@maikusch:
Nix für ungut, aber ein paar User haben zumindest mein Posting zu den Warriors nicht verstanden, oder vielleicht hab ich mich ja unklar ausgedrückt.
Ich hab nicht ohne Grund das “hassen” in Anführungszeichen gesetzt. Weder hab ich etwas an KD auszusetzen noch an der Spielweise der Warriors oder ihren manchmal (für uns subjektiv) etwas gewöhnungsbedürftigen Auftreten einzelner Spieler.
Es ist für mich einfach ähnlich wie mit den Bayern beim Fussball. Ich mag deren Fanszene, ich mag einzelne Spieler, gerade auch ihr sogenanntes “Siegergen”, weil sie trotz ihres Erfolges immer hungrig bleiben. Alles in Ordnung. Nicht mal gegen Hoeness hab ich was. ABER um zum Punkt zu kommen. Trotzdem werd ich eben nie Bayernfan oder Warriorsfan, weil ich es emotional eher mit den Außenseitern halte. Ich mag es nicht, wenn in einem Team drei Superstars spielen, dann noch solche polyvalenten und kämpferisch starken Typen wie D.Green und Iggy im Team sind. Und dann kannst du zur Not auch noch von der Bank starke Rollenspieler bringen, wenn es beispielsweise am Brett beim Rebounding mal etwas hakt.
Das muss man sportlich alles nicht kritisieren, sondern kann es auch bewundern (wie es einige Leute in meinem Freundeskreis als Bayernfans tun). Aber ich kann damit rein emotional nichts anfangen. Wenn ich dann schreibe “so langsam hasse ich die Warriors”, dann will ich damit nur ausdrücken, dass ich es während der Spiele immer schade fand, wenn die Rockets oder die Cavaliers über Minuten hinweg einen zweistelligen Vorsprung regelrecht erkämpfen und für ihre Verhältnisse clever erspielt hatte, aber dann die Warriors mit ihrer individuellen Klasse durch ein paar gute Plays und ein paar ungalublicher Dreier innerhalb von 2 Minuten das Spiel wieder ausgleichen können. Dann gibts von D.Green noch ein bißchen psychologische Kriegsführung (was legitim ist) und gegen die Rockets ein paar (aus meiner Sicht) fragwürdige Schieri-Entscheidungen dazu, und schon wächst in mir eine gewisse Abneigung gegen dieses Team.
Aber nochmal, das sind alles keine Vorwürfe. Sport hat aber was mit Emotionen zu tun. Da denk ich nicht immer nur rational und beglückwünsche das natürlich unterm Strich beste Team. Dass das das beste Team ist, wusste ich auch vorher schon. Und objektiv hätten nur die Rockets sie schlagen können, insbesondere wenn CP3 nicht die letzten 1-2 Spiele ausgefallen wäre und sie ihre Dreier wenigstens mit 25% Quote getroffen hätten. Das macht es dann noch umso ärgerlicher.
@maikusch
Ich habe deinen Post bei meiner Antwort nicht mal auf dem Schirm gehabt.
Wobei ich die Argumentation nicht ganz nachvollziehen kann.
Die Warriors sind nicht das Äquivalent des FC Bayern in der NBA. Sie haben 1 (in Worten: einen) absoluten Top-Spieler nachträglich hinzugefügt (wenn man Iggy ganz am Anfang der „Dynastie“ außen vor lässt). Anders als die Bayern, die nicht ohne Wohlwollen die stärksten Spieler ihrer Konkurrenten „wegverpflichtet“ haben. Wozu sie in der Lage waren, weil es keinen Cap gibt, die Bayern sind also in mehrfacher Hinsicht immer und auf lange Sicht der das Maß der Dinge in der Bundesliga. Das ist wirklich langweilig, zumindest, was die Frage des deutschen Meisters betrifft.
So ist das aber bei den Warriors in der NBA nicht. Sonst wären LeBron, Davis und Harden wahrscheinlich auch schon dort. Und die nächsten Top Talente würden auch nur kurz bei ihren Teams hochgezogen um dann zum Meister zu wechseln. Europaweit hat das eine ähnliche Systematik (Barcelona, Madrid, Premier League). So aber ist da ja nicht in der NBA.
Die Warriors waren mies, haben gute Leute als Rookies verpflichtet und ernten die Früchte für ihre Arbeit. Das geht aber nicht ewig. Und das mit System.
Die Lakers waren lange Zeit oben mit dabei, dann explodiert das Gehalt und die guten Leute gehen weg. Jetzt sind sie im Aufbau und brauchen noch ein paar Jahre und gute Picks bis sie wieder relevant sind. Oder holen durch ihren Spielraum 1-2 Allstars. Das verkürzt den Weg enorm. Manche könne mit guten Picks langfristig nichts auf die Beine stellen (OKC), andere brauchen etwas länger (Philly). Wiederum andere arbeiten einfach schlecht (Sacramento). Und manche Teams rutschen nie so ganz ab (Boston, San Antonio), weil sie einfach clever agieren.
Für den Außenseiter zu sein ist ja löblich, aber dann müsstest du ja im Fall der Fälle auch wieder GSW Fan werden, wenn das andere Team Favorit ist. Dann hättest du ja folgerichtig den Cavs die Daumen drücke müssen im Finale, wenn es die Rockets geschafft hätten (mit 2 Superstars und polyvalenten Spielern wie Ariza oder Tucker, sowie starken Bankspielern wie Gordon oder Luc Mbah a Moute). Und einen cleveren “Decksack” hast du mit Paul inklusive.
Überzogen formuliert: “schlechter zu sein” ist noch kein Grund für mich, dem Team automatisch den Sieg mehr zu gönnen. Weder rational noch emotional ein für mich zwingender Grund.
Und gewöhnungsbedürftig finde ich einige Spieler in der Liga, da sind die Warriors nicht mal weit vorne. Die Rockets sprudeln auch nicht über vor fairen Sportsmännern. Oder die Cavs. Ist ja nicht schlimm. Das sind dann wirklich rein subjektive Maßstäbe. Schwierig, das beurteilen.
Die Warriors spielen dabei sowohl individuell wie Mannschaftlich den (objektiv) erfolgreichsten und (subjektiv) ansehnlichsten Basketball der Liga. Aber es kommen ein paar Teams nach, die ähnlich furios auftreten können. das ist super. Ich halte es trotzdem zu den Warriors. Weil ich Typen wie Curry und Green mag.
Aber bei mir ändert sich das durchaus auch mal, wenn mir andere Spielstile und Teams besser gefallen. Ich bin kein „Erfolgs-Fan“, sondern ein „Spaß-Fan“.