salz in der (Sport-)Suppe und sind noch weit vor dem Sprungball größter Treiber für Anspannung, Vorfreude und Kopfschmerzen vor lauter Zahlenschieberei. Im Grunde ist es aber ganz einfach: Die FRAPORT SKYLINERS sollten tunlichst beide Spiele, mindestens aber eins, gewinnen und müssen dann aber auch noch hoffen, dass die Kontrahenten zumindest einmal, besser zweimal patzen.
Alle weiteren Konstellationen und Rechenexempel nähern sich teilweise dem Bereich der theoretischen Astrophysik in ihrer vorhersagbaren Komplexität. Selbst ein Vierervergleich mit den Teams aus Crailsheim, Weißenfels und Braunschweig scheint aktuell nicht unrealistisch.
Für eine sehr übersichtliche und detailreiche Aufarbeitung der wahrscheinlichsten Szenarien sei an dieser Stelle der stets lesenswerte >> Blog von Timur Tinc << empfohlen.
Zusammenfassend lassen sich aber folgende Thesen aufstellen:
An irgendeiner Art von direktem Vergleich kommen die Frankfurter nicht mehr vorbei. Gut wäre dabei der direkte Vergleich gegen Weißenfels, da man hier beide Spiele gewinnen konnte. Auch ein Dreiervergleich mit Crailsheim und Weißenfels wäre für den Ligaverbleib hilfreich. Ein direkter Vergleich mit Crailsheim wäre nur nach einem Auswärtssieg am Freitag mit mehr als 17 Punkten positiv. Ein Vierervergleich mit Crailsheim, Weißenfels und Braunschweig würde indes wieder für eine Klassenverbleibsparty in Frankfurt sorgen. Schlecht wäre ein Dreiervergleich mit Braunschweig und Weißenfels. Der direkte Vergleich mit Braunschweig gehört bereits den Niedersachsen.
Vor den letzten beiden Spieltagen rund um dieses Wochenende steht Crailsheim mit elf Siegen da, Weißenfels und Braunschweig mit jeweils zehn und die Frankfurter mit neun.
Der Frankfurter Kader
Brandheiß waren beim Heimsieg gegen Würzburg Jordan Theodore und Marcus Lewis. Beide waren vor allem von der Dreierlinie wahre Dauerbrenner und trafen sechs von acht (Theodore) und sieben von neun (Lewis). Mit 28 Punkten wurde Jordan Theodore Topscorer des Spiels, Marcus Lewis folgte auf dem Fuße mit 25 Zählern. Definitiv zwei Werte, die sich bei den kommenden beiden Spielen wiederholen dürfen!
Große Konstanten im Team von Headcoach Klaus Perwas sind Flügel Lukas Wank und Center Derek Cooke jr. Teamkapitän Wank punktete in den letzten fünf Spielen immer zweistellig, während Überathlet Cooke jr. im selben Zeitraum mit 9.4 Punkten und 9.0 Rebounds immer mit einem Double-Double flirtete.
Welche Version man indes vom Aufbauspieler-Duo Jordan Theodore und Isaiah Washington bekommt, fällt wieder in den Bereich der theoretischen Astrophysik. Das Potenzial in Sachen Punkteausbeute zu eskalieren und an der 30er-Marke zu schnuppern bringen beide mit. Gleichzeitig gab es in den letzten fünf Spielen auch immer wieder Partien, bei denen nur vier, bzw. sechs Punkte erzielt wurden. Dafür trumpften sie dann aber gerne in anderen Bereichen auf. Washington zum Beispiel erzielte gegen Würzburg zwar nur vier Zähler, griff sich aber acht Rebounds und verteilte neun Assists. Erwischen beide am Wochenende Sahnetage, wäre ein sehr großer Schritt in Richtung Klassenverbleib getan.
Der Crailsheimer Kader
Sehr viel Verantwortung ruht im Team von Nikola Markovic auf den Schultern der Guards. Drei der vier Spieler, die regelmäßig zweistellig punkten sind Aufbauspieler. Nach dem Abgang von Otis Livingston nach Bayreuth, schloss Neuverpflichtung James Batemon die Lücke mehr als ausreichend. 15.3 Punkte sind im Schnitt noch mal zwei mehr, als Livingston ablieferte. Dazu kommen mit Edon Maxhuni (12.2 Pkt, 3.8 Ass) und Maurice Stuckey (10.3 Pkt) zwei Spieler, die von der Dreierlinie höchste Gefahr ausstrahlen und in kritischen Momenten schon oft Nervenstärke bewiesen haben.
Der vierte im Bunde der zweistelligen Punktesammler ist Flügelspieler Jaren Lewis, der durchschnittlich 11.1 Punkte und 5.3 Rebounds zum Teamerfolg beisteuert und der Cousin von Frankfurts Marcus Lewis ist -- das Familienduell könnte durchaus spielentscheidend werden. Während Lewis vorzugsweise den Weg zum Korb sucht, findet er in Arunas Mikalauskas (9.3 Pkt) seinen Dreier werfenden Gegenpart auf der Flügelposition. Ein wenig was von allem liefert indes der dritte Flügelspieler Myles Stephens mit 8.0 Pkt und 4.8 Rebounds.
Unter den Körben agieren mit Asbjorn Midtgaard (8.3 Pkt, 4.2 Reb) und Bogdan Radosavljevic (6.2 Pkt, 2.6 Reb) zwei ebenfalls recht unterschiedliche Spielertypen. Denn während Midtgaard nur an der Dreierlinie zu finden ist, um einen Block zu stellen, sollte man Radosavljevic dort nicht frei stehen lassen.
Mit elf Siegen ist Crailsheim noch nicht am sicheren Ufer, spielt also in der Partie gegen Frankfurt noch um den Klassenverbleib und muss dann am Sonntag auch noch zum direkten Konkurrenten aus Weißenfels. Aus Frankfurter Sicht ein Mutmacher könnte der Blick in die Historie sein, denn von bisher sechs Spielen in Crailsheim konnten immerhin satte fünf gewonnen werden.
Der Göttinger Kader
Einiges von dem, was über Crailsheim geschrieben wurde, ließe sich auch auf Göttingen anwenden. Da wäre zum Beispiel die Guard-Dominanz, die in Göttingen aber noch mal etwas mehr auf die Spitze getrieben wurde. Denn mit Mark Smith steht ein legitimer Anwärter auf den MVP-Titel der Saison in Reihen des Teams von Headcoach Roel Moors. Seine 16.8 Punkte, 7.0 (!) Rebounds und 2.8 Assists müssen sich vor keiner Statistik-Zeile der Liga verstecken. Neben ihm steht mit Harald Frey sein kongenialer Partner im Backcourt, der ebenfalls starke Zahlen auflegt: 14.8 Punkte und 4.7 Assists. Dritter in der Göttinger Aufbau-Runde ist Geno Crandall, der zwar nicht ganz so spektakulär auftritt wie seine beiden Kollegen, mit seinen 12.0 Punkten, 3.4 Rebounds und 4.3 Assists dennoch extrem großen Wert für sein Team hat.
Die Entdeckung der Saison steht passenderweise auch im Überraschungssteam der Liga. Till Pape kam aus der ProA nach Göttingen, um mit 11.3 Punkten und 3.6 Rebounds zu den besten deutschen Spielern zu avancieren. Der Power Forward ist mit 43.9% Dreierquote treffsicherster Göttinger.
Auf den weiteren großen Positionen stehen mit Rayshaun Hammonds (11.1 Pkt, 5.2 Reb), Javon Bess (9.7 Pkt, 3.6 Reb) und Harper Kamp (7.1 Reb, 2.5 Reb) drei grundsolide Big Men, die ihrem Team unterschiedliche Facetten liefern können.
Göttingen ist bereits sicher in den Playoffs, steht auf Platz fünf der Tabelle und möchte diesen auch unbedingt halten. Am Dienstag verloren sie das Spiel gegen Spitzenreiter Bonn deutlich mit 60:95, merkten aber da bereits an, dass der volle Fokus auf dem Spiel gegen die FRAPORT SKYLINERS liegt. Am vorletzten Spieltag der Liga haben die Göttinger zudem frei und können sich bereits auf ihr Heimspiel gegen die Frankfurter vorbereiten.
Die letzten Spieltermine
· Freitag, 5. Mai um 20:30 Uhr in Crailsheim
· Sonntag, 7. Mai um 15 Uhr in Göttingen
Pressemitteilung: Fraport Skyliners