@login57 um deine Argumentation etwas zu untermauern möchte ich mal ein beispiel geben.
Meine Crailsheim Merlins haben dieses Jahr zugegebenermaßen einen sehr tiefen Kader. Der Spieler mit der längsten Spielzeit im Schnitt ist Chase Griffin, er kommt auf 25:43 min.
Dahinter folgen Dunn, Wysocki, Tiggs und Kotti mit Anteilen zwischen 20 und 25 Minuten.
Nichtsdestotrotz ist das Team das effektivste der Liga.
Wäre doch denkbar, dass das Team nur deshalb so effektiv ist, weil die Spieler immer relativ ausgeruht sind wenn sie zum Einsatz kommen.
Natürlich hängt es auch damit zusammen, dass sie alle nicht mehr die Jüngsten sind, aber scheinbar reicht es noch um zusammen das effektivste Team zu stellen.
Als Wahl-Hamburger habe ich mir im übrigen das Spiel am Wochenende live in der Halle angesehen und möchte jetzt, wenn ich hier schon schreiben, noch ein paar Worte dazu verlieren.
Das Spiel begann mit relativ hoher Nervosität auf beiden Seiten. Köln war in der Lage diese Anfangsnervosität schneller abzulegen und kam folgerichtig zu einem 21:0 Lauf.
Wenn ich mich richtig daran erinnere war während des kompletten Laufes weder Williams noch King auf dem Feld. Im Gegenteil ich war begeistert von der Intensität die Dennis Heinzmann ins Spiel brachte. Defensiv als echter Rim-Protecter fischte er ein ums andere Mal den Ball vom Ring oder blockte den Wurf schon vorher. Offensiv bewegte er sich sehr gut, setzte die Big Men von Hamburg unter Druck und stellte vor allem effektive Blöcke.
Im Vergleich dazu war King ein Schuljunge, der sich von Raffington herumschubsen ließ.
Außerdem stand zu diesem Zeitpunkt Leon Baeck für Richie Williams auf dem Feld. Er glänzte zwar nicht mit besonderem Scoring, jedoch organisierte er die Offense so, dass Hamburg damit überhaupt nicht zurecht kam.
Als Williams und King wieder ins Spiel zurückkamen war die Dominanz sofort wieder gebrochen.
King stellt wieder Blöcke wie ein Waschlappen und Williams dribbelt die Luft aus dem Ball. Keine Bewegung mehr in der Offense, Hamburg kann die Räume zustellen, und es entstehen Steals für Hamburg oder Ballverluste durch schlechte Pässe.
Für mich völlig unerklärlich, was sich euer Coach dabei gedacht hat, die so erfolgreiche zweite 5 dann bis ins letzte Viertel hinein gar nicht mehr zu bringen.
Hewitt auch nur mit so vielen Minuten, weil Robertson irgendwann mit 5 Fouls raus musste.
Auf jeden Fall merkte man der zweiten 5 an, dass ihr Selbstvertrauen völlig weg war nachdem sie beinah 20 Spielminuten am Stück auf der Bank saßen. Die Souveränität die sie noch Ende des ersten und Anfang des zweiten Viertels ausstrahlten war durch die ewige Pause verloren gegangen.
Zu dem bereits erwähnten 5 Sekunden Pfiff von mir nur einen kleinen Anmerkung:
Ich saß nicht mit der Stoppuhr vor dem Stream und habe es im Nachhinein kontrolliert, sondern nur live in der Halle, aber auch für mich kam der Pfiff sehr früh. Gefühlt hatte der Ball die Hände des Einwerfers auch bereits verlassen als der Pfiff kam. Ergo eine sehr knappe Entscheidung.
Abschließend noch ein paar Worte zur Overtime
Zunächst versuchte man es über King, doch nach 2 erfolgreichen Abschlüssen hat sie Wolf sehr gut auf sein Gehampel eingestellt. Für mich war es sehr erschreckend zu sehen, wie sich ein Spieler wie King, der ja doch recht erfolgreich in der BBL war, so von Wolf abkochen lies.
Kommen wir nun aber zum Verlierer des Spiels: Richie Williams.
Nachdem es bei seinen “BBL-Kumpel” King nicht so gut funktioniert hatte beschloss Williams wohl es selber zu richten.
Tat er dann auch für Hamburg.
Das Ball-Movement in der Offense wurde eingestellt und der Ball wurde wieder totgedribbelt. Keine Bewegung und am Ende blieb nur ein “Kopf-durch-die-Wand-Korbleger” kurz vor Ablauf der Shotclock.
Nun aber die entschiedenen Szenen für mich, welche Williams zum Verlierer des Spiels machen.
Ich weiß nicht mehr genau wie der Stand zu dem Zeitpunkt war, aber Köln führte mit drei Punkten.
Canty, der zu dem Zeitpunkt 6 punkte und eine schlechte Wurfquote hatte, zieht zum Korb, stoppt ab, nimmt den weiten 2er und wird dabei völlig unnötig von Williams gefoult. 2er drin plus Zusatzfreiwurf. Der Freiwurf zum Ausgleich geht natürlich rein. Zwischen Foul und Einwurf nach dem Freiwurf lässt sich Williams auch noch auf eine Runde Trashtalk mit Canty ein.
Im darauf folgenden Angriff nimmt Williams völlig überhastet nach wenigen Sekunden einen gut verteidigten 3er, wohl um Canty zu zeigen wo der Hammer hängt. Fakt war, der 3er ging daneben. Hamburg wieder im Angriff. Canty hat den Ball und bekommt einen Block von Wolf, der nun wirklich nicht dafür bekannt ist harte Blöcke zu stellen. Williams versucht weder under novh over zu gehen, sonder hätte gern ein Offensivfoul. Canty nimmt den offenen 3er, trifft und aus 3 Punkten Führung wird innerhalb von wenigen Sekunden ein 3 Punkte Rückstand.
Soviel mal zu meiner objektiven Einschätzung zum Spiel Hamburg Towers gegen Rheinstars Köln