Machtdemonstration von Paris
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Machtdemonstration von Paris
Machtdemonstration von Paris
Die Veolia Towers Hamburg unterliegen Paris Basketball am dritten Gruppenspieltag im BKT EuroCup mit 69:105. Die höchste Saisonniederlage demonstriert den aktuellen Leistungsunterschied der beiden Kontrahenten. Aljami Durham mit 18 Punkten Hamburger Topscorer.
Benka Barloschky: „Jeder, der das Spiel gesehen hat, hat sicherlich den gleichen Eindruck gewinnen können. Paris hat eine unglaubliche Partie abgeliefert. Wir haben versucht uns dagegen zur Wehr zu setzen, aber sie haben verdient auch in der Höhe gewonnen. Das müssen wir respektieren. Wir werden uns das Spiel noch einmal im Video ansehen, daraus lernen und daran wachsen.
Aljami Durham: „Wir haben wirklich gut angefangen. Aber am Ende müssen wir der Leistung von Paris Tribut zollen. Sie haben auf einem unglaublich hohen Level gespielt. Das müssen wir neidlos anerkennen. Wenn wir da hinkommen wollen, dann müssen wir effektiver sein. Aber ich bin mir sicher, wir werden besser. Das ist eine wichtige Erfahrung, die uns voranbringen wird.
Nico Brauner: „Wir müssen aus dem heutigen Spiel unsere Schlüsse ziehen. Im dritten Viertel hat es deutlich besser geklappt als noch zuvor. Wir haben schneller und intensiver gespielt, den Ball schneller laufen lassen. Das war eine andere Offensive gegen ihr Defensivsystem. Damit konnten wir ihnen für eine gewisse Zeit mehr zu schaffen machen. Paris ist eines der besten Teams im EuroCup. Ich denke, sie werden ganz oben mitspielen.
Die ersten Aktionen des Abends hatte noch nicht viel mit Basketball zu tun. Stattdessen musste direkt nach dem Sprungball die Spieluhr korrigiert werden. Und dann nochmal. Und nochmal. Erst mit zehnminütiger Verspätung nahm die Partie an Fahrt auf. Während Gästetrainer Tuomas Iisalo bereits aufgeregt durch seine Coaching Zone wanderte, harrten die 1975 Fans in der edel-optics.de Arena noch stehend zu den Klängen von DJ Direction aus. Mit den ersten Hamburger Zählern des Abends durch Aljami Durham hatten dann auch die Veolia Towers ihren Rhythmus gefunden -- auf dem Parkett und auf den Rängen. Mit einem Fünfer-Wechsel versuchte Paris Basketball Unruhe zu stiften. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Im Gleichschritt vergingen die ersten sechs Minuten der Partie. Nachdem Terrell Gomez sein Team mit einem frechen Dreier zum zweiten Mal an diesem Abend in Führung gebracht hatte, riss der bis hierhin klar erkennbare Faden aber. Das nutzte Paris, um sich mit einem 9:0-Lauf zum Ende des ersten Abschnitts auf 15:26 abzusetzen.
Defensiv gallig, offensiv unpräzise
Und die vor der Partie klar favorisierten Franzosen ließen auch zu Beginn des zweiten Viertels nicht nach. Mit neun unbeantworteten Punkten, zum Teil bedingt durch ein unsportliches Foul von Jonas Wohlfarth-Bottermann, wuchs der Rückstand bis auf 20 Zähler an. Aufgeben gehört aber nicht zum Selbstverständnis der Veolia Towers. Und so arbeiteten sich die Hamburger, angeführt von Energizer Aljami Durham, mit einem 6:0-Zwischenspurt zurück in die Partie. Dass der Run durchaus Gefahr ausstrahlte, bestätigte auch die direkt folgende Pariser Auszeit. Sowohl Tuomas Iisalo als auch sein Kapitän Michael Kessens ermahnten das Pariser Team lautstark zu mehr Ruhe. Doch die galligen Hamburger versuchten ihre Finger in jedes Dribbling und die Hände in jeden Passweg zu bekommen. Auf der anderen Seite des Spielfeldes gelang es den Hamburger allerdings nicht, ebenso präzise zu Werke zu gehen. Nur 18,2 Prozent (2/11) aus der Distanz und 42,9 Prozent (6/14) aus dem Zweierbereich zur Halbzeit waren zu wenig, um die zu keiner Zeit nachlassenden Pariser in Bedrängnis zu bringen. Noch vor dem Ende der ersten 20 Minuten war die Partie für Jonas Wohlfarth-Bottermann bereits beendet. In einem unglücklichen Zusammenstoß mit Nationalmannschaftskollege Leon Kratzer kassierte der Center sein zweites unsportliches Foul und erlebte den 26:52-Halbzeitstand bereits aus der Kabine.
Mit viel Energie und fünf Punkten von Aljami Durham starteten die Veolia Towers in die zweite Spielhälfte. In Kombination zu viel für Paris Basketball, die nur 68 Sekunden nach Wiederbeginn zur Auszeit griffen. Nach der Unterbrechung und vier Punkten von Leon Kratzer, der die Partie trotz Augenblessur zu Ende brachte, blieben die Hamburger aber erstmal weiter am Zug. Ein weiterer Durham-Dreier sowie zwei Punkte aus der Halbdistanz von William Christmas waren das Ergebnis der Energieleistung. Und auch wenn es Paris gelang, durch Punkte von Malcom und Hifi die Distanz zu wahren, sahen die Towers keinen Grund, das Tempo zu reduzieren. Jeder Abschluss der Gäste war nun hart erkämpft, auch weil sich Aljami Durham und Nico Brauner immer wieder über das Parkett nach jedem Ball schmissen. Das Resultat war ein 11:2-Lauf, der Paris zu einer weiteren Auszeit zwang. Das Aufbäumen der Veolia Towers riss auch das Publikum mit. Insgesamt 28 Punkte, und damit zwei mehr als in der kompletten ersten Hälfte, brachten die Hamburger in diesem Abschnitt unter. In den letzten zwei Minuten des dritten Viertels allerdings nur noch zwei. Denen Paris acht gegenüberstellte, sodass es beim Stand von 54:79 ins Schlussviertel ging.
Paris auf einem anderen Level
Die ersten sieben Zähler des vierten Viertels verbuchten die Gäste auf ihrem Konto. Und sorgten damit für den bis hierhin höchsten Rückstand des Abends. Dass die Mannschaft von Benka Barloschky trotz des 32-Punkte-Defizits die Köpfe zu keinem Zeitpunkt hängen ließ, spiegelte einmal mehr die nimmermüde Moral der Hanseaten wider. Aleksander Dziewa per And One, Aljami Durham ebenfalls mit Drei-Punkt-Spiel und Mark Hughes aus der Distanz münzten die Bemühungen der Towers wieder in Zählbares um. Head Coach Benka Barloschky ließ ebenfalls nichts unversucht, um noch möglichst viel aus der Partie, die nun längst entschieden war, mitzunehmen. So erhielt Leif Möller, der nach einer verletzungsgeplagten Vorbereitung seinen vierten Saisoneinsatz verzeichnete, viele Minuten (11:38), um sich auf EuroCup-Level zu akklimatisieren. Auch Paris nutzte die Schlussphase der Partie des dritten Gruppenspieltages, um Neuzugang Mehdy Ngouama zu integrieren. Der Franzose war quasi an jedem Abschluss im Schlussviertel beteiligt. Am Ende leuchte mit dem 69:105 die bisher höchste Saisonniederlage an der Anzeigetafel, die durchaus als leistungsgerecht verbucht werden kann. Denn Paris Basketball demonstrierte eindrucksvoll, dass sie auf einem ganz anderen Level unterwegs sind als die Veolia Towers Hamburg.
Stats: Gomez (4), Hughes (8), Brauner (11), Meisner (4, 6 Reb., 3 Ass.), Dziewa (9, 4 Reb.), Christmas (6, 6 Reb., 3 Ass.), Hinrichs (5, 3 Reb.), Wohlfarth-Bottermann (4), Durham (18)
Hamburg Towers Basketball-Betreibergesellschaft mbH, Kurt-Emmerich-Platz 2, Hamburg, Hamburg 21109, Deutschland
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