Gastspiel bei spanischer Talentschmiede
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Gastspiel bei spanischer Talentschmiede
Am Dienstag (31.10.) treffen die Veolia Towers Hamburg im BKT EuroCup auswärts auf Joventut Badalona. Der Industriestadt-Klub gilt als eine der größten Talentschmieden Spaniens. Spielbeginn ist um 20.30 Uhr -- Magenta Sport überträgt ab 20.20 Uhr live aus dem Palau Municipal d’Esports de Badalona.
Auf die Pflicht folgt die Kür. Und so geht es für die Veolia Towers Hamburg nur drei Tage nach dem Sieg in Heidelberg mit der nächsten Herausforderung auf internationalem Parkett weiter. Das Gastspiel am Dienstag (31.10.) bei Joventut Badalona ist bereits das zwölfte Pflichtspiel der Hanseaten in etwas mehr als fünf Wochen. Und in erster Linie eine weitere Lernerfahrung für die jungen Hanseaten. Denn die Rollen vor der Partie des fünften Spieltages in der Vorrundengruppe A sind klar verteilt. Die Hausherren, für die die vergangene Spielzeit im zweithöchsten europäischen Klubwettbewerb erst im Halbfinale gegen den späteren Champion aus Gran Canaria endete, sind folgerichtig der Favorit. Doch wie heißt es so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Spielbeginn im bis zu 12.500 Fans fassenden Palau Municipal d’Esports de Badalona ist um 20.30 Uhr. Die Liveübertragung inklusive Vorberichterstattung beginnt bei Magenta Sport bereits zehn Minuten früher. Kommentiert wird die Partie von Christoph Stadler.
Niklas Krause: „Badalona ist eines der besten Teams im EuroCup. Es ist ein sehr erfahrenes Team mit Spielern, die auf europäischem Niveau schon alles gesehen haben. Trotz der hohen individuellen Klasse spielen sie als Team gut zusammen. Wir freuen uns auf die Herausforderung. Persönlich versuche ich einfach aus den Erfahrungen, die ich im EuroCup sammeln kann, zu lernen. Das Spiel dort hat nochmal ein anderes Tempo. Kleine Fehler werden direkt bestraft und man muss immer hoch konzentriert spielen. Ich bin ein junger Spieler und kann aus jedem Spiel etwas mitnehmen.
Die goldene Generation geschmiedet
Joventut Badalona ist keinesfalls nur ein Klub, es ist der Klub, La Penya. Dieses Selbstverständnis wächst bei den Grün-Schwarzen aus der Industriestadt im Nordosten von Barcelona seit 1930. Neben Real Madrid ist der Euroleague-Sieger von ’94 der einzige Klub, der seit Gründung ununterbrochen in der stärksten nationalen Liga Europas vertreten ist. Spätestens seit dem Anbruch des aktuellen Jahrtausends hat sich der vierfache Meister (66/67, 77/78, 90/91, 91/92) zudem auch einen Namen als Goldschmiede gemacht. Mit Rudy Fernandez, Ricky Rubio, Alex Mumbru und Raul Lopez entsprangen gleich vier Eckpfeiler der goldenen Generation der spanischen Nationalmannschaft der Nachwuchsabteilung Badalonas.
Auch in den letzten Jahren brachte Badalona zahlreiche vielversprechende Talente hervor. Der wohl derzeit namhafteste ist Joel Parra. Der 23-Jährige spielte sich im traditionell blockartig-gestreiften Trikot zunächst in die Nationalmannschaft, dann folgte ein Wechsel nach Barcelona. Mit Arturs Zagars spielte sich im vergangenen Sommer ein weiterer Absolvent auf die große Basketballkarte. Den Feinschliff seiner Ausbildung erhielt der Lette von 2017 bis 2022 in Badalona. Fast zeitgleich durchlief auch Landsmann Kriss Helmanis, Sohn der Bamberger Legende Uvis Helmanis, die Jugendmannschaften Badalonas. Aktuell steht er in Tübingen unter Vertrag.
Die Mischung macht‘s
Auch das aktuelle Team ist gespickt mit zahlreichen Talenten, denen viele erfahrene Akteure zur Seite stehen. Getragen wird die Mannschaft vom 32-jährigen Ex-Münchner Deshaun Thomas (16,8 PpS). Der gemeinsam mit Vladimir Brodziansky (10,8), Andrew Andrews (9,5) sowie Pau Ribas (9,0) und Ante Tomic (9,0) ein schlagkräftiges Veteranen-Quintett bildet. Die Eigengewächse Yannick Kraag (8,2), Andre Feliz (8,0) und Pep Busquets (6,0) sowie der aus Tel Aviv gekommene Chinanu Onuaku (7,2) runden das Aufgebot ab.
Geht es nach dem Selbstverständnis von La Penya, so ist das Erreichen der Playoffs im nationalen und internationalen Wettbewerb Pflicht. Ergebnistechnisch liegt die Mannschaft von Head Coach Carles Duran zwar im Soll. Doch wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen in Folge und einige Verletzte brachten erste Sorgenfalten nach dem Umbruch im Sommer hervor. Mit der Verpflichtung von Aufbauspieler Kenny Chery haben die Katalanen allerdings bereits nachgebessert. Gut möglich, dass der 1,80 Meter große Guard am Dienstag sein Debut geben wird.
Benka Barloschky: „Richtig rund läuft es in Badalona noch nicht. Sie haben ein wenig mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Zudem hatten sie einen Umbruch in Sommer, eigentlich ziemlich untypisch. Natürlich sind Thomas und Onuaku hochklassige Spieler. Aber so wie ich Badalona kenne, spielen sie einen sehr komplexen Basketball. Und dann dauert es eben etwas länger, bis alles ineinandergreift. Dadurch würde ich mir die Anfangsschwierigkeiten erklären. Ansonsten ist es natürlich eine Mannschaft mit einer guten Mischung -- viel Talent und Akteuren, die schon jahrelang auf höchstem Niveau spielen. Für uns geht es darum, ein gutes Spiel zu spielen und an die Partie in Heidelberg anzuknüpfen. Dabei geht es gar nicht so sehr um das Scoreboard, sondern immer um das nächste Play. Wir müssen im Moment bleiben und dürfen uns nicht vom Spielstand auf der Anzeigetafel aus der Ruhe bringen lassen. Das Wichtigste ist, dass wir aus den EuroCup-Spielen etwas mitnehmen, etwas lernen. Das können wir aber nur, wenn wir im Moment bleiben. Wenn wir aufgrund des Ergebnisses in Panik verfallen, dann bleibt der Lerneffekt aus.