Jugendförderung - vom Talent zum Profi
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Im Bayernthread wird gerade diskutiert wie der Schritt vom Talent zum Profi von statten gehen soll.
Es gibt Stimmen die sagen man sollte Talente wie etwa Paul Zisper sofort ins kalte Wasser schmeissen. Hat er tatsächlich das Zeug dazu ein Profi für die BBL (oder gar höheres Niveau) zu werden wird er sich frei schwimmen.
Andere sind der Meinung ein Talent sollte behutsamer an den Profibetrieb heran geführt werden. In etwa: bei den Profis mittrainieren ->Garbagetime->solide Minuten gegen schwächer Teams oder in unwichtigeren Spielen
Ich persönlich denke das es einen Königsweg nicht gibt. Jeder Spieler ist unterschiedlich und muss sich seinen Weg suchen. Ob Topteam oder finanziell schwacher Abstiegskandidat. Bei letzterem ist der Vorteil sicherlich das es sich der Verein nicht aussuchen kann, sondern notgedrungen auf Talente setzen muss. Ein Meisterschaftsanwärter wird sich jedoch zweimal überlegen ob er es riskiert seine Ziele zu gefähreden nur um einem Talent zu gestatten seine ersten Schritte zu machen.
Viele Faktoren spielen hier eine Rolle. Glück. Einstellung. Körperlicher und geistiger Entwicklungsstand. etc.Wie ist euere Meinung dazu?
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Im Bayernthread sicherlich offtopic. Aber ein sehr interessantes Thema.
Von mir aus kann dieser Thread auch gerne dazu genutzt werden über andere Aspekte der Jugendförderung zu debatieren. Z.B. Internate, Konzepte der Jugendarbeit oder aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen rund um die Talenförderung.
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Bamberg hat letzte Saison vorgemacht, wie man auch als Meisterschaftsanwärter das Risiko eingehen kann dem Nachwuchs auch außerhalb der Garbagetime Minuten zu geben. In den Jahren zuvor hatten sie oft durch hohe Führungen das Privileg früh ihren jungen Spielern signifikante Minuten geben zu können.
Auffallend in dieser Off-Season: Wie sehr die Vereine den Markt nach jungen Talenten abgrasen um sie langfristig zu binden.
Und daß da eine Generation hochkommt, die gefördert und gefordert werden möchte.
Wohlfarth-Bottermann, der deswegen nach Berlin wechselt.
Agva nach Urspring
Das Auseinanderbrechen des starken Ludwigsburger NBBL-Teams. -
Meiner meinung ist spielzeit durch nicht zu ersetzen, und am besten ausserhalb der Garbage time wo alle noch voll dabei sind.
Der vorposte rhat ja schon Bamberg angesprochen, dort hatte auch in der Vergangenheit meist 1 Junger pro Spiel einsatzzeit bekommen, auch bevor der Garbage Zeit. Dort wurde dann auch oft der Spieler rotiert der die Spielzeit bekommen hatte. Bei einen großen Club ist das vllt vorteilhaft, um die Medien etwas fern zu halten(das ist imho das Risiko des verheizen bei Bayern, Berlin bamberg nicht die Spielzeit). Wobei mehr Spielzeit für den jungen besser wäre, etwas gegenüber den Medien abzuschirmen schadet nicht.
Bei Zipser selbst wäre vllt ne Leihe nicht schlecht, da er für münchen wohl noch etwas zu grün hinter den Ohren ist. Dasselbe gilt für mich auch für Akpinar, der in einen Kellerteam schon spielzeit kriegen könnte oder zumindest in einen Pro A team spielen sollte.
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Bei der ganzen Neben - Faktoren, sind in dem Alter - auch die Ausbildung / Schule / oder sogar schon Profi ,
zu beachten.Das wird mir oft vergessen in dieser Diskussion , die aber sehr relanvant sind allein schon wegen des Zeitaufwandes und dem Elterhaus, die eventuell auf das eine oder andere mehr Wert legen.
Ich denke in diesen Punkt hat man in Deutschland bestimmt schon einige Talente " verloren " was ich aber in keinster Weise verurteilen möchte , es sogar richtig finde eventuell den sicheren Weg zu gehen.
Des weiteren finde ich das Konzept das z.B JBBL Spieler auch schon irgentwo 2 oder 3 Mannschaft auf Bezirksebene/ Landesebene Erfahrungen sammeln, für sehr wichtig da können viele sich einen gewisse Härte antrainieren.
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Schauen wir uns doch mal den kürzlich nominierten Natio-Kader an und gucken, wie sie Leistungsträger in ihren Mannschaften wurden
Robin Benzing, Per Günther –> lange zweite Liga, dann beim Abstiegskandidaten Ulm
Bastian Doreth --> kein Leistungsträger
Niels Giffey --> kein LT (?)
Patrick Heckmann --> kein LT
Alex King --> bei Frankfurt und Bonn “langsam herangeführt”, erst bei Würzburg zum Leistungsträger gereift
Johannes Lischka --> Leistungsträger beim Abstiegskandidaten, auch dank Doppellizenz
Philipp Neumann --> Leistungträger durch “langsames Heranführen”
Tibor Pleiß, Philipp Schwethelm --> Emporkömmlinge der Kölner Insolvenzmasse
Heiko Schaffartzik --> First Point Guard beim Absteiger Gießen
Andreas Seiferth --> Starting Center beim Abstiegskandidaten
Nicolai Simon --> LT bei den Abstiegskandidaten Tübingen und Bayreuth
Lucca Staiger --> LT beim Absteiger Luburg
Karsten Tadda --> langsam herangeführt
Maik Zirbes --> Starting Center beim Abstiegskandidaten
Philip Zwiener --> Starting Forward beim Abstiegskandidaten (dank ihm aber in seiner Saison mit Play-off Chancen)
Schaffartzik --> wurde Nationalspieler, als er beim Absteiger Gießen First Point Guard war
Idbihi, Pleiß, Schwethelm --> Durchbruch aus der Kölner Insolvenzmasse
Schröder --> Durchbruch durch Einsatzzeit, Einsatzzeit durch schlechtes Braunschweiger Scouting
Günther, Benzing --> lange zweite Liga, dann beim damaligen AbstiegskandidatenFazit: langsames Heranführen hat höchstens bei Rollenspielern funktioniert (King und Tadda). Bei Neumann kommt die Quote schon zum Tragen
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Interessanter Thread. Die Debatte bei den Münchnern habe ich auch gelesen und lieber geschwiegen, weil ich da als Troll gelte.
Sicher sind die Spieler unterschiedlich (körperlich wie taktisch-spielerisch), genauso wie die Umstände in den Vereinen und Mannschaften. Deshalb können die Auswirkungen bzw. Entwicklungen sehr unterschiedlich sein. Aber das wären sie sowieso in jedem Fall, selbst wenn jeweils ein Faktor unterschiedlich ist.
Meiner Meinung nach muss man und darf man auch jungen Spieler in die Pflicht nehmen, und das möglichst früh. Und auf möglichst hohem Niveau, je nachdem was sich da anbietet. Den einen Spieler wird es überfordern, dann muss man reagieren. Beim anderen sieht man, wie er sich Spielminute für Spielminute akklimatisiert und immer besser wird. Man wird es aber nie herausfinden, wenn man die Jungs immer nur am Ende einer Partie reinholte, wenn alles entschieden ist und nur noch mit Standgas gespielt wird.
Sicher erfordert es einen gehörige Portion Gleichmut bei Trainern, Mitspielern und auch Fans, wenn die Jungs gerade am Anfang heftig Gegenwehr bekommen und ihre Grenzen aufgeigt bekommen vom Gegner. Aber wie soll man sich sonst wirklich weiterentwickeln, wenn nicht, wenn man einen Gegner hat, der kein Mitleid zeigt.
Ich verstehe den Erfolgsdruck der Vereine und dass manch einer sich grobe Fehler in der Crunchtime nicht leisten mag oder kann. Aber andererseits, woher soll die Erfahrung kommen? Zu sagen, die sollen die Fehler in den anderen Teams machen, damit jemand anderes profitieren kann, ist eine sehr egoistische Sichtweise und bringt die Liga auch nicht weiter.
In Bonn passiert gerade etwas seltsames, was auch gut die widersprüchliche Sichtweise der Fans widerspiegelt. Jonas WoBo hat sich nach Berlin verabschiedet, Fabian Thülig hört komplett mit dem Profibasketball auf. Am Anfang der Saison wird immer gefordert, dass man einen (BBL) erfahrenen Vollprofi holen soll, der mit allen Wassern gewaschen ist, aber bis jetzt noch völlig unter Wert gehandelt wurde und deshalb auch erschwinglich ist. Und das möglichst auf jeder Position. Die deutschen jungen Spieler werden in der Regel max. als Backup, eher als Backup-Backup vorgeschlagen. Bei Bonn wäre das aktuell Florian Koch, der sich erstmal langsam an die BBL gewöhnen soll und im Training genug profitiert.
Bei WoBo und Thülig hat man die Jahre zuvor genauso argumentiert (nicht alle, aber doch die meisten) und sich beschwert, dass sie in den 2 Minuten Spielzeit (übertreiben) oft nicht gezeigt haben, das sie BBL tauglich wären. Nachdem beide jetzt gewechselt bzw. aufgehört haben ist das Geschrei groß. Herausgeschmissenes Geld und Söldnertum musste man lesen. Bei Flo Koch sind sich aber doch fast alle einig, dass er wieder genauso eingesetzt werden soll. Das ist völlig paradox, aber im Grunde funktioniert das überall so.
Die Quote ist der richtige Weg, genauso wie die Pflicht einer JBBL/NBBL Mannschaft für die BBL Vereine.
Ohne Druck von außen wird auch weiterhin die Risikobereitschaft der meisten Teams sehr überschaubar bleiben. Wenn jedes Team mit jungem Nachwuchs spielen würde, wären die Verhältnisse wieder ausgeglichen. Auch wird es dort die Guten und die weniger Guten geben. Das ist aber bei den 28 jährigen Amis oder Litauern auch nicht anders.Eine Quote mit mind. 1 Deutschen auf dem Feld fände ich sinnvoll. In anderen Ländern funktioniert das auch, ohne dass sich die Liga verschlechtert, im Gegenteil. Bis jetzt zeigt sich doch, dass es mehr und besseren Nachwuchs gibt als noch vor 5 Jahren. Jetzt muss man in den Ligen (Pro B/A, BBL) auch den nächsten Schritt gehen und den Spielern aus der Jugendligen auf dem Weg weiterhelfen. Nicht alle werden das schaffen, aber das ist im Studium oder Ausbildung auch nicht anders. Man kann nicht auf einen Ausnahmetalent wie Nowitzki (oder Schröder?) hoffen. Aber auch die haben früh Verantwortung tragen dürfen und müssen.
Fazit: Schmeißt die Jungs in die Verantwortung, nicht jeder wird sie tragen können, aber abwarten, dass sie sich von alleine nur im Training zum Spitzenspieler entwickeln reicht nicht. “Nur einen Wurf, den man nimmt, kann man auch treffen.” Ist hier nicht anders.
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In meinen Augen muss grundlegend was an der Nachwuchsförderung geändert werden.
Ich finde hier das Beispiel des Fußballs angebracht, wenn ich auch aus finanzieller Sicht keine Nachwuchsleistungszentren als Pflicht im Profibereich nehmen würde.
Jugendliche müssen konsequent gefördert werden. Das fängt schon in der Grundschule an. Hier sind die Vereine gefordert in die Schulen zu gehen und den Basketball dort interessant zu machen. Potentielle Spieler müssen an die Vereine herangeführt werden. Gleichzeitig muss deutlich gemacht werden, dass der Fußball nicht die Konkurenz ist, sondern man beide Sportarten betreiben kann. Denn seien wir doch ehrlich, in einer Grundschule spielen bereits in der 4. Klasse die meisten 5-6 Jahre Fußball.
Weiterhin muss es Kooperationen zwischen weiterführenden Schulen und den Vereinen geben. Sichtungen, Sportunterricht, Absprachen Trainingsbetrieb - Lernbetrieb müssen ausgearbeitet werden. Wenn dies funktioniert bekommen die jetzt Jugendlichn eine optimale Sportförderung und fallen auch in der Schule nicht ab.
geht man jetzt noch einen Schritt weiter sollten die Jugendlichen möglichst früh in den Spielbetrieb der 2. und 3. Mannschaften integriert werden und gleichzeitig weiter individuell betreut und beobachtet werden. Wenn dies konsequent durchgesetzt wird, kann auch ein junger Spieler mit 17 Jahren schon in der Pro A und/oder der BBL seine Minuten Einsatzzeit bekommen und sich beweisen.
Alles steht und fällt jedoch mit der Ausbildung der Jugendtrainer. Hier muss enorm viel investiert werden. Was bringen mir die besten Konzepte wenn ich nur einen Trainer habe, der sich mit 10 Jugendmannschaften auseinandersetzen muss? Pro Mannschaft benötige ich meiner Einschätzung nach 4 Trainer. So kann sich ein Trainer immer um 3-5 Spieler kümmern und sie individuell fördern und fordern. Einschätzungen zum nächsthöheren Team abgeben und die Talente besser fördern. Denn es wäre doch schon ein riesiger Erfolg, wenn es pro Mannschaft 1 Talent alle 2 jahre schafft zum wirklichen Leistungsträger heranzureifen.
Natürlich kostet das alles enorm viel Geld, welches zuerst investiert werden muss. Aber wenn man auf Langfristigkeit baut wird es sich lohnen –> Identifikation der Fans mit Vereinen, internationales Renomée, evtl. Ablösen/Ausbildungsentschädigungen, Förderer und letztendlich auch das Prestige in der Bevölkerung, womit weitere Gelder und angelockt werden können.Realistisch oder utopisch?
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In meinen Augen muss grundlegend was an der Nachwuchsförderung geändert werden.
Ich finde hier das Beispiel des Fußballs angebracht, wenn ich auch aus finanzieller Sicht keine Nachwuchsleistungszentren als Pflicht im Profibereich nehmen würde.
Jugendliche müssen konsequent gefördert werden. Das fängt schon in der Grundschule an. Hier sind die Vereine gefordert in die Schulen zu gehen und den Basketball dort interessant zu machen. Potentielle Spieler müssen an die Vereine herangeführt werden. Gleichzeitig muss deutlich gemacht werden, dass der Fußball nicht die Konkurenz ist, sondern man beide Sportarten betreiben kann. Denn seien wir doch ehrlich, in einer Grundschule spielen bereits in der 4. Klasse die meisten 5-6 Jahre Fußball.
Weiterhin muss es Kooperationen zwischen weiterführenden Schulen und den Vereinen geben. Sichtungen, Sportunterricht, Absprachen Trainingsbetrieb - Lernbetrieb müssen ausgearbeitet werden. Wenn dies funktioniert bekommen die jetzt Jugendlichn eine optimale Sportförderung und fallen auch in der Schule nicht ab.
geht man jetzt noch einen Schritt weiter sollten die Jugendlichen möglichst früh in den Spielbetrieb der 2. und 3. Mannschaften integriert werden und gleichzeitig weiter individuell betreut und beobachtet werden. Wenn dies konsequent durchgesetzt wird, kann auch ein junger Spieler mit 17 Jahren schon in der Pro A und/oder der BBL seine Minuten Einsatzzeit bekommen und sich beweisen.
Alles steht und fällt jedoch mit der Ausbildung der Jugendtrainer. Hier muss enorm viel investiert werden. Was bringen mir die besten Konzepte wenn ich nur einen Trainer habe, der sich mit 10 Jugendmannschaften auseinandersetzen muss? Pro Mannschaft benötige ich meiner Einschätzung nach 4 Trainer. So kann sich ein Trainer immer um 3-5 Spieler kümmern und sie individuell fördern und fordern. Einschätzungen zum nächsthöheren Team abgeben und die Talente besser fördern. Denn es wäre doch schon ein riesiger Erfolg, wenn es pro Mannschaft 1 Talent alle 2 jahre schafft zum wirklichen Leistungsträger heranzureifen.
Natürlich kostet das alles enorm viel Geld, welches zuerst investiert werden muss. Aber wenn man auf Langfristigkeit baut wird es sich lohnen –> Identifikation der Fans mit Vereinen, internationales Renomée, evtl. Ablösen/Ausbildungsentschädigungen, Förderer und letztendlich auch das Prestige in der Bevölkerung, womit weitere Gelder und angelockt werden können.Realistisch oder utopisch?
Die ersten Punkte bzgl. Verbindung zur Schule kann man so nur unterstreichen. Dies wird aber gerade bei den BBL Vereinen schon sehr intensiv betrieben. Punkte, die einige gute Vorhaben allerdings zum Scheitern bringen sind fehlende Hallenzeiten und fehlende Trainer. Natürlich wäre es gut, wenn sich in jedem Training Trainer lediglich um 3-5 Spieler kümmern könnten. Aber das ist doch in den meisten Fällen Utopie.
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Speziell zu Zipser - er hat sein Abi in der Tasche, hatte zumindest in der ProA schon vor 2 Jahren das notwendige Selbstbewusstsein, um ein tragende Rolle zu spielen und hat seine Einsatzzeiten durch gute Leistungen bestätigt.
Aufgefallen ist mir eigentlich nur, dass er mit der “harten Gangart” der Gegner nicht wirklich umgehen konnte. -
Interessantes Thema!
Die 6+6 Quote fuehrt zwar dazu, dass Vereine deutsche Spieler fuer die Rotation brauchen, allerdings wirkt sich der Einsatz “unreifer” Spieler aufs Sportliche eher negativ aus. Sobald aber ein Spieler hoehere Qualitaet besitzt verschwindet er mir nichts dir nichts zu einem finanziell besser ausgeruesteten Verein. (Keine Schande – Basketballprofis haben eine Berufsdauer von 15 Jahren und sind keine Fussball-Millionaere). Die 6+6 Quote hat natuerlich noch zusaetzlich dafuer gesorgt, dass die Marktwerte eines Spielers mit deutschem Pass stark gestiegen sein duerften.
Wenn nun zum Beispiel ein Verein, der gegen den Abstieg spielt die Wahl hat einen jungen deutschen Spieler oder einem gestandenen Profi das Vertrauen zu geben – so ist klar wie sich der Trainer entscheidet. Das “ins kalte Wasser” schmeissen hat halt fuer den Verein enorme sportliche Risiken. Und wenn sich fuer einen kleineren Verein das Risiko auszahlt und sich dieser Spieler super entwickelt – so wird der Spieler enorm teuer und von der halben Liga umworben.
Die allermeisten Vereine in der BBL sind “Ausbildungsvereine” wie man im Fussball sagen wuerde. Heisst: Sobald ein Rollenspieler gut genug ist, sich in der BBL - oder in staerkeren Ligen Europas – durchzusetze, steht er sofot bei mindestens der Haelfte der der deutschen Vereine im Fokus.
Kleine bzw finanziell schwaechere Vereine koennen dadurch sich aus meiner Sicht keine Hoffnungen machen, um einen deutschen Leistungstraeger ein Team aufzubauen!
Da die Vertraege in der BBL meist sehr kurz oder mit diversen Klauseln behaftet sind steht am Ende der Ausbildungsverein mit leeren Haenden da.Die einzigen Vereine bei denen sich Ausbildungsarbeit von Spitzenspielern wirklich lohnen wuerden waeren Bayern, Berlin und Bamberg. Ganz einfach aus dem Grund, dass diese wohl langfrisitg die Vorraussetzungen haben, deutsche Spitzenspieler in den eigenen Reihen halten zu koennen. Allerdings sind gerade bei diesen Vereinen die Gefahren des “auf der Bank versauerns” junger Talente logischerweise am hoechsten.
Eine moegliche Loesung waere meiner Meinung nach die Einfuehrung der Ausbildungsentschaedigung – wie im Fussball. Aufnehmende Vereine muessen demnach auch bei abloesefreien Spielern eine kleinere Summe an die Ausbildungsvereine bezahlen. Wieso sollte dieses im Basketball nicht gelten?
Sofort waere es dann auch aus finanzieller Sicht nachhaltig fuer Vereine sich intensive um die Jugend zu kuemmern! -
Schauen wir uns doch mal den kürzlich nominierten Natio-Kader an und gucken, wie sie Leistungsträger in ihren Mannschaften wurden
Robin Benzing, Per Günther –> lange zweite Liga, dann beim Abstiegskandidaten Ulm
Bastian Doreth --> kein Leistungsträger
Niels Giffey --> kein LT (?)
Patrick Heckmann --> kein LT
Alex King --> bei Frankfurt und Bonn “langsam herangeführt”, erst bei Würzburg zum Leistungsträger gereift
Johannes Lischka --> Leistungsträger beim Abstiegskandidaten, auch dank Doppellizenz
Philipp Neumann --> Leistungträger durch “langsames Heranführen”
Tibor Pleiß, Philipp Schwethelm --> Emporkömmlinge der Kölner Insolvenzmasse
Heiko Schaffartzik --> First Point Guard beim Absteiger Gießen
Andreas Seiferth --> Starting Center beim Abstiegskandidaten
Nicolai Simon --> LT bei den Abstiegskandidaten Tübingen und Bayreuth
Lucca Staiger --> LT beim Absteiger Luburg
Karsten Tadda --> langsam herangeführt
Maik Zirbes --> Starting Center beim Abstiegskandidaten
Philip Zwiener --> Starting Forward beim Abstiegskandidaten (dank ihm aber in seiner Saison mit Play-off Chancen)
Schaffartzik --> wurde Nationalspieler, als er beim Absteiger Gießen First Point Guard war
Idbihi, Pleiß, Schwethelm --> Durchbruch aus der Kölner Insolvenzmasse
Schröder --> Durchbruch durch Einsatzzeit, Einsatzzeit durch schlechtes Braunschweiger Scouting
Günther, Benzing --> lange zweite Liga, dann beim damaligen AbstiegskandidatenFazit: langsames Heranführen hat höchstens bei Rollenspielern funktioniert (King und Tadda). Bei Neumann kommt die Quote schon zum Tragen
Bei dir ist also im Prinzip jede Mannschaft Abstiegskandidat. Interessante Ansicht. Tübingen bspw. war noch nie in wirklicher Abstiegsgefahr und hätte letztes Jahr fast die Playoffs geschafft.
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In meinen Augen muss grundlegend was an der Nachwuchsförderung geändert werden.
Ich finde hier das Beispiel des Fußballs angebracht, wenn ich auch aus finanzieller Sicht keine Nachwuchsleistungszentren als Pflicht im Profibereich nehmen würde.
Jugendliche müssen konsequent gefördert werden. Das fängt schon in der Grundschule an. Hier sind die Vereine gefordert in die Schulen zu gehen und den Basketball dort interessant zu machen. Potentielle Spieler müssen an die Vereine herangeführt werden. Gleichzeitig muss deutlich gemacht werden, dass der Fußball nicht die Konkurenz ist, sondern man beide Sportarten betreiben kann. Denn seien wir doch ehrlich, in einer Grundschule spielen bereits in der 4. Klasse die meisten 5-6 Jahre Fußball.
Weiterhin muss es Kooperationen zwischen weiterführenden Schulen und den Vereinen geben. Sichtungen, Sportunterricht, Absprachen Trainingsbetrieb - Lernbetrieb müssen ausgearbeitet werden. Wenn dies funktioniert bekommen die jetzt Jugendlichn eine optimale Sportförderung und fallen auch in der Schule nicht ab.
geht man jetzt noch einen Schritt weiter sollten die Jugendlichen möglichst früh in den Spielbetrieb der 2. und 3. Mannschaften integriert werden und gleichzeitig weiter individuell betreut und beobachtet werden. Wenn dies konsequent durchgesetzt wird, kann auch ein junger Spieler mit 17 Jahren schon in der Pro A und/oder der BBL seine Minuten Einsatzzeit bekommen und sich beweisen.
Alles steht und fällt jedoch mit der Ausbildung der Jugendtrainer. Hier muss enorm viel investiert werden. Was bringen mir die besten Konzepte wenn ich nur einen Trainer habe, der sich mit 10 Jugendmannschaften auseinandersetzen muss? Pro Mannschaft benötige ich meiner Einschätzung nach 4 Trainer. So kann sich ein Trainer immer um 3-5 Spieler kümmern und sie individuell fördern und fordern. Einschätzungen zum nächsthöheren Team abgeben und die Talente besser fördern. Denn es wäre doch schon ein riesiger Erfolg, wenn es pro Mannschaft 1 Talent alle 2 jahre schafft zum wirklichen Leistungsträger heranzureifen.
Natürlich kostet das alles enorm viel Geld, welches zuerst investiert werden muss. Aber wenn man auf Langfristigkeit baut wird es sich lohnen –> Identifikation der Fans mit Vereinen, internationales Renomée, evtl. Ablösen/Ausbildungsentschädigungen, Förderer und letztendlich auch das Prestige in der Bevölkerung, womit weitere Gelder und angelockt werden können.Realistisch oder utopisch?
Realistisch oder utopisch? Naja, wir leben halt nicht in einer perfekten Welt.
Das, was du schreibst, trifft auf ganz wenige große Vereine zu, die genau so verfahren. Und für alle anderen 99% ist das überhaupt nicht umsetzbar. Die sind froh, wenn sie es schaffen, durchgängig in jeder Altersklasse ein gutes Angebot zu machen, bestenfalls sogar mit den Jugendbundesligen.
Blicken wir auf die paar Riesenvereine, die so arbeiten, wie du es vorschlägst. Da steht ein Headcoach in der Halle, der das Training macht. Ein Athletiktrainer ist ebenfalls involviert. Und drei blutjunge Assistenztrainer sollen “rangeführt” werden, stehen daneben und haben keine Aufgabe. In zwei, drei Jahren übernimmt einer von ihnen den Job und ist, oh Wunder, nicht sehr erfolgreich. Also kauft man sich einen Hauptamtlichen, der schon in anderen Vereinen ein bisschen Erfolg hatte oder als ehemaliger Auswahltrainer so aussieht, als könnte er was. Alles nicht das Gelbe vom Ei. Als Resultat sind die ganz großen Vereine wie Alba Berlin oder Bayern München trotz unzähliger Schul-AGs in den jungen Altersklassen (wo noch nicht so viel abgeworben wird) kaum besser als die guten Vereine im Umland, die ein Zehntel des Geldes für ihre Kleinen ausgeben. Weil über diesen Satz gemeckert werden wird: Ja, es wird besser.
Ausbildung der Jugendtrainer? Das sieht schon alles sehr nach Ausbildung aus. In Deutschland ist die Trainerausbildung relativ einheitlich, deswegen spielen auch fast alle deutschen Teams den Berliner Hauruck-Basketball, mehr Kampf als Grazie, Ganzfeldpresse und Fastbreaks, Korbleger als einzige ernst zu nehmende Abschlussform. Was Ausbildung betrifft, haben wir eine geringe Varianz, was dafür spricht, dass unser “System” recht lückenlos alle Trainer bedient. Das hebt das Grundniveau, schränkt aber auch den Erfindergeist der Trainer ein.
Alles in allem geht der Basketball schon in eine Erfolg versprechende Richtung. Der Verband hat es in die Hand genommen, alles wird immer weiter durchstrukturiert. An Auswahl und Jugendbundesliga kommt kaum ein guter Spieler herum, hauptamtliche Jugendtrainer (die Zahl explodiert) und Schul-AGs (die Zahl explodiert) werden zur Pflicht gemacht, bis sie irgendwann zum guten Ton gehören.
Soweit zu den Kleinen.
Bei den älteren Spielern, wo es um die Integration in den Profibetrieb geht, baut sich auch eine Struktur auf, die enorm hilfreich ist. Die Quote lässt die Zahl der deutschen Spieler in der BBL explodieren, Doppellizenzen machen es möglich, den deutschen Bankwärmern Spielzeit in geeigneten Ligen zu geben, in denen es keinen Zwang braucht, um sie einzusetzen. Die deutschen Spieler in der BBL haben in der Überzahl nicht das Niveau, um sich gegen die amerikanische Konkurrenz durchzusetzen. In ein paar Jahren, wenn die ersten Auswirkungen der JBBL und der Schul-AGs zu bemerken sind, werden ein paar mehr Deutsche in der Lage sein, es mit dem Rest der Welt aufzunehmen. Trotzdem glaube ich, dass das von oben noch was kommt. Sowas wie die Regel, dass immer ein Deutscher auf dem Feld stehen muss. Oder sogar zwei.
Auch hier bemerke ich Schritte in eine gewollte Richtung. Es ist nicht immer schön, alles gesetzlich regeln zu müssen, aber dieser typisch deutsche Ansatz zeigt positive Wirkung. Auch wenn gerade die besten ihres Fachs immer von einem liberalen System leben. Für jeden erfinderischen guten Trainer sind immer mehr Vorgaben ein Horror, da das Gros der Trainerschaft aber nicht in diese Kategorie fällt, ist der eingeschnittene Weg akzeptabel.
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Bei dir ist also im Prinzip jede Mannschaft Abstiegskandidat. Interessante Ansicht. Tübingen bspw. war noch nie in wirklicher Abstiegsgefahr und hätte letztes Jahr fast die Playoffs geschafft.
Wusst ich doch, dass da irgendjemand die Goldwaage rausholt. Ich entschuldige mich bei allen Trier, Tübingen und Ulm Fans, deren Gefühle ich verletzt habe.
Jetzt zu den Fakten:
Trier mit Seiferth 12/13: Klassenerhalt gesichert am vorletzten Spieltag
Trier mit Zirbes 11/12: am Ende 14.
Tübingen wurde mit Simon, dank einer hervorragenden Arbeit seitens des Vereins zweimal überraschend sicher 12.
Ulm in der ersten Günther/Benzing Saison nur 13.so long…troll-feeding is over now!
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Da mein Beitrag im Bayern-Forum für diesen Thread verantwortlich ist, hier nochmal der Ursprungstext. Danke an dieser Stelle an die Moderatoren für das Verschieben!
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Mann muss die jungen Leute ins kalte Wasser werfen, ihnen vertrauen, ihnen Fehler zugestehen aber eben auch spielen lassen.
Langsam aufbauen, Talente nicht verheizen…
**Das sind alles Ausreden!
**
Ausreden, die wir von den BBL-Vereinen seit vielenJahren hören. Irgendwann ist das Talent aus dem Alter für Talente raus, dann heisst es: der hat noch nie auf dem Niveau gespielt. Legionär XY aber schon. Wir sollten aufhören uns da immer noch in die eigene Tasche zu lügen.Natürlich haben diejenigen Recht wenn sie sagen, dass man junge Spieler nicht in den Himmel loben darf. Aber genau deshalb fordern auch alle Münchner, dass die Mannschaft punktuell, dafür aber hochgradig verändert werden soll. Nicht den BBL-Weg, mit 10 Amis jedes Jahr, sondern den Bamberg-Weg gehen. Gavel, Jacobson… Top-Verdiener, Top-Spieler, um die man dann aber auch junge Spieler bringen kann.
Ich verstehe immer die Erwartung nicht, dass ein junger Deutscher gleich alles können soll. 20 Pkt., super Verteidiger usw. Was soll der Quatsch?! Wenn Zipser am Anfang seine Funktion als Rollenspieler findet, die Stars unterstützt, dann reicht das völlig.
Ich weiss, viele hören hier die Vergleiche zu den Fußballern nicht gerne. Aber man kann von ihnen einiges lernen! Ein Alaba war mind. die ersten 10 Spiele eine Gefahrenstelle im Team. Auf der Bank tummelten sich Leute mit viel mehr Erfahrung. Und trotzdem hat er gespielt, weil man überzeugt war, dass er - sagen wir nach einer halben Saison - sicht etabliert. Gleiches gilt für Badstuber oder Müller. Die bilden heute Basis und Zukunft des Teams.
Wenn ich dich dann immer höre, die BBL-Klubs sind keine Ausbildungsteams, oder da gehts um zu viel. So ein Schwachsinn!
Schaut euch die größten Clubs der Welt an. Das sind alles auch Ausbildungsvereine: Barcelona, Bayern, aber auch die Clubs in der NBA. Dort geht es um ganze andere Beträge und um ungleich mehr Prestige… Wenn ein Alaba letzte Saison einen entscheidenden Abwehrschnitzer macht, dann fliegt Bayern aus der Championsleague und verliert direkt 15 Mio. Euro Gewinnausschüttung + 15 Mio. Vermarktung des Championsleague-Siegs. Und trotzdem machen sie es. Woher nehmen (Fans der) BBL-Vereine die Arroganz zu sagen, unser Verein ist dafür zu schade??
Ich weiss nicht ob Zipser das Potential hat, in der BBL durchzustarten. Dazu müsste ich ihn täglich spielen sehen. Aber ich erwarte, dass die Pesics den deutschen Nachwuchs ganz genau sondieren und dank ihrer Expertise mit einer sehr guten Trefferquote voraussagen können, der oder der wird was. Genau diese Spieler müssen sie holen. Dafür sind sie da, das ist ihr Job!
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Schaut euch die größten Clubs der Welt an. Das sind alles auch Ausbildungsvereine: Barcelona, Bayern, aber auch die Clubs in der NBA. Dort geht es um ganze andere Beträge und um ungleich mehr Prestige… Wenn ein Alaba letzte Saison einen entscheidenden Abwehrschnitzer macht, dann fliegt Bayern aus der Championsleague und verliert direkt 15 Mio. Euro Gewinnausschüttung + 15 Mio. Vermarktung des Championsleague-Siegs. Und trotzdem machen sie es. Woher nehmen (Fans der) BBL-Vereine die Arroganz zu sagen, unser Verein ist dafür zu schade??
Ich kann die Vereine schon verstehen. Die großen Vereine holen sich potentielle Stars, bei denen sie wissen, dass sie ihnen in wenigen Jahren enorm helfen können. Als Spieler oder als Transfer-Gegenwert. Der kleine deutsche Verein weiß, dass der Spieler, wenn er sich gut entwickelt, genau dann weggeht, wenn er seinen Preis endlich wert ist. Fußballvergleiche sind nicht sinnvoll, die kleinen Bundesligisten profitieren meist von den Ablösesummen der unter Vertrag stehenden Talente, im Basketball sind derartige Transfers zu selten. Und: Für jeden deutschen Basketballer gibt es einen gleichwertigen, günstigeren Ami-Ersatz.
Außerdem ist es dem Trainer reichlich egal, ob der Spieler, den er einsetzt, Deutscher oder Litauer oder Ami ist. Ist doch klar, dass jeder Trainer das Talent fördert, dessen Förderung die größte Wirkung für den sportlichen Erfolg verspricht. “Ne, ich setz dich nicht ein, du bist Ami, wir haben noch einen gleichaltrigen Deutschen auf deiner Position.”
Solange es keinen praktischen Nutzen hat, junge deutsche Spieler einzusetzen, so lange die Altersgenossen aus den Staaten, die in der BBL spielen, besser sind, macht man entweder eine Regel (ein Deutscher aufs Feld) oder lebt mit der Nicht-Diskriminierung der Ausländer. -
Schaut euch die größten Clubs der Welt an. Das sind alles auch Ausbildungsvereine: Barcelona, Bayern, aber auch die Clubs in der NBA. Dort geht es um ganze andere Beträge und um ungleich mehr Prestige… Wenn ein Alaba letzte Saison einen entscheidenden Abwehrschnitzer macht, dann fliegt Bayern aus der Championsleague und verliert direkt 15 Mio. Euro Gewinnausschüttung + 15 Mio. Vermarktung des Championsleague-Siegs. Und trotzdem machen sie es. Woher nehmen (Fans der) BBL-Vereine die Arroganz zu sagen, unser Verein ist dafür zu schade??
Ich kann die Vereine schon verstehen. Die großen Vereine holen sich potentielle Stars, bei denen sie wissen, dass sie ihnen in wenigen Jahren enorm helfen können. Als Spieler oder als Transfer-Gegenwert. Der kleine deutsche Verein weiß, dass der Spieler, wenn er sich gut entwickelt, genau dann weggeht, wenn er seinen Preis endlich wert ist. Fußballvergleiche sind nicht sinnvoll, die kleinen Bundesligisten profitieren meist von den Ablösesummen der unter Vertrag stehenden Talente, im Basketball sind derartige Transfers zu selten. Und: Für jeden deutschen Basketballer gibt es einen gleichwertigen, günstigeren Ami-Ersatz.
Außerdem ist es dem Trainer reichlich egal, ob der Spieler, den er einsetzt, Deutscher oder Litauer oder Ami ist. Ist doch klar, dass jeder Trainer das Talent fördert, dessen Förderung die größte Wirkung für den sportlichen Erfolg verspricht. “Ne, ich setz dich nicht ein, du bist Ami, wir haben noch einen gleichaltrigen Deutschen auf deiner Position.”
Solange es keinen praktischen Nutzen hat, junge deutsche Spieler einzusetzen, so lange die Altersgenossen aus den Staaten, die in der BBL spielen, besser sind, macht man entweder eine Regel (ein Deutscher aufs Feld) oder lebt mit der Nicht-Diskriminierung der Ausländer.@Roschach: Alaba hat mitlerweile einen Marktwert von 22 Millionen Euro. Da hat sich seine Ausbildung doch schonmal gelohnt
@Anton: Genau darauf wollte ich in meinem obigen Post hinaus! Die grossen Vereine leben in dem Wissen, auch die richtig guten Spieler halten zu koennen. Will man den kleineren Vereinen einen Ansporn geben, so muss man finanzielle Reize geben.
Hier finde ich ist die Einfuehrung einer Ausbildungspraemie der richtige Weg. Sollte doch auch machbar sein, oder uebersehe ich da was? -
Man muss auch bedenken, dass mittelmäßige Deutsche Spieler aufgrund der Deutschenregelung überproportional teuer sind.
Zudem macht es ehrlich gesagt eine großen Unterschied, ob ich einen Vollprofi mit Erfahrung verpflichte oder einen 19 jährigen Grünschnabel.
Wenn ich jetzt noch um die Meisterschaft mitspielen will, wird die Einsatzzeit der jungen Spieler deutlich sinken, außer der Spieler setzt sich gegen die etablierten Spieler durch. Wobei die reine Spielzeit überbewertet wird. Schließlich muss der Spieler sich jeden Tag zwei mal im Training bewähren…
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@ Anton
Erstmal danke für deine Einschätzung.
Aus meiner Sicht ist deine Argumentation aber ein perfektes Beispiel dafür, wie kurzfristig, wie planlos viele BBL-Vereine denken.
Wie kann man einen jungen Spieler nicht nur aufbauen sondern halten? Antwort: Man gibt ihm von vornherein einen langfristig Vertrag.
Machen die wenigsten Clubs. Warum eigentlich? Sind die Vereine nicht in der Lage ordentlich zu scouten? Fehlt ihnen das Know-How Spieler zu entwickeln? Die Gefahr, dass dann ein anderer Verein eine Ablöse zahlt ist - wie du selber schreibst - sehr gering.
Ein Verein kann sich nur dann entwickeln, wenn er mittel- bis langfristig plant. Das Management, die Philosophie des Vereins ist für den Erfolg entscheidend, nicht ob beim nächsten Spiel der eine oder andere Spieler mehr Punkte macht. Die Philosophie, den langfristigen Plan gibt der Verein vor, nicht der Trainer.
Wie dein Plan funktioniert, sieht man sehr gut an den letzten 10 Jahren von Alba Berlin. Dort war/ist man immer mit einem Großteil der Spieler unzufrieden und man holt wieder einen Schwung Neue. Klar sind die auf den ersten Blick besser, klar machen die Amis in der folgenden Saison mehr Punkte als es jeder deutsche Nachwuchsspieler machen würde.
Aber was passiert langfristig mit dem Verein? Entwickelt er sich? Nein! Im Gegenteil, der Verein stagniert und verliert an Boden. Vergleiche Bamberg und Berlin und du weisst was ich meine.
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@ Anton
Wie kann man einen jungen Spieler nicht nur aufbauen sondern halten? Antwort: Man gibt ihm von vornherein einen langfristig Vertrag.
Machen die wenigsten Clubs. Warum eigentlich? Sind die Vereine nicht in der Lage ordentlich zu scouten? Fehlt ihnen das Know-How Spieler zu entwickeln? Die Gefahr, dass dann ein anderer Verein eine Ablöse zahlt ist - wie du selber schreibst - sehr gering.
Weil langfristige Vertraege vor allem eins sind: Teuer.
Ein junger Spieler wird nur dann einen langfristigen Vertrag nur zu guten Konditionen unterschreiben, sich also pro Jahr auf gute Gehaltserhoehungen sichern wollen. Kann ein Verein wie Trier (blindes Beispiel) das leisten?
Es gehoeren ja immer mindestens zwei Unterschriften zu einem Vertrag.
Leistungsgebundene Vertraege sind bei Spielern auch sehr unbeliebt. -
@ Gegen_den_Verstand
Glaube ich nicht! Nimm das Beispiel Bayern und Zipser. Der gilt jetzt vielleicht als ProB-Spieler, in fünf Jahren - optimalerweise - als gestandener BBL-Profi. Wenn Bayern ihm jetzt einen 5 Jahresvertrag gibt, dann zahlen Sie mit Sicherheit für die ersten 2 Jahre zu viel, für die letzten 2 Jahre dreht sich das Ganze.
Klar ist das ein Risiko. Aber genau das meine ich, wenn ich ein sehr gutes Scouting fordere. Einen Spieler sportlich und persönlich einzuschätzen, mit ihm seine Zukunft zu besprechen, ist eine Aufgabe des Managements. Wenn das funktioniert, wird Tefferquoote und Effizienz hoch sein.
Die Quoten-Regelung zwingt die BBL-Teams lediglich ihre Professionalität in diesem Bereich zu erhöhen. Und das ist gut so, für den deutschen Basketball aber auch für die BBL-Teams.
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@ Gegen_den_Verstand
Glaube ich nicht! Nimm das Beispiel Bayern und Zipser. Der gilt jetzt vielleicht als ProB-Spieler, in fünf Jahren - optimalerweise - als gestandener BBL-Profi. Wenn Bayern ihm jetzt einen 5 Jahresvertrag gibt, dann zahlen Sie mit Sicherheit für die ersten 2 Jahre zu viel, für die letzten 2 Jahre dreht sich das Ganze.
Klar ist das ein Risiko. Aber genau das meine ich, wenn ich ein sehr gutes Scouting fordere. Einen Spieler sportlich und persönlich einzuschätzen, mit ihm seine Zukunft zu besprechen, ist eine Aufgabe des Managements. Wenn das funktioniert, wird Tefferquoote und Effizienz hoch sein.
Ein Risiko, das die großen Vereine ohne Weiteres tragen können. Eine halbe Million für einen jungen Spieler zu investieren, der gut werden könnte, ist für Bayern München überhaupt kein Problem. Im Optimalfall rechnet sich das.
Würde eines der großen deutschen Talente, das, wenn alles glatt läuft, in wenigen Jahren Euroleague-tauglich ist, einen langen Vertrag bei einem kleinen, abstiegsgefährdeten Verein unterschreiben? Bei Bayern München hat man wenigstens die Sicherheit, selbst dann immer noch hinreichend herausgefordert zu werden, wenn man aus der BBL herausgewachsen ist.
Ein kleiner Standort müsste mehr zahlen, um die fehlende sportliche Perspektive auszugleichen. Geht nicht. Oder einen kurzen Vertrag vorziehen. Bringt nichts, wenn der abläuft und der Spieler es bis dahin zum Leistungsträger gebracht hat, verschwindet er.
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Ueber Zirbser kann ich nichts sagen, den habe ich nie spielen sehen.
Falls Bayern von ihm so ueberzeugt bist wie du sollen sie es so machen - 5 Jahre Vertrag geben und hoffen!
Wenn Zirbser aber nun von sich auch so eine hohe Meinung hat, wird er einen Teufel tun einen 5 Jahresvertrag ohne AUsstirgsklauseln zu unterschreiben.Aber wie ich oben schon erwaehnt habe ist Bayern einer der wenigen Vereine die tatsaechlich einen jungen Spieler so einen Vertrag geben koennen.
Fuer die kleinen Vereine sehr sehr schwer junge Talente langfristig zu binden. Die wollen ja alle hoch hinaus und sich nicht die halbe Karriere an einen mittelklasse BBL Verein binden. Ganz zu schweigen von dem finanziellen Risiko der so ein langer Vertrag mit sich bringt.
z.B. Der kommende Superspieler enypuppt sich als Nulpe, aber der Vertrag ist so ausgelegt, dass er in 2-3 Jahren zum absoluten Spitzenverdiener zaehlt. -
Zur Info - ZIpser hat schon sehr erfolgreich ein Jahr PRO A gespielt. (Danach leider eine Verletzung)
In der Saison hatte 2011/2012 lage er in der effciincy rating per game mit 9,95 bei der TOP 50 der besten Nachwuchsspeiler (U 22) auf Platz 1.Platz 67 bei Allen Spielern in der PRO A
Zudem hatte er 55,32 % bei den 3ern (26 von 47) - Platz 1. wenn man Spieler ab 10. Versuchen berücksichtigt.Freiwürfe sind auch ganz ordentlich 22 von 26 gleich 84,62 %
2er 30 von 45 gleich 66,66%1,3 steals 1,1 turn overs sowie 1,05 blocks per game und 1,18 assists per game
Natürlich muss er einiges dazu lernen, jedoch ist er nicht grün hinter den Ohren.
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1. Das wichtigste ist Spielzeit in einer Liga wo er dominieren kann, um seine Persoenlichkeit zu entwickeln. Die aber auch fordert…
2. Der Wille des Spielers sich durchzubeissen…es wird nach oben hin immer enger
3. Trainer die ihm weiterhelfen…am Anfang muss nicht der ATrainer stehen
4. Wenn moeglich in einer hoeherklassigen Mannschaft (als Punkt 1) mittrainieren und vielleicht ein paar Minuten bekommen. Aber nicht dort rumsitzen wenn er die Moeglichkeit haette woanders zu spielen…
5. die Schule/Ausbildung nicht vergessen - kann alles schnell zu Ende sein. Oder die Traeume waren nicht realistisch. -
Es wurden doch gerade diesen Sommer mehrere langfristige Verträge geschlossen. Ilzhöfer und Merz für 4 Jahre nach Frankfurt. Ferner für 4 Jahre nach Ulm. Akpinar für 4 Jahre nach Berlin. Zipser hatten wir schon.
Die Vereine bewegen sich bereits in diese Richtung.
Blöd wenn einer wie Wobo nach 2 Jahren aus seinem 4 Jahresvertrag aussteigt - zu dem Zeitpunkt, wo er für den Verein so richtig wertvoll werden würde. -
Alles steht und fällt mit den Trainern, die in der Lage sein müssen, die Spieler nicht nur individuell auszubilden, sondern auch (Spiel-) Charakter zu vermitteln. Davon sind die Trainer aus dem Bereich des DBB meilenweit entfernt. als Beispiel mag das neu aufgelegte Trainingshandbuch des DBB gelten, in dem wieder auf über 200 Seiten Trainingslehre vermittelt wird und der elementare Technikteil auf 24 Seiten zusammengeschrumpft wird mit völlig hirnlosen Bebilderungen, auf denen kein Bewegungsablauf klar zu erkennen ist. Solang das so bleibt, wird mir um die deutsche Basketballverwaltung nicht bange.
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Alles steht und fällt mit den Trainern, die in der Lage sein müssen, die Spieler nicht nur individuell auszubilden, sondern auch (Spiel-) Charakter zu vermitteln. Davon sind die Trainer aus dem Bereich des DBB meilenweit entfernt. als Beispiel mag das neu aufgelegte Trainingshandbuch des DBB gelten, in dem wieder auf über 200 Seiten Trainingslehre vermittelt wird und der elementare Technikteil auf 24 Seiten zusammengeschrumpft wird mit völlig hirnlosen Bebilderungen, auf denen kein Bewegungsablauf klar zu erkennen ist. Solang das so bleibt, wird mir um die deutsche Basketballverwaltung nicht bange.
Dazu sei gesagt, dass das Basketball-Handbuch, von dem du vermutlich sprichst, auch nicht den Anspruch hat, Technik zu vermitteln, sondern ungefähr das widergibt, was an Trainingstheorie auf den Trainerlehrgängen vermittelt wird. Zumindest hoffe ich inständig, dass das Buch nicht den Anspruch erhebt, Trainern in puncto Technik etwas beizubringen.
Fehlende Literatur ist aber tatsächlich ein Problem der deutschen Technikausbildung. Leider hat sich außer Ewald Schauer niemand in Deutschland aufraffen können, Techniken genau zu analysieren und seine Gedanken für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schauer war ein Pionier, der mit einem einzigen Buch (sein zweites Buch enthält nicht viel Neues) viel bewegt hat. Das Buch ist inzwischen in die Jahre gekommen, nicht jede seiner teils grandiosen Ideen hält dem Ablgeich mit der Wirklichkeit noch stand. Ohne diesen Input machen alle das, was die Auswahltrainer vormachen. Die haben vor 20 Jahren ihre Trainerausbildung gemacht und sind dort mit dem großgeworden, was in den 70er-Jahren als modern galt. Es fehlen Einflüsse von außen, Lehrvideos von Leuten, die sich mit Technik auseinandersetzen oder Bücher, die darauf eingehen, dass Basketball mehr Dribbeltechniken bereithält als Handball.
Resultat: Man kommt in eine beliebige Halle und schüttelt den Kopf, weil man die Trainer irgendwelche uralten, längst überholten Techniken beibringen sieht.
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Hier was die Stuttgarter Zeitung ganz aktuell zum Thema der Ludwigsburger Talente schreibt:
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Hier was die Stuttgarter Zeitung ganz aktuell zum Thema der Ludwigsburger Talente schreibt:
oder
Spielzeit = 0,00 Min. bei 4 Jahren Kaderzugehörigkeit!!!
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…und unser Herr Reil ärgert sich in einem Satz über die überbezahlten Deutschen, und meint dass der Sprung für die Talente in die BBL zu groß sei…
Ja was nun? Glaubt Herr Reil die Welt richtet sich nach seinen Vorstellungen oder ist es vielleicht mal möglich sich mit den Tatsachen anzufreunden und Lösungen zu finden?
Dieser Club aka A.Reil wird mir immer suspekter… -
In diesem Zusammenhang sehr interessant ist dieser Artikel.
So ganz verstehe ich nicht, wie das ablaufen soll. Für wen soll das genau sein? Was ist der Nutzen, wenn man nur sechs Trainer fördert, dazu schätzungsweise noch in den Vereinen, in denen sie sowieso gefördert werden? Warum läuft das über diesen Fördertopf? Wie sieht der Alltag eines geförderten Trainers aus? Warum machen nur sechs Vereine mit?
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Für mich klingt das bisher gepostete so, als ob sich jeder Trainer selber weiterbilden muss und dazu Geld zur Seite legen sollte, da kein Club das finanziert.
Trainerlehrgänge in Spanien, Russland, USA und evtl. China besuchen um auf den neuesten Stand zu kommen bzw. seine Qualifikation zu erhöhen.
Und am Ende musst du zu 100% davon überzeugt sein, dass du die Jugend fördern willst und nicht den Senioren Basketball in einer hohen Liga… -
Für mich klingt das bisher gepostete so, als ob sich jeder Trainer selber weiterbilden muss und dazu Geld zur Seite legen sollte, da kein Club das finanziert.
Trainerlehrgänge in Spanien, Russland, USA und evtl. China besuchen um auf den neuesten Stand zu kommen bzw. seine Qualifikation zu erhöhen.
Und am Ende musst du zu 100% davon überzeugt sein, dass du die Jugend fördern willst und nicht den Senioren Basketball in einer hohen Liga…Schön, schön, aber was hat ein Trainer eigentlich davon, wenn er sich auf eigene Kosten fortbildet und evtl. ein,zwei Jugendliche auf BBL Format hievt? Was wirklich viel intensive Arbeit erfordert.
Meine Meinung: Gar nichts….es dankt ihm keine Sau.
Vielleicht, aber nur ganz vielleicht wird man auf ihn aufmerksam und gibt ihm ne Chance irgendwo anders für “ein paar Dollars” mehr. Das war es dann aber auch schon…Hat sich schon mal jemand einen namen dadurch gemacht, dass er mehrere Talente “rausgebracht” hat?
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Ja, so ein Typ Namens Geschwindner oder so…
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Ja, so ein Typ Namens Geschwindner oder so…
Gschwindner ist ein Exot, it einer sehr eigenen Einstellung, der hätte niemals als Jugendtrainer in einem Verein gearbeitet.
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Frage:
Hat sich schon mal jemand einen namen dadurch gemacht, dass er mehrere Talente “rausgebracht” hat?Antwort:
Holger