Neue Mini-Regeln
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Zur neuen Saison gibt es ja neue Regeln für die Kleinsten (https://www.basketball-bund.de/jugend-schule/minibasketball/regeln).
Ein Kreisschiedsrichterwart führte bei der Saisonfortbildung auf Nachfrage aus, dass gefühlte 80% der Kollegen/-innen ab der nächsten Saison solche Spiele nicht leiten wollen (wg. der Vielzahl an Neuerungen). Wie steht Ihr dazu?
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Die Spiele werden in NRW nicht nur auf Vereins-/Kreisebene, sondern auf WBV-Ebene mit neutralen SR angesetzt.
@aldimarkt: besagter SR-Wart hat in seinem Kreis mehrere Fortbildungen durchgeführt, bei denen im Schnitt ca. 20 SR anwesend waren. So gesehen ist das Feedback nicht mit Stammtisch-Niveau vergleichbar. Es bleibt natürlich abzuwarten, wie es sich dann nachher in der Praxis tatsächlich darstellt.
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Was ist der Grund?
Das man sich mit was Neuem auseinander setzen muss?
Das das Spiel Kindgerechter wird?
Das man sich an Sachen anpasst, die in vielen Ländern bereits erfolgreich durchgeführt werden?In Berlin gibt es übrigens keine Probleme - soweit mir bekannt.
Dadurch, dass LSD-Schiedsrichter jetzt auch alleine pfeifen dürfen, bekommen sie 1,5 fache Spielleitungsgebühr.
Dadurch sie diese Spiele auch bei höher qualifizierten Refs gefragt. -
Das mit der 1,5-fachen SR-Gebühr finde ich gut. Oft wird nur 1 SR engagiert, der entsprechend mehr Stress hat, aber nicht mehr bekommt, nur der Verein spart sich die Kohle. Auf dem Rücken der SR. Finde ich nicht richtig.
SR-Warte, die Fortbildungen leiten und so etwas erzählen, gehören abgesetzt.Selbst wenn es stimemn sollte, muss man es nicht hinausposaunen. Es gibt sicher auch SR, die sich für das neue Modell interessieren, es spannend finden und gerne mal ausprobieren wollen. So bekommen sie vermittelt, dass sie Außenseiter und Sonerlinge sind, weil die Coolen und die große Mehrheit “sich das überhaupt nicht antun wird”. So wird es zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Aufgabe eines (Kreis)-SR-Warts ist jedoch, das SR-Wesen zu fördern und zu verbessern und nicht zu demontieren. Was für ein Trottel!
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In NRW wird es für die Spiele keinen 1,5-fachen Satz geben, da die Ansetzungen wohl immer nur von einem SR wahrgenommen werden.
Viele haben wohl keine Lust auf die Vielzahl von Neuerungen. Ich sehe das unkritisch. Neues etabliert sich schnell.
Der SR-Wart ist im Übrigen ein guter Mann. Er hatte die gefühlten 80% nur auf Nachfrage aus dem Teilnehmerkreis in einem Nebensatz genannt.
Die beste neue Regelung ist m.E. Dass nun auch schwächere SpielerInnen auf jeden Fall 10 Minuten Spielzeit bekommen.
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In NRW wird es für die Spiele keinen 1,5-fachen Satz geben, da die Ansetzungen wohl immer nur von einem SR wahrgenommen werden.
Die WBV-Spielordnung sagt ganz klar, dass den SR die 1,5-fache Spielgebühr zusteht, wenn sie alleine pfeifen. Ich finde dort keine Sonderregelung für bestimmte Altersklassen.
Berichtest du evtl. aus Ligen auf Kreisebene?Edit: WBV-Schiedsrichterordnung war falsch, WBV-Spielordnung ist richtig.
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Wie ist denn dieser Passus bei den Mini-Regeln zu verstehen ?
U8 und U10
Ballübergaben an/durch SR nur bei Freiwürfen/Fouls und
pädagogischem Bedarf
(Erklärungen)Kann nach einem toten Ball direkt eingeworfen werden?
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Genau das.
Okay, wollte nur sicher gehen.
Noch eine Frage, was ist der “Sieben-Meter Bereich” und wodurch wird er definiert?*@Jens_Speh
Das wäre auch die erste Maßnahme, die ich einführen würde um das Spiel schneller zu machen, anstatt weiter an irgendwelchen Spezialregeln für die Schussuhr zu friemeln.* Edith schiebt nach, dass dieser bei den Kriterien der Mann-Mann-Verteidigung (https://www.hbv-basketball.de/images/download/jugend/MMV-Kriterien_2019_2020_28_03_19.pdf) erwähnt aber nicht spezifiziert wird.
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Mein Fazit nach heute ist, ich tu mir das nicht mehr an.
Ich bin ausgebildeter Schiedsrichter wenn welche wollen, dass nach Spezialregeln gepfiffen wird, dann sollen sie auch spezial ausbilden.Heute ein Spiel 5 gegen 2 beendet wegen der Einsatzregeln. Wie soll da MMV gespielt werden?
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Es ist etliche Jahre her, da meinte ein Trainer mal zu den Einsatzregeln, die er im Ausland anwenden musste: “Es ist eine spezielle Herausforderung als Trainer sich im Vorfeld überlegen zu müssen, wen man mit wem aufs Spielfeld stellt, wenn man nicht wechseln darf.”
Man kann halt nicht mehr unbedingt seine besten Spieler zusammen aufs Feld stellen, sondern muss sich voher schon überlegen, wie man Blücke möglichst ohne Einbrüche zusammen stellt.
Das ist etwas, was sonst oft viel zu kurz kommt.
@K_Carmichael: Wie funktioniert das denn?
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Sollten die Pausen und Spielzeiten wegen zu geringer Spielerzahlen schon von vornerein nicht eingehalten werden können, gilt:
Mindestens 2 Viertel spielen
Dann musste ein Spiel m.E. eigentlich nie im 4-2 beendet werden.
wie der Vorredner sagte, da haben einige Trainer ihren Job nicht begriffen.Und zu den Schiedsrichtern: Betrachtet euch in dem Bereich vor allem mal als Spielbegleiter - das hilft immens.
Auch ohne “Spezialausbildung”. -
@embee15:
Wie kam’s denn zu 5 gg 2, ist einer übergelaufen? 5 ist einer zu viel…
Und dann hat wohl ein Trainer die Regeln selbst nicht gelernt. Da kann man sich selbst informieren und gescheit wechseln…
Beim HBV wird U12 5-gegen-5 gespielt.
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Sollten die Pausen und Spielzeiten wegen zu geringer Spielerzahlen schon von vornerein nicht eingehalten werden können, gilt:
Mindestens 2 Viertel spielen
In meinem Regelwerk heißt es:
Es gibt keine vorgegebene Mindestanzahl an Spielern.
Es können Perioden in Unterzahl gespielt werden, damit die Einsatzzeitenregelung eingehalten werden kann.Dabei habe ich mich sogar verarschen lassen, weil Spieler nach dem 5. Foul gewechselt wurden.
Und zu den Schiedsrichtern: Betrachtet euch in dem Bereich vor allem mal als Spielbegleiter - das hilft immens.
Auch ohne “Spezialausbildung”.Als SR bin ich permanent dabei mein Regelempfinden zu vergewaltigen. Entweder lasse ich Dinge durchgehen aus pädagogischen Gründen, dann schalmeit es schon aus irgendeiner Ecke was ich übersehen habe oder ich Pfeife es und dann kommt aus der anderen Ecke, dass man das nicht pfeifen dürfe wegen der Entwicklung.
Macht einfach keinen Spaß.
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In meinem Regelwerk heißt es:
Es gibt keine vorgegebene Mindestanzahl an Spielern.
Es können Perioden in Unterzahl gespielt werden, damit die Einsatzzeitenregelung eingehalten werden kann.Was soll das denn bitte bringen? Wer denkt sich so etwas aus.
Dann brauche ich mit zu wenig Spielern ja gleich nicht antreten, außer ich gewinne auch 2:5.Die Intention war doch eigentlich, dass auf jeden Fall gespielt wird, und zwar nicht in Unterzahl.
Als SR bin ich permanent dabei mein Regelempfinden zu vergewaltigen. Entweder lasse ich Dinge durchgehen aus pädagogischen Gründen, dann schalmeit es schon aus irgendeiner Ecke was ich übersehen habe oder ich Pfeife es und dann kommt aus der anderen Ecke, dass man das nicht pfeifen dürfe wegen der Entwicklung.
Das ist m.E. Sache der Trainer. So lange die an Mini-Spiele gehen, als ginge es um die Weltmeisterschaft, werden auch von den Eltern solche Kommentare kommen. Wenn wir Trainer haben, die Kindern das Basketballspiel näher bringen und alle Kinder beteiligen wollen, klappt es meistens auch mit den Eltern.
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Aus der U10 kenne ich es noch, dass die Trainer vorher mit dem Schiri klären, was gepfiffen wird. Zudem nehmen sich die Schiris Zeit, die Fehler den Spieler -auch mehrfach- zu erklären. Die Kids sind zeilweise so schon aufgeregt genug
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Sollten die Pausen und Spielzeiten wegen zu geringer Spielerzahlen schon von vornerein nicht eingehalten werden können, gilt:
Mindestens 2 Viertel spielen
In meinem Regelwerk heißt es:
Es gibt keine vorgegebene Mindestanzahl an Spielern.
Es können Perioden in Unterzahl gespielt werden, damit die Einsatzzeitenregelung eingehalten werden kann.Dabei habe ich mich sogar verarschen lassen, weil Spieler nach dem 5. Foul gewechselt wurden.
Hm, das kommt mir merkwürdig vor. In meinem Regelwerk steht etwas anderes. Nämlich ausdrücklich nichts von Unterzahl.
Es gibt Regelerläuterungen, die der DBB herausgegeben hat.Und ja, es gibt eine Mindestanzahl von SpielerInnen, nämlich sieben. Sonst kann es nicht funktionieren. Und wer mit weniger Kindern antritt, hat seinen Auftrag gegenüber den Kindern nicht verstanden.
In den Erläuterungen steht auch, dass im Notfall auch während eines Viertels gewechselt werden kann (Foulproblematik - ein Kind macht in zwei Minuten vier Fouls z.B.), wenn das Kind aus körperlichen oder Psychischen Gründen (sinngemäß) nicht in der Lage ist, weiterzuspielen. Also wenn man ein Kind hat, dass einen Heulkrampf hat oder konditionell komplett am Ende ist, soll in Absprache mit SR und gegnerischem Trainer gewechselt werden können - reinkommen darf dann ein Kind, was bisher am wenigsten gespielt hat.Ich finde das schon sehr durchdacht, befürchte aber, dass Landesverbände und Bezirke sich wieder eigene Sachen ausdenken, die am ziel vorbei führen.
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Beim HBV wird U12 5-gegen-5 gespielt.
So ist es halt. Im DBB wird lange gerungen, wie man es deutschlandweit in dieser Altersklasse am besten macht und dann gibt es wieder Sonderregeln, je na h Landesverband, Bezirk oder Kreis.
Das führt dann dazu, dass sich der SR erst mal klar werden muss, ob er ein Spiel auf Kreis- oder Bezirksebene pfeift. Damit er weiß, was gilt.
Ich halte 5-5 in der U12 übrigens für keine dumme Idee. Auch hat man vor Jahren in Oberbayern die Einteilung mitbedenkt Achteln probiert und es hat überhaupt nicht funktioniert. Hat beim DBB aber anscheinend keinen interessiert.
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Oh man, dass steht ja wirklich in Hessen in den Regeln.
SPIELERANZAHL
Es gibt keine vorgegebene Mindestanzahl an Spielern.
Es können Perioden in Unterzahl gespielt werden, damit die Einsatzzeitenregelung eingehalten werden kann.Das steht nicht in den DBB Regeln und macht auch gar keinen Sinn!
Das will auch gar keiner. Oberste Primisse ist immer, dass gespielt wird.Stellt sich leider gerade heraus, dass obwohl ALLE Landesverbände dafür gestimmt haben, etliche irgendwas eigenes machen…
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Und wer mit weniger Kindern antritt, hat seinen Auftrag gegenüber den Kindern nicht verstanden.
In einer perfekten Welt vielleicht. Bei uns in der Gegend betreiben Kinder Basketball als Hobby, da gibt es auch mal Familienfeiern, kirchliche Feiern oder Krankheit - alles Gründe, wieso ein Kind nicht zum Spiel kommen kann und der Trainer dann mit nur 6 gesunden, einsetzbaren Kindern da steht. Was er dann falsch verstanden hat, ist die Frage.
Aber … hier mein Fazit:
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Die Trainer sind nicht zufrieden.
Nicht repräsentativ, aber es sind alle mit denen ich gesprochen habe, nicht zufrieden. Durch den Entfall von Wechseln (was ich pädagogisch durchaus sinnvoll finde) und Auszeiten wird der Trainer zu einem besseren Busfahrer. Wenn er vier Spieler aufs Feld schickt und dann merkt, dass er zu große Missmatches hat - hat er keine Chance das zu korrigieren. Die vier Kinder auf dem Feld werden dann 5 Minuten am Stück vom Gegner abgeschlachtet, ohne dass der Coach etwas steuern kann. Gibt ja keine Auszeiten mehr.
Eine Halbzeitpause, in der man den Kindern erklären kann, was gut geklappt hat und was nicht - und was man evtl. neues probieren kann - gibt es auch nicht. -
Die SR sind unzufrieden.
Obwohl Eltern und Trainer mit mir in U10 und U12 Spielen durchaus zufrieden sind (Job mit pädagog. Background) werde ich keine U10 oder U12 Spiele mehr pfeifen. Es macht mir einfach keinen Spaß. Ich bin sehr gerne Basketballschiedsrichter und pfeife auch sehr gerne, aber ich bin Basketballschiedsrichter. Eine Sportart, die sich nur entfernt an die Basketballregeln hält und viele einfach ignoriert, ist nicht meine Sportart.
Ja, die Kinder haben Spaß, ja, die Eltern haben Spaß - aber ich nicht. Ich fühle mich dann eher wie ein Schülerlotse - das mag auch Spaß machen, aber dann pfeife ich lieber “ordentliche U14-Spiele”.
Das soll jetzt den U10 & U12 Sport nicht verdammen, ich habe auch gerne die kleinen Kids gepfiffen, aber damals haben Sie ja auch noch Basketball gespielt haben und nicht Völkerball auf Körbe.
PS: Nach 3 U10 & U12-Spielen in Folge wünscht man sich auch als SR die Halbzeitpause zurück.
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@32:
Und ja, es gibt eine Mindestanzahl von SpielerInnen, nämlich sieben. Sonst kann es nicht funktionieren. Und wer mit weniger Kindern antritt, hat seinen Auftrag gegenüber den Kindern nicht verstanden.
@32: Bei dieser Aussage denkst du in meinen Augen zu viel an das absichtliche Ausnützen der Regelgutmütigkeit durch Trainer, um Siege einzufahren.
Ganz abgesehen davon, dass man meiner Zählung nach mit 6 Spielern/Spielerinnen auskommen kann im 4:4, sollte man nicht vergessen, dass es immer Fälle geben kann, wo mal durch Familienfeiern, Krankheiten o.ä. nur 5 Spieler da sind, erst recht, wenn in ländlichen Regionen oder bei kleinen Vereinen die Minigruppe gar nicht so groß ist.
Was hat dann die bessere Wirkung? Ich spiele mit 4/5 Kindern, die spielen wollen und für sich auch sagen, dass sie das körperlich durchhalten oder ich sage ihnen ggf. am Abfahrtsort oder in der Halle, dass wir nicht spielen werden, weil ein weiterer Auswechselspieler fehlt. Die größte Teil der Kinder, die ich kenne, würde sofort sagen, dass sie spielen wollen und können. Und es macht pädagogisch da überhaupt keinen Sinn den kleinen Bruder des einen Spielers noch zu rekrutieren, der sowiso mitfährt.
Die Mindestanzahl an Spielern und vermutlich auch die Regelung im HBV dienen doch zum Einen als kleiner Hinweis “kümmert euch um genügend Minis” und zum Anderen als Signal an die “Erfolgstrainer” nur mit den besten 5 zum Spiel zu fahren, damit die Schwachen das Spiel nicht kaputt machen können.
Diese Trainer haben den Auftrag nicht verstanden, nicht die Trainer, die trotz Abagen mit den hungrigen Kindern zum Spiel fahren.
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Ich habe jetzt 2 Spiele nach neuen Regeln erlebt und finde es super.
Die Schiedsrichter und die beiden Coaches kommen vor dem Spiel zusammen, besprechen kurz die Regeln und das Spiel läuft flüssig ohne unnötige Unterbrechungen. Alle Kinder haben ihren Anteil und Spaß und natürlich kann man alles schlecht reden, aber man kann auch mal über den Tellerrand hinausschauen und langfristig denken - übrigens waren immer alle dafür 4on4 zu spielen und die Sekundenregeln zu ignorieren; bisher gab es da noch nie Diskussionen, also haben es die wichtigsten Personen (Schiedsrichter & Trainer) wohl verstanden.
Wir haben uns übrigens auch auf eine 5 Min. Halbzeitpause geeinigt, damit alle mal durchschnaufen können -
- Die Trainer sind nicht zufrieden. […]
Durch den Entfall von Wechseln (was ich pädagogisch durchaus sinnvoll finde) und Auszeiten wird der Trainer zu einem besseren Busfahrer.
Ich hatte es oben schon mal geschrieben. Diese Regelung zwingt die Trainer dazu sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, welche Formationen man aufs Spielfeld schickt, um eben nicht abgeschlachtet zu werden.
“Wie schaffe ich es möglichst konstant zu spielen und alle Kinder einzusetzen?”Welche Mini-Trainer haben sich darüber bisher Gedanken gemacht bzw. sich mit dem Thema bisher auseinander gesetzt?
Eine Halbzeitpause, in der man den Kindern erklären kann, was gut geklappt hat und was nicht - und was man evtl. neues probieren kann - gibt es auch nicht.
Da stimme ich dir zu. Wenn du die Spiele wirklich nutzen willst, musst du dann schon mit 2 Trainern agieren, was sicher schwer fällt.
Vielleicht gibt es da ja noch eine Änderung.
- Die SR sind unzufrieden.
[…]
Das soll jetzt den U10 & U12 Sport nicht verdammen, ich habe auch gerne die kleinen Kids gepfiffen, aber damals haben Sie ja auch noch Basketball gespielt haben und nicht Völkerball auf Körbe.
Da immplizierst du mir mit “Basketball” zu viel “Erwachsenenbasketball”. Allerdings ist selbst da die von Schiesrichtern zugelassene Bandbreite von “kein Körperkontakt” bis zu “Rugby auf Körbe” so groß, dass man das nicht alles über einen Kamm scheren kann.
Wir reden aber von Kinder- bzw. Minibasketball. Das ist etwas anderes. Genauso wie Basketball in den Altersklassen darüber noch kein Erwachsenenbasketball ist, auch wenn viele ihn so behandeln.
Ob daraus “Völkerball auf Körbe” wird, hängt nachher viel davon ab, wie Trainer und Schiedsrichter ihren Job verstehen und machen.
Die neuen Minivorschriften sagen in meinen Augen auch nicht, dass man alle Basketballregeln aufweichen muss, sondern sollen eher der Anstoss sein, die Kinder nicht als kleine Erwachsene zu betrachten. Wer bisher schon pädagogisch Spiele geleitet hat, kann doch eigentlich so weiter machen.
- Die Trainer sind nicht zufrieden. […]
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Das blöde ich, ich kann immer nur von Berlin reden, weil ich sonst natürlich nicht viel mitkriege. Und will auch gar nicht absprechen, dass es in anderen Bundesländern nicht so läuft.
Wir spielen schön deutlich länger nach ähnlichen Regeln (wir hatten z.B. 10 mal 4 Minuten, haben uns jetzt aber komplett angepasst)
Auch bei uns ist nicht alles perfekt, aber wir haben die richtige Atmosphäre in der Halle. Trainer und Schiedsrichter haben Bock.Die Zahlen der letzten 5 Jahre im U12 Bereich sprechen für sich:
Anzahl Teams: 117 -> 186
Anzahl TAs(bei uns brauchen schon immer alle Minis TAs): 1394 -> 2319Zum Coach: Ich habe dieses Wochenende wieder U10 gecoacht und ich fühle mich nicht wie ein Busfaher. Ich coache anders, als ich es in der U19 gemacht habe, aber ich steure ohne Ende Prozesse und habe mehr als genug zu tun die 90 Minuten.
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Wir haben uns übrigens auch auf eine 5 Min. Halbzeitpause geeinigt, damit alle mal durchschnaufen können
Wir auch. Aber auch nur, weil wir (zumindest in diesen Punkt) die neuen Regeln einfach schlecht finden. Aber es kann (eigentlich) nicht sein, dass vor jedem Spiel die Schiedsrichter und die Trainer zusammen kommen, um zu besprechen, welche Regeln denn im folgenden Spiel ignoriert werden.
Ich hatte es oben schon mal geschrieben. Diese Regelung zwingt die Trainer dazu sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, welche Formationen man aufs Spielfeld schickt, um eben nicht abgeschlachtet zu werden.
Da nehme ich den Trainer in Schutz. Er hat zwei gute Spieler und zwei Anfänger eingesetzt und hat erst danach gesehen, dass der Gegner seine vier besten Spieler gebracht hat. Das Viertel endete 38:0. Der Coach hatte NULL Möglichkeiten einzugreifen. (Ausser die extrem häufigen Besuche von uns SR am Kampfgericht … wir mussten den Bogen prüfen).
Auch rechne ich es dem Coach hoch an, dass die beiden Anfänger keine Verletzung simuliert haben (in anderen Spielen habe ich das leider schon erlebt) - denn das verletzte Kind darf ausgewechselt werden und trotzdem bleibt das Kreuz.
Da immplizierst du mir mit “Basketball” zu viel “Erwachsenenbasketball”.
Mag sein. Dann implizierst Du aber “Kinder” immer mit schlechten Anfängern. Wer mal U12 Basketball auf Leistungsniveau gesehen hast - die spielen in der Tat wie gute, kleine Erwachsene. Die haben jetzt komplett verwässerte Regeln, obwohl sie bestens ausgebildet sind.
Und - lass Erwachsenenbasketball weg, es handelt sich für mich tatsächlich um eine neue Sportart.
Nenn die “alte” U12- Jugendbasketball, dann ist die neue “U12-freie Bewegung mit Ball und Korb”.Ob daraus “Völkerball auf Körbe” wird, hängt nachher viel davon ab, wie Trainer und Schiedsrichter ihren Job verstehen und machen.
Als SR mache ich meinen Job so gut ich kann - aber innerhalb der aktuell gültigen Regeln.
Die neuen Minivorschriften sagen in meinen Augen auch nicht, dass man alle Basketballregeln aufweichen muss
Nicht? Kein Rückspiel, keine 3, 5, 8 und 24 Sekunden, keine persönlichen Fouls …. welche Regel ist denn da nicht aufgeweicht?
Nachtrag:
Die “neue Sportart: freie Bewegung mit Ball und Korb” hat auch durchaus ihre Berechtigung. Aber dann halt ohne mich als SR. Ich bin auch bewusst Basketballschiedsrichter, und nicht beim Fussball, Tennis, Handball oder Synchronschwimmen. Wenn das Konzept aufgeht und viele Kinder Basketball lernen … freue ich mich über viele schöne U14-Spiele, die auch gerne pädagogisch geleitet werden.PS: Anzahl Körbe auf 2,60 Meter: Null. Scheint sich noch nicht durchzusetzen
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Nicht? Kein Rückspiel, keine 3, 5, 8 und 24 Sekunden, keine persönlichen Fouls …. welche Regel ist denn da nicht aufgeweicht?
Ähm, aber das war doch auch schon lange vor den “neuen Regeln” so - im Minibereich wurden alle Zeitregeln weggelassen. Hattest Du vorab nie mit Minibasketball zu tun?
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ich habe am WE auch das erste Auswärtsspiel hinter mich gebracht.
Im BVP wir 5x5 gespielt, und scheinbar darf auch in den achteln gewechselt werden, auf meine verdutzte Nachfrage warum der Gegnertrainer wechselt wurde mir vom Ref. erklärt das wär erlaubt. -
@32:
Nicht? Kein Rückspiel, keine 3, 5, 8 und 24 Sekunden, keine persönlichen Fouls …. welche Regel ist denn da nicht aufgeweicht?
Ähm, aber das war doch auch schon lange vor den “neuen Regeln” so - im Minibereich wurden alle Zeitregeln weggelassen. Hattest Du vorab nie mit Minibasketball zu tun?
Also in der U 12 wurde bei uns (Bezirk 1 Baden) bis 2016/2017 mit allen Regeln gespielt. Bei klarem Spielstand oder erkennbaren Anfängern habe gute Schiris Schritte und falschen Einwurf dem Können der jeweiligen Spieler angepasst. 3, 5 und 8 Sekunden gab es definitiv.
Bevor du fragst: Ich war 3 Jahre lang U 12-Trainer und immer bei den Bezirkstreffen der Jugendtrainer …
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Ähm, aber das war doch auch schon lange vor den “neuen Regeln” so - im Minibereich wurden alle Zeitregeln weggelassen. Hattest Du vorab nie mit Minibasketball zu tun?
Doch. Seit über 30 Jahren. Das war auch nur die Antwort darauf, dass die Basketballregeln nicht aufgeweicht seien. Aber … Du hast auch schon gemerkt, dass es jetzt auch für die U12 gilt?
Das mit der “anderen” Sportart war auch gar nicht böse gemeint. Ich würde es sogar begrüßen, neben dem “normalen” Basketball einen “Einstiegsbasketball” zu haben. Was mich aber stört, ist die ständige Simplifizierung. (Irgendjemand hier hat es mal “Kevinisierung” genannt.)
Und … sorry, aber wenn die guten Trainer die Regeln ablehnen, weil sie sich nur noch wie Busfahrer fühlen - und die, die den Kindern eh nichts mitgeben können, den Verzicht auf Auszeit und Halbzeit begrüßen - dann läuft etwas schief.
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Da bin ich ja mal gespannt, wie Bayern die Regeln auslegt… Bei uns beginnt die Saison erst im Oktober.
Was die neuen Regeln bei uns allerdings schon bewirkt haben: Unsere U12m tritt -wegen der neuen Wechselregeln- nur mit 9 Kindern zu den Spielen an (Bezirksoberliga übrigens), drei schwächere Spieler (davon 1 Anfänger) bleiben vorerst zu Hause. Sie sollen nicht -ohne Chance auf Auswechslung- überfordert und frustriert werden. Letzte Saison hätten sie mitfahren dürfen und zumindest kurze Einsätze bekommen. Da jetzt der ältere Jahrgang auch nicht mehr in der U12m und gleichzeitig in der U12mix antreten darf, gibt es auch keine 2.Mannschaft mehr bei uns, weil es für 2 komplette Teams nicht genügend Spieler gibt. Somit trainieren diese 3 (können bei Neuzugängen noch mehr werden) jetzt erstmal nur. Wenn sie sich stark verbessern, haben sie vielleicht irgendwann mal die Chancen gegen einen schwächeren Gegner mitspielen zu dürfen - falls sie bis dahin nicht längst Handball, Volleyball oder Eishockey spielen…
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Was die neuen Regeln bei uns allerdings schon bewirkt haben: Unsere U12m tritt -wegen der neuen Wechselregeln- nur mit 9 Kindern zu den Spielen an (Bezirksoberliga übrigens), drei schwächere Spieler (davon 1 Anfänger) bleiben vorerst zu Hause. Sie sollen nicht -ohne Chance auf Auswechslung- überfordert und frustriert werden. Letzte Saison hätten sie mitfahren dürfen und zumindest kurze Einsätze bekommen. Da jetzt der ältere Jahrgang auch nicht mehr in der U12m und gleichzeitig in der U12mix antreten darf, gibt es auch keine 2.Mannschaft mehr bei uns, weil es für 2 komplette Teams nicht genügend Spieler gibt. Somit trainieren diese 3 (können bei Neuzugängen noch mehr werden) jetzt erstmal nur. Wenn sie sich stark verbessern, haben sie vielleicht irgendwann mal die Chancen gegen einen schwächeren Gegner mitspielen zu dürfen - falls sie bis dahin nicht längst Handball, Volleyball oder Eishockey spielen…
Ich glaube, dass das genau das Beispiel ist für die Trainer und die Situationen, in denen es nur ums gewinnen geht. Scheinbar dann auch auf beiden Seiten. Es geht nicht darum, die Spieler zu entwickeln, es geht nicht darum, den Spielern das Erlebnis Punktspiel zu geben. Es geht nur darum, dass der Trainer in seiner Vita einen weiteren Sieg verzeichnen kann. Genau wegen solcher Trainer ist die Regel geschaffen worden, dass jeder Spieler zwei Perioden spielen muss.
Wenn jetzt der Trainer die Regel umgeht, in dem er die Kinder erst gar nicht fördert, dann hat er nicht verstanden, worum es geht.
Wer ist dann schuld, dass die Spieler aufhören - die Regel oder der Trainer?Kommt doch bitte von dem Ross runter, dass man in u10 und u12 mit Macht gewinnen muss! Es geht darum, Kindern den Spaß am Sport und speziell am Basketball zu vermitteln! Dazu gehört auch, dass man mal jemanden ins kalte Wasser wirft. Dazu gehören auch Niederlagen - den Kindern ist das in der Regel egal, die werden es verkraften, auch mal zu verlieren. Nur das Ego der Trainer verkraftet es oft nicht….
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Es ist wie immer auch ein Graubereich dabei, nicht nur schwarz - weiß. Natürlich soll es nicht ausschließlich ums Gewinnen gehen, ABER es gibt auch Kinder in der U12 die schon sehr weit sind, die schon seit 6 Jahren Basketball spielen und eben GEWINNEN wollen. Die werfen (und treffen) auch schon die Herren-Dreipunktwürfe z.B…
Warum denkt man, dass Kinder mit 10, 11 Jahren keinen Ehrgeiz haben? Diese Kinder haben dann vor allem Spaß, wenn sie gewinnen. Der Wettkampf-Gedanke steckt im Menschen drin, schon 2-3jährige machen einen Wettlauf, um den Sieger zu ermitteln. Klar, nicht verkrampft, nicht unfair, aber die Kinder, die schon weiter und wirklich gut sind, die wollen auch gewinnen und die wollen gute Mitspieler. Sonst wechseln sie den Verein. Und zwar zu dem Verein mit den guten Mitspielern. Ist menschlich und das beginnt nicht erst mit 14 Jahren.
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Kommt doch bitte von dem Ross runter, dass man in u10 und u12 mit Macht gewinnen muss!
Entschuldige bitte, aber das ist doch komplett weltfremd. Eine Basketballhalle ist keine Waldorfschule. Und unterstelle doch dem Trainer bitte nicht, dass er der treibende Faktor ist. Gib doch 6-jährigen mal einen Fussball und schicke sie auf die Wiese. Sie werden sofort 2 Teams bilden und schauen, welches Team das bessere ist. Die kommen nicht auf die Idee, stundenlang den Ball nur blöde durch die Gegend zu kicken. Auch Kinder wollen sich im Wettkampf messen und versuchen, so gut wie möglich zu sein.
Dazu gehören auch Niederlagen - den Kindern ist das in der Regel egal, die werden es verkraften, auch mal zu verlieren.
Wenn die Kinder öfter verlieren, verlieren sie die Lust.
Wenn jetzt der Trainer die Regel umgeht, in dem er die Kinder erst gar nicht fördert, dann hat er nicht verstanden, worum es geht.
Das Problem ist aber diese Regel. Ohne die Regel kann der Trainer alle Kinder mitnehmen und kann sie - je nach Spielverlauf - alle spielen lassen. Mit der neuen Regel muss auch ein kompletter Anfänger 10 Minuten spielen. Vielleicht will das Kind das gar nicht, weil es sogar merkt, dass es noch lernen muss, aber es muss.
Nur mal “so langsam” in den Spielbetrieb reinschnuppern ist nicht mehr möglich. Jedes Kind muss ins kalte Wasser geworfen werden.
Es geht nicht darum, die Spieler zu entwickeln […] es geht nur darum, dass der Trainer in seiner Vita einen weiteren Sieg verzeichnen kann.
Und Du meinst nicht, dass der böse Trainer sogar mehr Siege einfahren würde, wenn er alle Spieler behutsam entwickelt? Hier geht es aber darum, das er die Spieler gar nicht langsam an das Spiel heranführen kann, er MUSS sofort all-in gehen.
Früher konnte man auch blutige Anfänger problemlos in der Garbage-Time einsetzen und erste Erfahrungen sammeln lassen, heute geht das nicht mehr.