Guter Start nicht nutzen können
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Guter Start nicht nutzen können
Guter Start nicht nutzen können
Am 17. Spieltag des BKT EuroCup unterliegt ratiopharm ulm gegen Aris Midea Thessaloniki mit 66:86. Somit heißt auch am letzten Spieltag auswärts gegen Mincidelice JL Bourg en Bresse die Mission: Heimrecht im Achtelfinale.
Der Mittwochabend bescherte auf so vielen Ebenen besondere Momente. Anlässlich des ratiopharm ulm „Tag der Pflege, präsentiert von den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, waren 2100 Pflegekräfte aus der Region in der ratiopharm arena zu Gast, die gemeinsam mit allen Uuulmern auf den Rängen für eine lautstarke Atmosphäre sorgten. Diese großartige Unterstützung hielt bis zur letzten Sekunde an. Beim Stichwort Atmosphäre dürfen die Gästefans vom Traditionsklub Thessaloniki nicht unerwähnt bleiben. Die zahlreichen Griechen trugen zu einer stimmungsvollen Kulisse bei, brachten damit wahren Europapokal-Flair in die Halle. Einen emotionalen und unvergesslichen Augenblick erlebten unsere Specials in der Halbzeit, die auf dem Parkett vor tausenden Zuschauern ein Showspiel untereinander absolvierten. Anfeuerungsrufe und tosender Applaus erzeugten viel Begeisterung und viele glückliche Gesichter. Für einen perfekten Abend fehlte am Ende nur der Heimsieg. Mit dieser Niederlage wurde der erste „Matchball für das Heimrecht im Achtelfinale vergeben. Am kommenden Dienstag wartet zum Showdown Tabellenführer Bourg en Bresse.
Keyplayer: L.J. Figueroa startete wie schon häufiger in dieser Saison brennendheiß in die Partie. Es machte zunächst den Anschein, dass jeder Ball, der in Richtung des Korbes abgefeuert wurde, hineinfiel. Insgesamt 13 Punkte standen nach dem ersten Viertel auf der Habenseite des Dominikaners, darunter drei von drei aus dem Dreierbereich. In der zweiten Hälfte konnte er jedoch an diese herausragenden Leistung nicht mehr anknüpfen -- so stehen 14 Punkte, zwei Rebounds und zwei Steals im Statistikbogen. Neben Figueroa legte Center Trevion Williams ebenfalls eine zweistellige Punkteanzahl auf. Der Center kam am Ende auf 14 Punkte, fünf Rebounds und vier Assists.
Spielverlauf
Er hat es wieder getan -- keine Minute war das Spiel alt, bediente Passgenie Trevion Williams den nach vorne gelaufenen Figueroa mit einem seiner gefürchteten „Quarterback-Pässen vom Zonenrand. Es war ein fulminanter Auftakt mit viel Offensivpower auf beiden Seiten. Fast jeder Angriff führte zu Zählbarem. Allen voran die Uuulmer waren in der Anfangsphase nicht zu stoppen, blieben nach etwas mehr als fünf Minuten makellos aus dem Feld und erzielten bereits 19 Punkte. Der Gast ließ sich jedoch vom Uuulmer Offensivspektakel nicht beirren, zeigte sich ebenfalls aus dem Dreierbereich hochprozentig (5/8 -- 57,1%). Auch in der Folge erlosch das Feuerwerk auf Uuulmer Seiten nicht, so führten 87% aus dem Zweierbereich und 80% von jenseits der Dreipunktelinie zu einer kleinen Führung nach dem ersten Spielabschnitt (26:23). Die Griechen erhöhten im zweiten Viertel die defensive Intensität und verteidigten deutlich aggressiver, was den offensiven Rhythmus der Ulmer bemerkbar störte. Die spielerische Leichtigkeit ging abhanden, Fehler schlichen sich ein und es musste Spielzug für Spielzug hart gearbeitet werden. Bezeichnend dafür, markierte Trevion Williams die ersten Punkte im zweiten Viertel nach knapp vier Minuten an der Freiwurflinie und beendete den 8:0 Lauf. In dieser Phase generierte das Team kaum offene Wurfmöglichkeiten, fand aber aufgrund der robusten Gangart der Gäste einige Male den Weg an die Linie. Kurz vor der Halbzeit ergaben sich mit entschlossenen Attacken zum Korb dann doch Lücken im Abwehrbollwerk. Thessaloniki allerdings trat in der Halbfeldoffensive weiterhin effizient auf und zog zur Pause auf neun Punkte davon (40:49, HZ.).
Unmittelbar nach der Halbzeit zirkulierte der Ball zwar besser durch die Offensivreihen, dennoch behielt die griechische Defensive meist die Oberhand. Auf der anderen Seite des Feldes gelang der Zugriff allerdings nicht. Nach 25 gespielten Minuten stand der Gast bereits bei 67 Punkte. Demnach sahen sich die Ulmer Mitte des dritten Viertels einem 14:2 Lauf und 21 Punkten Rückstand gegenüber. Auch wenn die Defensive einige Stopps generierte, stockte die orangene Offensivmaschinerie nach wie vor. Das Team biss sich regelrecht die Zähne aus, somit blieben Erfolgserlebnisse aus. Der Start ins letzte Viertel war vielversprechend, ein schneller 5:0 Lauf und zügige drei Mannschaftsfouls der Griechen erweckten letzte Hoffnungen. Die Ulmer kämpften, gaben keineswegs auf und kamen nochmals auf 15 Punkte ran. Am Ende reichte das Aufbäumen nicht, um die achte Niederlage im EuroCup abzuwenden.
Orange Mixed-Zone
Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an Aris zu einem verdienten Sieg. Außer im ersten Viertel haben wir keine Lösungen gefunden, um Stopps zu kreieren und sie auf ihrem Weg zum Korb aufzuhalten - hauptsächlich in der Defensive konnte wir ihrem Druck nicht standhalten. Speziell Toliopoulos und Harrell haben gute Positionen mit einer einfacheren Entscheidung ermöglicht bekommen. Wir waren zu nachlässig mit dem Ball und haben viele zweite Chancen hergeschenkt -- so konnten sie im ersten Viertel weiter im Spiel bleiben. Offensiv haben wir keine Lösungen finden, weil sie uns mit einer höheren Aggressivität aus dem Rhythmusbringen konnten. Sinnbildlich dafür ist, dass wir mit neun Punkten Rückstand ins dritte Viertel gegangen sind und bei ihrem Lauf in den ersten fünf Minuten kein einziges Foul gezogen haben -- an dieser Stelle müssen wir einen besseren Job machen.