Göttinger Gefahrenpotenzial
-
Göttinger Gefahrenpotenzial
Die Veolia Towers setzten ihren Auswärtsmarathon am Samstag (11.11.) mit einem Gastspiel bei der BG Göttingen fort. Geht es nach den Hamburgern, entscheidet die Defensive im richtungsweisenden Mittelfeld-Duell. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr -- DYN überträgt live.
Nach nur einer Nacht in den eigenen Betten geht der Auswärtsmarathon für die Veolia Towers weiter. Sachen packen, trainieren, ein gemeinsames Mittagessen im Hotel Wälderhaus und dann ab in den Teambus. Denn schon am Samstag (11.11.) sind die Hamburger in der easyCredit Basketball Bundesliga bei der BG Göttingen gefordert. Doch auch den Veilchen, so der Spitzname der Niedersachsen, blieb vor dem Spieltag nicht unbedingt viel mehr Zeit in den heimischen Federn. Noch am Mittwoch waren die Lilanen im international viertklassigen Europe Cup in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, unterwegs. Aber nicht nur die knapp bemessene Vorbereitungszeit auf den siebten Spieltag verbindet die beiden Kontrahenten. Ähnlich wie die Hanseaten erleben auch die Göttinger derzeit, wie zehrend der Spagat zwischen zwei Basketballwelten sein kann.
Spielbeginn im richtungsweisenden Mittelfeld-Duell ist um 18.30 Uhr. Ab 18.15 Uhr gibt es die ersten Live-Bilder bei DYN -- dem neuen Zuhause für Basketballfans. Kommentiert wird von Stefan Koch.
Benka Barloschky: „Wir treffen in einer gefährlichen Situation auf Göttingen. Sie haben unter der Woche ein sehr knappes Spiel gewonnen. Die Mannschaft hat auf den Guard-Positionen viel Scoring-Potenzial, kann aus unterschiedlichsten Positionen kreieren und abschließen. Dazu Bodie Hume, der als Forward ebenfalls schon für viel Trouble bei gegnerischen Teams gesorgt hat. Wir müssen sie stoppen. Es wird darauf ankommen, dass wir für eine defensivorientierte Partie sorgen. Und darauf müssen wir unseren Fokus legen. Wir haben in der letzten Zeit weitere Defensivvarianten in unser Spiel mit eingebaut. Das hat der Mannschaft sichtbar gutgetan. Aber ich würde jetzt nicht sagen, dass unsere Steigerung sprunghaft war. Vielleicht wirkt es von außen so. Aber intern ist es ein stetiger Prozess. Und dass sich die Mannschaft in kleinen Schritten verbessert, das erlebe ich jeden Tag.
Unten drin und oben auf
Unterschiedlicher könnten die Ergebnisse bisher kaum sein. Im heimischen Ligabetrieb rutschte das Team von Olivier Foucart nach zuletzt drei Niederlagen in Serie bis auf Platz 14 ab. Im internationalen Wettbewerb dagegen thront die BG Göttingen mit vier Siegen aus vier Spielen an der Spitze ihrer Vorrundengruppe. Der letzte Erfolg konnte, trotz zwischenzeitlicher 17-Punkte-Führung, allerdings erst in letzter Sekunde gefeiert werden. Deondre Burns avancierte mit 17 Zählern, darunter auch die zwei entscheidenden zum 86:85, zum Matchwinner.
In der easyCredit BBL hatte die Rolle des Topscorers zuletzt Guard-Kollege Umoja Gibson (18 PpS) inne. Doch auch seine 35 Punkte konnten am letzten Wochenende die Niederlage beim zuvor sieglosen SYNTAINICS MBC nicht verhindern. Mit Bodie Hume (11) und Fedor Zugic (10,5) kommen zwei weitere Akteure auf eine zweistellige Punkteausbeute. Diese vier variablen Scorer in ihren Wirkungskreisen einzuschränken, wird eine Hauptaufgabe für die Defensive der Veolia Towers.
Defensive soll das Spiel entscheiden
Die deutsche Rotation der BG Göttingen wird angeführt von Zach Ensminger. Der Sohn von BBL-Legende Chris Ensminger bestätigt mit durchschnittlich 8,3 Punkten seine stark aufsteigende Entwicklungskurve. Ex-Hamburger Osaro Jürgen Rich liefert in knapp 12 Minuten Einsatzzeit pro Spiel neben viel Hustle auch 5,5 Punkte sowie 2,0 Rebounds. Routinier Harper Kamp konnte verletzungsbedingt in dieser Saison noch keine Partie absolvieren. Der für ihn aus Würzburg zurückgeholte 2,18-Meter-Mann Philipp Hartwich fehlt nach einer Ellenbogen-OP ebenfalls.
Ohne die beiden Big Men ist es vor allem die Defensive, die sich bei der BG Göttingen in den bisherigen BBL-Auftritten als Achillesferse entpuppte. Mit durchschnittlich 98,0 Punkten kassieren die Veilchen die zweitmeisten gegnerischen Zähler. Die Niederlage im BBL Pokal Achtelfinale eingerechnet, standen in drei von fünf nationalen Auftritten mehr als 100 Punkte für die Kontrahenten auf der Anzeigetafel. Dessen ungeachtet steht ein offensiv geführter Schlagabtausch aber nicht auf dem Gameplan von Head Coach Benka Barloschky.