Sollten Anglizismen im Basketball durch Deutsche Worte ersetzt werden?
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@ArvySabas11 sagte in Sollten Anglizismen im Basketball durch Deutsche Worte ersetzt werden?:
… der HSV, der BVB, der FC Bayern - da kriegen sie es aber hin…
Nur bei RB Leipzig scheitern die Journalisten, weil alles aus Plastik ist.
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Nochmal zum Thema “ost/west” bzw. “Anglizismen-Affinität” …
Es ist ja eigentlich gar keine rein amerikanische Sportart, die wir hier diskutieren. Sondern es ist eine Abart eines in Nordamerika erfundnen Sports (nämlich FIBA-BB an Stelle von NBA-BB), durchaus mit Unterschieden in den Regeln und vor allem in der Taktik. M.E. hätte sie es verdient, die Unterschiede zur US-Version deutlicher zu betonen. Leider passiert eher das Gegenteil. Alles ist englisch / amerikanisch, und die neue Halle in München heißt sogar “Garden”.
“Westdeutschland” hatte m.E. tatsächlich zur Zeit der beiden Blöcke eine etwas bizarre Entwicklung genommen. Man praktizierte mit Freude nicht nur die richtigen Anglizismen, sondern viel zu viele auch - das ist m.W. Deutschlandspezifisch - so genannte “Scheinanglizismen”, also englisch klingende Wörter, die kein native benutzt (“handy”, “homeoffice”, “dressman”, “public viewing”, “talkmaster” usw. usw.). Das ist eindeutig “zu viel des Guten”, bzw. sogar etwas peinlich. In einem wiedervereinigten Land, wo nicht alle diesen Käse mitgemacht haben, könnte
mandie, die das gemacht haben oder noch machen, das ja mal überdenken.Ein bisschen mehr Eigenständigkeit fände ich daher in Anbetracht der Selbständigkeit des europäischen Basketballs gar nicht so schlecht. Und es wäre interessant zu erfahren, wie das in anderen basketballaffinen Ländern, gesehen wird.
p.s. Wo sich die Anglizismen m.E. sogar schädlich auswirken, ist bei Begriffen wie “pick and roll”. Wie soll ein Sportinteressierter, der keine Basketballnähe hat, das auf Anhieb verstehen? Blöderweise muss dieser Begriff in der gesamten FIBA-Welt verwendet werden (auf wikipedia gibt es Einträge in 14 Sprachen, überall heißt es “pick an roll”, in Italien, in der Türkei, in Polen usw. usw.)
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@arturobandini65 sagte in Sollten Anglizismen im Basketball durch Deutsche Worte ersetzt werden?:
“Westdeutschland” hatte m.E. tatsächlich zur Zeit der beiden Blöcke eine etwas bizarre Entwicklung genommen. Man praktizierte mit Freude nicht nur die richtigen Anglizismen, sondern auch - das ist m.W. Deutschlandspezifisch - so genannte “Scheinanglizismen”, also englisch klingende Wörter, die kein native benutzt (“handy”, “homeoffice”, “dressman”, “public viewing”, “talkmaster” usw. usw.). Das ist eindeutig “zu viel des Guten”, bzw. sogar etwas peinlich. In einem wiedervereinigten Land, wo nicht alle diesen Käse mitgemacht haben, könnte man das ja mal überdenken.
Sorry! Aber auch in der Bundesrepublik Deutschland vor der Vereinigung haben nicht alle mitgemacht. Du solltest Dein “man” vielleicht durch “einige” oder von mir aus “aus meiner Sicht zu viele” ersetzen, da Du durch die Verwendung von “man” meiner Meinung nach völlig überflüssig verallgemeinerst. Musst Du natürlich nicht - wir sind zum Glück ein freies Land. Ich schweife ab, sorry. Aber durch die Vereinigung sind mit Sicherheit nicht mehr “Gegner” überflüssiger Anglizismen dazu gekommen, als vorher schon da waren. Nur meine Meinung. (“just my 5 cent” habe ich hier nicht genutzt, da das für mich ein überflüssiger Anglizismus gewesen wäre…). Mein zweimaliges “sorry” im Text empfinde ich übrigens nicht als “überflüssigen Anglizismus”…
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@arturobandini65 sagte in Sollten Anglizismen im Basketball durch Deutsche Worte ersetzt werden?:
Nochmal zum Thema “ost/west” bzw. “Anglizismen-Affinität” …
Es ist ja eigentlich gar keine rein amerikanische Sportart, die wir hier diskutieren. Sondern es ist eine Abart eines in Nordamerika erfundnen Sports (nämlich FIBA-BB an Stelle von NBA-BB), durchaus mit Unterschieden in den Regeln und vor allem in der Taktik. M.E. hätte sie es verdient, die Unterschiede zur US-Version deutlicher zu betonen. Leider passiert eher das Gegenteil. Alles ist englisch / amerikanisch, und die neue Halle in München heißt sogar “Garden”.
“Westdeutschland” hatte m.E. tatsächlich zur Zeit der beiden Blöcke eine etwas bizarre Entwicklung genommen. Man praktizierte mit Freude nicht nur die richtigen Anglizismen, sondern auch - das ist m.W. Deutschlandspezifisch - so genannte “Scheinanglizismen”, also englisch klingende Wörter, die kein native benutzt (“handy”, “homeoffice”, “dressman”, “public viewing”, “talkmaster” usw. usw.). Das ist eindeutig “zu viel des Guten”, bzw. sogar etwas peinlich. In einem wiedervereinigten Land, wo nicht alle diesen Käse mitgemacht haben, könnte man das ja mal überdenken.
Ein bisschen mehr Eigenständigkeit fände ich daher in Anbetracht der Selbständigkeit des europäischen Basketballs gar nicht so schlecht. Und es wäre interessant zu erfahren, wie das in anderen basketballaffinen Ländern, gesehen wird.
p.s. Wo sich die Anglizismen m.E. sogar schädlich auswirken, ist bei Begriffen wie “pick and roll”. Wie soll ein Sportinteressierter, der keine Basketballnähe hat, das auf Anhieb verstehen? Blöderweise muss dieser Begriff in der gesamten FIBA-Welt verwendet werden (auf wikipedia gibt es Einträge in 14 Sprachen, überall heißt es “pick an roll”, in Italien, in der Türkei, in Polen usw. usw.)
Also ich hab früher noch Blocken & Abrollen gelernt. Und Give & Go hieß Doppelpass. Aber schon der V-Cut war dann englisch…
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@dimeoverdunk sagte in Sollten Anglizismen im Basketball durch Deutsche Worte ersetzt werden?:
Ich kam so ein bisschen unabhängig von der aktuellen Diskussion hier im Thread drauf und wahrscheinlich ufert das dann wirklich aus. Ich erlebe es anekdotisch (also in meiner “Bubble”) so, dass Korrespondenz von ostdeutsch sozialisierten Menschen weniger Anglizismen beinhaltet als diejenige von westdeutsch sozialisierten Menschen.
[@mods: Wenn euch das zu sehr off-Topic wird, gebt mir ne Rückmeldung.]
Die Denkrichtung, die du hier aufmachst, finde ich spannend weil ich mich für Sprache und ihre Entwicklung interessiere.
Die Häufigkeit von Anglizismen bei westlich sozialisierten Leute ist sicherlich signifikant höher. Da hat @arturobandini65 ja auch schon einen guten Erklärungsansatz gegeben.
Ich möchte noch einen zweiten ergänzen: Es kommt auch darauf an, wie sorgfältig man mit Sprache und Begriffen umgeht. In einem Bericht über die DDR-Kabarettszene hab ich gelesen, das in der DDR grade in der Öffentlichkeit viel stärker darauf geachtet wurde, wie man etwas formuliert und welche Begriffe man verwendet, um eben Zensur u.ä. zu umgehen. Und dadurch waren auch die “Empfänger” daran gewöhnt mehr über die Sprache und die Bedeutung von einzelnen Worten nachzudenken und zwischen den Zeilen zu lesen.
Ich kann mir vorstellen, das der Umgang mit Sprache in der BRD lässiger gehandhabt wurde.@Neben-Info: Russisch war keine Alltagssprache in der DDR. Man hatte Russisch als erste Fremdsprache in der Schule, aber bis auf wenige Ausnahmen hat niemand Russisch täglich verwendet oder russische Fernseh/Radio-Programme verfolgt. Mir sind auch keine Worte bewusst, die aus dem Russischen Eingang ins Deutsche gefunden haben. Insofern war die sprachliche Durchdringung der Gesellschaft ne ganz andere als die durch Englisch im Westen.
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@Exil-Berliner sagte in Sollten Anglizismen im Basketball durch Deutsche Worte ersetzt werden?:
@Neben-Info: Russisch war keine Alltagssprache in der DDR. Man hatte Russisch als erste Fremdsprache in der Schule, aber bis auf wenige Ausnahmen hat niemand Russisch täglich verwendet oder russische Fernseh/Radio-Programme verfolgt. Mir sind auch keine Worte bewusst, die aus dem Russischen Eingang ins Deutsche gefunden haben. Insofern war die sprachliche Durchdringung der Gesellschaft ne ganz andere als die durch Englisch im Westen.
Wieder was gelernt. Also, dass es trotz erster Fremdsprache keine Alltagssprache war, war mir bewusst, aber dass es tatsächlich nur wenige Wörter aus dem Russischen ins Deutsche geschafft haben, ist mir tatsächlich neu. In dem Zusammenhang für den unwissenden Westler auch sehr interessant: https://www.bpb.de/themen/parteien/sprache-und-politik/42769/sprache-und-sprachgebrauch-in-der-ddr/ Ich merke gerade, dass ich da auch nach mittlerweile 35 Jahren Wiedervereinigung noch so einige Klischees abzuräumen habe. Auch Deine Info, dass im Osten anders formuliert wird, finde ich sehr interessant. Ist mir persönlich jetzt noch nicht so aufgefallen, aber da werde ich zukünftig auch mal verstärkt drauf achten und das wäre auch der Gegenpart zum Rheinländer, der eher sing Hätz op d’r Zung (sein Herz auf der Zunge) hat und brabbelt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Aber spätestens jetzt sind wir völlig off topic.