@Amazonas
Wie die spielerische Qualität war, kann ich gar nicht genau beurteilen, weil es so ein Spaß gemacht hat, Teil des Spiels zu sein, dass es einfach nur ein tolles Spiel war. Teil des Spiels in diesem Fall wirklich wörtlich gemeint, es macht wirklich den Eindruck, fast direkt auf dem Feld zu stehen, wie hat dieses Gefühl gefehlt.
Wie schon ein Vorredner sagte, nach Anschauen der Aufzeichnung verliert das Spiel gegenüber dem Liveeindruck, gerade im 2. V. gab es doch auch bei Lila viel Leerlauf und individuelle Unzulänglichkeiten, bevor dann El-Amin zur Hochform auflief. Aber Roijakkers ist nun mal kein Alchimist, soviel Qualität haben wir bezogen auf den ganzen Kader auch nicht beisammen, dass man einem Gegner wie Ulm 40 min das eigene Spiel aufzwingen kann, und anderen ja auch nicht, wie wir gesehen haben.
Das mit dem “Teil des Spiels” zu sein, ist vielleicht wirklich das, was man als Magie der Lokhalle bezeichnen kann. Wenn mich meine Erinnerung nicht trübt ist dies damals während des EuCh-Finales geboren worden. Besonders schön hat das Paul Nilsen zum Ausdruck gebracht. Ein anderer Blogger gebrauchte für das Lokhallen-Publikum den Begriff “partizan crowd”: 12 Spieler in Uniform auf dem Parkett und 3.000 +x Partisanen auf den Rängen, die in den Kampf eingreifen und damit Spiele gewinnen, die man eigentlich nicht gewinnen kann.
…. dass der Fanclub vor dem Spiel doch ganz schön lange gebraucht hat, bis er bereit war, ein bisschen in die Stimmung zu investieren, da war der Nachbarblock doch um einiges ausgeschlafener.
Da standen die wirklichen Partisanen, die mussten nicht auf ihren “Einpeitscher” warten …… 🔨
Was auch lustig ist: Göttingen befeuert bei den Gegnern allerorten Trainerdiskussionen, die wie das Amen in der Kirche im Anschluss an deren Niederlagen gegen Lila ausbrechen: Tübingen, Hagen und nun Ulm. Wie kann man gegen diese limitierten Göttinger nur verlieren?!
Vielleicht funktioniert es so rum: ein low budget Team überwindet seine Limitierung ein Stück weit durch ein gut (wenn auch mit Risiko) zusammen gestelltes Team mit einem Coach, der zwar der jüngste der Liga, aber taktisch durchaus schon ein Fuchs. Für mich keine Übertreibung, dass Stefan Koch in seinem (übrigens vorzüglichen) Kommentar auf “Telekombasket” die Formulierung “möglicher Trainer des Jahres” gefunden hat …
Gegen so ein Team, kann man dann auch schon mal verlieren.
Jeder, der damit nicht zurechtkommt, darf sich ruhig das Interview mit El-Amin im Anschluß an die Übertragung zu Gemüte führen: “We’ve been playing for respect the whole season, we felt that the league doesn’t respect us.”
Ein Schelm wer Böses dabei denkt, oder gar an Ulm und den ASD …😉