ALBA, Quo Vadis?
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Ein Team zwischen Tradition und Vision
Als ein ALBA-Fan der ersten Stunde, möchte ich in diesem Post die Frage aufwerfen, wie wahrscheinlich eine Rückkehr ALBAs zur nationalen Dominanz respektive zu internationalen Ehren, sprich zukünftigen Teilnahme an der EUROLEAGUE ist. Dabei ist mir die einführende Anmerkung „Fan“ wichtig, da ich mir durchaus vorstellen kann, dass jemandem, der das Treiben in Berlin aus objektiver Distanz betrachtet, die angesprochene Thematik eher uninteressant oder abwegig erscheinen mag. Ebenso mag man mir in diesem Zusammenhang mangelnde Sachkenntnis nachsehen…
Nachdem man jahrelang als Anhänger der Berliner mit nationale Meisterschaften in Serie und europäischem Spitzenbasketball regelrecht verwöhnt wurde, der nationale Wettbewerb ein Selbstläufer zu werden schien und sich anderer Ortens hierzulande gepflegte Langeweile breit machte, sind in der Zwischenzeit aus einem Betriebsunfall (Frankfurt 2004) zwei geworden (Bamberg 2005). An eine Europaliga ohne ALBA musste man sich in der Zwischenzeit in der Spreemetropole wohl oder übel gewöhnen.
Mir stellt sich nun die Frage (… einmal auf den Geschmack gekommen …), ob es langfristig überhaupt als realistisch anzusehen ist, sich in Berlin (wieder) über Jahre hinweg in der europäischen Königsklasse zu etablieren – und das mit solider finanzieller Basis. Oder ist die dazu notwendige nationale Dominanz ein Relikt aus der Vergangenheit, von dem man sich verabschieden sollte? In wieweit ist sportlicher Erfolg im Basketball überhaupt planbar? Weisen die bisherigen Denkansätze und Strategien nach dem Umbruch bei ALBA in die richtige Richtung?
Fragen, zu denen ich gerne die Einschätzung anderer hätte. Gerne von Leuten, die näher an ALBA dran sind, aber auch von objektiven Nichtberlinern.
Auslöser für meine „Sorge“ hinsichtlich eines sog. „dritten Betriebsunfalls“ und somit eines weiteren Jahres ohne ALBA in der EUROLEAGUE ist der – zumindest für mich – überraschende internationale Erfolg der Bamberger. Erinnert man sich daran, in welchem Ausmaß die Berliner in der Vergangenheit von ihren „europäischen Auftritten“ zu profitieren wussten (vor allem in den nationalen Play-Offs …), komme ich nicht umhin, einem Aufeinandertreffen mit den Bambergern in den Play-Offs mit dezenter Skepsis entgegen zu blicken.
Verteidigung und Banktiefe sind zwei weitere Aspekte, in denen ALBA einst auf nationaler Ebene ohne Konkurrenz war, in denen die Bamberger aber mehr als gleichgezogen zu haben scheinen.
Meinen leichten Pessimismus hinsichtlich der Play-Offs mag augenblicklich auch eine dreistellige Punkteausbeute im Angriff gegen zweitklassige Bundesligagegner nicht zu vertreiben. Den – um es mal schmeichelhaft zu formulieren – „erlittenen Imageschaden“ im ULEB-Cup möchte ich dabei, ebenso wie den guten BBL-Start, weder über- noch oder unterbewerten. Gleiches gilt für die beiden letzten Bamberger Auftritte (Ludwigsburg, Frankfurt).
Klar, bis zu den Play-Off Finalspielen ist es noch eine Weile. Hätte trotzdem jetzt schon – vor dem in Bälde anstehenden Spiel der Berliner in Bamberg – eure Einschätzung der Lage. Dabei würde ich gerne eines Besseren belehrt werden und eine positivere Aussicht der Dinge (aus Berliner Sicht) aufgezeigt bekommen. Wenn möglich, ohne dass es - wie es hier schon mal vorkommen kann - ins Polemische abrutscht (a la „Bamberger Schlägertruppe“, „Bauermann gut / schlecht / ALBA-kompatibel“ etc.).
In diesem Sinne…
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On 2006-02-09 22:27, kalelarga wrote:
Mir stellt sich nun die Frage , ob es langfristig überhaupt als realistisch anzusehen ist, sich in Berlin (wieder) über Jahre hinweg in der europäischen Königsklasse zu etablieren – und das mit solider finanzieller Basis.
Also ganz im Ernst: Ich denke schon….Berlin ist nach wie vor ein Top-Verein wird professionell geführt und soweit ich das mitbekommen habe ist auch genug Geld da.
Ich persönlich denke in Berlin sollte mal wieder in einen Spitztentrainer investiert werden ohne die Leistung von Rödl zu kennen oder schmälern zu wollenSorry, ich denk du wolltest jetz am wenigsten eine Antwort von einem Bamberger aber ich denke schon dass Berlin über in absehbarer Zeit wieder voll dabei sein wird, auch in Europa…
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Also ganz ehrlich gesagt:
Ich finde die Entwicklung - so wie sie ist - gerade positiv, und wünsche mir gerade, dass wir in der BBL endlich Abschied nehmen müssen/dürfen von diesem “Betriebsunfall”-Denken. Mit einem Serienmeister wie den Leverkusenern, oder zuletzt den Berlinern kehrt doch wirklich gepflegte Langeweile in der Liga ein. Und diese Saison ist die Liga bis jetzt spannend wie nie:Das Duell Bamberg gegen Berlin steht noch aus, die Playoffs, und erst recht die Meisterschaft werden von den meisten als völlig offen angesehen. Auch im Rennen um den letzten Playoff-Platz, und im Abstiegskampf tut sich einiges - viele/alle Teams sind konkurrenzfähig. Ich finde die Liga sehr gerade sehr attraktiv, und sehe eine positive Entwicklung.
Das heißt nun nicht, dass ALBA “nie mehr Meister werden soll”. Aber ich denke, auch andere Ligen leben davon, dass der Ausgang offen ist, dass nicht nur jedes Jahr die Bayern Meister werden.
Dazu kommt: Mir ist nicht wirklich klar, wieso - vielleicht, weil ich bei den Berlinern schon jahrelang Schwächen auf der Coaching-Position sehe - aber die Berliner haben sich in den letzten Jahren im europäischen Wettbewerb nicht gerade mit Ruhm bekleckert, und liefen immer den Erwartungen hinterher.
Anders die Bamberger, die heute bei AEK Athen mal locker mit 15 Punkten gewonnen haben, und in die Euroleague TOP16 als (hoffentlich) ernstzunehmender Gegner einziehen. Nur gut für den deutschen Basketball. Und auch die Kölner stellen sich im Fiba-EuroCpu ja besser an. Auch wenn’s hart klingt: Ich weine ALBA im internationalen Wettbewerb momentan - auch als deutscher Basketball-Fan - keine Träne hinterher.
Gleichzeitig scheint ALBA die heimische Liga bis jetzt ja zu dominieren. Aber das “interessante” ist: (fast) Niemand ist sich momentan so sicher, dass das in den Playoffs auch so aussehen wird. Und das macht alles wieder spannend. Ich - und vermutlich mit mir noch einige andere Basketball-Fans - wünsche mir keine nationale Dominanz, sondern nationale Spannung und Dramatik.
Soweit meine persönliche Meinung - die Einschätzung für die Zukunft: Ich sah vor der Saison schon Bamberg als Titelfavoriten, und das tue ich immer noch. Alba Ergebnisse in der Liga “riechen” für mich momentan nach “trügerischer” Sicherheit. Und der erste kleine “Knall” könnte schon im Duell gegen Bamberg kommen.
Sorry, wenn ich dann doch auf Bauermann zu sprechen komme - aber ein Coach macht für mich schon gewisse Vorteile aus. Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, warum in Berlin und Köln (und Frankfurt) an erfahrenen Coaches gespart wird, und man auf die relativ unerfahrene “Billig-Lösung” setzt. Da sehe ich Bamberg deutlich im Vorteil.
kalelarga, ich bin mir nicht sicher, ob du da nicht schon ein bißchen voreilig von den “Finalspielen” schreibst und denkst - Wenngleich ich dies bei der bisherigen Dominanz der Berliner diese Saison gut nachvollziehen kann Aber auch den EWE Baskets traue ich es beispielsweise locker zu, die Berliner noch vor dem Finale in den Playoffs rauszuwerfen.
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Hab mir jetzt das alles nur überflogen, weil ich den Titel schon … naja … fand.
Wenn ALBA die Spiele in Köln, in Bamberg und gegen Bamberg verliert, im Pokal ausscheidet und auch in den Playoffs keinen Fuß fässt, können wir uns gerne darüber unterhalten. Ansonsten ist ALBA bisher die Mannschaft mit den meisten Siegen und wenigsten Niederlagen national und hat noch in 2 von 3 Wettbewerben alle Möglichkeiten.
Man muss ja nun wirklich keine Krise basteln, wo keine ist.
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Na Pucki, da hättest mal besser nicht nur überflogen sondern gelesen. Von einer Krise schreibt niemand…
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Und der nächste Bamberger der antwortet. Hoffe mal das sich die Diskussion hier gut entwickelt (nicht so wie in diversen anderen Fred’s mit Bamberg-Beteiligung). Finde das Thema nämlich auch als Franke durchaus spannend.
Natürlich kann man bei Alba derzeit nicht wirklich von einer Krise sprechen, da man in der BBL zurecht an der Spitze steht und teilweise sehr gute Leistungen gezeigt hat. Allerdings hat mich (und die Berliner sicher noch viel mehr) das Abschneiden im ULEB-Cup doch arg entäuscht. Ich hätte vor der Saison eher gedacht das Bamberg in der EL mehr oder weniger Kanonenfutter ist und Berlin international mal wieder ein Ausrufezeichen setzten kann. Eingetreten ist so ziemlich das Gegenteil. Zudem gehen/gingen die Ansprüche ja mittel- bis langfristig dahin, die Meisterschaft als “Abfallprodukt” auf dem Weg zur europäischen Spitze “mitzunehmen”. In diesem Kontext gesehen ist die derzeitige Lage also durchaus nicht uneingeschränkt positiv zu sehen.
Auch in meinen Augen ist die Position des Headcoaches derzeit das größte “Manko” bei Alba. Rödls Defizite liegen aber m.M. nach nicht im taktischen Bereich oder beim Coaching im Spiel oder bei der Motivation des Teams. Ich denke andere Coaches haben ihm bei der Zusammenstellung eines Teams etwas voraus und bei der Fähigkeit einer Mannschaft eine eine “Identität” zu verleihen. Dies hat z.B. Bauermann derzeit in Bamberg, und bezüglich der Identität auch bei der Nationalmannschaft, sehr gut hinbekommen (bei Hagen damals weniger). Hier wäre alba kurzfristig sicher mit einem erfahrenen Coach besser gefahren. Allerdings traue ich Rödl auch zu das in Zukunft besser zu machen, schließlich haben ein Pesic oder Malkovic auch nicht von heute auf morgen alles richtig gemacht (noch nicht mal König Bauermann, siehe Hagen ). Die Frage ist aber wie schnell Alba wieder in Europa etwas reißen und in Deutschland wieder zum Maß aller basketballerischen Dinge will und sich dementsprechend nicht doch nach einem erfahrenen Trainer umsehen sollte.
Ich persönlich würde Rödl schon gönnen das er’s packt und demnächst mal 2 Deutsche Teams in der Euroleague antreten (ob dann Berlin, Köln, Frankfurt oder sonstwer den Platz neben Bamberg einnehmen wäre mir ziemlich egal :-D) Außerdem will ich meine Meinung hier nicht als “wir haben den besseren Coach und ihr Berliner seit sowieso schlechter als Bamberg”-Aussage eines GHP-Fans interpretiert sehen. Mich interessiert’s wirklich und ich freu mich auch über jeden fundierten “auswärtigen” Kommentar über GHP.
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On 2006-02-09 22:48, Flash_Fan wrote:
Dazu kommt: Mir ist nicht wirklich klar, wieso - vielleicht, weil ich bei den Berlinern schon jahrelang Schwächen auf der Coaching-Position sehe - aber die Berliner haben sich in den letzten Jahren im europäischen Wettbewerb nicht gerade mit Ruhm bekleckert, und liefen immer den Erwartungen hinterher.
Anders die Bamberger, die heute bei AEK Athen mal locker mit 15 Punkten gewonnen haben, und in die Euroleague TOP16 als (hoffentlich) ernstzunehmender Gegner einziehen. Nur gut für den deutschen Basketball. Und auch die Kölner stellen sich im Fiba-EuroCpu ja besser an. Auch wenn’s hart klingt: Ich weine ALBA im internationalen Wettbewerb momentan - auch als deutscher Basketball-Fan - keine Träne hinterher.
Hier sollte man doch die Fakten nicht aus dem Blick verlieren.
Bamberg hat sich bis vor drei, vier Jahren weder in der Liga noch in Europa mit irgend etwas bekleckert, weil sie da keine Rolle spielten.
Bamberg steht jetzt in etwa da, wo Alba (besser) 1997/98 stand; zudem haben sie 1995 als bisher einzige deutsche Mannschaft einen europäischen Pokal gewonnen. Leverkusen, eindeutig die Liga dominierend, wurde damals von Dirk Bauermann trainiert und bekam europäisch nichts zustande; im Gegenteil: man hat 1997 den zweiten deutschen Startplatz in der EL verspielt.
Mit den Erfolgen, die leider nun schon einige Jahre her sind, erklärt sich aber auch die Beilrner Anspruchs- und Erwartungshaltung. Das, was für die Bamberger neu und aufregend ist, Meisterschaft, Erfolg in der EL, war in Berlin mehrere Jahre gewissermaßen zum Standard geworden.
Das hat sich verändert, jedoch nicht die Ansprüche, und so erklärt sich auch manche harsche Kritik, die am Erfolg oder Mßverfolg Berlins geübt wird.
Allein aus der Tatsache, daß ein Verein mehrere Jahre hintereinander den Titel holt, Langeweile abzuleiten, halte ich für oberflächlich. Bereits vor dem 6. Titel hatten alle Kommentatoren, allen voran die Leverkusen-Gang im DSF, schon den Abgesang auf Alba angestimmt, und doch hat man vom 5. Platz der Hauptrunde die Playoffs mit einem sauberen Sweep abgeschlossen. Das soll langweilig gewesen sein?
Wenn eine Mannschaft die Playoffs als Meister beendet, sollte man den Erfolg nicht zerreden, egal ob der Titelverteidiger oder eine andere Mannschaft das Rennen macht.
Das gilt auch für die vergangenen europäischen Erfolge von Alba wie auch die gegenwärtigen von Bamberg: alle verdienen sie Anerkennung, nicht Neid und Mißgunst.
Insofern sehe ich bei den meisten Berliner Kritikern Albas eher das Motiv darin, den eigenen Verein positiv nach vorne zu bringen, damit neben den Bamberger und Kölner Erfolgen auch Alba wieder zu einem besseren Stand des deutschen Basketballs in Europa beiträgt.
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hallo, @kalelarga!
willkommen in der realitaet.
auch wenn es trivial erscheint, will ich es noch einmal explizit und schriftlich festhalten:
die meistertitel von frankfurt und bamberg waren kein “betriebsunfall”.jede mannschaft befindet sich in einer gewissen entwicklungsstufe. und die entwicklung geht ueber mehrere jahre. nachdem alba trotz nationaler dominanz international eher blass blieb, war eine neuorientierung notwendig, denn stillstand fuehrt in einer konkurenz zu effektivem rueckschritt. diese neuorientierung wurde in berlin ein wenig verschlafen. der abbruch der meisterserie hatte in meinen augen etwas mit fehlendem erfolgshunger zu tun. der daraufhin erfolgte ‘umbruch’ war etwas zoegerlich. verstaendlich, da man nicht bei null anfangen wollte. nachdem das mit dem umbauen der mannschaft nicht funktioniert hat (po-aus im halbfinale), hat man nun doch einen “neuanfang” gestartet. im zuge der vertragsverlaengerung mit roedl, ende der letzten saison, war von einem 10-jahres-plan die rede: alba-ag, erhoehung des spieleretas, nachwuchsfoerderung,…. und, wenn ich baldi und co nicht unterschaetze, wird dieses konzept nicht auf kurzfristige erfolge angewiesen sein. (das ist ja gerade der sinn einer langfristigen planung)
auf den punkt gebracht: die meisterschaft 05/06 braucht in berlin keiner zu erwarten. und ich frage mich (oder besser euch), was ist so schlimm daran?
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@gemma: Mit dem Betriebsunfall ist nicht eine Meisterschaft Bambergs, Frankfurts oder von einer anderen Stadt gemeint, der Berliner im allgemeinen meint mit Betriebsunfall die letzten 2 Jahre in denen ALBA ohne zählbaren Erfolg ausging. Ursprung dafür sind Äußerungen der Vereinsspitze, die wortwörtlich sagten, dass sich ALBA auch mal solche Betriebsunfälle leisten könne, wenn man dennoch an der Spitze mitspiele.
@guwac: Direkt spricht vllt. keiner davon, aber wenn hier schon von einem dritten Betriebsunfall gesprochen wird, läuft es in diese Richtung.
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Ich kann kalelarga’s “Sorge” durchaus verstehen. Nach zwei Jahren Abstinenz waechst natuerlich der Wunsch, dass Alba mal wieder die Meisterschaft mitnimmt. Aber garantieren, dass es am Ende dann auch tatsaechlich klappt, kann natuerlich niemand. Vielmehr scheint die Meisterschaft offen, wobei Bamberg sicherlich die groesste Herausforderung darstellt.
Wenn man der Einfachheit halber mal bei der Annahme bleibt, dass es am Ende wohl auf ein Duell mit Bamberg hinauslaufen wird, ist die Diskussion ueber Alba’s Erfolgsaussichten bislang weitgehend hohle Theorie. Dies aus drei Gruenden. Erstens ist Alba fuer mich national bislang klar im gruenen Bereich. Gegner wurden z.T. reihenweise entzaubert; auch einige knappe Spiele, wie in Oldenburg, wurden nervenstark entschieden. Zweitens scheint die groesste Unsicherheit vor allem aus dem unterschiedlichen internationalen Auftreten von Alba und Bamberg herzuruehren. Fuer mich sind das aber zwei Paar Schuhe; ganz abgesehen von den unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Natuerlich profitiert Bamberg von den dort gesammelten Erfahrungen. Gleichzeitig kostet der Spass dort allerdings auch Kraefte und die Zeit der Erfolgserlebnisse duerfte mit den Top16 dann auch vorbei sein. Drittens koennte der direkte Vergleich Aufschluss darueber geben, ob Alba’s BL-Siege tatsaechlich Muster ohne Wert sind oder ob Alba doch eher im Stile einer Mannschaft mit EL-Format agiert. So lange diese “Hausnummer” fehlt, faellt ein Urteil einfach schwer. Mittwoch sind wir dann hoffentlich schlauer, und dann macht die Diskussion vermutlich mehr Sinn.
Relativ wenig halte ich uebrigens von der Behauptung, Alba’s groesstes Manko sei der Coach. Trainererfahrungen sind das eine, aber ein Coach muss eben auch zum Verein passen, und hier ist Roedl einfach eine unschaetzbar wichtige Identifikationsfigur.
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Also hier mal eine weitere Sichtweise:
Bin durch und durch Alba-Fan aber muss zugeben, dass ich in der Zeit der Reihen-Meisterschaften am Ende auch nur noch eine Dauerkarte für die Europaliga hatte. In der BBL war es doch für ein paar Jahre sowieso nur die Frage ob man ohne Niederlage durch die Saison kommt oder doch sich mal eine Einfängt. as ist zwar für einen Fan ne tolle Sache, wenn ganz Deutschland vor einem zittert aber auf Dauer auch ziemlich langweilig.
Und die EL hat am Ende ja auch keinen Spass mehr gemacht, da man da nur auf die Mütze bekommen hat!
Das aus der Liga niemand richtig mithalten konnte lag doch daran, dass es damals eigentlich ein Turnhallensport auf Dörfern war und außer Leverkusen keiner genug Power hatte da was entgegenzusetzen gegen Alba.
Aber die Zeiten sind ja zum Glück vorbei!
Man sollte es doch mal über den Tellerrand hinwegsehen.
Wir haben Mannschaften in der BBL die mitklerweile gute Hallen haben und diese auch füllen können. Die Dichte unter den Mannschaften steigt und in den Playoffs kann sich der erste nicht sicher sein, dass er die erste und zwqeite runde schnell beendet. Die Liga wird interessanter für Zuschauer und bessere Spieler. Denn hier in Deutschland bekommt man noch sein regelmäßiges Gehalt. (bisher)
Jetzt müssen es die Mannschaften auch mal schaffen in Europa was zu reißen, damit wir bal wieder nen zweiten EL-Platz bekommen.
Aber schnell zurück zu Alba:
Der Grund, dass es auf einmal bergab ging liegt aus meiner scht darin, dass man zu lange sich an der pesic-zeit ergötzt hat. nix gegen mucki aber unter ihm war es wirklich ein stillstand. sicherlich wurde er meister mit alba aber doch nur weil die systeme von pesic immer noch liefen und die konkurenz noch ne weile bnrauchte um den rückstand aufzuholen. und als das geschehen war war es vorbei mit der alba-herlichkeit.
die trennung kam mindestens ein jahr zu spät.
henrik sollte man eine chance geben und ihn erfahrung sammeln lassen. es ist noch kein meister vom himmel gefallen(5€ fürs frasenschwein) er hat visionen und ideen und plötzlich sieht man wieder einstudierte spielzüge in berlin. das er auch fehler macht ist klar aber dafür hat er ja oldham an seiner seite.
eine absolute dominanz wird es in der BBL nicht mehr geben, es sei denn einige vereine leben über ihren verhältnissen für den schnellen erfolg und gehen pleite, aber das wollen wir ja nicht hoffen.
aber trotzdem wünsche ich mir alba als meister! -
Ich glaube, ein zentrales Problem ist auch die für andere möglicherweise etwas seltsame Psyche des Berliner Sportfans. Das sieht man bei Hertha ganz immens, wo nach ein paar nicht so guten Spielen trotzdem Platz 5 zu Buche steht und dennoch alle von “Auseinanderbrechen” und “schlimme Krise” reden - und zwar sicherlich auch aufgrund eigener Überlegungen und nicht nur durch die Presse.
Das Problem hat Alba in einem kleineren Maßstab (ohne tägliche Presse) auch. Da wurden mal TItel nacheinander gewonnen, und schon ist das eine Selbstverständlichkeit.
Daran zu denken, daß die Reihe von Titel eine Sensation war und nur durch das Nicht-Nachziehen der anderen Teams sowie eine glückliche Besetzung von Team & Stab zustande gekommen ist, versucht kaum einer.
Nun haben viele andere Teams nachgezogen, in den letzten Jahren Bamberg und Frankfurt, nun Köln, Oldenburg, Quakenbrück.
Titel zu “erwarten” ist eine völlig falsche Ausgehensweise. Natürlich würde ich mich als Albafan über eine längere Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb freuen (Ulebcup ist da mMn fast genauso attraktiv wie die EL - es wird ja auch schließlich der Ulebcup live im TV übertragen, und nicht die EL… ). Natürlich freue ich mich tierisch, wenn Alba Meister wird.
Aber wenn Köln und Bamberg jetzt in Europa richtig Furore machen ist das für den deutschen Basketball an sich (und damit auch für Alba) sehr sehr gut.
Natürlich glaube ich, daß Alba dieses Jahr Meister und/oder Pokalsieger werden KANN. erwarten, fordern oder im negativen Fall aus allen Wolken fallen tue ich aber nicht. Und mir ist eine längerfristige Planung weitaus lieber, als die Kurzfristigkeit von Ende der 90er, die zwar Titel gewann, aber keinen wirklichen Grundstein für Jahre erfolgreichen Basketballs gelegt hat. -
On 2006-02-10 09:55, Albanese wrote:
Relativ wenig halte ich uebrigens von der Behauptung, Alba’s groesstes Manko sei der Coach. Trainererfahrungen sind das eine, aber ein Coach muss eben auch zum Verein passen, und hier ist Roedl einfach eine unschaetzbar wichtige Identifikationsfigur.
Die Identifikation betrifft aber eher die Fans bzw. das Umfeld, weniger die Mannschaft.
Hier spielt neben dem Geschick des Trainers, mit den Spielern angemessen umzugehen (das Rödl ohne Zweifel hat), auch die Erfahrung eine wichtige Rolle - man denke nur, wie Didin Rödl überlistet hat; da sah Rödl wie ein tumber Anfänger aus. Oder das Geschick, mit einer zeitlich gut plazierten Auszeit den beginnenden Lauf des Gegners wirksam zu stören. Hier hat Bauermann nicht zuletzt aufgrund seiner langen Erfahrung deutliche Vorteile.
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On 2006-02-10 10:02, TheWendigo wrote:
Natürlich glaube ich, daß Alba dieses Jahr Meister und/oder Pokalsieger werden KANN. erwarten, fordern oder im negativen Fall aus allen Wolken fallen tue ich aber nicht. Und mir ist eine längerfristige Planung weitaus lieber, als die Kurzfristigkeit von Ende der 90er, die zwar Titel gewann, aber keinen wirklichen Grundstein für Jahre erfolgreichen Basketballs gelegt hat.Das ist nicht ganz richtig. Pesic hat ab 1993 Aufbauarbeit geleistet und den Grundstein gelegt für das, was als Vision damals schon im Raum stand: Alba dauerhaft in der europäischen Spitze zu etablieren.
Natürlich war der Korac-Cup eher ein unerwarteter Erfolg, aber schon die europäischen Erfolge 1997 ff. basierten auf dieser Grundlage.
Das ganze wurde erst durch den absoluten Primat der Finanzen gestört, weshalb letztlich Pesic auch gegangen ist. Dazu traten Ausfälle wie der überraschende Abschied von Harnisch oder der primadonnahafte Abgang von Karassev - auch da wären weitere sportliche Erfolge realistisch gewesen, was möglicherweise auf der Sponsorenseite mehr Unterstützung gebracht hätte.
Möglicherweise hätte man auch schon damals über eine Umwandlung der Profiabteilung in eine GmbH nachdenken können, denn so aufregend neu ist diese Idee ja auch nicht.Die sportlichen Grundlagen waren da; man hat sie aber dem finanziellen “Konzept” untergeordnet.
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On 2006-02-10 10:07, quetzal wrote:
Die Identifikation betrifft aber eher die Fans bzw. das Umfeld, weniger die Mannschaft.
Hier spielt neben dem Geschick des Trainers, mit den Spielern angemessen umzugehen (das Rödl ohne Zweifel hat), auch die Erfahrung eine wichtige Rolle (…) Hier hat Bauermann nicht zuletzt aufgrund seiner langen Erfahrung deutliche Vorteile.
Klar. Ich sage ja auch nicht, dass Roedl das Trainerduell gegen Bauermann gewinnt. Bauermann hat logischerweise viel mehr Erfahrung und auch in Bamberg stimmt die Chemie zwischen Coach und Verein.
Nur, ich finde, dass sich das viele mit ihrer “Analyse” der Alba-Perspektiven zu einfach machen. Die Gleichung lautet doch oft: Trainernovize = finanziell guenstigste (sprich fachlich schlechteste) Loesung = unfaehig. Und so einfach ist’s eben nicht. Die Erfahrungen anderer Bundesligavereine in dieser Saison haben doch gezeigt, wie pikant die Trainerwahl sein kann. Alles in allem glaube ich deshalb nicht, dass Alba mit einem erfahreneren Trainer deutlich besser gefahren waere.
Und was ich Roedl zu Gute halte, ist seine Lernfaehigkeit. Abgesehen von den von Dir beschriebenen Episoden kann ich keine klaren Coachingfehler erkennen.
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On 2006-02-10 11:04, Albanese wrote:
Klar. Ich sage ja auch nicht, dass Roedl das Trainerduell gegen Bauermann gewinnt. Bauermann hat logischerweise viel mehr Erfahrung und auch in Bamberg stimmt die Chemie zwischen Coach und Verein.
Nur, ich finde, dass sich das viele mit ihrer “Analyse” der Alba-Perspektiven zu einfach machen. Die Gleichung lautet doch oft: Trainernovize = finanziell guenstigste (sprich fachlich schlechteste) Loesung = unfaehig. Und so einfach ist’s eben nicht. Die Erfahrungen anderer Bundesligavereine in dieser Saison haben doch gezeigt, wie pikant die Trainerwahl sein kann. Alles in allem glaube ich deshalb nicht, dass Alba mit einem erfahreneren Trainer deutlich besser gefahren waere.
Möglicherweise doch, denn es waren oft genug gegnau die Kleinigkeiten, die weitreichende Konsequenzen hatten (angefangen mit knappen Spielen, die eben nicht gewonnen wurden). Ich gebe Dir jedoch darin Recht, daß die Gleichung Trainernovize = günstigster Trainer = fachlich unfähig in dieser absoluten Form unsinnig ist.
Und was ich Roedl zu Gute halte, ist seine Lernfaehigkeit. Abgesehen von den von Dir beschriebenen Episoden kann ich keine klaren Coachingfehler erkennen.
Natürlich ist Rödl enorm lernfähig, ohne Frage. Aber man sollte bei der Bewertung der Erfolge (und Mißerfolge) den Anteil von Calvin Oldham nicht vergessen; gerade die offensive Ausrichtung hat viel mit seiner Spielphhilosophie zu tun. Nicht zufällig war Leverkusen in der Zeit, als er dort Headcoach war, das offensivstärkste Team der BBL.
Das bedeutete aber auch ein Abweichen von der Linie des absoluten Vorrangs der Defense, die früher besonders Pesic verfolgt hatte. In dieser Hinsicht zeigt sich Bauermann als gelehriger Pesic-Schüler, denn das, was er in Bamberg realisiert hat, ist die Pesic-Strategie in Reinkultur.Und er schafft es ähnlich erfolgreich wie Pesic, seinen Spielern den unbedingten Willen zum Sieg im richtigen Moment mit der richtigen Dosis Aggressivität einzuimpfen. Hier hat Rödl meines Erachtens gegenüber Bauermann - und in der Sache - die größten Defizite.
Und da ist, bei aller Sympathie für Rödl - doch die Frage, ob die Verpflichtung eines erfahreneren Trainers des richtigen Zuschnitts nicht besser, aber auch teurer gewesen wäre, also zumindest die erste Verpflichtung von Rödli nicht doch eher aus finanziellen Erwägungen heraus erfolgt ist. Als Assistenztrainer an der Seite eines erfahrenen Trainers hätte Rödl in einigen Jahren selbst übernehmen können - ohne daß sich die Anfängerfehler so auswirkten wie jetzt.
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Also bis vor 6 Monaten hätte ich gesagt, dass die Zeiten der nationalen Dominanz vorbei sind. Allerdings so wie sich die Liga diese Saison entwickelt hat, halte ich es wieder für möglich
Dies gilt sicher noch nicht für diese Saison. Wenn man dort sich über Titel freuen will, ist es durchaus möglich das man vielleicht lieber ein anderes Team unterstützen sollte ;-).
Alba hat diese Saison sicher das Ziel Meister zu werden, aber wirklich das Letzte hat man dafür dieses Jahr vermutlich nicht gegeben. Ich denke es gibt 1 oder 2 Klubs von den wenigen Meisterschaftskandidaten (4 oder 5) die ein deutlich schweres “Päckchen” tragen und die sich sehr schnell überheben können. Mal sehen wie die Klubs in 2 Jahren aussehen… (und in dieser Saison sollte man auch nie vergessen welcher Spieler seit Dezember fehlt)Bei Alba fängt man seit einem Jahr an wieder langfristig zu denken. Wenn wir Glück haben sehen wir in dieser Saison bei TusLi einen Großteil der kommenden Bank der Saison 2008/09. Und im Idealfall bekommt Alba sogar mal wieder einen S5 Spieler raus. Wenn Alba es dann noch schafft für einen regelmäßigen „Nachschub“ von TusLi zu sorgen, dann ist die Basis für die kommende Dominanz erstmal wieder gelegt. Allerdings für diesen „Aufbau“ werden in dieser Saison erstmal viele Ressourcen gebunden die man nicht im Team von Alba sieht. Dies ist ein Grund warum man nicht wie manch andere 10 oder gar 12 (+X)Vollzeitprofis mit Erfahrung im Team hat. Aber ganz ehrlich will man das als Berliner? Man wird zumindest zweigeteilt sein…
Und der Erfolg in Europa? Mittlerweile denke ich, wird man zumindest in der EL erst wirklich angreifen können (wollen?), wenn die Basis steht. Dann hat Alba erst die Möglichkeit auch um Spieler mitzubuhlen die für die EL notwendig sind. Dann kann man vielleicht auf wieder von den Top 8 in der EL träumen… Das ganze hängt aber auch von Europa ab. Ich habe derzeit 2 verschiedene Vorstellungen wie die EL dann aussieht. In der einen spielt Alba mit, in der anderen dürfen sie mitspielen
Unabhängig davon kann man natürlich im ULEB Cup immer mehr erreichen als jetzt und in der EL sicher auch um die Top 16 mitspielen (bei keinem Lospech).Mittelfristig würde ich mir um Alba keine Sorgen machen. Wenn sie konsequent ihren Weg weitergehen und durchhalten und keine 80% Neuumbildungen mehr machen, wird man auch wieder wichtige Titel feiern können (also kein Pokal ;-)) und International nicht nur ein Witz sein.
Mit wem man das als Trainer macht wird man sehen. Mir ist fast egal, ob Rödl bleibt oder nach der Saison noch ein Neuer kommt der eine ähnliche Linie fährt (sprich auch inkl. TusLi). Wichtig wäre mir nur, dass der nächste Vertrag für einen Albatrainer kein 1 Jahresvertrag ist (3 Jahre +X). Und da ich denke das Würfel sehr schnell fallen werden, freue ich mich auf eine viele weitere Jahre mit Rödl als Trainer und viele weitere post zum Thema „Das Alba hauptsächlich“ wegen dem Coach nicht mehr so erfolgreich ist.In diesem oder in einem anderen Sinne…
PS Die Story das Muki’s Jahre nur Stillstand und der Resterfolg von Pesic waren, wird von Jahr zu lustiger Bitte immer weitererzählen!
PPS So und ich mach den jetzt auch den „Erlanger“…
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On 2006-02-10 11:51, albafan4ever wrote:
[…], freue ich mich auf eine viele weitere Jahre mit Rödl als Trainer und viele weitere post zum Thema „Das Alba hauptsächlich“ wegen dem Coach nicht mehr so erfolgreich ist.Wer sagt das?
PS Die Story das Muki’s Jahre nur Stillstand und der Resterfolg von Pesic waren, wird von Jahr zu lustiger Bitte immer weitererzählen!
Was stört Dich daran?
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Überrascht und erfreut über die rege fachkundige Beteiligung und über die aus meiner Sicht positive Entwicklung der Diskussion, erlaube ich mir im Folgenden noch die eine oder andere Anmerkung.
Eine Krise bei ALBA wollte ich – was ja zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht unbedingt Sinn machen würde – überhaupt nicht thematisieren und alles in allem hätte dieser Thread ganz gut ohne das Wort mit dem Anfangsbuchstaben „K“ leben können. In diesem Zusammenhang…
@ TheWendigo: Das mit Hertha ist so eine Sache. Real Madrid, ManU & Co. waren meines Wissen nicht über Jahre hinweg regelmäßig zu Gast im Olympiastadion. Trotzdem wollte ich Parallelen zum Gejammer der Hertha-Fans eigentlich vermeiden. Offenbar erfolglos…
@ gemma: Wenn ALBA dieses Jahr nicht Meister wird, und nächstes Jahr nicht, und nie wieder – klar, geht davon die Welt nicht unter. Aber das war auch weniger mein Anliegen.
Mir ging es vielmehr darum, die Perspektive der Berliner erörtert zu sehen. Um den eingeschlagenen Berliner Weg zu kritisieren fehlt mir persönlich die Sachkenntnis, daher die Bitte um die Einschätzung anderer. Und das soll nicht als Aufforderung missverstanden werden, den Erfolg der eigenen Mannschaft schlecht zu reden. Neuorientierung – Entwicklung – Zehnjahrespläne – alles schön, alles richtig. Aber – Quo vadis? Wo steht man kurz-, mittel- und langfristig? Wie sind die Spielerverpflichtungen unter der „neuen“ ALBA-Regide zu bewerten? Wären diese auch früher unter Pesic denkbar gewesen? Oder ist die letztgestellte Frage schlichtweg überflüssig? Entwickeln sich heute noch Spieler bei ALBA in gleicher Weise, wie das einst der Fall war, als teilweise selbst gestandene Veteranen zum Individualtraining antanzen mussten? Oder ist das ein Teil der Legendenbildung bezüglich den erfolgreichen ALBA-Jahren?
@ Pucki: Darüber möchte ich mich eigentlich JETZT gerne unterhalten, ganz unabhängig davon, wie sich der bisherige reguläre Saisonverlauf darstellt oder die Play-Offs verlaufen werden. Weder EINE etwaige Meisterschaft noch ein Play-Off-Scheitern lassen zwangsläufig Rückschlüsse auf ein langfristig erfolgreiches Konzept zu. Wobei ich (zur Erinnerung als Fan) „erfolgreich“ im Berliner Kontext eng mit der Frage verknüpft sehe – und das mag jetzt sehr profan klingen – ob es nicht nur ein Jahr lang, sondern über Jahre hinweg wieder europäischen Spitzenbasketball in einer europäischen Metropole geben wird. „Nur“ national zur Spitze zu gehören – und das ist ALBA schon seit mehr als zehn Jahren – ist, so denke ich, für Berliner Ansprüche zu kurz gegriffen. Warum sich also, aus Berliner Sicht gesprochen, mit dem Status Quo zufrieden geben? Das Bamberg gleiche Ziele verfolgt, Köln, Frankfurt und andere auch davon träumen, ist natürlich legitim und soll von mir gar nicht in Abrede gestellt werden.
@ Albanese: Danke für deine treffende Einschätzung. Klar ist ALBA im grünen Bereich. Jetzt. Ich sehe es allerdings als spannender an, jetzt – vor den sportlichen Entscheidungen – einen Vorausblick zu wagen und Fragen aufzuwerfen, die erst die Zukunft beantworten wird. Wie heißt es so schön? „Nach den Krieg ist jeder General“…
Mit einem – um das unglücklich gewählte Wort ein letztes Mal aufzugreifen – dritten oder auch vierten „Betriebsunfall“ könnte ich als Berliner gut leben, sofern eine stetige Entwicklung (die muss ja nicht linear sein) sichtbar sein sollte, die darauf ausgerichtet ist, sich in absehbarere Zukunft wieder europäisch auszurichten. Und genau DAS würde ich gerne erörtert sehen.
Ob man dazu die Trainerfrage bemühen muss? Ich weiß es nicht. Die Verpflichtung Rödls macht in meinen Augen nur unter langfristigen Gesichtspunkten einen Sinn. Ob ALBA das richtige Forum sein muss, um sich als Trainer zu entwickeln – auch das weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird man mit den damit einhergehenden Konsequenzen (ob negativer oder positiver, ob kurz- oder langfristiger Art) leben müssen. Angesichts meiner persönlichen Bewunderung (um einen untertreibenden Terminus zu wählen) für den Spieler Rödl, fällt es mit persönlich immer wieder schwer, eine einigermaßen distanzierte – wenn auch nicht objektive – Einschätzung seiner jetzigen Arbeit als Trainer abgeben zu können.
@ Quetzal: Vielen Dank dir, als einem der wenigen, der hier bei Schoenen-Dunk durch Sachkenntnis aufzufallen weiß, für die Schilderung deiner Sicht der Dinge.
- Die Sache mit den erfolgreichen Play-Offs nach durchschnittlichem regulären Saisonverlauf: Langweilig oder nicht. Damals war ich mir sicher, dass die Berliner Meister werden, da hat mich der reguläre Saisonverlauf wenig beeindruckt. Ähnlich wie heute. Heute beeindruckt er mich – wenn auch mit anderen Vorzeichen – auch nicht. Und sehe – anders als damals – in dem Gewinn der Meisterschaft keinen Imperativ.
- Die Sache mit Didin: Sehe ich genau so, wobei es noch mal ein besonderes Thema ist, was der Türke unter Berücksichtigung der Voraussetzungen in Frankfurt auf mehr als bewundernswerte Weise aus dem Team herausgeholt hat.
- Die Sache mit Oldham: Hier sollte man weder Calvin Oldham über-, noch Rödl unterschätzen. Auch wenn ich Oldham nur von Seminaren und seinen Auftritten mit Leverkusen kenne: da war vieles altbacken und (was die Leverkusener Spielweise betrifft) vieles „Wilde Sau“…
- Die Sache mit Bauermann als “gelehrigem Pesic-Schüler”: Darf man das laut sagen? Du hast vollkommen Recht. Dieser Vergleich drängt sich – zieht man die Verteidigung in Betracht – mehr als auf. Was natürlich nichts an der Tatsache ändert, das beide auf sehr unterschiedliche Weise ein Team führen und über unterschiedliches technisch-taktisches Niveau verfügen… Um eine ausgelutschte Floskel zu bemühen: „Offense wins games, Defense…“. Mit ein Grund, warum mir bei 113 Punkten gegen Karlsruhe keiner abgeht.
- Die Sache mit „in der Vergangenheit werden Grundsteine für eine erfolgreiche Zukunft gelegt“: Wie sieht’s in der Gegenwart aus? Ist man noch daran Grundsteine zu legen? Oder steht man schon mit einem Bein in der „erfolgreichen Zukunft“?
Ein letztes Wort zu Bamberg. Aus vielleicht etwas zu großer Distanz geurteilt, „befürchte“ ich, dass sich dort langfristig und konzeptionell etwas Solides entwickelt. Berücksichtigt man die Entwicklung des dortigen Programms in den letzten Jahren, so scheint mir das alles, was da passiert, kein Produkt des Zufalls zu sein. Dabei kann ich als Berliner dem Bamberger Erfolg durchaus positives abgewinnen. Ein bereichernder Impuls für den deutschen Basketball – keine Frage. Aber langfristig sehe ich auch ALBA davon profitieren, wenn sich eine zweite deutsche Mannschaft ein europäisches Standbein aufbaut und man – besser früher als später – wieder zwei deutsche Teams in der EUROLEAGUE spielen sieht.
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On 2006-02-10 00:36, quetzal wrote:
Bamberg hat sich bis vor drei, vier Jahren weder in der Liga noch in Europa mit irgend etwas bekleckert, weil sie da keine Rolle spielten.
Das gilt auch für die vergangenen europäischen Erfolge von Alba wie auch die gegenwärtigen von Bamberg: alle verdienen sie Anerkennung, nicht Neid und Mißgunst.
Also ich mißgönne den Berlinern bestimmt keine Erfolge.
Tatsächlich hat Bamberg bis vor kurzem keine europäische Rolle gespielt.Ich sah es vor der Saison aus der Perspektive des “neutralen Boebachters” genau wie Ense (Beitrag oben), und
hielt Bamberg eher für “Kanonenfutter” in der Euroleague". Aber nicht unbedingt, weil ich das Team “schlecht” fand.Eine große Rolle bei meiner Einschätzung - und ich denke, ich war da nicht allein - hat die rhetorische Frage gespielt:
“Wenn Berlin es jahrelang nicht schafft, wieso sollte Bamberg dann jetzt eine gute Rolle spielen?”Bamberg überrascht allerdings sehr positiv (sicherlich ist die Euroleague diese Saison auch ausgeglichener).
Und da Berlin jetzt auch im Ulebcup enttäuscht hat, kommt man fast zwangsläufig zu dem Schluss:
“Irgendwie liegt und lag es vermutlich doch an den Berlinern”.
Ich denke, die Verantwortlichen in Berlin haben auch keinen Hehl aus ihren höheren (europäischen) Ansprüchen gemacht.
Aber in einer Umbruchphase wie dieser sehe ich auch die Ulebcup-Ergebnisse gar nicht so kritisch.Ich komme noch mal zum Punkt Coach:
Zitat:On 2006-02-10 11:04, Albanese wrote:
Die Gleichung lautet doch oft: Trainernovize = finanziell guenstigste (sprich fachlich schlechteste) Loesung = unfaehig. Und so einfach ist’s eben nicht.
Und was ich Roedl zu Gute halte, ist seine Lernfaehigkeit. Abgesehen von den von Dir beschriebenen Episoden kann ich keine klaren Coachingfehler erkennen.Vielleicht sollte ich vorwegschicken, dass das einzige Berliner Spiel, das ich live gesehen habe, das in Tübingen war.
Und da hat Rödl meine Einschätzung gewissermaßen “voll bestätigt”:
Berlin verspielt in den letzten 2 Minuten eine 13-Punkt-Führung in haarsträubender, geradezu dilettantischer Weise.
Mehrere Ballverluste beim Einwurf. 2. Spieltag, “frisch aus der Vorbereitung” hin oder her - das darf einem Team mit Berliner Ansprüchen nicht passieren.Der Thread-Ersteller, kalelarga spricht in seinem Posting kurz- und langfristige Perspektiven an.
In der kurzfristigen Perspektive, wenn man also diese europäische Erfolge hätte feiern wollen, und um noch Meister zu werden, halte ich Rödl für eine Fehlbesetzung.
Auch wenn er letzteres vielleicht trotzdem schafft
Für solch kurzfristige Ziele würde ich als Manager immer einen erfahreneren Coach holen.Nun will ich hier weder Berlin noch Rödl schlechtschreiben, ganz im Gegenteil.
Es ist eine Frage der Zeitperspektive.
Denn:On 2006-02-10 09:02, gemma wrote:
und, wenn ich baldi und co nicht unterschaetze, wird dieses konzept nicht auf kurzfristige erfolge angewiesen sein. (das ist ja gerade der sinn einer langfristigen planung)auf den punkt gebracht: die meisterschaft 05/06 braucht in berlin keiner zu erwarten. und ich frage mich (oder besser euch), was ist so schlimm daran?
Wenn man längerfristig denkt, dann entpuppt sich Rödl vielleicht als tolle Lösung für die Berliner.
Die Lernfähigkeit beispielsweise kann man ihm sicherlich nicht absprechen.
Und ich denke, dass Rödl und Oldham eine gewisse “Idee” von Basketball haben - durchaus eine etwas andere, als in vergangenen Spielzeiten.
Das ist auch der positive Unterschied zum ansonsten gar nicht so unähnlichen Fall Mutapcic, den ich als Coach auch nie für “glücklich” hielt.Die Coaching-Besetzung (Rödl als Headcoach) muß sich für Berlin - wenn man etwas weiterdenkt - dann gar nicht als Schwachpunkt entpuppen.
Im Gegenteil, sie könnte sich sogar noch als Glücksfall erweisen, auch Rödls Person als Identifikationsfigur mit inbegriffen. -
Ich sehe als Nicht-Berliner natürlich auch einige Entwicklungen.
Aber selbstverständlich bin nicht “so nah dran” wie die Berliner, deswegen möchte der Diskussion hier nicht im Wege stehen.
Einen kleinen Punkt möchte ich aber dennoch aufgreifen - denn wir hatten die Diskussion in Tübingen vor kurzem auch:On 2006-02-10 13:32, kalelarga wrote:
Um eine ausgelutschte Floskel zu bemühen: „Offense wins games, Defense…“. Mit ein Grund, warum mir bei 113 Punkten gegen Karlsruhe keiner abgeht.Das “bedenkliche” (im Sinne von “bedenken”) dabei fände ich aus Berliner Perspektive eigentlich nicht mal, dass Berlin 113 macht, sondern dass man Karlsruhe (ohne Allen!) 97 Auswärtspunkte in der MSH gestattet.
Trotzdem sehe ich das nicht als Problem.
Ich halte das so oft zitierte “Offense wins games, defense…” wie du so schön sagst für eine “ausgelutschte Floskel”
Häufig für überbewertet, und für keineswegs “allgemeingültig”.
Es ist keineswegs so, dass die beste Defense Meister wird.
Und meiner Meinung kann man sehr wohl mit einer offensiv-orientierten Mannschaft (wie tendenziell Berlin diese Saison) Meister werden - auch und gerade wegen einer starken Offense.Bei aller Bekanntheit (oder Berüchtigtheit?) für starke Defense sah ich auch und gerade bei der Meisterschaft der Bamberger ein starkes Offensiv-Potential als Erfolgsfaktor.
(Würde gerne näher darauf eingehen, aus Zeitproblemen kann ich das jetzt nicht näher ausführen)
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Habe gerade noch mal auf die Tabelle geguckt und mußte feststellen, dass Alba immer noch mit 2 Niederlagen führt - danach Bamberg 4 NL und Oldenburg 6 NL.
Im Pokal ist man auch noch dabei
Übrigens, die Mannschaft, für deren zusammenstellung der Coach mitverantwortlich ist, spielt bisher sehr unterhaltsam und souverän - allerdings hatte ich das letzte mal beim ULEB Cup Spiel gegen Madrid den Eindruck, man geht an seine Leistungsgrenze - das verlangt aber auch Gegner, die einen fordern.
Gut, Europa wurde verk…kt
Warum sollte Rödel kein erfolgreicher Coach sein? Weil man im Februar noch nicht Dt. Meister ist ?
Ich würde vorschlagen mit dem Jammern noch solange zu warten, bis man einige Male gegen Bamberg (Hin- und Rückrunde und Pokal) gespielt hat um sich ein Bild über die wirklichen Kräfteverhältnisse zu machen.
Bauermann als Erbe von Pesic
Stimme ich voll zu, sobald DB als Coach Welt- und Europameister geworden ist und die Euroleague gewonnen hat.
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quo vadis alba??
eine interessante frage. ich möchte doch zuerst auf den anspruch und die ziele von alba eingehen. alba will zurück in die europaliga, und zwar sofort, und man will mittelfristig seinen etat deutlich anheben und dadurch das team verstärken, um dauerhaft in der europaliga um die top16 mitspielen. dieses jahr sind die ziele meisterschaft, pokalsieg und das erreichen des achtelfinales im ulebcup.
im ulebcup hat man sein erstes saisonziel klar verfehlt, teilweise bedingt durch den ausfall von mamic ab dem 4. spiel. das übergeordnete ziel europaligateilnahme 2006/07 kann man noch aus eigener kraft erreichen.
ich sehe nicht, dass man auf das erreichen kurzfristiger ziele zugunsten einer langfristigen entwicklung verzichten kann, denn auch der kurzfristige erfolg führt zu positiven effekten bei der sponsoren- und spielersuche, die sich auch langfristig positiv auswirken. auch kann sich ein team und die einzelnen spieler in der europaliga besser entwickeln, denn in der bbl ist es doch auch noch heute so, dass alba gegen etwa 10 teams der klare favorit ist und das team nur gegen teams wie bamberg, köln oder oldenburg auf hohem niveau gefordert ist.
das team ist m. m. nur aussenseiter in der bbl gegenüber bamberg, den grossen favoriten. alba hat es nicht geschafft, mamic gleichwertig zu ersetzen, was sicherlich auch mitten in der saison schwierig war. price ist auf seiner position einer der besten in der bbl, penberthy ist ein begnadeter dreierschütze, offensiv einer der stärksten bbl-spieler, aber in der defense ermöglicht er dem gegner häufige missmatches zuungunsten albas. auf der 3 ist whitehead aufgrund seiner unterdurchschnittlichen wurfquoten nur bbl-durchschnitt, und auch lollis ist offensiv nicht einer der stärksten auf seiner position in der bbl, in der verteidigung hat er auch spiele mit zu vielen (unnötigen) fouls und auf der centerposition haben wir mit jovo den stärksten center, der allerdings defensiv auch unkonstant agiert.
auf der bank sitzen mit greene und vor allem canak zwei (sehr) gute spieler, dazu ein mazeika, bei dem ich in spielaufbau und verteidigung seit jahren keine positive entwicklung sehe. arigbabu macht in der defense das was er soll, in der offensive wirkt er auf mich oft wie ein fremdkörper im albaspiel, zwiener, kulawick und compoare konnten bisher ihr bbl-niveau noch nicht beweisen.
das team hat zweifelsohne die qualität schlechtere gegner mit schönem offensivspiel und ziemlich konstant hohen dreierquoten zu deklassieren und kann gegen diese teams auch defensiv überzeugen. gegen gleichwertige mannschaften hingegen gab es auch dieses jahr wieder einige niederlagen und einige nur knappe siege. die teamdefensive ist in meinen augen das hauptproblem, und dieses problem verstärkt sich durch die kurze bank, die zu häufigerem foultrouble und damit nachlassender verteidigungsintensität führt.
zu rödl: er hat bisher nicht zeigen können, dass er ein guter trainer ist. ich hätte mir ihn auch als teammanager oder in einer ähnlichen position gewünscht, denn rödl ist sicherlich noch vor alexis derjenige, der alba auf dem parkett geprägt hat. jeder albafan wünscht sich wohl, dass rödl auf ewig bei alba bleibt, doch ist die trainerposition dafür normalerweise nicht sehr geeignet.
ich meine auch, dass mutapcic nicht viel mit alba erreicht hat, europäisch hat er ausser in der zweitklassigen suproleague keine erfolge aufzuweisen, der titel nummer 6 mit einer beeindruckenden 9 zu 0 playoffserie nach hauptrundenplatz 5 ist meiner meinung nach einfach dem damals in der bbl mit abstand stärkstem teamkader zu verdanken, in den playoffs schien die mannschaft auf einmal wieder zu wollen, nachdem ich in der hauptrunde diese motivitation häufig vermisst hatte. der titel nummer 7 hing auch am seidenen faden, und zwar schon im halbfinale gegen braunschweig, als mann im 4. spiel kurz nach der halbzeit mit 15 zurück lag. mutapcic hat es auch nicht geschafft, spieler zu verbessern, der “einzige” spieler, der sich verbesserte, nämlich collins, schien bei ihm immer weniger vertrauen als demirel zu haben.
nun ist rödl aber nun einmal der trainer, er hat es selbst gewollt, er hat im rahmen der finanziellen möglichkeiten sein team (seit dem mamicausfall nur noch fast). er hat das erste ziel klar verpasst, ziel 2, der pokalsieg, ist eine sache der tagesform, mit einer einzigen niederlage ist dort bereits alles vorbei, nur leider zählen auch pokalerfolge für das europaranking und ziel 3, der titel, da ist für mich bamberg topfavorit, eigentlich wäre ich schon zufrieden, wenn alba das finale erreicht. ich vermute, dass alba auch beim verfehlen aller drei ziele an rödl festhält. fakt ist, dass bamberg zur zeit einen trainer hat, der sowohl einzelne spieler (mallet, garrett…) als auch das team stärker macht, das sehe ich bei rödl leider nicht…
im management kann ich nur wenig selbstkritik erkennen, angefangen in der dopingaffaire wright über die unglückliche trainerpolitik bis hin zu den immer wieder zu hörenden aussagen wie „alba ist besser als die ergebnisse im ulebcup“ und auch in meinen augen teilweise unnötigen protesten bei der bbl.
sicher ist es für den fan nicht wichtig, ob alba nun meister wird oder nicht, aber schöner ist es natürlich schon.
ich denke schon, dass in der aller regel die teams mit der stärksten defense meisterschaften gewinnen, weil auch v. a. eine funktionierende defense die grundlage für das aufholen von rückständen gibt.
es ist für die bbl schön, dass bamberg auch seinen etat auf mittlerweile 5 millionen euro erhöht hat und sich ehrgeizige ziele steckt, zur zeit sehe ich schon bamberg und alba als vorreiter in der bbl, wenn auch auf dem sportlichen gebiet diese rolle bamberg alleine gebührt. für die liga ist es natürlich gut, wenn teams wie köln, oldenburg oder andere auch weiter finanziell aufrüsten. sicherlich hat bamberg schon 4 bbl-niederlagen, aber drei davon fielen in die zeit, bevor nelson und garrett bei bamberg spielten, aber abgerechnet wird jedoch sowieso erst im mai und juni. -
@albaner:
So wie Du schreibst, scheinst Du das Team und den Verein in dieser Saison ja für unter aller Sau zu halten. Du hast NUR negative Punkte angesprochen und positive außen vor gelassen. Siehst Du wirklich nichts positives?Und genau diese Einstellung ist es, die mich allgemein in Berlin so frustriert. Daß Alba den schönsten Offense-BBall seit Jahren spielt und unangefochtener Tabellenführer ist finde ich persönlich zumindest positiv. Ich denke auch, daß das Team Rödl/Oldham auch in Zukunft und vor allen für die Zukunft arbeiten kann. Zwar wirkt es etwas irritierend, wenn die halbe Bank mit Trainerstab belegt ist, aber das ist eindeutig ein Ding der Zukunft, die in 3,4,5 Jahren wahrscheinlich jede Menge Mannschaften in Europa so machen werden. Mit einer finanziellen Aufstockung könnte man dann ab nächstes/übernächstes Jahr noch zusätzliche Spieler verpflichten, die Jugendarbeit ist bei TusLi auch voll im Soll.
Ich denke, wir befinden uns in einer Übergangssaison, bei der der einzige wirkliche Fehler vielleicht die Zielausgabe vor der Saison war. Und selbst das halte ich für vernünftiger, als wenn man so ein lauwarmes, schwammiges Credo ausgibt, das niemanden verpflichtet.
Die Spieler wissen ganz genau, daß der Verein von ihnen erwartet, um Titel mitzuspielen, keiner hat einen Freibrief zum verschlafen.und wenn am Ende der Saison das Finel Four verpaßt wird und man im PO-Halbfinale ausscheidet, dann sollten bloß all die Schwarzseher nicht wieder eine komplette Umwälzung befürworten. Löst Euch mal von der alldominierenden Gottheit Pesicalba. Das war eine schöne Zeit, aber das war mal. Heute muß man sich Titel erkämpfen oder erspielen, aber bekommt sie nicht mehr auf dem Silbertablett serviert. Diese Titelserie war zu einer hohen Prozentzahl dadurch bedingt, daß alle anderen Teams schlecht waren. Nun sind viele andere Teams nicht mehr schlecht, und prompt ist es spannend! Fans, die nur zu Meisterteams gehen, finde ich schrecklich!!
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So, nun ich ;-)…
Der wichtigste Tag im Sinne einer nicht enden-wollenden Alba-Dominanz in der BBL war der 15.12.1995— die Bosman-Entscheidung.
Bis dahin gabe es zwei Ausländer pro Team und sonst Deutsche.
Das hat im Endeffekt bedeutet, dass so gut wie alle deutschen Top-Spieler in der BBL entweder in Leverkusen oder in Berlin ihrem Beruf nachgingen (den Fall “Nürnberger” lasse ich mal aus, der wär wohl nie an die Spree gekommen…)Anschließend hat es einige Jahre gedauert, bis die letzten Konsequenzen dieses Urteils auch den letzten BBL-Verein erreicht haben.
Fortan konnten BBL-Teams mit einer nahezu unbegrenzten Anzahl von mehr oder minder preisgünstigen Spielern aus dem Ausland ihr Glück in der BBL versuchen.
Mit durchaus unterschiedlichem Erfolg, siehe Skyliners in ihrem Meisterjahr im Vergleich zur aktuellen Saison…So ist also auch die Wahrscheinlichkeit für jeden Verein deutlich größer geworden mit Glück bei der Spielerwahl plötzlich an einer Position zu stehen, wo man sich vorher nie gesehen hat, da es gar nicht die Möglichkeit gab, die teuren -notwendigen- deutschen Spieler selbst zu verpflichten.
Das war auch der große Vorteil für Pesic, die guten deutschen Spieler spielten eh schon hier, und dazu mussten dann nur noch 2, 3 Stars von jwd verpflichtet werden, die Dominanz war da.
Im 1. Jahr ohne Meisterschale hat das Team nicht zusammen gepasst, eine Erfahrung, die derzeit auch Frankfurt durchmachen muss, im 2. hat man mit eigener “Unbekümmertheit” versucht, dass “Wright”-Problem als potentielle Zeitbombe nicht anzuerkennen.
Keiner hat gewußt, wie es im Ernstfall notwendig gewesen wäre…
Das Finale 2004/5 wäre ja trotzdem möglich gewesen, was 3 der 4 Halbfinalergebnisse gegen Frankfurt beweisen würden.
Was dann das Finale gegen Bamberg angeht, ist “Kaffeesatzlesen”…Nun, im Februar sich Gedanken über die Situation Albas zu machen, ist meiner Meinung nach deutlich verfrüht, es gibt >kaum< etwas zu kritisieren, nichts, dass von vornherein nicht funktioniert hat. Enge Spiele gibt es für jeden Verein in jeder Saison, das gleicht sich alles aus. Gerade Bamberg eilt ja auch in der BBL nicht von Triumpf zu Triumpf…
Und Bamberg wegen seiner ersten (!!!) Erfolge in der EL nun als unüberwindliche Hürde darzustellen, ist wohl etwas unangemessen.
Bamberg hat in der letzten Saison Glück auf seinen Ausländerpositionen gehabt, ein langersehntes Ziel nun dicht vor Augen gehabt (Alba und Frankfurt waren ja schon vorher mal Meister gewesen…>ein psychologischer Vorteil), und in dieser Saison natürlich davon profitiert, dass “für europäische Verhältnisse” Top-Spieler ins Frankenland wechseln, allein aus dem Grunde, hier EL spielen zu können.Aber ich wüsste nicht, was Alba daran hindern könnte, nicht wieder Meister zu werden, insbesondere, wenn denn Mamic wieder zurückkommt, wie er selbst angekündigt hat…
Und Gedanken um den Trainer Rödl braucht man sich auch nicht machen, welche entscheidende Niederlage hat er denn allein zu verantworten, Spielertrainer gibt es in der BBL/Uleb nicht…
Man kann ja Anfang Juni wieder über dieses Thema nachdenken…Und zum Thema “Quo vadis, Alba”:
Na, wie zu erwarten, in Richtung des Lichtes dieses einzigartig hübschen Plexisglas-Pokals!(ich denke, es ist der mit großem Abstand schönsten Meisterschaftspokal im ganzen deutschen Profisport…)…
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Noch einmal: das Problem dieser Diskussion ist, dass wir uns irgendwie im luftleeren Raum bewegen.
Die Optimisten (dazu zaehle ich mich auch) betonen die attraktive, spektakulaere Spielweise (vor allem in der Offense) und verweisen auf den aktuellen Tabellenstand, der ja ueber Alba’s Leistungsvermoegen kaum Zweifel aufkommen laesst.
Die Pessimisten behaupten, Alba koenne keine Defense und da man mit Defense “bekanntlich” Meisterschaften gewinnt, hat man gegen die Defense-Spezialisten Bamberg kaum eine Chance. Auch ist Roedl zu gruen hinter den Ohren, waehrend der Fuchs Bauermann natuerlich alle Register ziehen wird.
OK, was soll man dazu noch sagen. Natuerlich koennen wir einfach weiter philosophieren. Mir faellt allerdings nur noch ein “Wichtig is’ auf’m Platz”. Mittwoch wissen wir mehr.
Noch zwei-drei andere Argumente gegen die Schwarzmaler.
Erstens glaube ich, dass Alba in der Defense durchaus noch ein Schippchen drauflegen kann. Gerade zu Beginn der Saison haben sie doch mehrmals (u.a. gegen Frankfurt) eine exzellente Presse gespielt, bei denen die Gegner reihenweise TO’s produziert haben.
Zweitens stimmt mich optimistisch, dass Alba sich haeufig bemueht, die Intensitaet ueber die gesamte Spieldauer hoch zu halten und bis zum Schluss Tempo macht. Die Zeiten des droegen Verwalterbasketballs, bei dem dann irgendwann die Ergebnisse nur noch verwaltet werden, scheinen vorbei.
Drittens ist die Stimmung in der Mannschaft, meinem (zugegebenerweise beschraenkten) Eindruck nach, ausgesprochen gut. Wie z.B. Arigbabu’s Aktionen auf der Bank mitgefeiert wurden, fand ich ziemlich bemerkenswert.
Letztlich duerfte aus meiner Sicht fuer den mittelfristigen Erfolg entscheidend sein, ob es Alba tatsaechlich wieder gelingt, TuSLi-Talente erfolgreich einzubinden. Ich denke, es war kein Zufall, dass gerade in der erfolgreichsten Zeit von der Bank Leute wie Garris kamen, Thorwart seinem Gegenspieler den Zahn gezogen hat oder Gruenheid mal in einer entscheidender Situation den Dreier reingehauen hat. Diese Impulse fehlen mir zur Zeit.
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Hmm, kann es sein, dass es dem Eröffner eher um die langfristigen Aussichten geht, und nicht darum, ob Rödl richtig oder falsch, oder Alba besser als Bamberg oder nicht ist???
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quo vadis, berlin?
ehrlich gesagt, momentan scheint mir der thread auch ein wenig unzeitgemäss.
die beiträge sind meines erachtens bemerkenswert und aufgrund dessen hat der thread eine qualität, wie ich in anderen oft vermisse.
erstaunlich, dass in fast jedem post der name “bamberg” fällt.
ich bitte darum, mich nicht in richtung “vereinsbrille” abzuschieben, wenn ich sage, dass man in berlin einfach die positiven sachen der konkurrenz nachahmen sollte. dies gilt national und international.
aber eines ist gewiss: um berlins zukunft mache ich mir keinerlei sorgen. natürlich wird nicht jedes jahr ein meistertitel herausspringen, aber alba ist einfach für viele jahre hinaus etabliert.
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Komisch (franz …), dass ich gerade jetzt auch meine, einen kleinen Schuss Kommentar in diese absolut gehaltvolle Debatte einbringen zu müssen. Eigentlich sollte man sich da ja wohl eher raushalten und nicht den Besserwisser spielen, aber eine Sache irritierte mich an ALBA 2005/06 doch immer wieder, so dass ich sie hier noch einmal loswerden will.
Nach dem glänzenden Saisonstart mit reihenweiser Demontage aller Gegner erhärtete sich bei mir doch der Verdacht, dass die ALBA Leitung in Wirklichkeit nur EIN Ziel für diese Saison hat: Meisterschaft. Okay, vielleicht auch Pokal, nimmt man so mit. Die Auftritte in Europa wirkten demgegenüber sichtbar lust- und ziellos, und insbesondere das Spiel in Sofia (es war ja irgendwo in der Pampa), das ich sehr intensiv am Ticker verfolgt und studiert habe (ja, man kann das, und man kann sogar die nächsten Tickereinträge regelrecht vorhersehen …!), erweckte in mir den Eindruck, dass der ULEB-Cup nicht als Herausforderung und Chance, sondern als eine eher lästige Beigabe so lala heruntergespielt wurde. Dieser Wetbewerb als “ungeliebtes Kind” zweiter Klasse, als zwangsläufige Durchgangsstation, in dem man sich gar nicht profilieren und Erfahrung sammeln will (Quasi Motto des Teams - muss nicht das der Fans sein: “Haben WIR das nötig? Wir gehören in die EL!”).Eine solche Haltung hat natürlich praktische Konsequenzen. Die Wichtigste: Man lernt nicht dazu. In der BBL gibt es kaum fordernde Gegner. Und während andere Teams wie Köln oder dieses andere Team aus Franken (schon letztes Jahr) begeistert und engagiert auch die niederklassigen Wettbewerbe als Chance zur Reifung der Mannschaft nutzten, spielte Berlin europäisch nur seinen Stiefel herunter und kämpfte erst am Ende ein wenig, als es langsam an die Reputation ging.
Aber man kann auch in der BBL auf Dauer nichts “Großes” reißen, wenn man nicht die internationale Herausforderung voll, uneingeschränkt, und mit größter Intensität annimmt. Ich habe das eben leider nicht gesehen, denn ALBA 2005/06 scheint mir in der Tat WESENTLICH mehr Potential zu haben, als im ULEB Cup abgerufen wurde.
Wenn das so ist wie ich fest meine, dann ist das eine Frage des Managements und des Trainers, die hier die Zügel schleifen lassen, was die “Entwicklung” der Mannschaft hin auf den Saisonhöhepunkt angeht. Die Mamic-Story und die aktuelle Jovo-Verletzung (in der Tat der technisch absolut beste Center Liga - aber ist er deswegen schon der Wertvollste?) lenkt deswegen auch völlig davon ab, worum es mannschaftlich geht, ja bei Alba Berlin als dem “Leuchtturm” des deutschen Basketballs schlechthin gehen muss: zu einer kontinuierlichen Verbesserung des gesamten Mannschaftsauftritts. Ich sehe das nicht so richtig, dass jetzt ehemalige Rollenspieler in die Bresche springen und “wachsen”, so dass man die Verletzten spielerisch gar nicht vermisst.
Also, ich erwarte zwei Dinge: Zum einen, dass ALBA nicht abdümpelt in eine lockere Unterhaltungstruppe für die Großstadt. Und zum anderen erwarte ich am kommenden Mittwoch einen anderen Tabellenführer (in mehrfach sybillinischer Bedeutung).
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Ich bin doch sehr positiv überrascht. Eine wirklich anspruchsvolle Diskussion auf SD ohne die üblichen Animositäten. Leider habe ich gerade nur wenig Zeit - deshalb jetzt nur ein kurzes Statement: ALBA wird am Sonntag und Mittwoch zeigen das sie zu Recht an der Tabellenspitze stehen und die Kommentare der Bamberger Fans werden wieder den Tenor wie zum Beginn der Saison haben
Gruß, Dirk
P.S. Nein, das ist kein Trollversuch und ich finde die Diskussion hier wirklich sehr interessant!
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On 2006-02-10 19:36, Mailmann wrote:
[…]
Nach dem glänzenden Saisonstart mit reihenweiser Demontage aller Gegner erhärtete sich bei mir doch der Verdacht, dass die ALBA Leitung in Wirklichkeit nur EIN Ziel für diese Saison hat: Meisterschaft. Okay, vielleicht auch Pokal, nimmt man so mit. Die Auftritte in Europa wirkten demgegenüber sichtbar lust- und ziellos, und insbesondere das Spiel in Sofia (es war ja irgendwo in der Pampa), das ich sehr intensiv am Ticker verfolgt und studiert habe (ja, man kann das, und man kann sogar die nächsten Tickereinträge regelrecht vorhersehen …!), erweckte in mir den Eindruck, dass der ULEB-Cup nicht als Herausforderung und Chance, sondern als eine eher lästige Beigabe so lala heruntergespielt wurde. Dieser Wetbewerb als “ungeliebtes Kind” zweiter Klasse, als zwangsläufige Durchgangsstation, in dem man sich gar nicht profilieren und Erfahrung sammeln will (Quasi Motto des Teams - muss nicht das der Fans sein: “Haben WIR das nötig? Wir gehören in die EL!”).In bezug auf das (fehlende) europäische Engagement klingt das leider sehr plausibel; denn eine vernünftige Erklärung für die Diskrepanz zwischen (bisher) nationaler Dominanz und international kläglichen Auftritten scheint es mir nicht zu geben.
Auch die Schönrederei von vermeidbaren Niederlagen (schon die erste gegen Aris) ging mir auf die Nerven und gab mir zu denken.Eine solche Haltung hat natürlich praktische Konsequenzen. Die Wichtigste: Man lernt nicht dazu. In der BBL gibt es kaum fordernde Gegner. Und während andere Teams wie Köln oder dieses andere Team aus Franken (schon letztes Jahr) begeistert und engagiert auch die niederklassigen Wettbewerbe als Chance zur Reifung der Mannschaft nutzten, spielte Berlin europäisch nur seinen Stiefel herunter und kämpfte erst am Ende ein wenig, als es langsam an die Reputation ging.
Exakt.
Aber man kann auch in der BBL auf Dauer nichts “Großes” reißen, wenn man nicht die internationale Herausforderung voll, uneingeschränkt, und mit größter Intensität annimmt. Ich habe das eben leider nicht gesehen, denn ALBA 2005/06 scheint mir in der Tat WESENTLICH mehr Potential zu haben, als im ULEB Cup abgerufen wurde.
Der Auffassung bin ich auch; nur hat Alba auf Risiko eine kleine Rotation zusammengestellt (und sich damit des Vorteils einer langen, mit Qualität besetzten Bank begeben), die nach der Verletzung von Mamic schon aus dem Rhythmus geriet. Statt wie Bamberg die Verletzung zu einer Qualitätssteigerung unter weiterer Perspektive zu nutzen, hat man eher preisbewußt gehandelt.
Wenn das so ist wie ich fest meine, dann ist das eine Frage des Managements und des Trainers, die hier die Zügel schleifen lassen, was die “Entwicklung” der Mannschaft hin auf den Saisonhöhepunkt angeht. Die Mamic-Story und die aktuelle Jovo-Verletzung (in der Tat der technisch absolut beste Center Liga - aber ist er deswegen schon der Wertvollste?) lenkt deswegen auch völlig davon ab, worum es mannschaftlich geht, ja bei Alba Berlin als dem “Leuchtturm” des deutschen Basketballs schlechthin gehen muss: zu einer kontinuierlichen Verbesserung des gesamten Mannschaftsauftritts. Ich sehe das nicht so richtig, dass jetzt ehemalige Rollenspieler in die Bresche springen und “wachsen”, so dass man die Verletzten spielerisch gar nicht vermisst.
Das stimmt nicht ganz: Canak und Greene sind ganz gewaltig gewachsen (letzterer erreicht jetzt sogar im Stehen den Ring ), aber das reicht nicht aus. Zudem hat man einen Spieler wie Arigbabu auf der Bank versauern lassen und mE falsch eingesetzt, aber das sei nur am Rande angemerkt.
Richtig ist, das Management in den Blick zu rücken. Hier werden dem Trainer die finanziellen und personellen Grenzen gesetzt, und Rödl kann nur mit dem arbeiten, was er finanziert bekommt.
Die Vereinsführung (oder bald: der Aufsichtsrat) zielt langfristig auf eine Verankerung Albas in der europäischen Spitze. Meisterschaft und Pokal sind da aus diesem stellaren Blickwinkel vernachlässigbare Größen; der zweitklassige ULEB-Cup auch.
Da die GmbH noch nicht so weit ist (warum eigentlich nicht?), versucht man sich durchzumogeln: wenn man den ULEB-Cup mal eben so mitnehmen kann und damit den Einzug in die EL schaffft, ist es gut, wenn nicht, dann werden wir eben Meister und holen den Pokal.
Diese im Kern gleichgültige Haltung in bezug auf den ULEB-Cup war vom ersten Spiel an sichtbar. Selbst wenn man die erste Niederlage gegen Aris als Betriebsunfall gelten lassen will (was er definitiv nicht war) - spätestens vom zweiten Spiel an hätte man mit erheblich gesteigerter Intensität und gesteigertem Einsatzwillen ans Werk gehen müssen. Das zog sich - das Spiel gegen Bree nach der Mamic-Verletzung kann man außer Acht lassen) - wie ein roter Faden durch die Auftritte im ULEB-Cup, nur am Schluß hat man offenbar gemerkt, daß man die eigene Reputation auf europäischer Ebene in Gefahr bringt.
Das ist für diese Saison abgehakt.Nun will man sich auf die Meisterschaft und den Pokal konzentrieren (vorher nicht?), um sich für die EL zu qualifizieren. Also Meisterschaft/Pokal als Mittel zum Zweck. Als müßte man nur einen Schalter umlegen, damit auf diesem Wege nun große Leistungen abgerufen würden.
Mit Sprunghaftigkeit in der Entwicklung von Mannschaften hat man noch nie dauerhafte Erfolge bewirkt.
Das hat schon Pesic gewußt und anders gemcht, und auch hierin ist ja Bauermann sein gelehriger Schüler und setzt ebenfalls auf kontinuierliche Arbeit und Qualitätssteigerung, in der jedes Spiel ein Baustein auf dem Weg zum Erfolg ist und mit der erforderlichen Intensität angepackt wird.
Diese Strategie trägt inzwischen die ersten Früchte, und ich bin gespannt, was Bamberg noch in der EL gelingen wird.Also, ich erwarte zwei Dinge: Zum einen, dass ALBA nicht abdümpelt in eine lockere Unterhaltungstruppe für die Großstadt. Und zum anderen erwarte ich am kommenden Mittwoch einen anderen Tabellenführer (in mehrfach sybillinischer Bedeutung).
Dazu muß man nicht sibyllinisch sprechen, um zu progostizieren, daß Alba in den nächsten fünf Tagen viel gewinnen oder viel verlieren kann.
Insofern ist das möglicherweise auch ein Scheideweg, der Erfolg von Mißerfolg trennt.q
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On 2006-02-10 19:08, franz wrote:
quo vadis, berlin?ehrlich gesagt, momentan scheint mir der thread auch ein wenig unzeitgemäss.
die beiträge sind meines erachtens bemerkenswert und aufgrund dessen hat der thread eine qualität, wie ich in anderen oft vermisse.
erstaunlich, dass in fast jedem post der name “bamberg” fällt.
ich bitte darum, mich nicht in richtung “vereinsbrille” abzuschieben, wenn ich sage, dass man in berlin einfach die positiven sachen der konkurrenz nachahmen sollte. dies gilt national und international.
“back to the roots” tirfft es mE besser. Die nationale Konkurrenz hat nur das - erfolgreich - umgesetzt, was Alba jahrelang praktiziert hat.
aber eines ist gewiss: um berlins zukunft mache ich mir keinerlei sorgen. natürlich wird nicht jedes jahr ein meistertitel herausspringen, aber alba ist einfach für viele jahre hinaus etabliert.
Möglich ist das schon, gewiß ist das für mich nicht.
q
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Noch mal ein bißchen Off-Topic zum Vergleich Alba-Bamberg:
Solange die beiden Teams noch nicht gegeneinander gespielt haben ist da wenig fundiertes zu sagen. Ich sehe beide Mannschaften auf gleicher Höhe. Man muss erstmal abwarten wie die zugegeben gute Bamberger Defense mit der sehr guten Alba Offense zurecht kommt. Da kann danach eine ganz andere Einschätzung der Leistung erfolgen. Was die Punktausbeute von Alba in dieser Saison im Vergleich zu den letzten Jahren angeht, möchte ich nur anmerken, dass das erklärte Ziel dieses Jahr ein schnellerer Basketball ist. Im Angriff werden die 24 Sekunden selten bis zum Ende runtergespielt. Dadurch gibt es für beide Mannschaften mehr Angriffe und potentiell mehr Punkte. Ich habe die Staistiken nicht, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Quoten von Alba im Vergleich zur letzten Saison nicht niedriger sind. Um die defensive Leistung Albas zu bewerten reicht es dementsprechend auch nicht nur die erzielten Punkte des Gegners zu betrachten, sondern auch die Quoten des Gegners. Allerdings bin auch ich der Meinung, dass die Defense von Alba schlechter geworden ist und damit die Quoten der Gegner im Vergleich zur Vorsaison höher sein werden.
Langfristig ist Alba auf dem richtigen Weg, allerdings muss man bei der kurzfristigen Betrachtung immer berücksichtigen, dass Mamic verletzt ist und auch wenn das psychologische Argument nicht mehr entscheidend ist, die sportliche Lücke des Ausfalls konnte durch die Nachverpflichtung nicht gestopft werden. Da hatte Bamberg das “Glück” (bitte beachtet die Anführungszeichen! Danke), das ihre Ausfälle a) einer anderen (von der Länge her absehbaren) Natur waren und b) zu einem Zeitpunkt, an dem der Spielermarkt noch sehr viel größer und qualitativ höherwertiger war. -
Ach, werte Mitdiskutanten!
Alba hat bisher 18 BBL-Spieltage hinter sich, 12 sind es noch bis zu den Playoffs und maximal weitere 15 bis zum Titel und da sind die nächsten beiden Spiele gegen den Tabellen-5. und den 2. schon eine alles entscheidende Wegscheide???
Wobei der 5. ja angeblich international so erfolgreich ist, weil er gegen die Nummer 80-49 in Europa spielt, denn die ersten 48 spielen ja unter dem Uleb-Dach…selbst wenn Köln also diesen Wettbewerb gewinnt, ist man der 49-beste in Europa, holla, das hat der MBC wohl auch mal geschafft…(gut, das war wohl noch ne Klasse tiefer…)…
Und angeblich ist Bamberg meilenweit enteilt, weil die in 3 Jahren 2 mal Vize und einmal Meister und zum 1. Mal in der EL gleich in die nächste Runde gekommen sind…
Die nächsten beiden Spiel entscheiden nicht über die Zukunft dieses Vereins, weder in Kürze (entscheidend sind die Playoffs…), noch in längerer Hinsicht (wegen der anstehenden GmbH-Gründung mit Etatverdoppelung innerhalb 5 Jahren).
Es steht nicht zu befürchten, dass Alba beide Spiele mit 30 Punkten gewinnt oder verliert, ein Sieg in Bamberg würde nur Platz 1 der Hauptrunde etwas mehr zementieren, aber nicht mehr.Eine “Quo vadis” Diskussion ist wohl eher in 3, 4 Jahren fällig, wenn bis dahin weiterhin kein Ruhmesblatt gewonnen wurde…
Bis dahin ist alles im kurzfristigen Bereich im luft-leeren Raum angesiedelt. -
Dem Thread entsprechend sage ich jetzt mal wenig zu Bamberg bis auf das: entsprechend dem frühzeitigen Bekenntnis, in der EL den deutschen Basketball würdig vertreten zu wollen (hat man das jemals aus Berlin so gehört?), musste man die gesamte Spielanlage so ausrichten, dass man dieses Ziel halbwegs realistisch verfolgen kann, und das heißt: hinten Power-Defense bis zur Ohnmacht, vorne muss jeder punkten können.
Alba hat dagegen mit dem frühzeitigen Bekenntnis (so habe ich das in Erinnerung), einen “atraktiven Offensivbasketball” spielen zu wollen, ganz anders die Weichen gestellt. Marktorientiert sozusagen, denn für das durch Titel im Dutzend doch sehr verwöhnte Berliner Publikum käme es nach Einschätzung des Managements nicht nur darauf an “zu siegen” - in Bamberg reicht das derzeit, “noch” möchte man hinzufügen - sondern “attraktiv” zu siegen, damit die MSH voll bleibt und wieder so etwas wie Euphorie entsteht. Vielleicht hat man sich, etwas zu früh, die ganz Großen und Etablierten Europas zum Vorbild genommen, also wenn man es auf den Punkt bringen darf: für Real Madrid und FC Barcelona (Fußball wie Basketball) kommt es auch nicht NUR darauf an mit Mörder-Defense zu siegen, sondern eben einem verwöhnten Publikum den attraktivsten Unterhaltungsbasketball zu bieten.
Natürlich steigert in Berlin diesen Unterhaltungswert auch ein Trainer namens Rödl und der dazugehörige Staff, denn sie verkörpern so etwas wie die Erinnerung an die “guten, großen alten Zeiten”. Wenn man in Berlin Ergebnisorientierung haben wollte so wie in Bamberg, wie würde das denn mit einem “unbekannten” Balkan-Trainer an der Seite aussehen, der die Jungs zu Disziplin, Defense, ausdruckslosen Gesichtern, hater Arbeit drillt und dieses dem Publikum vorführt? Ich vermute enfach einmal, Berlin würde ergebjismäßig in ULEB und BBL (noch) besser dastehen, aber die Halle wäre in der regular season fast leer und nur zu den PO käme Stimmung auf. Man hat da eben zwei ganz unterschiedliche Philosophien, die da am Mittwoch erstmals aufeinander treffen (faktisch mit weit weniger Saison-Bedeutung, als dem beigemessen wird). Für Bamberg geht die Philosophie derzeit (Achtung: DERZEIT!) voll auf: “Der Kleine Underdog kämpft sich durch.”
Ob sich die Philosophie von ALBA durchsetzen lässt (“der unterhaltsame Meister”), ist noch offen. Ich habe meine Zweifel deshalb, (1) weil mt Mamic der wesentliche Balance-Faktor zum “kämpfenden ALBA” leider abhanden gekommen ist, (2) weil offensichtlich doch nicht hinreichend Geld vorhanden ist, um dieses Manko “rein spielerisch” zu kompensieren, und (3) man sieht, wie kurz die “rein spielerische Bank” ist und wie relativ wenig man nun umschalten kann auf “Kämpfen, Alba, kämpfen”. Also spielt man Augen zu und durch - 112:97 oder so ähnlich.
das wird schon in Köln extrem schwierig werden, denn die haben eine echte Mörder-Defense, die der Bamberger in nichts bis wenig nachsteht. Sasa O. sage ich nur. Sasa O. und Berlin würde ich addieren.
Wenn ALBA dann auch in Bamberg verlieren sollte (ist mir jetzt echt noch völlig egal), dann steht nicht nur die Tabellenführung in Frage, sondern wohl auch die strategische Ausrichtung.
Spannende Tage also - für ALBA. Und der Fred ist genau richtig platziert. -
Das glaube ich eigentlich nicht. Wann willst Du denn den Zeitpunkt festmachen, an dem das kein “luftleerer Raum” mehr ist? In drei, vier Jahren kann die Situation eine ähnliche sein wie im Augenblick. Deshalb kann auch ein bestimmter Knackpunkt, der nur eine Spannweite von ein, zwei, drei Spielen hat, für einen bestimmten Weg der Zukunft entscheidend sein.
Wenn Alba nun beide Spiele gegen Köln und Bamberg auswärts mit +20 gewinnt und tatsächlich das Vermögen zeigt, das die meisten hier als vorhanden annehmen - dann kann das sehr wohl richtungsweisend für diese Saison, und somit auch für die kommenden sein. (wobei ich daran nicht glaube)
Es MUSS natürlich nichts bedeuten, ebenso kann es passieren, daß Alba beide Spiele sang- und klanglos verliert, oder nach 3 Verlängerungen immer noch ausgeglichen mit den beiden andern Teams ist.Ich denke nur, daß es auch im Sport bestimmte entscheidende Momente gibt. So wie allen hier klar ist, daß es im Ulebcup mit der Verletzung von Mamic einherging, daß man das wichtige Spiel gegen Bree verlor und damit die besten Chancen verspielte - genauso kann es an einer Szene, einem oder zwei Spielen liegen, wie die Saison weiter verläuft. Man solte niemals die psychologischen Faktoren unterschätzen.
@Mailmann: Eine hervorragende Analyse, die ich bis auf quetzals Einwände (Canak, Greene) genauso unterschreiben würde!!Richtig spannend wird die Diskussion hier sicherlich ab Mittwoch nacht.
Und ich hoffe inständigst, daß dann mögliche Scheiß-SR oder Scheiß-Kloppertruppe oder ähnliche, im Eifer des Gefechts entstehende (Un-)Kommentare nicht hier, sondern im Alba-Bamberg bzw. Köln Thread ablaufen. Ich habe hier nämlich selten eine solch spannende, um Seriosität bemühte Diskussion gelesen.
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@halligalli: Du irrst, die Trefferquote aus den Feld liegt um rund 4 Prozentpunkte über der der Vorsaison. Lediglich bei den ND 2ern sind minimale Einbußen (< 1 %punkt) zu erkennen.
Und die Offensivstrategie ist auch statistisch gnadenlos erkennbar: Seit 1998 hat kein Team in der BBL durchschnittlich mehr Punkte pro Spiel erzielt. Allerdings belegen die Zahlen auch, dass die Topscorerteams der letzten 8 Jahre fast nie Meister geworden sind. Außer einem, und zwar Alba 1999…
Quo vadis? Ich denke es ist richtig, dies jetzt, auch vor dem Bamberg-Spiel zu diskutieren, und wenn nur zu dem Zweck, dass wir Berlinfans und schon einmal klar machen, dass diese Saison nicht der Beginn einer neuen Albadominanz ist.
Irgendwann im Dezember brachte der Guardian eine schöne Dokumentation über Serienmeister in der englischen Premierleague. Serienmeisterschaften sind ein Phänomen des Sports, die sich dadurch auszeichnen, dass für eine kurze Zeit alles passt: gute Nachwuchsspieler, ein Team was konstant zusammenbleibt und Managementstrukturen, die Coach und Team bedingungslos tragen. Wenn eines davon wegbricht oder nicht mit neuen Entwicklungen mitgehalten wird, dann ist einfach die Serie irgendwann zuende und eine andere Serie beginnt an einem anderen Ort.
Die einzige Gefahr die damit verbunden ist, ist das die Mannschaft in die Bedeutungslosigkeit abdriftet… Oder erinnert sich jemand an Göttingen, Heidelberg oder Saturn Köln?
Das ist etwas, was gerade Leverkusen droht, die dach Ende ihrer Serie den Transformationsprozess offenbar nicht geschafft haben, jedenfalls nicht so, dass sie in der seit dieser Saison in den Bedingungen arg veränderten Liga erfolgreich mitspielen könnten.
Dagegen, das muss man wohl wenngleich mit lachendem und weinendem Auge eingestehen, ist Bamberg das Team der Stunde. In den vergangenen Jahren Strukturen aufgebaut, eine solide Mannschaft eingespielt und zusammengehalten und ihren eigenen Stil gefunden. Ein Stil, der zwar in dieser Liga eher ungewöhnlich geworden ist, aber dennoch effizient.
Albas Management scheint, wie mehrfach angesprochen ist, eine Entscheidung für einen im Grundsatz anderen Stil getroffen zu haben. Aber stimmt dies? In den ersten Spielen blieb der Gegner bei relativ niedrigen Punktzahlen (jedenfalls in Relation zur Spielgeschwindigkeit). Erst als der Defense-Regisseur Mamic ausfiel, änderte sich das. Nach den ersten Spielen - auch noch nach Aris - glaube ich tatsächlich daran, dass Alba diese Saison zumindest national erfolgreich sein würde. Leider hat die Mannschaft nach ihrer Krise zwar wieder angefangen herausragend zu treffen, doch die Defensivleistung ist mit Ausnahme der letzten Uleb-Heimspiele bislang hinter dem erwarteten zurückgeblieben. Glauben wir Berliner Fans jedenfalls.
Die Antwort hierauf werden wir jedoch erst haben, wenn Alba gegen Köln und den Defensekönig Bamberg gespielt hat.
Nach 2/3 der Hauptrunde wird dann klar sein, was der Mannschaft noch fehlt. Ist es der lange, offensive 4/5er? Ist es ein PG-Backup? Ist Whitehead kein hinreichender Ersatz? Ist es ein unbedingtes Bekenntnis zur Defensive, das die gegenwärtigen Coaches nicht vermitteln können? Und dies gilt nur für die Bundesliga.
Ich glaube schon, dass für die nächstjährige Teilnahme in einem europäischen Wettbewerb (und ich glaube Planungen für den Uleb-Cup sind gegenwärtig realistischer) schon einige Veränderungen auf dem Rödl’schen Wunschzettel stehen.
Die PlayOff-Teilnahme kann uns niemand mehr nehmen. Und bis dahin ist noch relativ viel Zeit. Zudem ist die Wechselfrist noch nicht abgelaufen. Und sollten die nächsten beiden Spiele schief gehen und Alba es ernst meint mit der EL-Quali, dann verweise ich auf mein ceteri censeo: Sie werden nachverpflichten.
Ansonsten ist die Mannschaft auf einem guten Weg, ein harmonierendes Coachgespann, ein Team, dessen Kern (Vgl. Wer soll bleiben-Thread) einen guten Sockel für die Zukunft bildet. Eine wieder anziehende Nachwuchsarbeit und ab nächster Saison dann hoffentlich ein Farmteam in der 2. Liga und Youngster in der NBBL. Gerade die TuSLi-Situation ist nicht völlig zu vernachlässigen. Beide “Betriebsunfälle” haben starke Partner in der Jungen Liga und damit eigenen langfristig herangeführten und profiligaerbrobten Nachwuchs. Alba gegenwärtig noch nicht.
Klar ist das verwöhnte Berliner Publikum kaum mit einer anderen Aussage als “Meister + Pokalsieger + EL-Teilnahme” zufrieden zu stellen, doch als Fans sollten wir einsehen, dass Alba jetzt, nachdem spätestens mit der völligen Neugestaltung des Teams im letzten Jahr und einem Coach- und Systemwechsel, ein Neuanfang angegangen wurde, das schon öffensive nett blühende Pflänzchen wachsen muss, damit es Früchte tragen kann. Vielleicht nächste Saison. Diese Saison freue ich mich über unterhaltsamen Basketball und hoffe auf irgendeine Finalteilnahme. In den PlayOffs wird sich zeigen, wer das Fundament des kommenden Teams bilden wird.
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@ Mailmann:
Ehrlich gesagt, kann ich Deiner neuesten Analyse kaum zustimmen. Zunaechst: auch Alba hatte immer den Anspruch, Deutschland und den deutschen Basketball wuerdig in der EL zu vertreten! Dieses Selbstverstaendnis war eigentlich immer zu spueren: nach dem Gewinn des Korac-Cups, durch die Anzahl der hier spielenden deutschen Nationalspieler und auch durch den Vergleich mit dem traditionell miesen internationalen Abschneiden von Leverkusen. Insofern kann ich die derzeitige Bamberger Euphorie sehr gut nachvollziehen; mit einem aehnlichen underdog/Kaempfer-Image ist auch Alba jahrelang gegen die Grossen Europa’s angetreten.Fuer ziemlich truegerisch halte ich dann Deine Thesen, die ich mal so (hoffentlich korrekt) zusammenfasse: (1) Alba betont die attraktive Offense; (2) sonst gaebe es leere Raenge; (3) dies alles zu Lasten der Defense; (4) und des kaempferischen Einsatzes.
Der erste Punkt ist sicherlich korrekt; dies spiegelt sich ja auch in Gruebler’s Zahlen eindrucksvoll wieder.
Dass es ohne diesen attraktiven Basketball leere Raenge in der MSH gaebe, halte ich allerdings fuer vollkommen abwegig. Disziplin, Defense, harte Arbeit sind Alba’s Markenzeichen; genau deshalb kommen vielen Fans in die Halle und die Diskussion hier im Forum macht ja auch deutlich, dass einige angesichts der hohen Ergebnisse befuerchten, dass diese Tugenden moeglicherweise verloren gehen koennten. Letztlich wird sich der Zuschauerzuspruch natuerlich (wie ueberall) am Erfolg der Mannschaft orientieren.
Schwer einzuschaetzen ist, auf welchem Niveau die Mannschaft gegenwaertig Defense spielen kann. Matej ist natuerlich ein herber Verlust. Ich bin mir aber relativ sicher, dass die Mannschaft in der Defense deutlich staerker ist, als manche hier vielleicht (anhand der bisherigen Ergebnisse) vermuten. Bislang war es halt selten notwendig, die richtig knallharte Defense rauszuholen…
Alba kaempferische Qualitaeten abzusprechen, halte ich auch fuer ziemlich verwegen. Da ist mir vollkommen schleierhaft, wie man zu dieser Einschaetzung kommen kann. Aber OK, Du kannst Dir ja am Mittwoch (hoffentlich) Dein eigenes Bild dazu machen.
Was ich insgesamt am Alba-Team in dieser Saison bemerkenswert finde, ist, dass Alba offenbar einige Spieler mit Sieger-Gen und Sieger-Mentalitaet verpflichten konnte, also Spieler, die sich in entscheidenden Situationen konzentrieren und steigern koennen. Dazu gehoert z.B. Nenad Canak. Auch Penberthy spielt manchmal mit einer unglaublichen Chuzpe. (Nur um dann auch mal ein Gegenbeispiel zu geben. Demgegenueber waren fuer mich John Best oder Szymon Szewczyk, trotz ihrer individuellen Klasse, immer irgendwie Losertypen.)