Ein alter Spruch sagt, dass bei einer knappen Differenz immer der Coach Schuld ist.
Man kann nach dem Spiel immer klar beantworten, dass der Wechsel oder das System nicht hätte vom Coach angesagt werden dürfen. Natürlich wusste der Coach das auch vorher, dass er in der Situation aufs falsche Pferd setzt.
Die 3 Starterinnen werden nach 2 Dreiern (und mehreren Fehlwürfen) wieder eingewechselt und kassieren selber dann noch 2 weitere Dreier zum 22:23. Es ist halt blöd, wenn die Spielerinnen auf so einer EM das erste Mal mit solchen Drucksituationen konfrontiert werden.
Winter hat im ganzen Turnier bisher nicht einen Dreier genommen. Wenn ich Soltau ins Post up bekommen will, muss ich dann allerdings eine andere Spielerin draussen postieren, die auch mal wirft. Ging schief. Soltau hat inside nicht finishen können und der Dreier ging daneben.
Allein die kurze Demo des finnischen Assistenztrainers in einer der letzten Auszeiten, wie die Spielerinnen draussen verteidigen sollen, spricht Bände. “mostly harmless”
Coachingfehler gehören zum Spiel genauso dazu, wie verlegte Korbleger und schlechte SR-Entscheidungen. Und sicherlich haben wir auch immer wieder einiges Talent in den Teams. Das reicht aber nicht. Auf einer EM muss man auch etwas aufbringen, was schon Olli Kahn in einem seiner berüchtigten Interviews nach einem Spiel eingefordert hat, auch Mädchen.
Die Finninnen treffen 7 ihrer 8 Dreier in kritischen Situationen (5 vom 22:8 bis zum 22:23 und 2 in der Crunchtime). Wir werfen eher den Airball als dass wir treffen. Die Finninnen habe am Ende nur 11 Fouls, davon 5 im ersten Viertel. Woher auch, wenn unsere Spielerinnen keine Fouls ziehen…
Es ist das Gesamtpaket aus dem, wofür die Coaches Verantwortung tragen, und dem, was die Mädchen aus Parkett bringen.