Kann Basketball Fußball langfristig als Weltsport Nr.1 ablösen?
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Hallo,
vor allem amerikanische Basketball-Funktionäre reden immer wieder davon, dass sie Basketball zur beliebtesten Sportart des 21. Jahrhunderts und der Welt machen wollen. Wie seht ihr das, ist das ernsthaft realistisch? Einerseits wird das natürlich schwer, da Fußball nunmal in vielen Regionen der Welt (Europa, Südamerika, Afrika) mit weitem Abstand die klare Nr.1 ist. Auf der anderen Seite haben Erfolgsgeschichten wie in China, wo BB Fußball innerhalb weniger Jahre als Sport Nr.1 abgelöst hat, gezeigt, wozu Basketball und die NBA in der Lage ist. Zudem soll Basketball auch in anderen wichtigen Ländern Asiens wie Indien und Indonesien sowie in Afrika und Nahost steigendes Interesse verzeichnen und ist dabei immer besonders bei jungen Leuten beliebt. Idealerweise wachsen hier also Generationen von neuen BB-Fans nach. Hier gibt es einen sehr guten Artikel dazu: http://bleacherreport.com/articles/2178053-could-basketball-ever-become-the-most-popular-sport-in-the-world -
Forget it, Basketball ist doch nicht einmal in den USA Nummer eins.
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Ich sage nein. Der Fussball ist enteilt.
Gerade in Afrika sehe ich für Basketball wenig Land. Dort wird auf kurz oder Lang vermutlich keine Struktur aufgebaut werden können. Selbst die Fussballstadien sind teilweise baufällig, aber sie sind da und gut gefüllt. Hinter Fussball steckt in diesem Land so viel Prestige und Ruhm, da wird es ganz schwierig.
Asien ist ein merkwürdiger Markt. Dort ist immer das in, wo gerade mal am meisten Geld reingepumpt wird. Dort kann man halt mit ein paar ausgedienten NBA-Spielern dienen. Wenn sich Cristiano Ronaldo nächstes Jahr denkt er möchte noch mal ne Stange Geld in China verdienen, dann wird Fussball vermutlich ganz schnell wieder beliebter.
So oder so: Es ist eine Sache, Basketball (allen voran die NBA) in der Welt bekannter und beliebter zu machen. Weltsportart bleibt aber immer noch der Sport der am meisten gespielt wird. Und da sehe ich langfristig für Basketball keine Chance.
Edith merkt noch an, dass Schlaumeiers Aussage auch nicht zu verachten ist. Selbst im Basketballland Nummer 1, regiert American Football.
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Gehen wir mal von der klassichen Portfolio-Analyse der Märkte aus.
Dann krebst Europa im Fragezeichen-Bereich herum, aber eher Richtung armer Hund als Stern. (Ost-)Asien galt lange als Stern, Yaos Karriere-Ende ließ es aber schnell wieder absinken, heutebewegt es sich irgendwo zwischen Milchkuh und Fragezeichen. Linsanity hat Impulse gesetzt, sein Hoch dauerte aber zu kurz. Und Auch Afrika bewegt sich da irgendwo und driftet immer mehr zum armen Hund ab, weil Stars wie Mutombo oder Olajuwon fehlen um Basketball dort wirklich zu vermarkten. Bleibt noch Lateinamerika, aktuell eine klassische Milchkuh. Bleibt evtl. als eigene Region die MENA. Länder wie Katar wären durchaus interessant sie zu erschließen. Eine Vermarktung über die üblichen Media-Kanäle lässt sich aber nur supranational machen und dazu ist die Region aktuell zu instabil um mittelfristig etwas zu gewinnen.Der Fußball hat den Markt bisher bereits viel umfasender bearbeitet und sich viel Milchkühe in allen Regionen erschlossen. Das nutzen Verbände und Clubs gut aus und tun viel, damit ihnen dort niemadn den Rang abläuft. Die dezentralen Vermarktungsaktivitäten des Fußballs übertreffen die Bemühungen zentraler basketball-Organe einfach bei Weitem. Es gibt zu wenige Clubs, die wie beispielsweise Berlin eigenständig ihre marke global positionieren wollen. Vor allem die glänzenden NBA-Franchises halten sich hier zu stark zurück. Das liegt aber auch daran, dass in Amerika man nicht so langfristig denkt. Investments müssen sich schneller lohnen, und das ist bei so komplexen Vorgängen wie der Markterschließung durch eine gesamte Sportart und damit gleichzeitig auch die Verdrängung einer anderen Sportart, deren Anbieter sehr aktiv den markt beackern, einfach nicht der Fall ist. Außerdem schadet es gewaltig, wenn ein Cuban immer wieder gegen die FIBA als Ganzes schießt. Die aktuelle Organisationsstruktur der FIBA ist zweifelsohne besch…, aber anstatt, dass sich die Amis dort an die Front setzen, und das Schiff auf Kurs bringen, hebeln sie sie aus und schaden so der Vermarktung des Produkts Basketball und damit letztendlich sich selbst.
Das Fazit ist einfach. So lange die NBA selbst eher damit beschäftigt ist nur basketball-intern ihre Position zu verbessern, ist da kein Land in Sicht. Im Fußball hat man längst begriffen, dass genug Land für alle da ist um es zu besiedeln.
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Die BCG-Matrix gibts auf deutsch? ….Seh ich zum ersten Mal…und “Milchkühe” klingt bescheuert
Sorry für Off-TopicEdith fügt noch on-topic hinzu. Als wirklichen Weltsport Nr. 1 wird gegen Fußball in den nächsten 100 Jahren keiner ne Chance haben. Man soll nicht nie sagen, weil man das nicht wissen kann, aber wir werden das alle sicher nicht mehr erleben. Und weltweit sehe ich noch einige Sportarten vor Basketball rangieren.
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Die BCG-Matrix gibts auf deutsch? ….Seh ich zum ersten Mal…und “Milchkühe” klingt bescheuert
Sorry für Off-TopicEs gibt alles auf Deutsch. Ich dachte, ich poste das deutsche Bild in einem gleichsprachigen Forum. So und hiermit beende ich dann auch das vermeintliche Off-Topic
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Ich sage nein. Der Fussball ist enteilt.
Na ja, enteilt nicht wirklich. Der Fußball war immer klar erfolgreicher als BB, und man muss sehen, dass BB sich in den letzten 30 Jahren bereits enorm weiterentwickelt und an Popularität und Einfluss gewonnen hat. In der Ära vor Jordan, dem “Dream Team” bei Olympia '92 und der Bulls-Dynastie in den 90ern war Basketball zwar schon weltweit verbreitet, aber so richtig Notiz davon nahm die Welt erst ab den 90ern.
Gerade in Afrika sehe ich für Basketball wenig Land. Dort wird auf kurz oder Lang vermutlich keine Struktur aufgebaut werden können. Selbst die Fussballstadien sind teilweise baufällig, aber sie sind da und gut gefüllt. Hinter Fussball steckt in diesem Land so viel Prestige und Ruhm, da wird es ganz schwierig.
Ja, Afrika ist natürlich ein schweres Pflaster, wie es für den Basketball dort aussieht, kann man hier nachlesen:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/basketball-in-afrika-die-vergessene-welt-a-773381.html
http://www.spiegel.de/sport/sonst/basketball-in-afrika-dribbeln-auf-dem-sandplatz-a-773417.html
http://www.spiegel.de/sport/sonst/basketball-in-afrika-die-naechste-generation-wartet-schon-a-773515.htmlAsien ist ein merkwürdiger Markt. Dort ist immer das in, wo gerade mal am meisten Geld reingepumpt wird. Dort kann man halt mit ein paar ausgedienten NBA-Spielern dienen. Wenn sich Cristiano Ronaldo nächstes Jahr denkt er möchte noch mal ne Stange Geld in China verdienen, dann wird Fussball vermutlich ganz schnell wieder beliebter.
Nope, in China ist BB die klare Nr. 1 und hat Fußball weit hinter sich gelassen, nachzulesen hier: http://www.theatlantic.com/international/archive/2012/02/from-mao-zedong-to-jeremy-lin-why-basketball-is-chinas-biggest-sport/253427/
http://www.theguardian.com/football/2008/dec/06/football-brand-globalisation-china-basketballEdith merkt noch an, dass Schlaumeiers Aussage auch nicht zu verachten ist. Selbst im Basketballland Nummer 1, regiert American Football.
Af mag die Nr.1 in den Staaten sein, wird im Rest der Welt aber fast nirgends wenigstens semi-prfessionell gespielt. Dagegen ist Basketball der mit Abstand weitverbreitetste amerikanische Sport der Welt, denn dieser wird auf allen Kontinenten professionell gespielt und erzielt in vielen Ländern hohe Zuschauer- und Medien-Aufmerksamkeit. Selbst Baseball kann da nicht mithalten, denn der ist zwar in einigen Teilen der Welt (Südostasien, Mittelamerika, Karibik) auch sehr beliebt, aber das ist eher eine Hinterlassenschaft des US-Kolonialismus des 19./20. Jahrhunderts.
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Ich habe ja auch nicht gesagt das es in China nicht Sport Nr. 1 wäre
Nur ist das dort jetzt nicht unbedingt aus Tradition gewachsen, wie beispielsweise in Deutschland, sondern eher Hypemäßig unterwegs. Die fliegen da wie gesagt auf alles was gerade “In” ist. Und das ist in diesem Land nun mal schnell wieder was anderes. China ist halt für mich mit nahezu keinem (Sport)Markt auf dieser Welt vergleichbar.
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habe keinen besseren Thread gefunden, deswegen mal eine kleine Statistik hier rein, die zeigt wie unglaublich stark fussball in deutschland vor allem auch im wirtschaftlichen Bereich dominiert:
in Deutschland werden aktuell ca. drei Mrd. € mit Sportsponsoring umgesetzt, davon entfallen
71% auf Fussball,
18% auf Motorsport (nehme mal an der werden die Investitionen der Automobilkonzerne in eigene Teams mit eingerechnet)
je 2% auf Basketball, Eishockey, Golf
Rest sind sonstige sportarten.quelle: Handelsblatt vom 3.8.15
Hat jemand zufällig Zahlen für andere Länder?
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Ganz einfach: Fussball kann man überall und jederzeit spielen, und braucht dafür KEIN Geld: 'ne Blechdose (oder wasauchimmer) und ein paar Steine als Tore und los geht’s.
Das ist in weiten (den ärmeren) Teilen der Welt ein Totschlagargument!
Das bedingt natürlich auch die Größe der Fan-Basis… wer selbst gerne kickt guckt meist auch gerne die Profis…
Aber was soll’s? BB ist - je nach wer die Erhebung gemacht hat - weltweit Nr,2, 3 oder zumindest unter den Top 10!
Soll mal reichen…