Die oder Der?
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@Simon2 Das, was du beschreibst, ist überhaupt keine neue Entwicklung. Die geschlechtliche Unterscheidung, wenn man von einzelnen konkreten Personen spricht, ist älter als unser modernes Hochdeutsch. Auch im Mittelalter hätte man z.B. von “der Bäuerin” gesprochen, wenn man eine bestimmte weibliche Person meinte. Mit dem generischen Maskulinum und dessen Wahrnehmung hat das wenig zu tun. Im Gegenteil entstand die weibliche Form irgendwann mal als bewusste Abgrenzung von der Standardform, während sich nie eine eigene männliche Form herausbildete. Oder anders gesagt: die weibliche Form dient speziell der Betonung, dass es sich um eine weibliche Person handelt.
"Der Pullover wurde mir vom Verkäufer empfohlen”, denken kaum Leute an eine Frau.
Stimmt, weil man ja von einer ganz bestimmten Person spricht.
Bei “Ich habe nach einem Verkäufer gesucht” sähe die Sache schon wieder etwas anders aus.“Es waren nur Lehrer da.” wird oft verstanden als “… und keine Lehrerinnen”
Das bezweifle ich. Bei “Das Spiel verfolgten 6000 Zuschauer” denkt wohl auch niemand, dass da ausschließlich männliche Fans in der Halle saßen, oder?
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@bacon sagte in Die oder Der?:
Das bezweifle ich. Bei “Das Spiel verfolgten 6000 Zuschauer” denkt wohl auch niemand, dass da ausschließlich männliche Fans in der Halle saßen, oder?
An der Stelle fällt mir immer diese ganz nette Geschichte ein.
Ein Vater fährt mit seinem Sohn zum Fußballspiel, doch mitten auf einem Bahnübergang bleibt ihr Wagen stehen. In der Ferne hört man schon den Zug pfeifen, verzweifelt versucht der Vater, den Motor anzulassen, aber vor Aufregung schafft er es nicht. Das Auto wird vom Zug erfasst. Ein Rettungswagen jagt zum Unfallort und holt die beiden ab, doch der Vater stirbt noch auf der Fahrt ins Krankenhaus. Der Sohn lebt, muss aber sofort operiert werden. Er wird in den OP-Saal gefahren, wo schon die diensthabenden Chirurgen warten. Als sie sich jedoch über den Jungen beugen, sagt jemand vom Chirurgenteam mit erschrockener Stimme: „Ich kann nicht operieren - das ist mein Sohn!“ Wie kann das sein?
Ansonsten finde ich bei deinem Beispiel, dass man natürlich gendern kann als “Zuschauerinnen und Zuschauer”. Wieso sollten denn da nicht nur Männer sitzen können auch?
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@Simon2 sagte in Die oder Der?:
aber es ist eben so.
Sehe ich eben nicht so.
Sprache ist kein physikalisches Naturgesetz. Sprache ändern wir aktiv in dem wir sie benutzen. Jeder von uns kann sich dafür entscheiden, diesen Trend zu leben oder eben nicht. In jedem Fall ist es unsere Wahl. -
Ansonsten finde ich bei deinem Beispiel, dass man natürlich gendern kann als “Zuschauerinnen und Zuschauer”.
Könnte man, ist aber tatsächlich nicht nötig, da ‘Zuschauer’ ja bereits alle umfasst und das auch jedem bewusst sein dürfte, der dies hört. Sprachlich gesehen ist so eine Doppelnennung immer eine gesonderte Ansprache der weiblichen Personen. Also eher eine Höflichkeitsfloskel, als sprachliche Notwendigkeit, wenn man so will.
Um aufs Thema zurückzukommen: bei englischen Begriffen wird es dann schwierig, da es für solche Lehnwörter meist keine weiblichen Formen gibt. “Fan” z.B. ist immer maskulin, man sagt nicht “die Fan” oder “sie ist eine Fan der Nationalmannschaft”. Also würde ich es bei den Positionensbeschreibungen genauso handhaben.
Sie ist ein Point Guard
Zugegeben klingt das dann aber etwas unelegant, wenn man sagt “Der Point Guard Lisa Mustermann” o.ä.
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@antimatzist sagte in Die oder Der?:
Ansonsten finde ich bei deinem Beispiel, dass man natürlich gendern kann als “Zuschauerinnen und Zuschauer”.
“Zuschauereinnen und Zuschauer” hat nichts mit Gendern zu tun, sondern ist der normale deutsche Sprachgebrauch, genau wie “Guten Abend, meine Damen und Herren!”
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ein klein wenig off-topic:
Ich hab mal den Vorschlag eines englisch-sprachigen Autors gelesen, der “Ladies and Gentlemen” als Begrüßungsfloskel durch “Friends and Enemys” ersetzen wollte. Finde ich eine großartige Idee. So nimmt man das Genderproblem komplett raus und deutet gleichzeitig an, das man genau weiss, wer da vor einem steht.
Funktioniert in Deutsch leider nicht genauso gut. -
@Westpole sagte in Die oder Der?:
“Zuschauereinnen und Zuschauer” hat nichts mit Gendern zu tun, sondern ist der normale deutsche Sprachgebrauch, genau wie “Guten Abend, meine Damen und Herren!”
Nein, das ist eine Form der geschlechtergerechten Sprache, siehe Duden.
@bacon sagte in Die oder Der?:
Könnte man, ist aber tatsächlich nicht nötig, da ‘Zuschauer’ ja bereits alle umfasst und das auch jedem bewusst sein dürfte, der dies hört. Sprachlich gesehen ist so eine Doppelnennung immer eine gesonderte Ansprache der weiblichen Personen. Also eher eine Höflichkeitsfloskel, als sprachliche Notwendigkeit, wenn man so will.
Eine Freundin von mir hat mal einen Aufsatz für eine wissenschaftliche Fachzeitschrift verfasst, in dem es um eine bestimmte Berufsgruppe im 16. Jahrhundert ging. Der/die Lektor*in hatte angemerkt, da doch irgendwie eine geschlechtsneutrale oder gegenderte Bezeichnung zu nutzen - aber anscheinend gab es zu diesem Zeitpunkt gar keine Frauen, die diesen Beruf ausführten oder ausführen durften.
Das generische Maskulinum suggerierte also, dass der Begriff mehr Menschen einschlösse, was aber faktisch falsch ist in diesem Beispiel. Klar, über Fußnoten zu regeln, aber ich will nur damit aufzeigen, dass das eben nicht immer so klar ist, wie man vielleicht meint.
@bacon sagte in Die oder Der?:
Um aufs Thema zurückzukommen: bei englischen Begriffen wird es dann schwierig, da es für solche Lehnwörter meist keine weiblichen Formen gibt. “Fan” z.B. ist immer maskulin, man sagt nicht “die Fan” oder “sie ist eine Fan der Nationalmannschaft”. Also würde ich es bei den Positionensbeschreibungen genauso handhaben.
Wobei das ja auch Sprachwandel ist. Würden wir von “die Fan” reden, würde es diese Bezeichnung eben geben irgendwann. Würden wir hier einen Thread haben “Der oder die NBA-Draft?”, würde man sicher fast genau so viele verschiedene Meinungen finden, einfach, weil a) (englische) Lehnwörter immer schwierig sind und b) es am Ende fast egal ist. Würde mich nie daran stören, wenn jemand “die Fan” sagt und fänd die Idee auch ganz spannend an sich. Deshalb finde ich “die point Guard” auch gut. Habe auch z. B. einen leitfaden des Berliner Fußballverbands gefunden, in dem auch Formen wie “Coach*in” empfohlen werden. Es ist einfach alles eine Sache der Gewöhnung, manches setzt sich durch, manches nicht.
Witzigerweise wird der Doppelpunkt als bessere Form über den Asterisk empfohlen - was afaik genau andersherum ist - und die Form “Gästin” als selten angemerkt wurde, obwohl das Wort auch schon im Grimmschen Wörterbuch war und keine komische Neuerfindung war, sondern mal wirklich richtig tolle, deutsche, alte Sprache.
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@Dunki_Kong sagte in Die oder Der?:
@Elevatorplay Hab nachgefragt, bei meiner Tochter, 1. Damen. Dort werden die Spielerinnen mit 1 bis 5 bezeichnet. Man spricht maximal von Aufbau-, Außen- und Innenspielerin.
Also mir kommt es vor das es mittlerweile ein Sprachwissenschaftenthread geworden ist und sich weit von der Ursprungsfrage entfernt hat.
Ist mit dem Post von Dunkikong die Frage nicht beantwortet?
Sicher kann man in noch mehr Vereinen nachfragen um etwas mehr Empirie zu erzeugen.
Mein Eindruck ist es wird mehr über das Thema auf einer Metaebene gesprochen als mit den AkteurInnen selbst.
Da ich nur auf Twitter unterwegs bin und keine Spielerinnen persönlich kenne, müssten andere nachfragen -
@Elevatorplay darauf wollte ich auch schon hinweisen. Wir als Benennende sollten mehr auf die Benannten hören, wenn es um deren Benennung geht
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@ArvySabas11 sagte in Die oder Der?:
@Elevatorplay darauf wollte ich auch schon hinweisen. Wir als Benennende sollten mehr auf die Benannten hören, wenn es um deren Benennung geht
sehr guter Hinweis! sollte man mal an die Hallensprecher und Hallensprecherinnen mal weitergeben, denn was die Aussprache der Namen angeht, sorgt dies regelmäßig für Kopfschütteln der Spielerinnen (selbst vom Heimteam)
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Warum nicht der, die das Pointguard. Ne jetzt mal ernst. Ich kenne keine Frau, die sich für den Mist interessiert. Man kann es auch echt übertreiben.
Ach so und die Otto Sendung ist natürlich mit einer Warnmeldung zu versehen. Der Mann ist echt gefährlich.
Nicht zu vergessen, der Rassist Wolfgang Niedecken von BAP.mit seinen rassistischen Texten. “Da wird selbst ne N***r blaß”. Pfui. Darf der das Lied überhaupt noch singen?
Wir haben echt sonst keine Probleme in Deutschland oder?
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@bacon sagte in Die oder Der?:
@Simon2 Das, was du beschreibst, ist überhaupt keine neue Entwicklung. …
Wieder mal: Habe ich nicht behauptet.
Ich behaupte nur, dass es aktuell (gegenüber z.B. meiner Jugend) bestimmte Worte/Zusammenhänge gibt, die nicht mehr geschlechtsübergreifend verstanden werden.Deine Gegenargumente sind bereits in diesem Thread genannt und von mir beantwortet worden.
Keine Ahnung, warum hier so ein Fass aufgemacht wird durch meinen Vorschlag, “Pointguardin & Co” zu verwenden (statt sich auf ein generisches Maskulinum zu berufen).
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@serge man könnte ja glatt Zweifel bekommen, dass du diese Fragen dem tatsächlich Erkenntnisgewinnung wegen stellst.
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aha, @serge, du kennst also Frauen? Wie viele sind es?
Aus meiner bescheidenen Warte können es nicht viele sein!
Doch, es gibt Frauen, die es interessiert, nicht nur auf Nachfrage gemeint zu sein, sondern klar erkennbar und deutlich!
Und die Zeiten sind vorbei, dass das Betreiben von Sport nur Männern vorbehalten ist, oh, welche Überraschung, sie spielen sogar selber? Natürlich erstrahlen sie nicht im gewohnten Schein, aber man munkelt, dass sie in einigen Sportarten, massiv an den männlichen Fassaden kratzen, z. B. in der Nischensportart Fußball. Und auch das mag überraschen: Die Frauen trauen sich sogar in die bekannten Tempel, in denen Sport betrieben wird als Zuschauerinnen. Beim Basketball sind die Schlangen an den Frauenklos fast so lang wie die an den Männerklos.
Du fühlst dich also überfordert, diese zur Kenntnis zu nehmen und zu geben. Hmmm, woran könnte das liegen? Zu anstrengend sich auch im fortgeschrittenen Alter noch weiterzuentwickeln? Oder ist es einfach beängstigend, dass Frauen ihre Rechte einfordern? (Ehrlich gesagt, das Recht gleichberechtigt genannt und berücksichtigt zu werden, sollte die Herrschaften eigentlich nicht so ängstigen).
Ein wenig bin ich erleichtert, dass du immerhin verstanden hast, welche Wörter zu unterlassen sind. Auch wenn es dir sichtlich schwer fällt. -
@serge Auch dazu (trans) ist die Zeit nicht stillgestanden. Im Sport ist das besonders herausfordernd! Zumindest in der Leichtathletik hat sich da was getan. Aktuell sind in der Leichtathletik WM Transgender-Personen zugelassen! Und ich finde das gut!
Und was Sprache anbetrifft: Wenn die Welt nicht mehr nur in Männer und Frauen eingeteilt ist, geht Sprache leichter. -
Die Frage ob wir eine Gendersprache verwenden oder nicht mag sprachwissenschaftlich anstrengend sein, allerdings ist sie durchaus dafür relevant wie Kinder Berufe und ihr Umfeld wahrnehmen.
So ist es, dass insbesondere in der Finanzwelt und im MINT-Bereich die Anwendung des generischen Maskulin dazu führt, dass Kinder diese als typische “Männerberufe” wahrnehmen. So haben Studien herausgefunden, dass der Anteil der Mädchen, die sich einen Beruf in diesen beiden Bereichen vorstellen können deutlich größer ist, wenn die Jobbezeichnung gegendert ist.
So ätzend die sprachlichen Geschwüre sein mögen, eine Relevanz für die Art wie Kinder die Welt wahrnehmen haben sie definitiv.
Meine Vermutung dazu ist, dass Kinder das Konzept des generischen Maskulin nicht verstehen und sich entsprechend nicht angesprochen fühlen, wenn dieses verwendet wird.
Für uns als Gesellschaft sollte das bedeuten, dass wir einen Weg finden müssen eine gendergerechte Sprache einzuführen. Persönlich habe ich keine Ahnung wie das letztendlich aussehen soll, aber es ist definitiv wichtig, dass wir auch für den Basketball eine entsprechende Sprache finden, die beide Geschlechter inkludiert. Daher ist das definitiv eine mehr als relevante Diskussion, die hier geführt wird.
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@Knupp : Ich glaube, Kinder übernehmen Worte bzw. Sprache mit dem Bedeutungsinhalt, der ihnen vorgelebt wird. Da wir “Alten” es aber nicht hinkriegen, eine schubladenfreie Sprache zu vorzuleben, weil wir selbst (unbewusst) in Schubladen denken, gehen wir den Weg über eine Regulierung. Das ist (für meinen Geschmack) der schlechtere Weg zu Gleichberechtigung weil diese Methode aufgezwungen und künstlich wirkt.
Also was ich sagen will: Kinder könnten das generische Maskulin schon verstehen. Wenn wir es richtig anwenden würden.
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@Exil-Berliner sagte in Die oder Der?:
Kinder könnten das generische Maskulin schon verstehen. Wenn wir es richtig anwenden würden.
Ich habe jetzt noch einmal schnell zurückgecrollt: was wäre denn die richtige Anwendung? Das habe ich aus der Diskussion nicht herauslesen können.
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Ich habe gerade diesen ziemlich interessanten, unaufgeregten und ausführlichen Vortrag zur tatsächlichen Forschungslage durch:
Da klingt doch Vieles sehr viel nüchterner.
Superkurz: Nicht alles, was auf den ersten Blick plausibel erscheint, IST auch so (nachweisbar/nachgewiesen/…).Insbesonders zur erwähnten “MINT-Abschreckung durch maskuline Formen” bringt das Gender Equality Paradox stark zum Nachdenken.
(Den Referenten kenne ich soweit nicht, aber eine Google-Suche lässt ihn erstmal unverdächtig erscheinen)
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@Simon2 sagte in Die oder Der?:
Ich habe gerade diesen ziemlich interessanten, unaufgeregten und ausführlichen Vortrag zur tatsächlichen Forschungslage durch:
Da klingt doch Vieles sehr viel nüchterner.
Superkurz: Nicht alles, was auf den ersten Blick plausibel erscheint, IST auch so (nachweisbar/nachgewiesen/…).Insbesonders zur erwähnten “MINT-Abschreckung durch maskuline Formen” bringt das Gender Equality Paradox stark zum Nachdenken.
(Den Referenten kenne ich soweit nicht, aber eine Google-Suche lässt ihn erstmal unverdächtig erscheinen)
Ich bin ganz bei dir, dass die Ergebnisse der verschiedenen Studien stark unterschiedlich sind und teilweise viele Schlüsse zu lassen. Es ist immer ganz abhängig davon wer die Studie gemacht hat und wer die Daten interpretiert. Solange wir aber bei den gleichen Ausgangsdaten bleiben und die Diskussion nicht durch Emotionen aufgeheizt wird, bietet das eine Grundlage für eine extrem spannende Diskussion.
Wichtig ist, dass das Gender Equality Paradox die gleichen Rechte von Frauen bewertet hat und nicht die vorhandenen Stereotypen. Wenn ich auf die im verlinkten Artikel Karte schaue, erkenne ich neben dem Paradoxon, dass gleiche Rechte anscheinend zu weniger weiblichen Abschlüssen in den Mintfächern führen auch noch etwas anderes.
(Wichtig: keine wissenschaftliche Grundlage für die Aussage, sondern nur eine persönliche Einschätzung der Daten)
Früh industrialisierte Länder in denen es eine längere Geschichte der männlichen Dominanz dieser Berufe gibt, haben eine niedrigere Abschlussquote. Hier wäre es besonders interessant die einzelnen Länder mal über einen bestimmten Zeitraum zu betrachten. Dann könnte man ggf. erkennen ob und wie bestimmte Maßnahmen zum Abbau von Stereotypen ggf. eine Auswirkung auf den Anteil an weiblichen Abschlüssen in Mint-Fächern haben. Schweden als Beispiel hat in den vergangen Jahren viel für den Abbau von Stereotypen getan und inzwischen ist die Abschlussquote von Frauen im Mint-Bereich bei 41 % (stand 2020) angekommen. Die Gründe und Zusammenhänge dafür sind vermutlich komplex, aber es zeigt, dass ein Abbau von Stereotypen zu einer nahezu 50/50 Quote führen kann.
Die von mir gestern beschriebenen Studien beschreiben weniger, dass mehr junge Mädchen sich für einen Job im MINT-Bereich ergreifen, wenn die Berufsbezeichnung gegendert ist, sondern eigentlich nur, dass sie sich mehr Angesprochen fühlen und daher sich eher vorstellen könnten in diesem Bereich tätig zu werden. Ob sie einen solchen Beruf dann ergreifen hängt natürlich noch von ganz vielen weiteren Faktoren ab.
Eine Gendergerechte Sprache alleine wird nicht viel bringen, weil in unserer Gesellschaft Kinder ab dem Kindergarten mit Stereotypen konfrontiert werden, die sich in den Köpfen festsetzen. Das fängt schon damit an, dass Farben bestimmten Geschlechtern zugeordnet werden oder Jungs im Kindergarten schon sagen: Männer weinen nicht. Auch in jeder Menge Kindergeschichten, sind Stereotypen fest verankert. Das heißt jetzt nicht, dass wir diese Geschichten verbannen sollten, sondern dass wir diese den Kindern erklären sollten.
Edit: Vergleich der Genderdiskussion zur Klimadiskussion gelöscht, da nach nochmaligen Überdenken unsinnig.
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Vielleicht sollte ich es einfach auf die rheinische Art lösen: “Dat Pointguard Mädschen…”
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Die ganze Diskussion über Gendersprache ist insofern hinfällig, als dass die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung diese Sprache ablehnt. Sie wird sich im Alltag schlicht nie durchsetzen und selbst die härtesten Genderbefürworter können sie nicht konsequent durchziehen. Das Ganze ist ein völlig verkopftes Konzept, das von Anfang auf falschen Prämissen beruhte und versucht, einen Sprachwandel zu forcieren, anstatt ihn natürlich entwickeln zu lassen. Nicht umsonst gibt es mittlerweile schon wieder erste Schritte in die andere Richtung.
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Also unsere örtliche Tageszeitung macht das in der kommenden Saison so:
“Das Pointguard (Aufbauspielerin/Spieler/männlich/weiblich/divers/nicht geklärt) Annegret Walter Bockbaer (geborene/r(s Walter Annegret Bockbaer) hat in der Schlusssekunde des Spiel der Frauen/Damen des TGZ im Landesliga-Spiel gegen den Lokalrivalen SGZ beim Stand von 68:69 einen Dunking zum 70:69-Sieg der Gastgeberinnen/Gastgeber/divers/nicht geklärt versenkt.”
Eigentlich ganz einfach. -
Es ist echt schön zu sehen, welchen positiven Drive die Diskussion jetzt anfängt zu nehmen. Ich möchte dafür einen riesengroßen Schönen Dunk aussprechen.
Für die, die es bis hierher nicht verstanden haben: Das ist nur noch frustrierter Sarkasmus!
@bacon sagte in Die oder Der?:
Die ganze Diskussion über Gendersprache ist insofern hinfällig, als dass die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung diese Sprache ablehnt.
Das haust Du mal so raus? Das hast Du irgendwo gelesen - aber vergessen wo? Das war Dein Erleben an der Bushaltestelle heute früh?
In kurz: Bitte liefere Belege dafür. Ich will nicht ausschließen, dass es nicht stimmt oder stimmt. Du hast es schlicht ohne jeden Beleg geschrieben. Leider lässt das Deinen Beitrag im Vergleich zu vielen sehr guten Beiträgen der letzten Tage, vergleichsweise wertlos da stehen.
@bacon sagte in Die oder Der?
Sie wird sich im Alltag schlicht nie durchsetzen und selbst die härtesten Genderbefürworter können sie nicht konsequent durchziehen. Das Ganze ist ein völlig verkopftes Konzept, das von Anfang auf falschen Prämissen beruhte und versucht, einen Sprachwandel zu forcieren, anstatt ihn natürlich entwickeln zu lassen. Nicht umsonst gibt es mittlerweile schon wieder erste Schritte in die andere Richtung.
Auch hier würden mich die von Dir beobachteten Schritte in die andere Richtung interessieren. Das kannst Du sicher kurz belegen!
Ich würde den Rest Deiner Beobachtung aber schlicht als falsch betrachten. So wie ich das Gendern verstehe (und auch erlebe) soll es nicht einen Sprachwandel forcieren, sondern es soll mit Mitteln der Sprache versucht werden möglichst vollumfänglich Gruppen anzusprechen und ein Ausschluss einzelner vermieden werden. Das ganze ist nicht ganz neu, sondern wird seit bald 40 Jahren (meine Beobachtung) unterschiedlich stark gelebt. -
@Koloss-von-Moos-Fan sagte in Die oder Der?:
Eigentlich ganz einfach.
Sehe ich auch so: Eigentlich ganz einfach: Deine billige Stammtischpolemik kannst Du Sir bitte überall bei Schönen Dunk klemmen!
Deinen Post lasse ich stehen, damit Dir Deine wohlverdienten Downvotes nicht entgehen! -
Mit den “Downvotes” kann ich gut leben, danke.
Ansonsten bin ich komplett bei Bacon: Elitärer, hanebüchener Quatsch einer Minderheit die keine anderen Sorgen hat, ohne Zukunft. Wird in Deutschland mitsamt der dazugehörigen Parteien kurz- bis mittelfristig im Nirvana verschwinden. -
@Koloss-von-Moos-Fan sagte in Die oder Der?:
Elitärer, hanebüchener Quatsch einer Minderheit die keine anderen Sorgen hat, ohne Zukunft.
Diese Meinung steht dir freilich zu. Aber last time I checked stellten Frauen sowie nichtweiße Menschen die globale Mehrheit. Und da auch dir nicht entgangen sein dürfte, dass das Spiel Basketball global gespielt wird und somit auch global mitsamt Deutschland nach Lösungen gesucht wird, um nichtmännliche Sportler:*innen (doppelt gegendert hält besser!) auch sprachlich einzubeziehen, gibt es diesen Thread. Da es dir anscheinend wichtiger ist, dich an deine Meinung zu dem Thema zu klammern wie an einen Strohhalm (“meine Meinung steht bereits fest, verwirr mich nicht mit Fakten!”), wirst du dir natürlich nicht die Mühe machen, dir die spannenden und bereichernden Argumentationen in diesem Faden durchzulesen. Das ist okay. Aber bitte polemisiere dann weiter an deinem Stammtisch. Danke.
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Dieser Beitrag wurde gelöscht!
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Ich mache mit dir jede Wette, dass selbst unter Frauen und nicht-weißen Mehrheiten diejenigen in der (eindeutigen) Minderheit sind, die Gendersternchen in der deutschen Sprache für eine gute Erfindung halten oder 80-jährigen Omas verbieten wollen, mit Sombrero auf einer Bühne zu tanzen, während gleichzeitig Japaner in Osaka Schuhplattln in Lederhosen ohne dass sich irgend jemand daran kratzt.
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@faktenfakten2023 Diese Variante hat hier noch niemand vorgeschlagen. Insofern handelt es sich nicht um den Maßstab, an dem entschieden wird, inwieweit und auf welche Weise Frauen im Basketball sprachlich berücksichtigt werden.
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@Koloss-von-Moos-Fan
Du machst hier riesige Fässer auf, die gar nicht gehandelt werden sollen. Ich weiß, es ist heiß heute, aber lies dir bitte nochmal a) den Threadnamen und b) den Ausgangspost durch. Ich komm nicht umhin, dass du und andere Leute hier einfach nur Lust haben, ihren angestauten Politfrust abzuladen. Dieser Thread verfolgt keine politischen Implikationen! Wenn dir/euch das zuwider ist, bitte geht Boule spielen oder was sonst eure Nerven beruhigt. Niemandem soll hier etwas vorgeschrieben oder verboten werden. Woher kommt die angefressen-agitierende Stimmung hier? Ernstgemeinte Frage. -
@ArvySabas11 sagte in Die oder Der?:
sowie nichtweiße Menschen die globale Mehrheit.
Was hat das mit der Diskussion um das grammatikalische Geschlecht in der deutschen Sprache zu tun?
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@ArvySabas11 sagte in Die oder Der?:
@qnibert nicht nichts, aber auch nicht alles.
Das ist deine Meinung. Meine ist: nichts.
Edit: Ohnehin ein guter Zeitpunkt, um kurz zu betonen, dass die hier geäußerten Meinungen eben das sind: Meinungen der jeweiligen Verfasser - nicht des Betreibers.
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@jsb sagte in Die oder Der?:
Das haust Du mal so raus? Das hast Du irgendwo gelesen - aber vergessen wo? Das war Dein Erleben an der Bushaltestelle heute früh?
In kurz: Bitte liefere Belege dafür. Ich will nicht ausschließen, dass es nicht stimmt oder stimmt. Du hast es schlicht ohne jeden Beleg geschrieben. Leider lässt das Deinen Beitrag im Vergleich zu vielen sehr guten Beiträgen der letzten Tage, vergleichsweise wertlos da stehen.
Entschuldige, ich hätte eine Quelle angeben sollen. Das ging erst vor kurzem wieder durch die Medien, siehe z.B. hier:
https://www.stern.de/gesellschaft/gendern--grosse-mehrheit-der-deutschen-laut-forsa-umfrage-davon-genervt-33661462.html
Wenn man bei Google nach “umfrage gendern” sucht, findet man noch viele weitere Quellen, ich habe jetzt nur das erste Ergebnis ohne Wertung genommen.@jsb sagte in Die oder Der?:
Auch hier würden mich die von Dir beobachteten Schritte in die andere Richtung interessieren. Das kannst Du sicher kurz belegen!
Ja, ich meine damit sowas wie das Gender-Verbot, das jetzt an Sachsen-Anhalts Schulen erlassen wurde: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/scharfe-kritik-an-verbot-ministerium-in-sachsen-anhalt-untersagt-gendern-an-schulen-li.379669
Ein anderes Beispiel wäre Niederösterreich:
https://www.merkur.de/welt/oesterreich-duerfen-nicht-gendern-gendern-verbot-schluss-sternchen-behoerden-zr-92373470.htmlIch verstehe die Beweggründe hinter dem Gendern. Ich unterstelle auch niemandem böse Absichten. Ich bin nur der Meinung, dass diese Lösung einfach nicht funktioniert.
Und doch stelle ich manche Behauptungen infrage. Dass bei vielen Berufsgruppen vorwiegend an männliche Personen gedacht wird, glaube ich sofort. Die wenigsten werden bei “Bauarbeitern”, “Klempnern” oder “Metzgern” an Frauen denken - keine Frage. Liegt das aber nicht eher daran, dass diese Berufe vorwiegend von Männern ausgeübt werden? Ich glaube nämlich nicht, dass die Leute bei neutralen Begriffen wie “Zuschauer”, “Bürger” oder “Gäste” ausschließlich Männer vor Augen haben oder Frauen sich dadurch plötzlich nicht mehr angesprochen fühlen.
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@jsb sagte in Die oder Der?:
@Exil-Berliner sagte in Die oder Der?:
Kinder könnten das generische Maskulin schon verstehen. Wenn wir es richtig anwenden würden.
Ich habe jetzt noch einmal schnell zurückgecrollt: was wäre denn die richtige Anwendung? Das habe ich aus der Diskussion nicht herauslesen können.
Ich verstehe unter der richtigen Anwendung des generischen Maskulins, das es ein geschlechtsneutrales, inkludierendes Wort ist, das alle biologischen, psychologischen und sonstigen Geschlechter und sozialen Gruppen einschließt und das jeder Anwender/Hörer/Leser auch genau diese Bedeutung so versteht.