Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021
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Also Voigt ist für die nächste Saison gesetzt und das finde ich gut. Er hat zwar zweimal nun keine Bäume ausgerissen, aber er hat auch zweimal Teams, die davor nicht funktionierten, besser gemacht. Vielleicht ist er ein guter Scout und durch sein großes Netzwerk ein toller Spielerfinder, also würde ich ihm mindestens noch ein Jahr Zeit geben - wir wissen, dass er es als Coach nicht komplett versaut, sodass es kein allzu großes Risiko gibt.
Päch war im Nachhinein ein absoluter Fehler. Leider hat es für ihn auch in Vechta nicht geklappt. Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich, dass es zweimal am fehlenden Glück gescheitert ist, sondern dass er derzeit kein guter Headcoach ist. Daher war es auch ein Fehler, dass Wichterich und Co ihn damals geholt haben. ABER: die Frage ist, wie sehr man das sehen konnte. Päch hatte Vorschusslorbeeren aus Berlin und ein vermeintlich tolles Konzept mit dazu passendem Jugendprogramm. Wie sehr man da Wichterich und Co die Schuld geben kann, weiß ich nicht, da Päch nicht per se als Fehler abgestempelt werden kann.
Viel schlimmer fand ich Wichterichs Versagen im Jovovic-Transfer. Die Ausgangslage vor Päch war: mehrmalige Playoff-Teilnahme unter Krunic und O’Shea, aber der Verein wollte etwas neues wagen. Die Ausgangslage vor Jovovic war: desaströse Vorsaison unter einem Rookie-Headcoach. In dieser zweiten Situation einen ebenfalls unerfahrenen Headcoach zu holen, war extem riskant und ein vermeidbarer Fehler.
Wie die Personalie Voigt zu bewerten sein wird, kann man noch nicht ganz abschätzen. Ich mag ihn sehr und glaube, dass er in Bonn eine Ära prägen kann. Entweder man wird Wichterich und Co später dafür loben, ihm eine zweite Möglichkeit für ein längeres Engagement gegeben zu haben oder man fragt sich, wieso man nach Päch und Jovovic ein ebenfalls recht experimentelles Coaching eingesetzt hat. Ich denke, dass es eher auf die erste Variante hinausläuft.
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@smutinho Damit hast du natürlich recht, irgendwann kommt man an den Punkt an dem sich alle hinterfragen müssen. Ich kann das eben nur von unserer Warte in Lubu sagen: Da ist der Präsident Reil, der es wirklich fachlich mit Finanzen etc. versteht und drauf hat und den Verein grundsolide aufgestellt hat, der aber als ausgewiesenes Alphatier immer der Meinung war " die Mannschaft muss gut aussehen, dann muss die jeder Coach trainieren können". So wurden dann nach Poropat Leute verpflichtet wie Stafford, Öngören, Jochum, Key, denen er auch medial reinredete, bis es dann 2012/2013 völlig den Bach runter ging.
Dann behielt man JP nach dem Abstieg/Wildcard, der das Potential sah (dass ja z.B. in Bonn auch ausreichend vorhanden ist) machte aber zur Auflage das alleinige sportliche Sagen zu haben und quasi Coach und Sportdirektor in Personalunion zu sein. Die “Kröte” musste Alex Reil schlucken und daraus wurde eine immense Erfolgsstory.
Das Problem ist natürlich, dass jemand wie JP nicht in Dutzendversion durch die Gegend läuft, aber Fakt ist in Lubu verdient kein Spieler mehr, als unser Coach und das zurecht!! Es ist die Fähigkeit eines Coaches, eine Philosphie zu haben, sie komplett zu leben und auf dieser sein Team zu basteln, in dem jeder eine Rolle hat und annehmen und ausfüllen muss, da braucht es keine Ansammlung großer Namen, sondern großer Charaktere. Diesen Coach müsste Bonn finden, ich würde z.B. wenn es machbar wäre, lieber Budget für Spieler abzwacken und in einen Mann wie Isalo, Pastore oder auch Korner stecken. Ich glaube in Bonn fehlt einfach jemand, der an den Strukturen rüttelt und den ganzen Club aus der Starre reißt, der Aufbruchsstimmung verbreitet, wie Poropat damals, was ja leider gesundheitlich nicht klappte ( er hätte da einiges bewegt).
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@loosignho Wie gesagt, ich war ja einige Male zu unseren “Bonnduellen :-)” im Telekom-Dom und da auch immer sehr fasziniert vom Flair und der Stimmung, Bonn ist normal ein ganz klarer Playoff-Standort , es braucht jetzt eben den Steuermann an der Linie, der den Turnaround wiederr schafft und Bonn mal wieder 2 Jahre zurück in die Playoffs bringt, dann schwappt das Feuer wieder auf die Fans und dann hat Bonn für mich große Chancen wieder dahin zu kommen wo sie eigentlich stehen müssten.
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…Aber es muss ja weitergehen (und es geht weiter, den wir haben die Lizenz ohne Auflagen erhalten - Glückwunsch und Danke ans Management!!)
daher hier mein Abschlusszeugnis der Guards (Teil 1, weil das zu viele für einen Post sind)
Chris Babb
Games Played GS Min FGM FGA FG% 3PM 3PA 3P% FTM FTA FT% OFF DEF TRB ASS ST BLK PF TO Points
33,00 33,00 31,40 5,27 12,18 .433 3,00 8,33 .360 2,82 3,36 .838 0,36 1,79 2,15 3,06 1,00 0,09 1,79 1,15 16,36
Babb hatte sich nach zwei sehr guten Jahren in Ulm (2015 bis 1017) für größere Verträge in Südeuropa empfohlen, dort aber letztlich zwei recht enttäuschende Saisons mit recht kleinen Rollen in allerdings sehr starken Teams gespielt. Was auch immer die Gründe dafür waren, war die Rückkehr in die BBL sicherlich auch gedacht um wieder zu alter Stärke zurück zu finden. Dies ist ihm diese Saison überzeugend gelungen. Babb war von Anfang der Saison an als Go-To-Guy des Teams geplant und hat diese Rolle nach kurzer Eingewöhnungszeit angenommen. Er spielt mit viel Selbstbewusstsein und Selbstverständlichkeit, weiß zu jeder Zeit auf dem Feld was zu tun ist und liefert konstant ab, unabhängig davon ob der Gegner sich auf ihn fokussiert oder nicht. Gleichzeitig ist er guter, und auch williger Verteidiger, der sich für die Drecksarbeit nicht zu schade ist. Er ist insofern ein interessanter Fall, als dass er gleich zweimal diese Saison bewiesen hat dass die Kombination aus Spieler – Trainer und Rolle ganz entscheidend für das Ergebnis am Ende der Saison ist. Er ist weder ein super-Athlet noch ein absolut herausragender Distanzschütze, sondern seine Qualität ergibt sich aus der Summe der vielen unterschiedlichen Dinge die er gut macht. Dies kommt erst in voller Schönheit zum Tragen wenn er eine dominante Rolle im Team hat, bei der er den Ball viel in der Hand hat und damit gute Entscheidungen trifft. In seinen Stationen in Griechenland und der Türkei war er ein Spieler unter vielen, der vor allem als Distanzschütze eine klar umrissene Rolle auszufüllen hatte. Dafür gibt es schlicht bessere Spieler, die als Schützen bessere Quoten auflegen. In Bonn unter Jovovic war er als All-around-Scorer geplant auf den große Teile der Offensive zugeschnitten waren und unmittelbar hat sich seine Produktion deutlich gesteigert. Unter Voigt gab es noch eine Änderung, Babb hat jetzt den Ball viel öfter in der Hand und ist noch weniger auf die Zuarbeit seines Point-Guards angewiesen. Zudem geht er deutlich mehr zum Korb und wiedersteht seiner Tendenz am liebsten von (weit) draußen zu werfen.
Der Effekt ist gravierend. Während er unter Jovovic 13,5 Punkte aufgelegt, dabei 2,5 mal pro Spiel aus dem Zweipunktbereich, geworfen und 1,75 Freiwürfe pro Spiel gezogen hat, hat sich diese Zahl unter Voigt auf 17,9 Punkte, 5 Zweipunktversuche und 3,5 Freiwürfe gesteigert. Am besten haben mir persönlich die Spiele vor der Verpflichtung von Hudson gefallen als Hagins schon auf dem Weg raus war und Babb Point-Forward gespielt hat (z.B. beim Sieg gegen Hamburg).
Neben diesen basketballerischen Fähigkeiten glänzt er abseits des Feldes soweit ich das beurteilen kann als bescheidener, netter Typ, der sich nicht zu wichtig nimmt und im Team integrierend wirkt.
In Summe eine tolle Saison, und ich träume von einer VertragsverlängerungNote sehr gut
Kilian Binapfl:
Games Played GS Min FGM FGA FG% 3PM 3PA 3P% FTM FTA FT% OFF DEF TRB ASS ST BLK PF TO Points
25,00 0,00 6,50 0,64 1,56 .410 0,12 0,32 .375 0,36 0,68 .529 0,52 0,96 1,48 0,28 0,24 0,04 0,68 0,60 1,76Binapfl wurde vom Verein zu Anfang der Saison als „Teil der festen Rotation“ angekündigt. Er gehörte zu den 10 für die BBL vorgesehenen Spielern und hatte sicherlich das Ziel sich einen Platz in der festen Rotation zu erarbeiten. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. Er hat zwar bereits jetzt mehr gespielt (25 Spiele) als in der letzten Saison (inkl. Europ. Wettbewerb) aber wie bei DeOliveira ist diese Steigerung nur klein. Ein Teil dieser Entwicklung ist schlicht Pech. Die Mannschaft hat insbesondere zu Anfang der Saison überhaupt nicht funktioniert, Die Spiele waren knapp und der Trainer sehr schnell unter hohem Erfolgsdruck. Unter diesen Rahmenbedingungen ist es fraglos schwierig für einen jungen und unerfahrenen Spieler Minuten zu ergattern. Problematisch ist aber auch, dass er noch kein klares Profil hat. Als Distanzschütze hat er Fortschritte gemacht ansonsten ist sein Offensivspiel noch ziemlich hektisch und fehlerlastig, und defensiv ist er nicht so schnell, konzentriert und „heiß“ wie ich es mit von ihm erhofft hatte. Ich hatte vor der Saison geschrieben dass er einen stabilen Dreier entwickeln muss um langfristig in der BBL anzukommen. Das gilt weiterhin und er hat da Fortschritte gemacht. Aber er muss nun auch defensiv und offensiv entschlossener werden. Ob er das mit wenigen Einsatzminuten auf einer BBL Bank besser kann, oder es sich für Ihn lohnt einen Schritt zurück z.B. in die ProA zu machen ist eine spannende Frage. Vielleicht können die Baskets ihn ja binden, und dann eine Saison ausleihen (so wie bei Albrecht und Kotieno).
Note ausreichend minus
TJ DiLeo:
Games Played GS Min FGM FGA FG% 3PM 3PA 3P% FTM FTA FT% OFF DEF TRB ASS ST BLK PF TO Points
35,00 27,00 22,80 2,31 5,57 .415 0,51 2,00 .257 1,83 1,97 .928 0,43 1,77 2,20 3,11 1,11 0,00 2,43 1,49 6,97
TJ ist seit einigen Jahren die Integrationsfigur des Baskets. Er geht auf dem Feld mit vorbildlicher Einstellung zu Werke, ist außerhalb und innerhalb integrierend und positiv. Diese Rolle hat er sich auf dem Feld vor allem mit Konstanz erarbeitet. Er ist ein großer, galliger und einsatzstarker Pointguard, der nach dem Weggang von Bartolo regelmäßig den besten Offensivspieler des Gegners verteidigt. Ich erinnere mich da besonders gerne an das Heimspiel gegen den MBC, als sich TJ vor dem Spiel geärgert hatte, dass die MBC Vertreter ihr Logo im Block hinter der Bank hergestellt hatten, und Michalak uns im Hinspiel unmittelbar davor 26 Punkte eingeschenkt hatte (davon 10 im letzten Viertel). TJ jagte ihn so durch die Halle, dass er mit 8 Punkten bei 2 von 9 Würfen und 2TO vom Feld ging, und sichtbar keinen Bock mehr hatte. DiLeo hat bei aller Qualität Schwachpunkte in seinem Spiel, die ihn mal mehr, mal weniger stark einschränken. Er ist nur ein durchschnittlicher Athlet auf einer Position die in der BBL oft mit sehr guten Athleten besetzt ist. In der Defensive kompensiert er das durch Cleverness, aber in der Offensive hat er Schwierigkeiten aus dem eins-gegen-eins zum Korb zu kommen, und so die Defensive zu bewegen. Er ist ein schwacher Dreipunktschütze für einen Guard (was unerklärlicherweise vor ein paar Jahren deutliche besser war) und er ist gelegentlich zu zögerlich in der Entscheidungsfindung. Auf diese Weise macht er wenige Fehler, aber verpasst manchmal gute Optionen. Alle diese Aspekte sind unter Voigt teils deutlich besser geworden und man merkt beiden an, dass sie die Zusammenarbeit schätzen, daher hoffe ich auch hier auf eine Fortsetzung der ZusammenarbeitNote gut minus
Deividas Gallius
Games Played GS Min FGM FGA FG% 3PM 3PA 3P% FTM FTA FT% OFF DEF TRB ASS ST BLK PF TO Points
19,00 9,00 22,00 3,20 7,20 0,44 1,45 3,50 .41 2,89 3,57 .82 0,57 2,31 2,89 1,52 0,02 0,05 2,06 1,50 11,01
Gallius kam mit der Empfehlung einer sehr guten Karriere und startete in den ersten Spielen wie die Feuerwehr. Im November legte er 18 Punkte im Schnitt auf, gefiel durch cleveres und routiniertes Offensivspiel und gab generell Anlass zu der Hoffnung einen Steal gelandet zu haben. Was auch immer genau danach geschah bleibt mir ein Rätsel. Seine Spielzeit viel in wenigen Wochen von über 30 Minuten pro Spiel auf etwas über 20, und seine Leistungen konnten nie wieder an den starken Start anknüpfen. Ein Problem war sicherlich dass er in der Verteidigung wiewohl clever, nicht der Leichtfüßigste war und zusammen mit Kratzer daher eigentlich nicht spielbar, da dieser ebenfalls Schwierigkeiten gegen schnelle Spieler hatte. Zudem war er mehr als andere ein Opfer des nicht funktionierenden Mannschaftskonzeptes. Nachdem die gegnerischen Mannschaften verstanden hatten, dass sie von den Bonner Centern im Inside Game nicht viel zu befürchten hatten, und die Guards aus dem Pick&Roll heraus nicht passen, wurden er als Spot-up Shooter einer seiner Stärken beraubt, nämlich in der Ecke zu warten und von dort entweder zu werfen oder den Closeout zu attackieren. Da er aber trotzdem an sich den Anspruch hatte als Scorer und Leader aufzutreten wurden seine Entscheidungen zunehmend schlechter. Die daraus resultierende Frustration führte schließlich zur Vertragsauflösung und Rückkehr in die Heimat. Trotz allem ein wie ich finde sehr guter Spieler der schlicht in einer doofen Situation gelandet ist. Guter Spieler, schlechter Fit.Note: ausreichend
Josh Hagins
Games Played GS Min FGM FGA FG% 3PM 3PA 3P% FTM FTA FT% OFF DEF TRB ASS ST BLK PF TO Points
19,00 12,00 25,00 4,00 9,73 0,41 1,84 5,26 0,35 1,31 1,63 .82 0,26 3,73 3,99 3,94 0,86 0,20 2,15 2,21 11,01Josh Hagins kam als hoffnungsvolles Projekt nach Bonn. Als MVP einer kleineren Liga mit einem Resumé als gefährlicher Distanzschütze und Scorer war die Hoffnung, dass er sich auf dem höheren Niveau ebenfalls etablieren kann. Diese Hoffnung hat sich in Summe gesehen nicht bestätigt. Hagins ist ohne Frage ein guter Athlet der sozusagen „größer“ Spielt als er ist. Er ist für einen Point-Guard ein sensationeller Defensiv-Rebounder und verfügt über einen gefährlichen Distanzwurf, den er jedoch in der BBL nicht auf dem Niveau bestätigen konnte das er in anderen Ligen zuvor gezeigt hat. Er verteidigt solide bis gut am Ball und ist ein eher mitelmäßiger Team-Verteidiger, da er gelegentlich den Überblick über die Situation verliert. Das eigentliche Problem war, dass er für einen BBL guard ein schwaches und fehleranfälliges Ballhandling hat. Das führte immer wieder dazu, dass er den Ball in ungünstigen Situationen aufnehmen musste und nicht in der Lage war seine Gegenspieler aus dem Dribbling heraus zu schlagen . Im Gegesatz zu DiLeo hat er dann auch nicht die Geduld im P&R auf den richtigen Moment zu warten und den Block optimal für sich zu nutzen. Darüber hinaus hat er das Selbstverständnis eines Scorers und nicht eines Spielmachers. In der Summe führt das dazu, dass er im P&R entweder den eigenen Wurf nimmt, oder den Ball zur Seite oder nach hinten rauspasst (da er keine Penetration aus dem P&R kreiert) und ab und mit sehr mäßigen Erfolg versucht zum Korb zu kommen, dann aber immer um selber abzuschließen und nicht um zu kreieren. Kurz gesagt: er hat ein spannendes Profil für einen Spieler der entweder als Scorer off-Ball eingesetzt wird, oder der bei sehr schnellem Spiel aus der Transition heraus agiert. In der Jovovic’schen gemächlichen Halbfeld-Offensive war er der Falsche, was sich dann auch in seinen Leistungen niedergeschlagen hat. Als Voigt kam war er offensichtlich schon auf der Suche nach einer veränderung, die dann auch schnell kam. Auch hier guter Spieler, schlechter Fit. Wie so oft in letzter Zeit ein Guard der auf dem Papier super ausgesehen hat, aber nicht auf dem Feld ins Spielsystem passte. Leider ein Trend der sich in den letzten Jahren ziemlich manifestiert hat.
Note: ungenügend
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@smutinho sagte in [Kader Telekom Baskets Bonn
Warum baggern wir nicht mal an nem Spieler eines anderen Teams rum wenn wir glauben er würde zu uns passen oder verlängern jemanden, der bei uns gerade gesetzt ist frühzeitig für die nächste Saison.
So wie bei DiLeo und Bartolo?
@loosignho sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
Babb war von Anfang der Saison an als Go-To-Guy des Teams geplant und hat diese Rolle nach kurzer Eingewöhnungszeit angenommen. (…) Dies kommt erst in voller Schönheit zum Tragen wenn er eine dominante Rolle im Team hat, bei der er den Ball viel in der Hand hat und damit gute Entscheidungen trifft. (…) Unter Voigt gab es noch eine Änderung, Babb hat jetzt den Ball viel öfter in der Hand und ist noch weniger auf die Zuarbeit seines Point-Guards angewiesen.
Gefällt Dir das Prinzip? Sogar mir ist das zu einseitiger Hero-Basketball, aber irgendwie ist das ja das Prinzip der vergangenen Jahre, ausgehend von Ra’shad James. Da hatten wir aber wenigstens noch Mayo und Center, die stopften, als ginge es um ihr Leben.
Womöglich fragt sich dann auch ein Hamilton: Was soll ich hier? Es fehlt die Balance im Spiel.
Wenn dieser Schlüsselspieler sich dann womöglich noch verletzt, kannst du das Licht ausmachen, den Schlüssel umdrehen und nach Hause gehen.
Und zu Hagins: Nie wieder möchte ich über einen Spieler auf einem unserer Ausländer-Spots lesen, er sei ein “Projekt”. Keine Kritik an Dir, nur falls die Baskets das tatsächlich so geplant hatten: Die Zeit hat man nicht. -
Die Rolle verstehe ich glaube ich anders. Ich habe auch keinen Spass an “Hero-Basketball”. Hero-Ball ist es ja auch nur dann wenn dieser Spieler Primär darauf aus ist für sich selber zu kreieren. Ich mag aber das Konzept des Point Forwards, wie es z.B. Calles in Vechta mit TJ-Bray oder Pohn Partick in Lubu mit Thomas Walkup umgesetzt hat. Der primäre Spielgestalter ist dann nicht immer der Pointguard, sonder die Offensive wird von einem Forward eingeleitet. Der bekommt den Ball früh in der Offensive, ist selber als Ballhandler im P&R aktiv (anstatt nur als Passempfänger auf den Ball zu warten), der zweite Guard geht dann z.B. über die Blöcke in die Ecke, cuttet, oder wartet auf der Weakside etc…) Als Hamilton noch nicht da war, war das eigentlichein No-Brainer, denn Babb war zu dem Zeitpunkt schlicht der Spieler mit der besten Entscheidungsfindung im Kader.
zuletzt haben sich Hamilton/DiLeo und Babb/Lukosius die Spielgestaltung geteilt, das finde ich gar nicht mal so übel.
Den Punkt mit dem Projekt kann ich verstehen . Ich finde daran erstmal nichts schlimmes, ein gewisses Steigerungspotential muss du versuchen einzukaufen.
Was mit wirklich auffällt und das schon seit längerem ist aber, dass wir grundsätzlich gute Spieler verpflichten, aber diese nicht miteinander und den Ideen des Trainers zusammenpassen.
Das kann mehrere Gründe haben:- Pech
- Die Personen die die Spieler scouten und über die Verpflichtungen entscheiden haben nicht die Fähigkeit einen in allen Aspekten stimmigen Kader zusammenzustellen
- Die Trainer sind zu schlecht um aus einem grundsätzlich stimmigen Kader genug herauszuholen.
- Die Spieler die stimmen würden kommen ums verrecken nicht nach Bonn.
Nach mehreren holperigen Jahren kann man, glaube ich, 1 und 3 ausschließen, und 4 bin ich mir auch nicht so sicher
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@Loosignho grandiose Zusammenfassung und da freue ich mich schon auf die Forwards und Center. Ich war gerade überrascht von mir selber, wie schnell ich Gailius und Hagins aus meinem Gedächtnis gestrichen hatte - diese Verpflichtungen sind im Nachhinein ebenfalls als Fehlschlag zu werten. Aber zählst du Pollard zu den Forwards oder hat er für eine Bewertung eher zu wenig gespielt?
Babbs Rolle gefällt mir auf den ersten Blick nicht. Ein Spieler, der eindeutig Topscorer ist und der Go-to-guy eines Playoff-Teams sein soll, ist wackelig. Aber erstens hat Babb eine für unsere Verhältnisse herausragende Qualität und zweitens ist es möglicherweise Teil des Voigtschen Basketballs. Babb kann durchaus auch in den Hero Ball abdriften, aber dann ist das im Prinzip nicht nur die Schuld von Babb, sondern auch die Schuld des Teams drumherum, dass ein Hero Ball nötig wird. Wenn der Coach ihn nur als go-to-guy einsetzt und er primärer Ballhandler ist, kann Babb das Team enorm besser machen und Spiele im Alleingang entscheiden. Ich hoffe, dass er bleibt und man seine Rolle anpasst - ihm also noch weitere starke Spieler mit Scoringfähigkeiten und einen weiteren Ballhandler hinzufügt.
Von Binapfl bin ich enttäuscht. Er bekommt wenig Einsatzzeit und nutzt diese nicht wirklich. De Oliveira und Lukosius sind da sehr viel besser unterwegs. Was mich bei Binapfl wundert, ist seine Defense. Unter Päch hatte er wirklich starke Defense-Phasen in der Champions League. In diesem Jahr hat man weder defensiv noch offensiv etwas von ihm gesehen. Die Frage ist, ob die Baskets noch das richtige Team für ihn sind. Rhöndorf ist “zu niedrig” für ihn, aber mit Lukosius steht bereits der nächste junge Guard in den Startlöchern - ob Binapfl großartige Einsatzzeiten unter Voigt erhalten wird, würde ich bezweifeln.
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Noch eine Frage an die Statistiker: gibt es irgendwo eine gute Quelle, wo man die All-time-Baskets-Statistiken einsehen kann? DiLeo wurde ja jetzt als Aufrücker in der Punkteliste genannt, aber ich finde keine wirklich gute Quelle, wo man alle Statistiken sehen kann.
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@bonnfan
a) @Loosignho s Analyse zu den großen Positionen war schon, musst Du mal 1-2 Seiten zurück schauen.
b) Der Rest der Guards kommt noch (Hamilton, Pollard, Hudson, Lukosius)
c) RealGM ist auch für historische Stats nicht schlecht, ich weiß allerdings aus dem Stand nicht, wie weit die Daten in welcher Qualität da zurück gehen. -
@vegeta79 sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
@bonnfan
a) @Loosignho s Analyse zu den großen Positionen war schon, musst Du mal 1-2 Seiten zurück schauen.
b) Der Rest der Guards kommt noch (Hamilton, Pollard, Hudson, Lukosius)
c) RealGM ist auch für historische Stats nicht schlecht, ich weiß allerdings aus dem Stand nicht, wie weit die Daten in welcher Qualität da zurück gehen.Perfekt, danke für die Aushilfe auf allen Ebenen.
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@loosignho Sehr schöne Zusammenfassung, Kompliment. Ein Ansatz den du richtigerweise genannt hast ist, dass es einige Standardpositionen schon derzeit- vermehrt aber in Zukunft- so nicht mehr geben bzw. stark verändern dürfte, z.B. der klassische PG und der klassische Center.
Das Spiel wird immer variabler und eher kleinere Pointguards wie Goldsberry, Jared Jordan oder Igor Perovic waren, mit weit über 7 Ass/G oder massige Center a’la Bryant, Ensminger usw. werden seltener. Flexibilität ist gefragt, der moderne Center ist beweglich, verteidigt zumindest die Pos.4/5, muss nicht mehr nur slammen sondern das Spiel lesen und eher richtig stehen für Tip-in oder Rebound, und der PG ist nicht nur noch Ballbringer und Passgeber sondern der Stratege der alle Positionen auf dem Feld beeinflußen muss. Spieler die da bereits fertig sind, können Clubs wie Bonn oder Lubu nicht bezahlen, fast nicht mehr zu glauben dass wir( JP) einen Walkup entdeckt und dahin gefördert haben ( den zahlt heute BBL-weit keiner mehr) von einem Royce O’Neale ganz zu schweigen, Jaleen Smith wird der nächste sein.
Daher muss man sich grade solche Spieler anschauen, JP sieht beispielsweise in unserem Jonah Radebaugh ein ähnliches Potential, Leute die aus keinem so guten Collge kommen, sich aus Verträgen selbst rauskaufen weil sie weiterkommen wollen…Und da macht auch wenn da viele noch lachen mittlerweile unsere ProA einen guten Job, ich würde auf der Suche nach Steals aktuell eher dort ansetzen, als im Kosovo, Ostblock ( Tschechien, Ungarn, Rumänien).
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@loosignho
Ja, so würde ein Schuh draus. Thompson habe ich so auch in Erinnerung. Babb ist aber extrem dominant und ich finde, so funktioniert das nicht.
Es wäre mal spannend zu erfahren, welche Erwartungen hinter den Verpflichtungen steckten. Welche Rolle etwa Hamilton spielen soll, wie stark die Hierarchie im Team ausgeprägt sein soll.
Musterbeispiele für Spieler mit Potenzial sind für mich Kyle Weems und Bryce Taylor. Beide standen am Anfang, aber beide haben schon gut geliefert. Hätten wir die doch nur ein Jahr länger behalten können… Aber entscheidend ist: Ein Spieler auf einem Ausländer-Spot muss von Anfang an liefern. -
@logo sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
Bin ich froh, wenn alle Spieler im Urlaub sind.
Zurück sollte, ausser Babb und Dileo und Likosius, keiner kommen!Wenn ich meine DK nicht schon abgegeben hätte, wäre es diese Saison soweit gewesen.
Happy holidays!
Danke. Ich dachte schon in letzter Zeit, ich wäre der einzige hier, der so denkt.
Bei DiLeo bleibe ich aber der Meinung, dass der Preis stimmen muss und ich finde, dass Voigt schauen sollte, wer von den Nachverpflichtungen noch interessant sein könnte. Dann hätte sich das Nachverpflichten zumindest auf diese Weise gelohnt.
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Wenn ich nur nach den Nachverpflichtungen schaue, würde ich tatsächlich lange nachdenken müssen, um einen PF mit deutschem Pass zu finden, der uns mehr gibt als Philmore und der in unser Budget passt. Herkenhoff eventuell, an dem dürften aber wahrscheinlich noch andere Vereine dran sein. Ich hätte daher grundsätzlich erstmal nix gegen den Verbleib von Philmore einzusetzen, da weiß man, was man hat.
Hamilton kann abliefern, warum er das nicht regelmäßiger macht, muss der Coach einschätzen. Bei mangelndem Einsatz brauchen wir uns über ein weiteres Engagement nicht zu unterhalten, liegt es an mangelnder Abstimmung oder den Unzulänglichkeiten des Supporting Casts, dann kann man drüber reden, denn er hat seine Qualitäten.
Hudson hat leider bisher nicht überzeugen können, und wäre mMn zu sehr “Projekt”, ein Risiko, das ich im Moment lieber nicht eingehen würde.
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Und nicht zuletzt ists immer eine Preisfrage
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Philmore als deutscher Spot wäre sehr gut. Über eine Saison gesehen kann er durchaus 15 Minuten pro Spiel geben. Es kommt aber auch auf die weiteren Big Men an. Herkenhoff ist utopisch für uns - da werden Oldenburg/Bamberg/Ulm vorne sein. Die Frage bleibt, wie man die Gewichtung der deutschen Spots anbringen möchte: will man gute Deutsche für ein vergleichsweise ungünstiges Preis/Leistungsverhältnis oder baut man auf die jungen Deutschen, die in manchen Spielen nicht über die Ergänzung hinauskommen werden, aber man dafür das Geld für ausländische Spieler mit einem besseren Preis/Leistungsverhältnis investieren kann.
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Interessanterweise sind die finanziell besser simulierten Clubs mit deutschen Bigs ganz gut aufgestellt, so dass Herkenhoffs Markt wahrscheinlich vergleichsweise klein ist. Oldenburg hat Breunig und Schwethelm, Bamberg hat Sengfelder, Hamburg Ogunsipe und LuBu da Silva. Einzig bei Ulm seh ich Bedarf, die haben Osetkowski und Heckmann, aber PF scheint bei denen auch keine Position zu sein, die im Fokus steht.
Alles in Unkenntnis der verbleibenden Vertragslaufzeiten der vorgenannten Spielern, kann sein, dass die Situation für die Saison 21/22 ganz anders aussieht.
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@bonnfan sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
Philmore als deutscher Spot wäre sehr gut. Über eine Saison gesehen kann er durchaus 15 Minuten pro Spiel geben. Es kommt aber auch auf die weiteren Big Men an. Herkenhoff ist utopisch für uns - da werden Oldenburg/Bamberg/Ulm vorne sein. Die Frage bleibt, wie man die Gewichtung der deutschen Spots anbringen möchte: will man gute Deutsche für ein vergleichsweise ungünstiges Preis/Leistungsverhältnis oder baut man auf die jungen Deutschen, die in manchen Spielen nicht über die Ergänzung hinauskommen werden, aber man dafür das Geld für ausländische Spieler mit einem besseren Preis/Leistungsverhältnis investieren kann.
Würde ich auch so sehen und wie schon geschrieben bei den anderen deutschen Spots eher den Weg gehen, den jungen mehr Zeit zu geben und die teuren Deutschen eher anderen überlassen. DiLeo vielleicht noch als Ausnahme, den man auch halten könnte, so er denn will.
Dann müssen aber halt die Ausländerspots sitzen und da haben wir uns in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert. Ich erinnere mich, da haben uns Bartolo und DiLeo mehr oder weniger den Arsch gerettet, weil die Imports überhaupt nicht funktioniert haben.
Man kann es drehen und wenden wie man will, wenn wir nicht langsam mal besser scouten wird es halt dunkel, da wir halt immer uninteressanter werden für Spieler, die sich weiterentwickeln wollen.
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@sonnylb sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
@smutinho Damit hast du natürlich recht, irgendwann kommt man an den Punkt an dem sich alle hinterfragen müssen. Ich kann das eben nur von unserer Warte in Lubu sagen: Da ist der Präsident Reil, der es wirklich fachlich mit Finanzen etc. versteht und drauf hat und den Verein grundsolide aufgestellt hat, der aber als ausgewiesenes Alphatier immer der Meinung war " die Mannschaft muss gut aussehen, dann muss die jeder Coach trainieren können". So wurden dann nach Poropat Leute verpflichtet wie Stafford, Öngören, Jochum, Key, denen er auch medial reinredete, bis es dann 2012/2013 völlig den Bach runter ging.
Dann behielt man JP nach dem Abstieg/Wildcard, der das Potential sah (dass ja z.B. in Bonn auch ausreichend vorhanden ist) machte aber zur Auflage das alleinige sportliche Sagen zu haben und quasi Coach und Sportdirektor in Personalunion zu sein. Die “Kröte” musste Alex Reil schlucken und daraus wurde eine immense Erfolgsstory.
Hatte ich übrigens auch mal angeregt. Dafür braucht man halt einen passenden Kandidaten. Da haben wir ja leider wieder zu lange den Voigt verpflichtet in meinen Augen. Einen Iisalo hätte ich mir da schon gut für vorstellen können. Das wäre vielleicht auch für ihn interessant gewesen.
Das Problem ist natürlich, dass jemand wie JP nicht in Dutzendversion durch die Gegend läuft, aber Fakt ist in Lubu verdient kein Spieler mehr, als unser Coach und das zurecht!! Es ist die Fähigkeit eines Coaches, eine Philosphie zu haben, sie komplett zu leben und auf dieser sein Team zu basteln, in dem jeder eine Rolle hat und annehmen und ausfüllen muss, da braucht es keine Ansammlung großer Namen, sondern großer Charaktere. Diesen Coach müsste Bonn finden, ich würde z.B. wenn es machbar wäre, lieber Budget für Spieler abzwacken und in einen Mann wie Isalo, Pastore oder auch Korner stecken. Ich glaube in Bonn fehlt einfach jemand, der an den Strukturen rüttelt und den ganzen Club aus der Starre reißt, der Aufbruchsstimmung verbreitet, wie Poropat damals, was ja leider gesundheitlich nicht klappte ( er hätte da einiges bewegt).
Genau so könnte es gehen, dafür fehlt aber nach dem Päch Desaster bei unserem konservativen Laden erst recht die Traute. Pastore und Iisalo hatte ich auch mal angeführt.
Interessant, daß das auch von Außen so gesehen wird. Danke dafür.
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Ja, Iisalo hat in Crailsheim tolle Arbeit geleistet, haben wir verstanden. Mal sehen, ob er das nächste Saison an anderer Stelle reproduzieren kann. Wir haben Voigt, da brauchen wir nicht anderen Coaches hinterher geiern.
P.S.: mit seinen Disziplinarmaßnahmen (Lischka aussortiert, Kratzer und Pollard jeweils mal auf die Bank), hat Coach Voigt doch schon mal angedeutet, dass auf dem Hardtberg jetzt ein anderer Wind weht. Jetzt muss er sich nur bei den Personalentscheidungen durchsetzen dürfen.Und als letzte Randnotiz: Ulm hat grad in München eine C-Mannschaft (wenn der FCBB so etwas überhaupt hat) mit 98:64 abgefertigt. Ich hoffe, die nehmen uns jetzt auf die leichte Schulter, ich glaub halt nur nicht dran.
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@vegeta79 sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
Ja, Iisalo hat in Crailsheim tolle Arbeit geleistet, haben wir verstanden. Mal sehen, ob er das nächste Saison an anderer Stelle reproduzieren kann. Wir haben Voigt, da brauchen wir nicht anderen Coaches hinterher geiern.
P.S.: mit seinen Disziplinarmaßnahmen (Lischka aussortiert, Kratzer und Pollard jeweils mal auf die Bank), hat Coach Voigt doch schon mal angedeutet, dass auf dem Hardtberg jetzt ein anderer Wind weht. Jetzt muss er sich nur bei den Personalentscheidungen durchsetzen dürfen.Und als letzte Randnotiz: Ulm hat grad in München eine C-Mannschaft (wenn der FCBB so etwas überhaupt hat) mit 98:64 abgefertigt. Ich hoffe, die nehmen uns jetzt auf die leichte Schulter, ich glaub halt nur nicht dran.
Kannst Du es bitte mal lassen mich so unqualifiziert und polemisch zu kritisieren. Ja wir haben Voigt, aber nicht jeder ist darüber begeistert, verstanden, schon gar nicht in der Combo mit Wichterich???
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Na Gott sei Dank ist Wichterich nicht so dünnhäutig wie Dum @smutinho . Bringt halt die Diskussion nicht weiter, wenn Du x-mal das Selbe schreibst, vor allem, wenn das dann nur Dein Bauchgefühl ist. Und wenn ich unqualifiziert und polemisch werde, dann sieht das ganz anders aus.
Natürlich darf man kritisieren, wird hier ja auch durchweg und manchmal sogar recht fundiert gemacht, aber in Herrgotts Namen, nun gibt dem Voigt doch wenigstens mal ne Chance, es besser zu machen als seine beiden Vorgänger. Vor allem, wenn die Entscheidung, wer die Baskets nächste Saison als Coach führen wird, eh schon steht.
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@vegeta79 äh ich auch so. Ich schätze Voigt als starken Coach. Mich hat die Situation mit Pollard aber stutzig gemacht, da es für mich nicht richtig aufgeklärt wurde oder ich es nicht mitbekommen habe.
Ich denke Isahlo wäre niemals nach Bonn gekommen. Er wird attraktivere Angebote bekommen haben. Warum sollte er Crailsheim sonst verlassen?
Ich warte ab, welchen Kader Voigt aufstellt. -
Der G.A. legt den Finger in seiner heutigen Prinzausgabe in die Wunde fehlende Motivation. Dort werden I einer Reihe dabei Hamilton, Kratzer, Philmore und Micovic beim Namen genannt. Der Beleg sind die erzielten Punkte. In der Argumentation einiges wahres dran, aber die Begründung einfach schwach. Bei Micevic wird gesagt, er erziele sonst 14 Punkte pro Spiel, nun nur deren sieben, also keine Motivation. Das ist eine absolute Frechheit. Wer das Spiel gesehen hat konnte leicht feststellen, wer aktiv und wer inaktiv war. Und da ist ein Hamilton leider weit vorne gewesen. “Pomadig” sagte Koch dazu, für mich war das ein echtes Kompliment.
Es steht zu befürchten, dass der morgige Saisonabschluss bitter werden wird, ich erwarte da eine deutliche Niederlage gegen Ulm.
Und, ebenfalls bitter es zu sagen, man kann froh sein, wenn diese Saison für Bonn zu Ende geht.
Platz 12 steht dabei auf der dünnem Eis, mit einem Sieg wäre dieser sicher. Mit zwei/drei mehr motivierten Spielern wäre er machbar gewesen. -
@homunkulus sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
Und, ebenfalls bitter es zu sagen, man kann froh sein, wenn diese Saison für Bonn zu Ende geht.
Diesen Satz lese ich in den letzen Jahren einfach zu häufig.
Man sollte mit dem Spiel gegen Braunschweig mit einigen Spielern nicht zu sehr ins Gericht gehen.
Hamilton war da allerdings schon auffällig
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@homunkulus das ist vom GA wirklich nah an einer Frechheit, so etwas zu unterstellen. Erstens spielen die Spieler für einen neuen Vertrag und werden vielleicht kein grandioses Mannschaftsspiel mehr aufbauen, aber sicher die Spiele gewinnen wollen. Zweitens geht es für Bonn als Verein noch um die europäische Qualifikation. Wenn man gegen Ulm gewinnt, hat man den Zwölften Platz in der Tasche - also auch vom Verein gibt es noch Motivation.
@smutinho Stimme dir zu, aber glaube du hast mich etwas missverstanden. Mit meiner Bemerkung zu den deutschen Spots wollte ich keine persönliche Präferenz ausdrücken. Eine Möglichkeit ist, dass man teurere deutsche mit vergleichsweise guten Spielanlagen holt. Gleichzeitig würde man für den Preis ebenfalls einen ausländischen Spieler mit mehr Fähigkeiten bekommen. Die zweite Möglichkeit ist, dass man deutsche “Rollenspieler” holt, die günstiger sind, aber nicht in allen Spielen abliefern werden - dafür ist mehr Budget für die ausländischen Spieler frei. Da habe ich dich so verstanden, dass du die zweite Möglichkeit präferierst. Als Verein mit einem Budget im oberen Mittelfeld könnte das eine gute Variante sein, um eine insgesamt bessere Leistung zu bekommen. Ich würde dennoch zur ersten Variante tendieren, da man mittlerweile in der BBL 10 Spieler braucht, die allesamt bundesligatauglich sind und abliefern. Einzelspieler, die Teams tragen (Michalak, Babb etc.) funktionieren zwar, aber es ist selten, dass sie das Team an sich erfolgreicher machen und auf Playoff-Niveau tragen.
Ich würde behaupten, dass alle derzeit in den Playoffs vertretenen Vereinen auf gute deutsche Spieler bauen und im Zweifel für diese etwas mehr Geld für etwas geringere Leistung zahlen:Ludwigsburg: Polas Bartolo, WoBo, da Silva sind alles keine Rollenspieler, die Patricks und Herzog als junge Entwicklungsspieler dabei.
Berlin: Lô, Giffey, Mattisseck, Schneider, Olinde, Thiemann, Delow ist die beste deutsche Garde in einem Bundesliga-Team.
München: Krämer, Djedovic, Amaize, Zipser, Radosevic ist da nicht weit von Berlin entfernt.
Oldenburg: Herrera, Tadda, Breunig, Schwethelm + Hollatz, Agbakoko - vier Top-Spieler und zwei Youngster
Crailsheim: Stuckey, Kovacevic, Bleck, Caisin, Radosavljevic - im Vergleich zu den anderen sicher die schwächste deutsche Garde in den Playoffs. Aber auch hier sind Stuckey, Bleck und Radosavljevic playoff-taugliche Spieler (egal, ob deutscher Pass oder nicht)
Ulm: Günther, Philipps, Obst, Bretzel, Osetkowski, Klepeisz, Heckmann + Youngster - nach Berlin und München das beste deutsche Grundgerüst.
Hamburg: Bryce Taylor, Max DiLeo, Hollatz, Brase, Ogunsipe, Richter - nicht das gelbe vom Ei, aber Taylor, DiLeo, Hollatz sind absolut playoff-tauglich.
Bamberg: Lockhart, Ogbe, Hundt, Sengfelder, Grüttner Bacoul + Youngster - für mich neben Crailsheim das schwächste deutsche Grundgerüst. Trotzdem sind Lockhart, Hundt, Sengfelder keine Rollenspieler (mehr).
Bonn: Lischka, DiLeo, Binapfl, Kratzer, de Oliveira, Lukosius, Philmore - das ist für die Playoffs zu wenig. DiLeo und Kratzer wären die einzigen, die ich zweifelsfrei als playoff-tauglich nennen würde und von den beiden hatte einer gerade eine schwache Saison. Sicher, wenn da jetzt drei Babbs neben denen auf dem Feld stehen würden, könnte man vermutlich auch die Playoffs erreichen. Aber der Gewinn, wenn man Geld spart und lieber qualitativ schlechtere Deutsche holt, ist nicht groß genug, um drei Babbs zu finanzieren. Daher muss man mMn eine gute deutsche Garde zusammenholen. Da muss für Lischka ein großes Upgrade her und man möchte zwar den Youngster keinen vor die Nase setzen, aber Lukosius, Binapfl und de Oliveira (plus Mboya Kotieno und Albrecht, die zurückkommen) sind eben riskanter als ein erfahrener Bryce Taylor/oder andere.
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@BonnFan da bin ich anderer Meinung. Es steht und fällt nicht mit der Qualität der deutschen Spieler. Zumindest wirkt sie sich nicht so aus, dass das jetzt ein wichtiges Thema wäre. Unsere Probleme bestehen und bestanden, egal ob ein guter deutscher Kader, wie zB letztes Jahr oder ein schwächerer wie dieses Jahr verpflichtet wurde.
Es geht um den Kader insgesamt. Denn wenn man einen Kratzer ermöglichen möchte, dann fehlt das , Geld, um einen besseren Spieler als ThompsonIV zu verpflichten. Und die Ausländerspots sind doch diejenigen, die meistens die Leistungsträger stellen.
Mit einer guten 7er Rotation kann man auch in der Liga viel erreichen. Wichtig ist, egal was man möchte, ein gutes Scouting.Aber das sind alles Einzelfragen einer viel größeren Problematik. Die Baskets haben im letzten 10 Jahreszeitraum eine beispiellose Talfahrt erlebt(trotz einiger guter Spielzeiten). Momentan bin ich mir nicht sicher, ob wir die Playoffs so einfach erreichen können. Man schaue sich doch mal die Konkurrenz an. Auch da wird gut gewirtschaftet, es gibt auch da verlässliche Sponsoren und gute Fankulturen.
Die Baskets müssen sich mE erstmal grundsätzlich fragen, was sie erreichen wollen und was dafür nötig ist. Zum Beispiel eine gute und gelebte Philosophie, die über das “wir wollen in die Playoffs und haben eine eigene Halle” hinausgeht.
Das kann man sich nicht so einfach einkaufen, dass wissen wir seit Päch.
Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die Baskets noch die passende Kohle haben, um sich als Playoff Contender zu verstehen!? -
In Vorbereitung für die Kaderdiskussion für nächste Saison habe ich mir das Thema Deutschenquote und wie man damit umgeht nochmal etwas genauer angeschaut, aber in die derzeitige Diskussion passt das auch gut rein:
Im Kern geht die normale Argumentation ungefähr so:
Ein Team muss im 12 Spieler-Kader 6 Deutsche/Homegrown Spieler haben - Es braucht 9 bis 10 BBL-taugliche Spieler im Kader um in der BBL konkurrenzfähig zu sein – Es gibt nicht genug deutsche Spieler die dieses Niveau haben, was sie relativ gesehen teuer macht und dafür sorgt, dass sie überwiegend in den finanzstarken Vereinen München, Berlin, Oldenburg und Bamberg/Ulm spielen – Das bedeutet für den Rest der Liga, dass sie versuchen müssen mindestens 4 halbwegs brauchbare deutsche BBL Spieler zusammen zu bekommen und die entscheidende Kaderqualität über die Ausländerspots abzudecken- Daraus folgt, dass diese Vereine idealerweise auf allen Positionen mindestens einen Ausländer mit Starterqualität haben, denn Deutsche mit Starterqualität bekommen sie aus den oben genannten Gründen vermutlich nicht.Um mal zu schauen wie sich dies in die gelebte Realität in den BBL Kadern überträgt habe ich mir mal die folgenden Zahlen angeschaut:
- Anzahl der Deutschen Spieler pro Verein die auf der BBL Seite gelistet sind (Das deckt sich im wesentlichen mit den „für die BBL gemeldeten“ Spielern und schließt Doppellizensler mit ein)
- Davon die Anzahl derjenigen Spieler die in mindestens 8 Spielern zum Einsatz gekommen sind und mindestens 8 Minuten pro Spiel gespielt haben. Anders gesagt: wer in weniger als einem Dritten der Spiele zum Einsatz kommt oder wer weniger als 20% der Spielzeit zum Einsatz kommt macht keinen nennenswerten Unterschied für das Team und wird nicht mitgezählt.
- Diese zum Einsatz gekommenen Spieler habe ich in Frontcourt ( 4 und 5 ) sowie Backcourt (1 bis 3) aufgeteilt.
Team Anzahl Dt Anzahl DT/mit Einsätzen Davon FC Davon BC
Alba 9 6 2 4
Lubu 10 4 2 2
Oldenburg 7 4 1 3
Ulm 12 6 1 5
München 9 6 1 5
Bamberg 8 5 1 4
Göttingen 6 4 0 4
Frankfurt 13 4 1 3
Vechta 9 5 1 4
Crailsheim 7 3 1 2
Würzburg 9 7 1 6
Braunschweig 13 8 2 6
Bayreuth 6 3 1 2
Giessen 7 5 2 3
Bonn 9 5 3 2
MBC 9 5 1 4
Hamburg 8 5 1 4
Chemnitz 9 7 3 4Summe 160 92 25 67
Die Ergebnisse sind, wie ich finde auf verschiedenen Betrachtungsebenen interessant und bringen vielleicht ein wenig Realismus in die Kaderdiskussionen.
- In Summe sind 160 deutsche Spieler in den Kadern der BBL gelistet. Da sind ein-zwei doppelt gezählte dabei wie z.B. Johannes Richter der von Giessen nach Hamburg gewechselt hat oder Bogdan Radosavlievic, der kurz beim MBC war und nun bei Crailsheim im Kader steht.
- Von diesen 160 haben 92 deutsche Spieler mehr als 8 Spiele gemacht und mehr als 8 Minuten/Spiel auf dem Feld gestanden.
- Von diesen 92 sind 25 Frontcourt Spieler und 67 Backcourt Spieler
Mehr im Detail für den Forntcourt:
- Von den 25 Frontcourt Spielern sind 11 Center, davon hat einer die Liga im Laufe der Saison verlassen (Harris). Von den restlichen 10 deutschen Centern spielen 4 bei den großen Clubs (München - Radosevic, Alba - Thiemann, Ulm - Ossetkowski und Oldenburg – Breunig. Von den 14 PF spielen zwei bei einem der großen Clubs (Schneider und Sengfelder)
- Im letzten Jahr sind im Vergleich zur Vorsaison nur 3 Center neu in diese Liste gekommen: (Jonas Richter, Christoph Hartwich und Jonas Weitzel)
- Im letzten Jahr sind im Vergleich zur Vorsaison nur 2 PF neu in diese Liste gekommen: (Philmore und Wimberg, aber beide waren schon früher in der BBL)
Das bedeutet für den Froncourt:
- Einen deutschen Center zu bekommen der halbwegs ernsthaft Bundesliga Niveau hat ist extrem schwierig, 6 Teams in der BBL haben keinen. Darunter durchaus auch Teams die nicht schlecht abschneiden. Aber: Von den 8 Teams die aktuell auf einem PO Platz stehen haben, haben nur 2 Teams keinen deutschen spielfähigen Center (Hamburg und Bamberg).
- Die Hoffnung, das von außerhalb der Liga merklich neue Frontcourt Spieler hinzukommen, oder dass im großen Stil Nachwuchs neu dazu kommt ist eine Illusion. Gerade auf den großen Positionen entwickeln sich Spieler scheinbar langsam und das da jemand aus der Jugend dazu kommt und direkt einen Unterschied macht ist offensichtlich eine totale Ausnahme.
Deutsche, BBL-taugliche Frontcourt Spieler sind offensichtlich eine extrem seltene Spezies. Das bedeutet sie sind vermutlich entweder sehr teuer, oder aber es gibt Gründe warum sie nicht so teuer sind (Bryant – Fitness und Alter, Radosavlievic – Extrem viele Teams in wenigen Jahren, scheint schwierig zu sein, Philmore – war jahrelang im Ausland weil er in der BBL nicht den Durchbruch geschafft hat, Hartwich, Kratzer, Schilling etc, noch nicht den Durchbruch geschafft…)
Die Idee im Frontcourt ein bis zwei spielfähige Deutsche zu haben ist in der Realität also extrem schwer umzusetzten, vermutlich aber entweder sehr teuer, oder aber mit Fallstricken (Gründe warum die Spieler nicht teuer sind) behaftet.
Das Resultat davon ist, dass in der BBL tatsächlich nur 6 Teams zwei oder mehr einsetzbare deutsche Frontcourt Spieler haben:
• Alba: Schneider, Thiemann
• Lubu: Wobo, Harris, (wobei die ja auch schon wieder aus der Liste rausfallen)
• Braunschweig: Schilling, Turudic
• Bonn: Kratzer, Lischka, Philmore
• Chemnitz: Stanic, Wimberg, Richter
• Der Rest hat jeweils nur einen oder gar keinen.Damit ist klar, dass es auf den Guard Positionen dementsprechend relativ gesehen viel mehr Deutsche mit Einsatzzeiten geben muss. In der Praxis sieht das so aus:
• 4 Vereine haben zwei deutsche Guards im Kader die entsprechend eingesetzt wurden: Lubu, Crailsheim, Bayreuth, Bonn (Lukosius, DiLeo)
• Oldenburg und Giessen haben 3 deutsche Guards entsprechend eingesetzt,
• 7 Vereine haben 4 deutsche Guards entsprechend eingesetzt, (Alba, Bamberg, Göttingen, Vechta, MBC, Hamburg, Chemnitz)
• 4 Vereine haben mehr als 4 deutsche Guards entsprechend eingesetzt (München 5, Ulm 5, Würzburg 6 und Braunschweig 6)Die Auswertung zeigt ein paar interessante Aspekte auf
- Es ist nichts neues, dass die Liga hinsichtlich der Finanzstärke in mehrere Gruppen aufgeteilt ist:
- Die Euroleague Teams Berlin und München
- Die Finanzstarken nicht Euroleague Teams: Oldenburg, Bamberg, Ulm
- Die Mittelfeld Teams LuBu, Bonn, Hamburg, Frankfurt
- Die eher „kleineren“ Teams: Bayreuth, Crailsheim, Würzburg, Giessen, Vechta, Braunschweig, MBC, Chemnitz
Teams in der Gruppe 3 und 4 müssen sich entscheiden ob sie versuchen wollen einen der wenigen verbliebenen guten deutschen Spieler zu verpflichten und damit viel Geld zu binden, oder aber eher wenig Qualität auf den deutschen Positionen zu haben und dafür mehr Geld in die Ausländer Spots zu stecken. Wenn ich mir die Teams aus dieser Gruppe anschaue die relativ gesehen „überperformen“ so sind das LuBu: (Wobo, Polas, Herzog und Patrick), Crailsheim: (Radosavlievic, Stuckey, Bleck) und Hamburg: (DiLeo, Ogunsipe, Taylor und Hollaz). Aus dieser Gruppe sind, bei aller Wertschätzung vermutlich nur Bartolo und Radosavlievic etablierte, leicht überduchschnittliche deutsche Spots. Die anderen sind entweder Nachwuchsspieler die gerade erst anfangen gut zu werden, oder Spezialisten wir DiLeo, die in ganz definierten Rollen gut sind oder wie Taylor eher am Ende ihrer Karriere.
Diese Teams haben es geschafft mit begrenzen Mitteln ihre deutschen Spots clever zu füllen. Nicht mehr als ein oder zwei Spieler die bereits halbwegs etabliert (und teuer) sind, und den Rest mit Nachwuchs und Spezialisten auffüllen. So bleibt dann ein relativ gesehen größerer Batzen für die Ausländerspots übrig.
Der Baskets Ansatz mit mindestens 3 „gestandenen“ BBL Spielern (DiLeo, Kratzer, Lischka/Philmore) ist hingegen finanziell gesehen relativ wenig effektiv. DiLeo und Kratzer sind sicherlich in der Preisklasse „etablierter BBL Spieler“ unterwegs .- Deutsche BigMen sind extrem selten und selten extrem gut. Falls sie extrem gut sind sind spielen sie entweder nicht in der Liga, oder bei den Euroleague Teams. Wenn ich also meine Zusammenstellung auf den deutschen Spots effizient gestalten will, ist es u.U. cleverer zu versuchen ein- oder zwei gute deutsche Guards zu bekommen, und bei den Frontcourt Spots auf Spezialisten wie Wobo, oder zum Beispiel Hartwich und/oder Nachwuchsspieler zu setzen.
Für Bonn ist das wirklich eine spannende Frage. Es braucht mindestens 4 deutsche Spieler die was können, das zeigt die Auswertung. Die Ausnahme ist Crailsheim mit 3, aber das ist glaube ich eher ein Sonderfall… Es reicht einen einsetzbaren Frontcourt Spieler zu haben, das bedeutet dann aber auch 3 Guards.
Die aktuelle „Deutschenriege“ gibt stand heute 1 BBL tauglichen Guard her (DiLeo) ein vielversprechendes Talent dem ich den Sprung in die Gruppe der Einsatzfähigen deutschen Spieler nächste Saison zutraue (Lukosius) einen Nachwuchsspieler der noch ein bisschen weiter weg ist (Binapfl) und noch ein paar Jugendspieler die in den nächsten Jahren nachrücken könnten.
Im Frontcourt haben wir zwei etablierte BBL Spieler: einen variablen Vierer (Philmore), einen klassischen Brettcenter (Karzer), dahinter einen Spieler der ein bisschen variabler ist als Kratzer aber auch (noch) eher ein klassischer Center (DeOliveira) und mit Kotieno ein Talent das nachrücken kann. Die Verteilung ist gerade umgekehrt zu dem was nach dem oben gesagten effizient erscheint.
Daraus leiten sich als mögliche Handlungsoptionen ab:- Drei Guards, Ein Frontcourt Spieler:
Wir brauchen in diesem Option 3 BBL-taugliche Frontcourt Spieler: Da fällt mir keine bessere Alternative als DiLeo ein und dazu noch zwei weitere Spieler die auch viel eingesetzt werden können. Einer davon könnte Lukosius sein, aber dann muss er auch über das ganze Jahr viel spielen, vor allem wenn wir international antreten sollten sogar sehr viel. Dazu braucht es noch einen echten BBL tauglichen Guard oder Forward, der idealerweise auch international als Deutscher zählt. Wer da in Frage kommt und verfügbar ist, nicht so direkt offensichtlich. Dieser zweite Spieler darf aber m.E. kein „Projekt“ sein, sondern muss auch wirklich immer spielen können. Dazu einen deutschen BBL-tauglichen BigMan. Das könnten durchaus Philmore oder Kratzer sein, gerne auch mit Oliveira in der Hinterhand. Wenn sich dieser dann weiter entwickelt kann er vielleicht in zwei Jahren diese Rolle ausfüllen. Effizienter würde es mir erscheinen wenn es Philmore wäre, da der vermutlich nicht so viel Budget bindet wie Kratzer und nicht mit Oliveira doppelt, der (derzeit) noch ein ähnliches Skillset wie Kratzer hat. - Zwei Guards, zwei Frontcourt Spieler: War irgendwie ursprünglich die Idee für diese Saison (DiLeo und Binapfl im BC, Lischka und Kratzer im FC). Das klingt mathematisch irgendwie logisch, aber nach dem was ich oben geschrieben habe ist es das eigentlich nicht so wirklich. In der Konstellation wäre es ziemlich klug Kratzer zu halten wenn es denn möglich ist, den einen besseren Großen werden wir nicht so leicht finden können. Eventuell gibt es den einen oder anderen Kandidaten von den Absteigern oder anderen BBL Teams die Bonn als Chance begreifen könnten (Herkenhoff, Hartwich, Turudic etc…) aber da wird die Luft sehr schnell dünn, es sei denn man findet noch jemanden mit deutschem Pass irgendwo auf dem College, in der G-League oder sonstwo.
Dazu braucht es dann noch einen Zweiten Deutschen der wirklich spielen kann, z.B. Philmore, aber auch da ist, wenn er es denn nicht will, ganz schnell die Liste der möglichen Kandidaten wieder zu Ende.
Wenn man dann man so schaut wer da eigentlich an fähigen Spielern, vor allem im FC auf dem Markt ist, dann ist das ganz schön ernüchternd. Meine Empfehlung wäre da tatsächlich die drei Guards Variante, und auf Groß versuchen Kratzer oder Philmore zu halten, aber eben nur eine von Beiden.
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Wow, sehr umfangreiche Analyse. Ein Aspekt fehlt aber meiner Meinung nach: und das gilt für alle Spieler im Kader. Du brauchst Spieler, die einen deutlichen Sprung machen. DAS bringt eine Mannschaft nach vorne.
Das war die Hoffnung in Bonn bei einem Kratzer, Binapfl, Pollard, Hagins usw. . Da gab es dann zu wenig gute Entwicklungen. Dazu hat die litauische Allzweckwaffe nicht wie erwartet funktioniert.
Bis auf Bayern und Alba (auf Grund ihres hohen Budgets sind die weniger auf diese Entwicklungen angewiesen) haben alle gut platzierten Vereine mehrere dieser positiven Entwickler. Lukosius wäre in Bonn ein solcher Kandidat gewesen, dazu wurde er aber zu spät eingesetzt. Alle anderen Kandidaten haben nicht gezündet. -
Interessant wie viel Arbeit sich hier gemacht wird mit der Analyse, Hut ab. Ich hätte das aus dem Stand auch nicht so eingeschätzt wie es sich in den Aufstellungen der Teams zeigt.
Sind doch verdammt viele Ausländer mittlerweile auch eingebürgert und diverse junge Spieler haben sich die Saison auch freigespielt und bekommen ordentlich Spielzeit.
Auch ich würde eher Philmore (für die vier und bei small Ball auch mal die Fünf), DiLeo und Lukosius halten und dann schauen ob DeOliviera sich entwickelt. Ein Kratzer bindet für mich zuviel Budget und ist zu limitierend für die gesamte Mannschaft.
Lieber die Kohle in Ausländer stecken und schauen ob ein junger Rhöndorfer sich noch aufdrängt wie Lukosius diese Saison. Leider sind wir nicht wirklich interessant für Spieler, die gerade dabei sind ihren Durchbruch fortzusetzen, sonst hätte auch ein Wimberg, Jonas Richter oder Hollatz bei uns landen können.
Da müssen wir uns leider durch die mäßigen Leistungen der letzten Jahre hinten anstellen und selbst die Spieler aus der Pro A oder B ausgraben.
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Hamburg verlängert übrigens mit Kotsar. So einfach geht das.
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@homunkulus
Das mit der Entwicklung stimmt, aber ich glaube Du musst trotzdem ein Gerüst aus Spielern haben die funktionieren, und die auffangen wenn die “Entwicklungsspieler” Leistungsschwankungen haben. In der “guten alten Zeit” war das immer eine Achse aus einem guten Point Guard und einem Center die gereicht haben, in den letzten Jahren hat sich das, wie ich finde, in der BBL ziemlich verschoben. Inzwischen brauchst Du eigentlich auf jeder Position einen Spieler der verlässlich BBL Niveau hat um nicht abzusteigen und wenn Du um die PO’s mitspielen willst müssen mindestens 1 bis 2 Spieler aus deinem Team überdurchschnittlich sein. Darum herum kannst Du dann mit einem gewissen Risiko agieren. Das gilt auch dieses Jahr für alle Teams die oben stehen, bis auf Crailsheim die einfach 2 Jahre in Folge sensationell gescoutet haben.
Wenn dann, wie bei uns diese (und letzte) Saison, auf einer Position kein Spieler ist, der verlässlich jeden Samstag 25 Minuten BBL Niveau zeigt (und das hatten wir eben dieses Jahr auf der PG Position und auf der 5) dann kannst Du das nicht abfangen.
Mein Eindruck ist, (ohne irgendwelche Insiderkenntnisse zu haben), dass wir in den letzten Jahren drei Fehler gemacht haben:- Wir haben auf den großen Positionen deutsche Spieler im Kader gehabt, die zwar gut sind, aber nicht gut genug um wirkliche Leistungsträger zu sein (Breunig, Kratzer, Lischka) und das gerade auf den Positionen, wo es extrem schwierig (und teuer) ist deutsche Spieler zu halten.
- Wir sind auf den Ausländerpositionen zu sehr auf Risiko gegangen und haben an zu vielen Stellen auf den “Super” Griff spekuliert (kleine Liga / unbekannter Spieler der unerwartet ganz groß aufspielt).
- Wir sind zu sehr nach der Qualität (oder dem Potential) der Einzelspieler gegangen, und haben nicht genug darauf geachtet das es im Gesamtverbund inclusive Trainer eine schlüssige Zusammensetzung ergibt (Das kann viele Gründe haben, aber ich wiederhole mich gerne, der beste Kader der letzten Jahre (Poropat) hat vor allem dadurch funktioniert, dass sich die unterschiedlichen Einzelspieler sehr gut ergänzt haben.
Im ergebnis hatten wir auch diese Saison im Grunde immer einen oder zwei Spieler an jedem Spieltag die einfach nicht funktioniert haben. Entweder weil sie grundsätzlich nicht in das Spielkonzept gepasst haben (wie Hagins) oder weil sie sich andauernd rausgefoult haben (Kratzer) und dann hattes Du dahinter die “Projekte” Pollard und Thompson, die einfach nicht so eingeschlagen haben wie gehofft, und von denen Du mehr brauchtes, als sie dir zuverlässig geben können.
Es könnte eine bessere Strategie sein an der einen oder anderen Stelle Spieler mit nicht ganz so viel Potential, aber dafür großer Verlässlichkeit zu holen.
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Klar, das stabile Gerüst ist sehr hilfreich bei Perspektivspielern eine gute Entwicklung zu erreichen. Siehe Lubu z.B.
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@homunkulus sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2020/2021:
Hamburg verlängert übrigens mit Kotsar. So einfach geht das.
Kann man nur Glückwunsch sagen, einer der sehr guten Center in der Liga. Gut gescouted und dann direkt nochmal nachgelegt. So macht man das.
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Auf Twitter haben die Baskets den GA-Artikel zu DiLeo retweetet. Vielleicht interpretiere ich da zu viel, aber würde man das machen, wenn man sich gerade eher nicht einig wäre? Könnte mir vorstellen, dass zumindest Vorgespräche wenigstens schon laufen. Ansonsten: immer noch komplett unverständlich, wieso die Baskets während der laufenden Saison mit keinem Spieler verhandeln!
Jetzt inhaltslos: ich wünsche allen ein schönes letztes Saisonspiel! Babb und Micovic nochmals genießen - vielleicht sind sie dann weg. Hoffentlich noch ein schöner Abschluss heute!