Uni Baskets Münster 2023/24
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Fast am Limit
Das war gestern schon ein ziemlich geiles Spiel. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so viele coole Plays der Baskets gesehen habe. Klar, der Gegner war erschreckend und unerwartet schwach, aber das lag auch daran, dass Münster wenig zuließ.
Unabhängig von der Leistung in den ersten drei Vierteln hat mich die Stabilität in Q4 ganz besonders beeindruckt. Das Spiel wurde souverän durchgezogen, bis zum Schluss. Wie gut die Defensivleistung war, zeigt auch das Defense-Rating von 83,6. Das ist der Saisonbestwert für die Baskets und wurde unter Harmsen in der ProA nur im Hinspiel gegen Kirchheim am 08.10.22 mit 77,5 unterboten. Nur zur Einordnung: Der Schnitt von Frankfurt, als derzeit bestem Defense-Team der Liga, liegt bei 97,3! Auch das Net-Rating als Differenz aus Offensiv- und Defensiv-Rating war mit +29,7 das drittbeste der Baskets in den 49 ProA-Spielen.
Schaut man auf des Gegners Punkte (62), hat Münster in der ProA bisher nur zwei Mal noch weniger zugelassen: 59 gegen Kirchheim und, man glaubt es kaum, 59 gegen und in Nürnberg in der vergangenen Saison (auch wenn man dieses Spiel verlor).
An die stabil guten Leistungen von Nathan Scott und Adam Touray hat man sich inzwischen schon fast gewöhnt. Wenn aber parallel auch noch Pétursson, Günther und Toomer abliefern, und Graham mit seinem unglaublichen Athletik-Gewichtsverhältnis den Korb erfolgreich attackiert, dann wird es halt düster für den Gegner. Tauscht man an Silvester Sekt und Champagner auch noch gegen Dreierzielwasser, dann geht des Gegners Düster in ein schwarzes Dunkel über. Die traumhafte Dreierquote von 55,6 % wurde von Münster in der ProA auch noch nie erreicht und ist in allen 158 ProB/ProA-Spielen die zweitbeste, die je von den Baskets erzielt wurde. Nur am 16.01.21 hatte man in der ProB gegen die Rheinstars Köln 13 von 22 versenkt (59,1 %).
Wahrscheinlich wollte das Team Oli Pahnke ein Geschenk zu seinem 100. Ligaspiel im Trikot der Baskets machen. Das ist grandios gelungen.
Das gestrige Q4 war spielübergreifend das neunte Viertel in Serie, welches Münster gewonnen hat. Zwei fehlen noch, dann würde man den bisherigen Rekord aus der Hinrunde der Saison 21/22 (elf in Serie) einstellen.
Gestern hat man fast am Limit gespielt, und ich habe mehrfach an den Berg Fidel denken müssen und mir vorgestellt, was da wohl abgegangen wäre, hätte das Spiel dort und nicht auswärts stattgefunden. Aber das können die Baskets schon am Samstag nachholen, wenn es zum Duell mit den Karlsruher Lions kommt.
Nachfolgend noch der Spielverlauf:
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@Cameronia sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Also wenn ich das richtig gesehen habe, dann saß da gestern in Nürnberg auch Carlos Carter mit auf der Bank, allerdings noch mit Fuß-Orthese. Hoffe, ich liege da nicht falsch.
Auf Instagram ist er auch zu sehen mit der Orthese:
Quelle -
@Cameronia
Das liegt aber auch zumindest daran, dass ne Menge Karten an den Sponsor Attruvia im Gästeblock vergeben wurden, der nunmal von Karlsruhe und Münster Sponsor ist. Deswegen soll auch letzte Saison der Gästeblock von Karlsruhe gut gefüllt gewesen sein. -
Glückwunsch an Karlsruhe zum sehr verdienten Sieg. Starke Defense, guter Plan gegen Adam, und als dann die ersten Lob-Pässe wackelig kamen, war das erste Selbstvertrauen hin (besonders bei Jasper). Und wenn dann die Dreier von Karlsruhe in den entscheidenden Phasen fallen, endet es halt so. Egal, nächstes Mal wird’s wieder besser.
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3.000 Zuschauer, ausverkaufte Halle und dann so ein Spiel. Extrem schade. In der letzten Woche hat der Nürnberger Trainer davon gesprochen, dass sein Team einen Tritt in den Arsch bekommen hat. Das könnte man nach nach diesem Spiel auch über die Unibaskets sagen. Das Karlsruher Team hat den Unibaskets mit starker Defense komplett den Schneid abgekauft. Die Folge waren haarsträubende Turnovers (insgesamt 21 TO´s) und einfachste Würfe, die verlegt wurden.
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Respektlos zum Fünfzigsten
Es war angerichtet: Der Verein hatte zusammen mit den Sponsoren alles getan, um die Halle erstmals seit fast fünf Jahren bis auf den letzten Platz zu füllen. Und tatsächlich war diese prickelnde Vorspielatmosphäre zu spüren, die man so bisher nur aus der Sensationssaison 2018/19 kannte. Samstagabend, 19.30 Uhr, Halle Berg Fidel, 3.000 Zuschauer, ein attraktiver Gegner, der direkte Tabellennachbar, die Baskets mit der Empfehlung aus einem grandiosen Auswärtsspiel in Nürnberg und alle Spieler am Start – und dann das.
Normalerweise schaue ich mir am Tag danach das Spiel noch einmal in voller Länge im Re-Live an, aber dieses Mal habe ich fast 70 Stunden gebraucht, bis mein am Samstag vollständig aufgebrauchtes Masochismus-Budget wieder einen Blick in den Stream zuließ.
Eigentlich hatte ich vor, eine detalliertere Zahlenanalyse zu erstellen, aber das lasse ich. Das Spiel habe ich über weite Strecken, besonders in der zweiten Hälfte, als eine Frechheit gegenüber den 3.000 eskalationsbereiten Zuschauern empfunden. Coach Rohdewald hat es in der „Pressekonferenz“ nach dem Spiel in seinem letzten Satz perfekt auf den Punkt gebracht: „Man kann verlieren, man kann auch hoch verlieren, aber nicht so.“ Allerdings muss auch er sich fragen lassen, ob man ein Spiel in der zweiten Halbzeit (mal wieder) einfach so laufen lassen darf, ohne eine einzige Auszeit zu nehmen, die mehrfach DRINGEND nötig gewesen wäre.
Niemand in der Halle wäre sauer gewesen, wenn man bis zum Umfallen gekämpft und das Spiel trotzdem verloren hätte. Gegen Karlsruhe kann man verlieren. Aber den bedingungslosen Kampf erst gar nicht anzunehmen, das hat kein Zuschauer verdient, dafür ist er nicht in die Halle gekommen. Das habe nicht nur ich als absolut respektlos und sehr enttäuschend empfunden. Seit fast fünf Jahren erstmals volle Hütte, DIE Chance für die nächsten Heimspiele die Zuschauer zu begeistern, und dann so ein Auftritt.
Die ersten 10 Minuten konnte man unter Slapstick verbuchen. Acht Turnover im ersten Viertel? Hat es das jemals zuvor bei den Baskets gegeben? Ich hatte mich schon nach der Versteckten Kamera umgeschaut, konnte aber keine entdecken. Und trotz dieses Desasters konnten die Karlsruher nicht wegziehen. Da hätte doch jedem klar sein müssen, wie groß die Chance in den verbleibenden drei Vierteln ist, das Spiel mit einer auch nur „normalen“ Leistung zu gewinnen. Stattdessen baute man den Gegner perfekt auf und die Katastrophe nahm ihren Lauf.
Man hat es in dem Spiel tatsächlich fertiggebracht, einem für gewöhnlich von der Dreierlinie schwachen Gegner 43 (!!!) Versuche vom Perimeter zu gestatten, bei einer Quote von 37,2%, unzählige davon uncontested.
Zur Einordnung, für die Baskets gab es in der ProB und ProA in den vorherigen 158 Spielen NOCH NIE einen Gegner, dem dies gewährt wurde!Wie “intensiv, kämpferisch und engagiert” der Gegner verteidigt wurde, zeigen auch die zarten 13 Fouls der Spieler. NOCH NIE in 158 Spielen wurden von Münster weniger Fouls begangen. Und nein, das lag ganz sicher nicht an den Schiris*.
Offensiv war es nicht nur gefühlt, sondern durch Zahlen belegt eine Katastrophe. Ein Offense-Rating von 82,7 ist ein Offenbarungseid, auch gegen die bisher zweitbeste Defense der Liga. In allen bisherigen ProA-Spielen war es nur zwei Mal noch schlechter. Und in der ersten Halbzeit lag es gegen Karlsruhe sogar bei unglaublichen 75,7! Dieses offensive Desaster wurde auch durch die erschreckende Assist-Turnover-Ratio von 0,57(!) belegt. Der Liga-Mittelwert liegt bei 1,19!
Münster hat leider immer wieder riesige Probleme gegen athletisch hochveranlagte Teams, wie es Karlsruhe auch schon in der letzten Saison war. Besonders mit Münsters Defense konnten die Karlsruher Katz und Maus spielen (z.B. mit Cosmo).
Ich könnte jetzt so weitermachen, aber das bringt ja nichts. Das Team hat sich in seinem ProA-Jubiläumsspiel (50.) blamiert, der Coach hat für mich auch nicht geglänzt. Man hat die große Chance vergeben, 3.000 Zuschauer zu begeistern und für die nächsten Heimspiele an sich zu binden. By the way, die Spieler können sich glücklich schätzen, dass an diesem Abend kein Björn Harmsen an der Linie stand. Spätestens nach fünf Spielminuten wären an der Linie garantiert die Fetzen geflogen. Und nach weitern fünf hätte Chat Prewitt übernehmen müssen…
Doch der Blick geht nach vorne. Wenn man auch nur 30% dieser desaströsen Leistung am kommenden Samstag im Castello gegen Düsseldorf wiedergutmacht, dann werden die Giants mit wehenden Fahnen untergehen. Wir dürfen sehr gespannt sein.
Anbei der Spielverlauf und die Viertel-Stats:
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.*Noch ein Wort zur Leistung der Schiedsrichter und der Kommissarin. Es wäre hilfreich, wenn man sich vor dem Spiel darauf verständigen würde, nach welchem Regelwerk man gedenkt das Spiel zu pfeifen. Dann spart man sich nicht nur längere Diskussionsrunden während des Spiels untereinander, man vermeidet auch besonders kreative Pfiffe zu vermeintlichen Sprungbällen…
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Vielleicht ist diese Saison einfach nicht gelungen, dass die Chemie zwischen den Spielern aber auch in Richtung Coach stimmt. Mangelndes Engagement ist dafür häufig ein Indikator
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@DifferentView sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Vielleicht ist diese Saison einfach nicht gelungen, dass die Chemie zwischen den Spielern aber auch in Richtung Coach stimmt. Mangelndes Engagement ist dafür häufig ein Indikator
Na ja, jetzt sollten wir mal die Kirche im Dorf lassen. Vor dem Karlsruhe-Spiel hat das Team 2 gute Spieie abgeliefert und die Saisonbilanz ist bisher insgesamt auch gut.
Die Lokalpresse weist in der morgigen Ausgabe - zurecht - darauf hin, dass die Unibaskets in dieser Saison auswärts signifikant besser spielen als zuhause. Wäre ein spannendes Thema für einen Sportpsychologen. -
@DifferentView sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Vielleicht ist diese Saison einfach nicht gelungen, dass die Chemie zwischen den Spielern aber auch in Richtung Coach stimmt. Mangelndes Engagement ist dafür häufig ein Indikator
Das wäre theoretisch möglich, ich glaube es aber nicht. Eher im Gegenteil. Der Coach bietet in der Außenwahrnehmung zumindest im menschlichen Bereich wohl keine Angriffsfläche. Die Kommunikation der Spieler untereinander habe ich bisher als deutlich intensiver (positiv!) wahrgenommen als in der letzten Saison. Im Spiel gegen Karlsruhe hatte ich allerdings einen anderen Eindruck. Da hat mir auch die Körpersprache und die Mimik einiger Spieler (z.B. Graham, Toomer…) nicht gefallen.
Interessant in diesem Zusammenhang auch das Postgame-Interview von Nathan Scott (ab 2:55min):
Der sagte auf die Frage, woran die schwache Leistung gegen Karlsuhe denn gelegen haben könnte, u.a. diese Sätze: […]“There are a lot of things I could say, but I’d rather say ‘no comment’.” […]“We are a familiy off the court but on the court you would think that we just all hate each other.” […]
Das würde ich aber nicht auf die Goldwaage legen. Püschologisch betrachtet dürfte Düsseldorf zum Schlüsselspiel werden. Danach wird man schlauer sein.
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Es kam ja die Diskussion auf, dass Münster eine Art “Heimspiel-Problem” hat, sprich, dass das Team zuhause spürbar “schlechter” spielt als auswärts.
Ich habe mal eine getrennte Auswertung und Darstellung der acht Heimspiele sowie der acht Auswärtsspiele erstellt.
Es ist interessant zu sehen, dass tatsächlich deutliche Unterschiede bei vielen Stats vorhanden sind. Es ist also nicht nur ein “gefühltes” Phänomen, sondern tatsächlich messbar.
ABER: Vorsicht bei der Interpretation!
Beide Darstellungen basieren logischerweise auf acht verschiedenen und damit auch unterschiedlich starken Gegnern. Wenn man die Platzziffern der Gegner basierend auf der Tabelle nach 16 Spieltagen addiert, ergibt sich zu Hause eine Summe von 50 (im Durchschnitt also 6,25) und auswärts eine Summe von 98 (Durchschnitt 12,25). Das ist ein bedeutender Unterschied und dürfte vermutlich die entscheidende Ursache für die teilweise deutlichen Abweichungen sein, und nicht, ob es sich um Heim- oder Auswärtsspiele handelte.
Das alles erklärt natürlich nicht die von vielen als suboptimal empfundene kämpferische Einstellung bei einigen Heimspielen.
Lesebeispiele im AWAY-Chart: Münster erzielt auswärts im Schnitt eine um 18,4% (nicht Prozentpunkte!) bessere 3P-Quote als die gegnerischen Teams (39,1% vs. 33,0%). Münster leistet sich im Schnitt 14,8% mehr Turnover als die gegnerischen Teams.
Lesebeispiele im HOME-Chart: Münster weist zu Hause im Schnitt nur 75,8% an Assists im Vergleich zu den Gegnern auf und trifft fast gleich viele Würfe aus dem Zweierbereich (2P-M, Index 99,4).
Besondes stark sind die Abweichungen bei Home- und AWAY-Spielen im Gegnervergleich u.a. auch bei der Anzahl der getroffenen Dreier und bei der 3P-Quote sowie beim gesamten Rebounding.
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@Cameronia
Ich hätte derzeit 2 verschiedene Gründe als Erklärungsansatz für die Heimschwäche der Baskets.-
Die Gegner in den Heimspielen
Niederlage: Hagen (3), Frankfurt (4), Trier (2), Gießen (6), Karlsruhe (7)
Siege: Jena (1), Vechta (15) und Bremerhaven (13)
Also hat man aus den Top 7 Mannschaften nur noch nicht gegen Kirchheim gespielt. Sprich waren das alles Spiele, die man nach dem aktuellen Tabellenstand verlieren darf (allerdings waren ja Spiele dabei, wo definitiv schwächer gespielt wurde als sonst). -
Die Position der Uni Baskets in der Tabelle und die damit einhergehende Favoritenrolle. Klar sind in einigen Spielen die Gegner favorisiert, allerdings hat man sich vor den Spielen gegen Trier etwa als „aktuell heißestes Team bezeichnet“. Münster kam letzte Saison sehr oft über die Rolle des Underdogs und nahm gerade diese Motivation häufig mit in die Spiele. Allerdings durch die 6 Siege in Folge wurde das Team etwas overhyped. Gerade an den ersten Spieltagen als man noch als der Underdog war, haben etwa Hagen und Jena Münster noch unterschätzen können. Mittlerweile sind natürlich alle Teams gewarnt von Olis Dreiern…
Spaß beiseite. Die Teams nehmen Münster definitiv Ernst und müssen sich mit dem Team beschäftigen, da ich nicht behaupten würde, dass man die Baskets im Vorbeigehen schlägt. Allerdings möchten vielleicht die Spieler es vor dem eigenen Publikum gerne den Fans beweisen. Vielleicht möchten die Spieler gerade vor ihrem eigenen Publikum sich zu sehr beweisen und spielen dann a) Schwächer und b) mannschaftsundienlicher. Eventuell denken die Jungs, dass sie mit den Topteams mit nur 100% mithalten können. Daher diese aber nicht selten etwas besser aufgestellt sind, können wir es nur als Team mit 110% von jedem schaffen. Aber leider kommen derzeit bei diesen Spielen nur oft 90% der üblichen Leistung heraus
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@Maskottchen
Besonders deinen zweiten Punkt sehe ich ähnlich, würde ihn sogar noch um eine andere Komponente erweitern. Neben der Tatsache, dass die anderen Teams Münster inzwischen sehr ernst nehmen und sich sicherlich noch besser auf die Baskets vorbereiten, wird die mentale Komponente aus meiner Sicht zunehmend wichtiger.Ich hatte z.B. gegen Frankfurt, gegen Trier und ganz stark auch gegen Karlsruhe das Gefühl, dass jeder einzelne Spieler nicht zu 100% von einem Sieg des eigenen Teams überzeugt war. Jetzt wird der eine oder andere sagen, der spinnt wohl, wie soll man gegen solch starke Teams die Überzeugung haben, zu gewinnen? Eine Siegchance vielleicht, aber die Überzeugung??
Doch genau hier liegt der Hase im Pfeffer! Glaubt wirklich jemand, dass die Nationalmannschaft vor dem berühmten USA-Spiel bei der WM ohne diese Überzeugung das Spiel gewonnen hätte? Oder dass Otto Rehagels Griechen die Euro 2004 im Finale gegen Portugal ohne diese Überzeugung gewonnen hätten?
Gestern Abend gab es vor dem Handballspiel der Deutschen eine Doku, wo u.a. auch ein Sportpsychologe in der Vorbereitung auf das Turnier zur Mannschaft sprach.
Hier ein kleiner Textauszug: “Wir stellen uns Dinge vor, um im Grunde genommen uns auf mental herausfordernde Situationen mental vorzubereiten, um dann den Effekt zu haben, dass, wenn dann diese Situation tatsächlich auftritt, wir nicht kalt erwischt werden, sondern quasi schon vorsensibilisiert sind und dann den entstehenden Stress gar nicht so intensiv wahrnehmen. Und das ist wichtig im mentalen Training, dass wir wissen, was denken wir zu bestimmten Gegnern, zu bestimmten einzelnen Gegenspielern, zu bestimmten anderen Nationen, und was macht das mit unseren Gedanken auf einmal. Weil es ist natürlich ein Riesenunterschied, ob ich in ein Match reingehe und meine innere Überzeugung eigentlich nicht so hoch ist, dass ich es wirklich gewinnen kann, oder ob wir als Kollektiv und letztlich auch jeder Einzelne in seiner Rolle in das Spiel reingeht und sagt, so, und heute machen wir es. Und davon überzeugt zu sein.”
Jetzt stehen den Uni Baskets Münster sicher nicht die Budgets einer Handballnationalmannschaft zur Verfügung, aber man sollte sich zumindest bewusst sein, dass auch auf dem Niveau der 2. Basketball-Bundesliga die mentale Vorbereitung neben der „handwerklichen“ Vorbereitung auf den Gegner extrem wichtig ist – und Spiele entscheiden kann. Ich habe dazu keine Insights, vermute aber mal, dass dieses Thema noch bei vielen Vereinen stiefmütterlich behandelt wird (oder aus finanziellen Gründen behandelt werden muss).
Zusammenspielen können die Baskets, und wie! Das haben sie zuletzt in Nürnberg unter Beweis gestellt. Und kämpfen können sie auch, sie müssen es nur tun. Sie „wollten“ sicher auch gegen Karlsruhe hart kämpfen, haben es aber nicht umgesetzt bekommen, da war kein Kampf in der zweiten Halbzeit zu sehen. Und das ist nach meiner ganz festen Überzeugung auf mentale Defizite zurückzuführen. Man konnte es mit Händen greifen, dass es keinen Plan B gab, was denn zu tun ist, wenn das Spiel nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat. Den Plan B gab es offenbar auch nicht beim Coach, sonst hätte er seine Spieler an diesen in drei (nicht genommenen) Auszeiten „erinnern“ können. Und wenn man die Mimik/Gestik/Körpersprache der Spieler Revue passieren lässt (siehe Stream), dann darf man davon ausgehen, dass das Team schon kurz nach der Halbzeit mental gebrochen war, und das spürt der Gegner, und dann ist meist Schicht im Schacht.
Kurz und bündig: Meine Überzeugung ist die, dass besonders gegen vermeintlich überstarke Gegner eine umfassende mentale Vorbereitung extrem wichtig ist. Dies scheint im Fall von Münster vor Heimpublikum besonders wichtig zu sein, da die Kulisse offenbar als zusätzlicher Druck vom Team empfunden wird. Ob und vor allem auf welchem qualitativen Niveau das bei den Baskets (und auch den anderen Vereinen) stattfindet, entzieht sich meiner Kenntnis.
Im Spiel gegen Jena war interessanterweise alles anders. Da könnte schon der Gästecoach der ausreichende Funke für die Baskets gewesen sein, der das Feuer entfachte…
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@Cameronia Rupert Fabig bestätigt es. Da hängen wohl Sponsorenzahlungen an dem Saisonziel Playoffs. Anders ist der Aktionismus nicht zu erklären
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@DifferentView Ryan Richmond war einer der Leistungsträger in der Saison 21/22 in Münster.
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Hier findet man die Antwort. Gerne selber googlen das nächste Mal.
Für Münster war der Aufstieg durch die Wildcard noch nicht klar, Ryan wollte jedoch sicher 2. Liga spielen und hat es dann in Düsseldorf versucht. Wie hier zu lesen ist.
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@ribbon sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Hier findet man die Antwort. Gerne selber googlen das nächste Mal.
Für Münster war der Aufstieg durch die Wildcard noch nicht klar, Ryan wollte jedoch sicher 2. Liga spielen und hat es dann in Düsseldorf versucht. Wie hier zu lesen ist.
Also da gibt es auch noch eine ganz andere Version, die mir aus sehr berufenenem Munde mitgeteilt wurde. Da vertraulich, werde ich das hier nicht kundtun. Nur so viel, in der Zeitung steht viel…
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@ribbon sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
@Cameronia
Wer würde denn “schlecht wegkommen”, wenn diese Version öffentlich würde? Ryan, der Verein oder beide?Darum geht es mir nicht. Es geht darum, das ich Infos inhaltlich nicht teile, die ich vertraulich erhalten habe.
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Anbei drei Charts, die zeigen, wie schwer der Verlust für Münster war und welche Qualität Koblenz verpflichtet hat. Bitte beachten, dass Richmond in Münster nur ProB gespielt hat. Deshalb noch der Boxscore von Richmond in Düsseldorf als Ergänzung.
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Richmond in Düsseldorf (ProA):
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@Cameronia sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Darum geht es mir nicht. Es geht darum, das ich Infos inhaltlich nicht teile, die ich vertraulich erhalten habe.
So war das nicht gemeint, sorry.
Meine Neugierde ist nur geweckt und mich würde interessieren in welche Tendenz die Version geht. Also ob der Verein Ryan schlecht behandelt hat oder was es damit auf sich hat. Aber lassen wir den Tratsch und bleiben bei den Fakten. Thema beendet. -
Die umweltfreundliche Papierlosigkeit der Heimspiel-Events (war u.a. die Begründung für den Wegfall der Klatschpappen) gilt nur solange, bis der Hauptsponsor mit 650 Leuten in die Halle kommt… Oder die waren aus fair geklöppelter Bio-Jute…
Quelle: Insta-Story Uni Baskets
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@Cameronia
Ich bin derzeit noch in der 2. DBBL Nord unterwegs und kann dir in etwa erzählen wie es dort z.B. mit „Sponsor of the days“ läuft. Sehr oft bringen bei uns die Sponsoren irgendwelche Kartons mit Flyern, Schokolade, und sonstigen kleinen Werbegeschenken mit. Meistens wird das einfach an der Kasse dort gelassen oder durch die Sponsoren auf der Tribüne verteilt.
Ich denke mal, dass die angesprochene Firma die Pappen von sich selbst gedruckt hat und halt als Sponsor und nicht als UBC Münster verteilt hat. Da der UBC eigentlich als Verein seinen Richtlinien sehr treu folgt, kann ich mir nicht denken, dass man diese vergessen hat. Deshalb würde ich nun folgende zwei Erklärungsversuche haben a) Der Sponsor hat die Werbemaßnahme nicht abgesprochen und wie bei uns etwas zum Spiel mitgebracht oder b) Die Maßnahme wurde abgesprochen und der UBC hat es erlaubt sie auszuteilen, weil diese etwa noch Restbestand waren oder schon vorher gedruckt waren.
Ich denke mal, dass aufgrund dieser Richtlinie von Vereinsseite keine Pappen mehr ausgeteilt werden. Ich kann mich aber an Teams aus Vechta erinnern, die ebenfalls Pappen unter ihren Fans verteilt haben. Dementsprechend könnten auch Firmen diese vor der Halle austeilen und dann müssten diese in der Hallenordnung verboten sein. Wer würde soetwas machen? -
@Maskottchen
Ich glaube auch, dass das nicht die Idee des Vereins war. Sollte nur eine sarkastische Anmerkung sein, da man daran sieht, dass bestimmte Werte/Überzeugungen halt nicht immer durchzuhalten sind, wenn andere, wichtige(re) Interessen im Spiel sind.B.t.w., ich fand das ja sogar gut. Alles, was zur Stimmung und Lautstärke beiträgt, sollte willkommen sein.
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@Cameronia sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
B.t.w., ich fand das ja sogar gut. Alles, was zur Stimmung und Lautstärke beiträgt, sollte willkommen sein.
Alles, außer Tröten!
@Tor-T ist auch großer Anhänger von Stimmung durch Klatschpappen, tTröten oder der DJ dreht halt auf. Hast du da noch Tipps für Münster?
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Naja Hauptsache gewonnen! Ein defensiv interessantes Spiel, könnte man vielleicht sagen. Gut, dass Düsseldorf ebenfalls keinen offensiven Hebel gefunden hat. Adam erneut ohne große Schnitte, Alexander Möller mit guter Arbeit und etwas mehr muscle. Wenn dann noch Avi und Jasper zusammen wieder 3/15 FGs haben, dann kommt halt so ein Spiel dabei heraus.
Unschöner Zoff zwischen Nathan und Cosmo. Nathan scheint mir kein ganz unkomplizierter Teammate zu sein.